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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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das, wenn es seiner Dunkelheit gleich kommt,
ihn klar und durchsichtig macht, wenn es sie
überwiegt, von ihm ausgeht, um andere Kör¬
per zu erleuchten. Aber selbst der dunkelste
Körper kann durch Wasser, Feuer, und Luft
dahin gebracht werden, daß er hell und
glänzend wird.

Ich verstehe euch, lieber Meister. Die
Menschen sind Krystalle für unser Gemüth.
Sie sind die durchsichtige Natur. Liebe Ma¬
thilde, ich möchte euch einen köstlichen lau¬
tern Sapphir nennen. Ihr seyd klar und
durchsichtig wie der Himmel, ihr erleuchtet
mit dem mildesten Lichte. Aber sagt mir, lie¬
ber Meister, ob ich recht habe: mich dünkt,
daß man gerade wenn man am innigsten
mit der Natur vertraut ist am wenigsten
von ihr sagen könnte und möchte.

Wie man das nimmt, versetzte Klings¬
ohr; ein anderes ist es mit der Natur für

das, wenn es ſeiner Dunkelheit gleich kommt,
ihn klar und durchſichtig macht, wenn es ſie
überwiegt, von ihm ausgeht, um andere Kör¬
per zu erleuchten. Aber ſelbſt der dunkelſte
Körper kann durch Waſſer, Feuer, und Luft
dahin gebracht werden, daß er hell und
glänzend wird.

Ich verſtehe euch, lieber Meiſter. Die
Menſchen ſind Kryſtalle für unſer Gemüth.
Sie ſind die durchſichtige Natur. Liebe Ma¬
thilde, ich möchte euch einen köſtlichen lau¬
tern Sapphir nennen. Ihr ſeyd klar und
durchſichtig wie der Himmel, ihr erleuchtet
mit dem mildeſten Lichte. Aber ſagt mir, lie¬
ber Meiſter, ob ich recht habe: mich dünkt,
daß man gerade wenn man am innigſten
mit der Natur vertraut iſt am wenigſten
von ihr ſagen könnte und möchte.

Wie man das nimmt, verſetzte Klings¬
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[239/0247] das, wenn es ſeiner Dunkelheit gleich kommt, ihn klar und durchſichtig macht, wenn es ſie überwiegt, von ihm ausgeht, um andere Kör¬ per zu erleuchten. Aber ſelbſt der dunkelſte Körper kann durch Waſſer, Feuer, und Luft dahin gebracht werden, daß er hell und glänzend wird. Ich verſtehe euch, lieber Meiſter. Die Menſchen ſind Kryſtalle für unſer Gemüth. Sie ſind die durchſichtige Natur. Liebe Ma¬ thilde, ich möchte euch einen köſtlichen lau¬ tern Sapphir nennen. Ihr ſeyd klar und durchſichtig wie der Himmel, ihr erleuchtet mit dem mildeſten Lichte. Aber ſagt mir, lie¬ ber Meiſter, ob ich recht habe: mich dünkt, daß man gerade wenn man am innigſten mit der Natur vertraut iſt am wenigſten von ihr ſagen könnte und möchte. Wie man das nimmt, verſetzte Klings¬ ohr; ein anderes iſt es mit der Natur für

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/247>, abgerufen am 25.11.2024.