Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 15, Frankfurt (Main), 1671.sprochen wird; Auß der Moßkau seynd die Zeitungen gar widerig/ einige wollen versichern Cölln den 5. dito. Auß England wird berichtet/ daß der König im Ober-Parlament viele acta, sprochen wird; Auß der Moßkau seynd die Zeitungen gar widerig/ einige wollen versichern Cölln den 5. dito. Auß England wird berichtet/ daß der König im Ober-Parlament viele acta, <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> sprochen wird; Auß der Moßkau seynd die Zeitungen gar widerig/ einige wollen versichern<lb/> daß der Rebell geschlagen/ und viel tausend Mann so ihme zu gefallen/ von des Czars Ar-<lb/> mee seyen niedergesäbelt worden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln den 5. dito.</head><lb/> <p>Auß England wird berichtet/ daß der König im Ober-Parlament viele <hi rendition="#aq">acta,</hi><lb/> unter andern auch die Bewilligung der 800000. Pfund Sterling zu Außrüstung<lb/> der Flotte unterschrieben/ man treibt am Unterhauß sehr auf die Zahlung der Schul-<lb/> den/ alsdann das Parlament scheiden solle/ inzwischen wird starck an der Flotte ge-<lb/> arbeitet/ umb den 5. May unter Segel zu gehen. Zu Ostende seind 3. Schiff mit 500.<lb/> Spanischen Soldaten/ von denen 6000. so man noch erwartet/ ahnkommen/ wel-<lb/> che so fort zu Gend/ Dendermonde/ und andern Plätzen/ umb sich zu <hi rendition="#aq">refraischi</hi>ren/<lb/> einquartirt worden/ im übrigen ist man in selbigen Landen/ wegen der nach und nach<lb/> ahnkommenden Frantzösischen Trouppen in stetigem Lermen/ man vernimbt auch<lb/> daß die Frantzosen zwischen Dinant und Namur grosse Magazinen auffrichten/<lb/> und Quesnoy sehr bevästigen/ also daß täglich 4000. Bauren und 2000. Solda-<lb/> ten daran arbeiten müsten; In den Spanischen Niederlanden wird von der Cle-<lb/> risey und dem Adel der dritte Theil ihrer Renthen zum Unterhalt der Soldatesca<lb/> begehrt/ worüber sich ihre Deputirte zu Brüssel versamblet/ der Herr Gubernator<lb/> General ist Vorhabens die Hertzogthümer Lützenburg/ Limburg und Geldern zu<lb/> besichtigen/ wie er dann schon neben seiner Gemahlin zu Antorff ahngelangt/ und<lb/> trefflich daselbst empfangen worden; Die Staaden von Holl- und West-Frieß-<lb/> land werdẽ sich diese Woche wieder im Haag einfinden/ in gehaltener jüngsten Ver-<lb/> samblung/ ist die Ordre/ dero die new ahngenommene Officirer nachkommen<lb/> sollen/ verfertiget/ und des Feldmarschalcks Würtz Tractament vermehret wor-<lb/> den/ des Printzen <hi rendition="#aq">Gage</hi> belangend/ darüber muß der Provintzen Holland/ Utrecht<lb/> und Gröningen/ Erklärung noch erwartet werden/ man hat auch eine neue Wer-<lb/> bung von 6000. zu fueß und 3000. zu Pferd vorgeschlagen/ darauff sich viele Offici-<lb/> rer/ ihren Dienst zu <hi rendition="#aq">præsenti</hi>ren/ angemeldet/ und wird der Schluß bey bevorstehen-<lb/> der Zusammenkunfft zu vernehmen seyn; Die Herren Braffer und <hi rendition="#aq">Cuneus,</hi> so<lb/> vor etlichen Monathen nacher Lüneburg und Münster gesand worden/ seind zurück<lb/> beruffen/ nachdeme die Herren von Ripperda und Werckendam zu Hameln/ der<lb/> Herr von Amerongen und Gravenstein aber ahm Fürstl. Münsterischen Hoff an-<lb/> kommen/ und hoffet man/ es solle der Streit zwischen beyden hohen Partheyen<lb/> durch so vieler Potentaten Vermittelung ehist ohne andere Weitläufftigkeiten ge-<lb/> hoben werden; Sonsten haben auch die Staaden zu der extraordinary Armatur<lb/> zu Wasser und Land/ auff den Wein/ Essig/ Seyffe und das Mahlwerck ein ge-<lb/> wissen <hi rendition="#aq">impost</hi> gesetzt/ das übrige aber auff <hi rendition="#aq">interesse,</hi> nemlich vier vom hundert<lb/> zu <hi rendition="#aq">negotii</hi>ren beschlossen/ den 15. dieses solle ein ahnsehnliche Flotte unterm <hi rendition="#aq">Vice-<lb/> Admiral de Gend</hi> in See lauffen/ die Commercien in der Levante/ wegen besorgen-<lb/> der Rauberey in Sicherheit zu erhalten/ die Vestungen auff den Brabandischen<lb/> Gräntzen werden mit aller Notturfft überflüssig versehen/ deßgleichen hat man a-<lb/> bermal 13. stück Geschütz/ und eine grosse Quantität ahn Pulffer/ Lunten und Muß-<lb/> queten-Kugeln neben anderer Munition nacher Mastricht abgeführt.<lb/><hi rendition="#c #g">ENDE.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
sprochen wird; Auß der Moßkau seynd die Zeitungen gar widerig/ einige wollen versichern
daß der Rebell geschlagen/ und viel tausend Mann so ihme zu gefallen/ von des Czars Ar-
mee seyen niedergesäbelt worden.
Cölln den 5. dito.
Auß England wird berichtet/ daß der König im Ober-Parlament viele acta,
unter andern auch die Bewilligung der 800000. Pfund Sterling zu Außrüstung
der Flotte unterschrieben/ man treibt am Unterhauß sehr auf die Zahlung der Schul-
den/ alsdann das Parlament scheiden solle/ inzwischen wird starck an der Flotte ge-
arbeitet/ umb den 5. May unter Segel zu gehen. Zu Ostende seind 3. Schiff mit 500.
Spanischen Soldaten/ von denen 6000. so man noch erwartet/ ahnkommen/ wel-
che so fort zu Gend/ Dendermonde/ und andern Plätzen/ umb sich zu refraischiren/
einquartirt worden/ im übrigen ist man in selbigen Landen/ wegen der nach und nach
ahnkommenden Frantzösischen Trouppen in stetigem Lermen/ man vernimbt auch
daß die Frantzosen zwischen Dinant und Namur grosse Magazinen auffrichten/
und Quesnoy sehr bevästigen/ also daß täglich 4000. Bauren und 2000. Solda-
ten daran arbeiten müsten; In den Spanischen Niederlanden wird von der Cle-
risey und dem Adel der dritte Theil ihrer Renthen zum Unterhalt der Soldatesca
begehrt/ worüber sich ihre Deputirte zu Brüssel versamblet/ der Herr Gubernator
General ist Vorhabens die Hertzogthümer Lützenburg/ Limburg und Geldern zu
besichtigen/ wie er dann schon neben seiner Gemahlin zu Antorff ahngelangt/ und
trefflich daselbst empfangen worden; Die Staaden von Holl- und West-Frieß-
land werdẽ sich diese Woche wieder im Haag einfinden/ in gehaltener jüngsten Ver-
samblung/ ist die Ordre/ dero die new ahngenommene Officirer nachkommen
sollen/ verfertiget/ und des Feldmarschalcks Würtz Tractament vermehret wor-
den/ des Printzen Gage belangend/ darüber muß der Provintzen Holland/ Utrecht
und Gröningen/ Erklärung noch erwartet werden/ man hat auch eine neue Wer-
bung von 6000. zu fueß und 3000. zu Pferd vorgeschlagen/ darauff sich viele Offici-
rer/ ihren Dienst zu præsentiren/ angemeldet/ und wird der Schluß bey bevorstehen-
der Zusammenkunfft zu vernehmen seyn; Die Herren Braffer und Cuneus, so
vor etlichen Monathen nacher Lüneburg und Münster gesand worden/ seind zurück
beruffen/ nachdeme die Herren von Ripperda und Werckendam zu Hameln/ der
Herr von Amerongen und Gravenstein aber ahm Fürstl. Münsterischen Hoff an-
kommen/ und hoffet man/ es solle der Streit zwischen beyden hohen Partheyen
durch so vieler Potentaten Vermittelung ehist ohne andere Weitläufftigkeiten ge-
hoben werden; Sonsten haben auch die Staaden zu der extraordinary Armatur
zu Wasser und Land/ auff den Wein/ Essig/ Seyffe und das Mahlwerck ein ge-
wissen impost gesetzt/ das übrige aber auff interesse, nemlich vier vom hundert
zu negotiiren beschlossen/ den 15. dieses solle ein ahnsehnliche Flotte unterm Vice-
Admiral de Gend in See lauffen/ die Commercien in der Levante/ wegen besorgen-
der Rauberey in Sicherheit zu erhalten/ die Vestungen auff den Brabandischen
Gräntzen werden mit aller Notturfft überflüssig versehen/ deßgleichen hat man a-
bermal 13. stück Geschütz/ und eine grosse Quantität ahn Pulffer/ Lunten und Muß-
queten-Kugeln neben anderer Munition nacher Mastricht abgeführt.
ENDE.
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(2019-07-24T10:58:40Z)
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