in die Luft, daß das Volk und die Welt euch verbunden bleiben. Das Armband zer¬ floß in der Luft, und bald sah man lichte Ringe um jedes Haupt, und ein glänzendes Band zog sich über die Stadt und das Meer und die Erde, die ein ewiges Fest des Frühlings feyerte. Perseus trat herein, und trug eine Spindel und ein Körbchen. Er brachte dem neuen Könige das Körbchen. Hier, sagte er, sind die Reste deiner Feinde. Eine steinerne Platte mit schwarzen und wei¬ ßen Feldern lag darin, und daneben eine Menge Figuren von Alabaster und schwar¬ zem Marmor. Es ist ein Schachspiel, sagte Sophie; aller Krieg ist auf diese Platte und in diese Figuren gebannt. Es ist ein Denk¬ mal der alten trüben Zeit. Perseus wandte sich zu Fabel, und gab ihr die Spindel. In deinen Händen wird diese Spindel uns ewig erfreuen, und aus dir selbst wirst du
Y
in die Luft, daß das Volk und die Welt euch verbunden bleiben. Das Armband zer¬ floß in der Luft, und bald ſah man lichte Ringe um jedes Haupt, und ein glänzendes Band zog ſich über die Stadt und das Meer und die Erde, die ein ewiges Feſt des Frühlings feyerte. Perſeus trat herein, und trug eine Spindel und ein Körbchen. Er brachte dem neuen Könige das Körbchen. Hier, ſagte er, ſind die Reſte deiner Feinde. Eine ſteinerne Platte mit ſchwarzen und wei¬ ßen Feldern lag darin, und daneben eine Menge Figuren von Alabaſter und ſchwar¬ zem Marmor. Es iſt ein Schachſpiel, ſagte Sophie; aller Krieg iſt auf dieſe Platte und in dieſe Figuren gebannt. Es iſt ein Denk¬ mal der alten trüben Zeit. Perſeus wandte ſich zu Fabel, und gab ihr die Spindel. In deinen Händen wird dieſe Spindel uns ewig erfreuen, und aus dir ſelbſt wirſt du
Y
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0343"n="535[335]"/>
in die Luft, daß das Volk und die Welt<lb/>
euch verbunden bleiben. Das Armband zer¬<lb/>
floß in der Luft, und bald ſah man lichte<lb/>
Ringe um jedes Haupt, und ein glänzendes<lb/>
Band zog ſich über die Stadt und das<lb/>
Meer und die Erde, die ein ewiges Feſt des<lb/>
Frühlings feyerte. Perſeus trat herein, und<lb/>
trug eine Spindel und ein Körbchen. Er<lb/>
brachte dem neuen Könige das Körbchen.<lb/>
Hier, ſagte er, ſind die Reſte deiner Feinde.<lb/>
Eine ſteinerne Platte mit ſchwarzen und wei¬<lb/>
ßen Feldern lag darin, und daneben eine<lb/>
Menge Figuren von Alabaſter und ſchwar¬<lb/>
zem Marmor. Es iſt ein Schachſpiel, ſagte<lb/>
Sophie; aller Krieg iſt auf dieſe Platte und<lb/>
in dieſe Figuren gebannt. Es iſt ein Denk¬<lb/>
mal der alten trüben Zeit. Perſeus wandte<lb/>ſich zu Fabel, und gab ihr die Spindel. In<lb/>
deinen Händen wird dieſe Spindel uns<lb/>
ewig erfreuen, und aus dir ſelbſt wirſt du<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Y<lb/></fw></p></div></div></div></body></text></TEI>
[535[335]/0343]
in die Luft, daß das Volk und die Welt
euch verbunden bleiben. Das Armband zer¬
floß in der Luft, und bald ſah man lichte
Ringe um jedes Haupt, und ein glänzendes
Band zog ſich über die Stadt und das
Meer und die Erde, die ein ewiges Feſt des
Frühlings feyerte. Perſeus trat herein, und
trug eine Spindel und ein Körbchen. Er
brachte dem neuen Könige das Körbchen.
Hier, ſagte er, ſind die Reſte deiner Feinde.
Eine ſteinerne Platte mit ſchwarzen und wei¬
ßen Feldern lag darin, und daneben eine
Menge Figuren von Alabaſter und ſchwar¬
zem Marmor. Es iſt ein Schachſpiel, ſagte
Sophie; aller Krieg iſt auf dieſe Platte und
in dieſe Figuren gebannt. Es iſt ein Denk¬
mal der alten trüben Zeit. Perſeus wandte
ſich zu Fabel, und gab ihr die Spindel. In
deinen Händen wird dieſe Spindel uns
ewig erfreuen, und aus dir ſelbſt wirſt du
Y
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 535[335]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/343>, abgerufen am 26.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.