Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite

fallen/ und durch Plünderung / Morden/ Sengen und Brennen gar verwüstet hatten/ hat der König in Franckreich Carolus Calvuz, im Jahr 863. in Braband einen algemeinen Reichstag zu Beschirmung dieser bedrücketen Länder außgeschrieben. Worauff viel Fürsten auß Deutschland und Welschland/ nebst den Abgesandten von Pabst Johanne dem achten/ erschienen seyn; Unter andern Herren hat sich auch mit eingefunden Haganus, Graff von kleinen Troja oder Zanten/ bey sich habend die zwey Söhne Sigisberti, Herrn zu Aquitanien oder Gasconien/ unter welchen der elteste Walgenis Graff von Teisterband genennet würde; Der jüngste Sohn aber Theodoricus oder Dietherich hatte zu dero Zeit noch keine Herrschafft über Länder und Städte. Auff dieser grossen Versamblung nun sollicitirte vor gedachter Graff Haganus bey den Könige/ daß er das Land/ so ohnlängst die Dähnen und Nordmänner verwüstet hatten/ seinen Vettern Dietherich schencken wolle: Darauff hat der König gantz Holland und ein Theil von Frießland besagten Theodorico mildiglich geschencket/ daß er durch seine Frommigkeit das Land solte befreyen / und vor den Anlauff und Einfall der ungläubigen Dänen und Nordmänner beschirmen/ welche zu der Zeit noch die Stadt Ütrecht inne hatten/ und den Christen grossen Verdruß und Schaden zufügeten.

Hernacher ist vorbesagter Dietherich durch Herrs-Macht/ in dem sich der Burggraff zu Leyden/ und der Herr von Valckenburg/ hiewieder setzeten/ von den König in die Heer- und Graffschafft Holland eingesetzet und bestätiget: Wiewol einige der heutigen neuen Schribenten an der Warheit dieser Geschichten zweyfelen/ und den Ursprung der Gräflichen Herrschafft auff das Jahr 913. stellen. Wir wollen den alten nachfolgen/ und eine Reyhe der Graffen wie sie auff einander gefolget zum Vorschein bringen.

Der 1. Graff von Holland ist gewesen Dietherich/ Hertzogs Sigisberti zu Aquitanien Sohn der hat regiret 40. Jahr.

Der 2. Dietherich der 2. der Sohn des vorigen hat regieret 85. und wie andere wollen 88. Jahr.

Der 3. Arnold/ Dietherichs 2. Sohn/ hat das Regiement geführet 5. Jahr.

Der 4. Dietherich der 3. Sohn des vorigen Graffen Arnolds/ hat regiret 46. Jahr.

fallen/ und durch Plünderung / Morden/ Sengen und Brennen gar verwüstet hatten/ hat der König in Franckreich Carolus Calvuz, im Jahr 863. in Braband einen algemeinen Reichstag zu Beschirmung dieser bedrücketen Länder außgeschrieben. Worauff viel Fürsten auß Deutschland und Welschland/ nebst den Abgesandten von Pabst Johanne dem achten/ erschienen seyn; Unter andern Herren hat sich auch mit eingefunden Haganus, Graff von kleinen Troja oder Zanten/ bey sich habend die zwey Söhne Sigisberti, Herrn zu Aquitanien oder Gasconien/ unter welchen der elteste Walgenis Graff von Teisterband genennet würde; Der jüngste Sohn aber Theodoricus oder Dietherich hatte zu dero Zeit noch keine Herrschafft über Länder und Städte. Auff dieser grossen Versamblung nun sollicitirte vor gedachter Graff Haganus bey den Könige/ daß er das Land/ so ohnlängst die Dähnen und Nordmänner verwüstet hatten/ seinen Vettern Dietherich schencken wolle: Darauff hat der König gantz Holland und ein Theil von Frießland besagten Theodorico mildiglich geschencket/ daß er durch seine Frommigkeit das Land solte befreyen / und vor den Anlauff und Einfall der ungläubigen Dänen und Nordmänner beschirmen/ welche zu der Zeit noch die Stadt Ütrecht inne hatten/ und den Christen grossen Verdruß und Schaden zufügeten.

Hernacher ist vorbesagter Dietherich durch Herrs-Macht/ in dem sich der Burggraff zu Leyden/ und der Herr von Valckenburg/ hiewieder setzeten/ von den König in die Heer- und Graffschafft Holland eingesetzet und bestätiget: Wiewol einige der heutigen neuen Schribenten an der Warheit dieser Geschichten zweyfelen/ und den Ursprung der Gräflichen Herrschafft auff das Jahr 913. stellen. Wir wollen den alten nachfolgen/ und eine Reyhe der Graffen wie sie auff einander gefolget zum Vorschein bringen.

Der 1. Graff von Holland ist gewesen Dietherich/ Hertzogs Sigisberti zu Aquitanien Sohn der hat regiret 40. Jahr.

Der 2. Dietherich der 2. der Sohn des vorigen hat regieret 85. und wie andere wollen 88. Jahr.

Der 3. Arnold/ Dietherichs 2. Sohn/ hat das Regiement geführet 5. Jahr.

Der 4. Dietherich der 3. Sohn des vorigen Graffen Arnolds/ hat regiret 46. Jahr.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0112" n="100"/>
fallen/ und durch Plünderung                     / Morden/ Sengen und Brennen gar verwüstet hatten/ hat der König in                      Franckreich Carolus Calvuz, im Jahr 863. in Braband einen algemeinen Reichstag                      zu Beschirmung dieser bedrücketen Länder außgeschrieben. Worauff viel Fürsten                      auß Deutschland und Welschland/ nebst den Abgesandten von Pabst Johanne dem                      achten/ erschienen seyn; Unter andern Herren hat sich auch mit eingefunden                      Haganus, Graff von kleinen Troja oder Zanten/ bey sich habend die zwey Söhne                      Sigisberti, Herrn zu Aquitanien oder Gasconien/ unter welchen der elteste                      Walgenis Graff von Teisterband genennet würde; Der jüngste Sohn aber Theodoricus                      oder Dietherich hatte zu dero Zeit noch keine Herrschafft über Länder und                      Städte. Auff dieser grossen Versamblung nun sollicitirte vor gedachter Graff                      Haganus bey den Könige/ daß er das Land/ so ohnlängst die Dähnen und                      Nordmänner verwüstet hatten/ seinen Vettern Dietherich schencken wolle: Darauff                      hat der König gantz Holland und ein Theil von Frießland besagten Theodorico                      mildiglich geschencket/ daß er durch seine Frommigkeit das Land solte befreyen                     / und vor den Anlauff und Einfall der ungläubigen Dänen und Nordmänner                      beschirmen/ welche zu der Zeit noch die Stadt Ütrecht inne hatten/ und den                      Christen grossen Verdruß und Schaden zufügeten.</p>
        <p>Hernacher ist vorbesagter Dietherich durch Herrs-Macht/ in dem sich der                      Burggraff zu Leyden/ und der Herr von Valckenburg/ hiewieder setzeten/ von                      den König in die Heer- und Graffschafft Holland eingesetzet und bestätiget:                      Wiewol einige der heutigen neuen Schribenten an der Warheit dieser Geschichten                      zweyfelen/ und den Ursprung der Gräflichen Herrschafft auff das Jahr 913.                      stellen. Wir wollen den alten nachfolgen/ und eine Reyhe der Graffen wie sie                      auff einander gefolget zum Vorschein bringen.</p>
        <p>Der 1. Graff von Holland ist gewesen Dietherich/ Hertzogs Sigisberti zu                      Aquitanien Sohn der hat regiret 40. Jahr.</p>
        <p>Der 2. Dietherich der 2. der Sohn des vorigen hat regieret 85. und wie andere                      wollen 88. Jahr.</p>
        <p>Der 3. Arnold/ Dietherichs 2. Sohn/ hat das Regiement geführet 5. Jahr.</p>
        <p>Der 4. Dietherich der 3. Sohn des vorigen Graffen Arnolds/ hat regiret 46.                      Jahr.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0112] fallen/ und durch Plünderung / Morden/ Sengen und Brennen gar verwüstet hatten/ hat der König in Franckreich Carolus Calvuz, im Jahr 863. in Braband einen algemeinen Reichstag zu Beschirmung dieser bedrücketen Länder außgeschrieben. Worauff viel Fürsten auß Deutschland und Welschland/ nebst den Abgesandten von Pabst Johanne dem achten/ erschienen seyn; Unter andern Herren hat sich auch mit eingefunden Haganus, Graff von kleinen Troja oder Zanten/ bey sich habend die zwey Söhne Sigisberti, Herrn zu Aquitanien oder Gasconien/ unter welchen der elteste Walgenis Graff von Teisterband genennet würde; Der jüngste Sohn aber Theodoricus oder Dietherich hatte zu dero Zeit noch keine Herrschafft über Länder und Städte. Auff dieser grossen Versamblung nun sollicitirte vor gedachter Graff Haganus bey den Könige/ daß er das Land/ so ohnlängst die Dähnen und Nordmänner verwüstet hatten/ seinen Vettern Dietherich schencken wolle: Darauff hat der König gantz Holland und ein Theil von Frießland besagten Theodorico mildiglich geschencket/ daß er durch seine Frommigkeit das Land solte befreyen / und vor den Anlauff und Einfall der ungläubigen Dänen und Nordmänner beschirmen/ welche zu der Zeit noch die Stadt Ütrecht inne hatten/ und den Christen grossen Verdruß und Schaden zufügeten. Hernacher ist vorbesagter Dietherich durch Herrs-Macht/ in dem sich der Burggraff zu Leyden/ und der Herr von Valckenburg/ hiewieder setzeten/ von den König in die Heer- und Graffschafft Holland eingesetzet und bestätiget: Wiewol einige der heutigen neuen Schribenten an der Warheit dieser Geschichten zweyfelen/ und den Ursprung der Gräflichen Herrschafft auff das Jahr 913. stellen. Wir wollen den alten nachfolgen/ und eine Reyhe der Graffen wie sie auff einander gefolget zum Vorschein bringen. Der 1. Graff von Holland ist gewesen Dietherich/ Hertzogs Sigisberti zu Aquitanien Sohn der hat regiret 40. Jahr. Der 2. Dietherich der 2. der Sohn des vorigen hat regieret 85. und wie andere wollen 88. Jahr. Der 3. Arnold/ Dietherichs 2. Sohn/ hat das Regiement geführet 5. Jahr. Der 4. Dietherich der 3. Sohn des vorigen Graffen Arnolds/ hat regiret 46. Jahr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/112
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/112>, abgerufen am 21.11.2024.