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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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Glückliche, dessen Wesen das Echo, der Spie¬
gel des ihrigen seyn darf? Es war kein
Zufall, daß ich sie am Ende meiner Reise
sah, daß ein seliges Fest den höchsten Augen¬
blick meines Lebens umgab. Es konnte
nicht anders seyn; macht ihre Gegenwart
nicht alles festlich?

Er trat ans Fenster. Das Chor der Ge¬
stirne stand am dunkeln Himmel, und im
Morgen kündigte ein weißer Schein den
kommenden Tag an.

Mit vollem Entzücken rief Heinrich aus:
Euch, ihr ewigen Gestirne, ihr stillen Wan¬
drer, euch rufe ich zu Zeugen meines heiligen
Schwurs an. Für Mathilden will ich leben,
und ewige Treue soll mein Herz an das ih¬
rige knüpfen. Auch mir bricht der Morgen
eines ewigen Tages an. Die Nacht ist vor¬
über. Ich zünde der aufgehenden Sonne
mich selbst zum nieverglühenden Opfer an.

Glückliche, deſſen Weſen das Echo, der Spie¬
gel des ihrigen ſeyn darf? Es war kein
Zufall, daß ich ſie am Ende meiner Reiſe
ſah, daß ein ſeliges Feſt den höchſten Augen¬
blick meines Lebens umgab. Es konnte
nicht anders ſeyn; macht ihre Gegenwart
nicht alles feſtlich?

Er trat ans Fenſter. Das Chor der Ge¬
ſtirne ſtand am dunkeln Himmel, und im
Morgen kündigte ein weißer Schein den
kommenden Tag an.

Mit vollem Entzücken rief Heinrich aus:
Euch, ihr ewigen Geſtirne, ihr ſtillen Wan¬
drer, euch rufe ich zu Zeugen meines heiligen
Schwurs an. Für Mathilden will ich leben,
und ewige Treue ſoll mein Herz an das ih¬
rige knüpfen. Auch mir bricht der Morgen
eines ewigen Tages an. Die Nacht iſt vor¬
über. Ich zünde der aufgehenden Sonne
mich ſelbſt zum nieverglühenden Opfer an.

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[231/0239] Glückliche, deſſen Weſen das Echo, der Spie¬ gel des ihrigen ſeyn darf? Es war kein Zufall, daß ich ſie am Ende meiner Reiſe ſah, daß ein ſeliges Feſt den höchſten Augen¬ blick meines Lebens umgab. Es konnte nicht anders ſeyn; macht ihre Gegenwart nicht alles feſtlich? Er trat ans Fenſter. Das Chor der Ge¬ ſtirne ſtand am dunkeln Himmel, und im Morgen kündigte ein weißer Schein den kommenden Tag an. Mit vollem Entzücken rief Heinrich aus: Euch, ihr ewigen Geſtirne, ihr ſtillen Wan¬ drer, euch rufe ich zu Zeugen meines heiligen Schwurs an. Für Mathilden will ich leben, und ewige Treue ſoll mein Herz an das ih¬ rige knüpfen. Auch mir bricht der Morgen eines ewigen Tages an. Die Nacht iſt vor¬ über. Ich zünde der aufgehenden Sonne mich ſelbſt zum nieverglühenden Opfer an.

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/239>, abgerufen am 24.11.2024.