Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 19, Frankfurt (Main), 1672.ben/ daß der Krieg gegen die Cron Pohlen zu Adrianopel auff 7. Jahr außgeruffen/ Wien den 27. dito. Jüngster Tagen ist von den Reichs-Deputirten zu Regenspurg ein Abgeordneter mit dem Hamburg den 30. dito. In England ist gegen hiesige Statt wegen der verbrandten Schiffen abermahl 1000. Mann
ben/ daß der Krieg gegen die Cron Pohlen zu Adrianopel auff 7. Jahr außgeruffen/ Wien den 27. dito. Jüngster Tagen ist von den Reichs-Deputirten zu Regenspurg ein Abgeordneter mit dem Hamburg den 30. dito. In England ist gegen hiesige Statt wegen der verbrandten Schiffen abermahl 1000. Mann
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> ben/ daß der Krieg gegen die Cron Pohlen zu Adrianopel auff 7. Jahr außgeruffen/<lb/> und der so lang ahm Türckischen Hoff ahngehaltene Polnische Abgesandter <hi rendition="#aq">Wy-<lb/> sozky</hi> auff dem Rückweg begriffen seye/ bey dessen Ahnkunfft man ein mehrers<lb/> hiervon zu vernehmen hat; Unterdessen seint die Universalien schon gedruckt/ den<lb/> Adel zweymahl für eins auffzubieten/ und hat man gute Hoffnung/ das newlich<lb/> unter den Grossen wieder außgebrochene Mißtrawen/ gäntzlich beyzulegen/ wie sich<lb/> dann der König äusserst bemühet/ allem Unheil so wohl ausserhalb als in der Cron<lb/> bestermassen vorzukommen. Die Chur Brandenburgische <hi rendition="#aq">Subsidien-</hi>Völcker ste-<lb/> hen fertig und wird gute Ahnstalt gemacht/ selbige wohl in Obacht zu nehmen und<lb/> zu verpflegen; Der Wallachischen Malcontenten Abgesandte seint angehöret wor-<lb/> den/ suchen sich Ihrer Maj. zu untergeben/ und so bald sie der <hi rendition="#aq">Protection</hi> versichert/<lb/> wollen sie die Brücken ruiniren und den Paß verhindern; Solches Ahnbringen<lb/> ist auff den nechstkünfftigen Reichstag verwiesen/ doch inzwischen ahn den Hanen-<lb/> ko geschrieben/ gedachte Wallachische Exillanten gleichsam auß eigener Bewegung<lb/> in Schutz zunehmen. Sonsten ist auß der Ukraina Bericht kommen/ daß zu Jaß<lb/> 6000. Janitscharen angelangt/ und daß die Cosacken etliche Obersten/ darunter<lb/> auch deß Doroßzenko leiblicher Bruder/ weilen sie zur Türckischen Ubergab ursach<lb/> gewesen/ umbgebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 27. dito.</head><lb/> <p>Jüngster Tagen ist von den Reichs-Deputirten zu Regenspurg ein Abgeordneter mit dem<lb/> Schluß deß <hi rendition="#aq">Punct: Securitatis</hi> anhero gelangt; Die in Böhmen/ Schlesien und Mähren ge-<lb/> legene Völcker seint in würcklichem Marche nach den Ober-Ungarischen Gräntzen begrif-<lb/> fen/ hingegen auch die Türcken eingebrachter Kundschafft nach/ in 30000. starck von Grie-<lb/> chisch Weissenburg auffgebrochen/ und nach den geschlagenen Schiffbrücken im Ahnzug;<lb/> Ob schon sie bestendig vorgeben daß solcher Marche richt nacher Pohlen ahngesehen seye/<lb/> so ist doch derselbe auff Ober-Ungarn umb so viel mehrers Verdächtig/ weilen weder die<lb/> 2. ohnlängst nach einander ahn die Pfordte abgefertigte Currier/ nicht zurück kommen/ noch<lb/> sonst von dem Residenten biß dato das geringste Schreiben eingelauffen/ und muthmaßlich<lb/> mit allem Fleiß/ umb von den Vorhaben keine Nachricht zu erlangen/ auffgehalten werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 30. dito.</head><lb/> <p>In England ist gegen hiesige Statt wegen der verbrandten Schiffen abermahl<lb/> ein widerwertiges Urtheil gefallen/ daß innerhalb 3. Wochen ein grosse Summa<lb/> Geldts baar erlegt werden solte/ oder die <hi rendition="#aq">Repressalien</hi> erfolgen dörfften/ und ob-<lb/> schon die Admiralität zu Londen unsere vier auffgebrachte Schiffe frey erkant/ seint<lb/> sie doch noch nicht loß gelassen/ der König begehret auch eine <hi rendition="#aq">Cathegori</hi>sche <hi rendition="#aq">resolu-<lb/> tion,</hi> ob es diese Statt mit ihme/ oder mit Holland zu halten willens seye/ sintemahl<lb/> er keine <hi rendition="#aq">Neutralit</hi>ät annehmen will/ und hatt ein Holländisch Schiff 10. Stück füh-<lb/> rend auff der Elb einen <hi rendition="#aq">Portaport-</hi>Fahrer/ welcher 60. Frantzösische <hi rendition="#aq">Matrosen<lb/><lb/> </hi> auffgehabt angetroffen/ und mit sich nacher Holland genommen; die Puncten so<lb/> von Seiten Dennemarck hiessigem <hi rendition="#aq">Magistrat</hi> überreicht worden/ seynt folgende.<lb/> 1. Ihrer Königl. Maj. als einem Erbherren zu huldigen. 2. das Dähnische Wap-<lb/> fen über das Thor und Rathauß zu setzen/ gleichwie es vor Alters gewesen 3. auff<lb/> der Müntz das Dänische Nesselblat wie vor diesem zuführen. 4. Königl. <hi rendition="#aq">Garni-<lb/> son</hi> von 1000. Mann einzunehmen. 5. Ein Castell in die Statt zu bauen/ und<lb/> <fw type="catch" place="bottom">1000. Mann</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ben/ daß der Krieg gegen die Cron Pohlen zu Adrianopel auff 7. Jahr außgeruffen/
und der so lang ahm Türckischen Hoff ahngehaltene Polnische Abgesandter Wy-
sozky auff dem Rückweg begriffen seye/ bey dessen Ahnkunfft man ein mehrers
hiervon zu vernehmen hat; Unterdessen seint die Universalien schon gedruckt/ den
Adel zweymahl für eins auffzubieten/ und hat man gute Hoffnung/ das newlich
unter den Grossen wieder außgebrochene Mißtrawen/ gäntzlich beyzulegen/ wie sich
dann der König äusserst bemühet/ allem Unheil so wohl ausserhalb als in der Cron
bestermassen vorzukommen. Die Chur Brandenburgische Subsidien-Völcker ste-
hen fertig und wird gute Ahnstalt gemacht/ selbige wohl in Obacht zu nehmen und
zu verpflegen; Der Wallachischen Malcontenten Abgesandte seint angehöret wor-
den/ suchen sich Ihrer Maj. zu untergeben/ und so bald sie der Protection versichert/
wollen sie die Brücken ruiniren und den Paß verhindern; Solches Ahnbringen
ist auff den nechstkünfftigen Reichstag verwiesen/ doch inzwischen ahn den Hanen-
ko geschrieben/ gedachte Wallachische Exillanten gleichsam auß eigener Bewegung
in Schutz zunehmen. Sonsten ist auß der Ukraina Bericht kommen/ daß zu Jaß
6000. Janitscharen angelangt/ und daß die Cosacken etliche Obersten/ darunter
auch deß Doroßzenko leiblicher Bruder/ weilen sie zur Türckischen Ubergab ursach
gewesen/ umbgebracht.
Wien den 27. dito.
Jüngster Tagen ist von den Reichs-Deputirten zu Regenspurg ein Abgeordneter mit dem
Schluß deß Punct: Securitatis anhero gelangt; Die in Böhmen/ Schlesien und Mähren ge-
legene Völcker seint in würcklichem Marche nach den Ober-Ungarischen Gräntzen begrif-
fen/ hingegen auch die Türcken eingebrachter Kundschafft nach/ in 30000. starck von Grie-
chisch Weissenburg auffgebrochen/ und nach den geschlagenen Schiffbrücken im Ahnzug;
Ob schon sie bestendig vorgeben daß solcher Marche richt nacher Pohlen ahngesehen seye/
so ist doch derselbe auff Ober-Ungarn umb so viel mehrers Verdächtig/ weilen weder die
2. ohnlängst nach einander ahn die Pfordte abgefertigte Currier/ nicht zurück kommen/ noch
sonst von dem Residenten biß dato das geringste Schreiben eingelauffen/ und muthmaßlich
mit allem Fleiß/ umb von den Vorhaben keine Nachricht zu erlangen/ auffgehalten werden.
Hamburg den 30. dito.
In England ist gegen hiesige Statt wegen der verbrandten Schiffen abermahl
ein widerwertiges Urtheil gefallen/ daß innerhalb 3. Wochen ein grosse Summa
Geldts baar erlegt werden solte/ oder die Repressalien erfolgen dörfften/ und ob-
schon die Admiralität zu Londen unsere vier auffgebrachte Schiffe frey erkant/ seint
sie doch noch nicht loß gelassen/ der König begehret auch eine Cathegorische resolu-
tion, ob es diese Statt mit ihme/ oder mit Holland zu halten willens seye/ sintemahl
er keine Neutralität annehmen will/ und hatt ein Holländisch Schiff 10. Stück füh-
rend auff der Elb einen Portaport-Fahrer/ welcher 60. Frantzösische Matrosen
auffgehabt angetroffen/ und mit sich nacher Holland genommen; die Puncten so
von Seiten Dennemarck hiessigem Magistrat überreicht worden/ seynt folgende.
1. Ihrer Königl. Maj. als einem Erbherren zu huldigen. 2. das Dähnische Wap-
fen über das Thor und Rathauß zu setzen/ gleichwie es vor Alters gewesen 3. auff
der Müntz das Dänische Nesselblat wie vor diesem zuführen. 4. Königl. Garni-
son von 1000. Mann einzunehmen. 5. Ein Castell in die Statt zu bauen/ und
1000. Mann
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 19, Frankfurt (Main), 1672, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0019_1672/3>, abgerufen am 03.07.2024. |