den Rücken gelegt, oder beim Abendsegen fremde Gedanken gehabt. Du siehst auch noch ganz wunderlich aus. Iß und trink, daß du munter wirst.
Die Mutter ging hinaus, der Vater ar¬ beitete emsig fort und sagte: Träume sind Schäume, mögen auch die hochgelahrten Herren davon denken, was sie wollen, und du thust wohl, wenn du dein Gemüth von dergleichen unnützen und schädlichen Betrach¬ tungen abwendest. Die Zeiten sind nicht mehr, wo zu den Träumen göttliche Gesichte sich gesellten, und wir können und werden es nicht begreifen, wie es jenen auserwählten Männern, von denen die Bibel erzählt, zu Muthe gewesen ist. Damals muß es eine andere Beschaffenheit mit den Träumen ge¬ habt haben, so wie mit den menschlichen Dingen.
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den Rücken gelegt, oder beim Abendſegen fremde Gedanken gehabt. Du ſiehſt auch noch ganz wunderlich aus. Iß und trink, daß du munter wirſt.
Die Mutter ging hinaus, der Vater ar¬ beitete emſig fort und ſagte: Träume ſind Schäume, mögen auch die hochgelahrten Herren davon denken, was ſie wollen, und du thuſt wohl, wenn du dein Gemüth von dergleichen unnützen und ſchädlichen Betrach¬ tungen abwendeſt. Die Zeiten ſind nicht mehr, wo zu den Träumen göttliche Geſichte ſich geſellten, und wir können und werden es nicht begreifen, wie es jenen auserwählten Männern, von denen die Bibel erzählt, zu Muthe geweſen iſt. Damals muß es eine andere Beſchaffenheit mit den Träumen ge¬ habt haben, ſo wie mit den menſchlichen Dingen.
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den Rücken gelegt, oder beim Abendſegen
fremde Gedanken gehabt. Du ſiehſt auch
noch ganz wunderlich aus. Iß und trink,
daß du munter wirſt.
Die Mutter ging hinaus, der Vater ar¬
beitete emſig fort und ſagte: Träume ſind
Schäume, mögen auch die hochgelahrten
Herren davon denken, was ſie wollen, und
du thuſt wohl, wenn du dein Gemüth von
dergleichen unnützen und ſchädlichen Betrach¬
tungen abwendeſt. Die Zeiten ſind nicht
mehr, wo zu den Träumen göttliche Geſichte
ſich geſellten, und wir können und werden es
nicht begreifen, wie es jenen auserwählten
Männern, von denen die Bibel erzählt, zu
Muthe geweſen iſt. Damals muß es eine
andere Beſchaffenheit mit den Träumen ge¬
habt haben, ſo wie mit den menſchlichen
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/24>, abgerufen am 24.11.2024.
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