Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 15, Frankfurt (Main), 1671.bringen/ sollen beyde vor dem 25. April wieder allhier seyn/ der Hoff wird sich immit- Auß Lothringen den 31. dito. Monsr. de Louvoys solle den 8. April zu Charleville ahnlangen/ alle Infante- Wien den 1. April. Der Käys. Gevollmächtiger zu der Ungarischen Commission ist heut wieder nach Preß- Hamburg den 4. dito. Die Holländische Werber lassen sich allhier mit ihren frischen Geldern zimblich sehen/ sprochen
bringen/ sollen beyde vor dem 25. April wieder allhier seyn/ der Hoff wird sich im̃it- Auß Lothringen den 31. dito. Monsr. de Louvoys solle den 8. April zu Charleville ahnlangen/ alle Infante- Wien den 1. April. Der Käys. Gevollmächtiger zu der Ungarischen Commission ist heut wieder nach Preß- Hamburg den 4. dito. Die Holländische Werber lassen sich allhier mit ihren frischen Geldern zimblich sehen/ sprochen
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> bringen/ sollen beyde vor dem 25. April wieder allhier seyn/ der Hoff wird sich im̃it-<lb/> tels zu <hi rendition="#aq">St. Germain</hi> und <hi rendition="#aq">Versailles</hi> aufhaltẽ/ demnechst anfangs May die Reyse na-<lb/> cher Flandern ahntretten/ die Königin und alle hohe <hi rendition="#aq">Ministri,</hi> den Herrn <hi rendition="#aq">Colbert</hi><lb/> außgenommen/ werden allhier verbleiben/ die Trouppen seind weiters nit/ als durch<lb/> die gewöhnliche Recruten verstärckt worden/ worauß gnugsam erscheinet/ daß dieser<lb/> Zug zu keinem andern End ahngesehen/ als die Fortification an den eroberten Plä-<lb/> tzen zu beschleunigen/ wie dañ ahn den neuen Wercken zu Dünkirchen 28000. Mañ<lb/> arbeiten sollen/ denen man neben dem Ordinary Sold/ Brodt/ Käß/ und Bier ver-<lb/> schaffen wird; Das Hertzogthumb Lotthringen bleibt noch mit ungefehr 6000. zu<lb/> Fuß und der gantzen <hi rendition="#aq">Cavallerie</hi> besetzt/ der <hi rendition="#aq">Mareschal de Crequy</hi> solle sich ahn die<lb/> Saar lägern/ umb auff den Rhein- und Moselstrohm ein wachtsames Aug zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Lothringen den 31. dito.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Monsr. de Louvoys</hi> solle den 8. April zu <hi rendition="#aq">Charleville</hi> ahnlangen/ alle <hi rendition="#aq">Infante-<lb/> rie</hi> so allda <hi rendition="#aq">rendezvous</hi> halten wird/ zu besehen/ und wird sich auch der <hi rendition="#aq">Mareschal de<lb/> Crequy,</hi> welcher die Wiesen ahm Saarstrohm besichtiget/ umb die Reutterey dar-<lb/> auff zu <hi rendition="#aq">campir</hi>en/ gegen solche Zeit dahin begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 1. April.</head><lb/> <p>Der Käys. Gevollmächtiger zu der Ungarischen <hi rendition="#aq">Commission</hi> ist heut wieder nach Preß-<lb/> burg abgereyst/ mit Befelch/ gegen die ungehorsame Ungarn/ im Fall dieselbe auff der <hi rendition="#aq">Com-<lb/> mission</hi> in der Güte nit erscheinen würdten/ mit denen bereits beordreten Regimentern/<lb/> durch Herrn General Heyster/ alß Mit-<hi rendition="#aq">Commissarium</hi> die <hi rendition="#aq">Execution</hi> vornehmen zu<lb/> lassen/ gestalten auch dieses Inhalts offentliche <hi rendition="#aq">Decreta affigirt</hi> worden; der gerichtliche<lb/> Proceß wider die allhier und zur Neustadt verhaffte Rebellen/ solle nicht allein bereits be-<lb/> schlossen seyn/ sondern auch ehist die <hi rendition="#aq">Execution</hi> vollzogen werden/ wie dann auch schon ih-<lb/> ren Kindern mit künfftiger Unterhaltung Vorsehung gethan und wo selbige unterzubringen/<lb/> getrachtet wird; Auß den Petrinischen Gräntzen ist gewisser Bericht einkommen/ daß die<lb/> Türcken etliche 1000. starck die Gräntz-Vestung <hi rendition="#aq">Petrinia</hi> gähling überfallen und wegneh-<lb/> men wollen/ seind aber durch die Soldaten und das Land-Volck zurück getrieben worden/<lb/> ihr Anführer solle deß Graffen von Serin Hoff-Meister gewesen seyn/ sie wollen doch deß-<lb/> wegen den Frieden nicht gebrochen haben/ vorgebend/ daß sie ohne Geschütz und andere<lb/> Feindseligkeiten kommen wären/ auch hiebevor gedachte Vestung erbaut/ und also noch<lb/> daran zu <hi rendition="#aq">praetendir</hi>en hätten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 4. dito.</head><lb/> <p>Die Holländische Werber lassen sich allhier mit ihren frischen Geldern zimblich sehen/<lb/> die Soldaten seynd aber sehr von den Münsterischen und Lüneburgischen auffgelesen/ zu<lb/> dem wird auch das Verbott in dem Dennemärckischen und Hollsteinischen Gebieth/ keine<lb/> Werbungen zugestatten/ genau observirt; Wegen deß Höxterischen Wesens geben letztere<lb/> Hannoverische Brieffe starcke Hoffnung zur gütlichen Beylegung/ in deme sie versicheren<lb/> wollen/ daß die <hi rendition="#aq">praeliminaria</hi> allbereit geschlossen; Auß Amsterdam hat man Schreiben/<lb/> daß die Herrn Staaden/ von Franckreich wegen unterschiedlichen Schadens/ so sie seythe-<lb/> ro 1654. von selbiger Nation erlitten/ Satisfaction suchen. Auß Pohlen ist ein mehrers<lb/> nit einkommen/ alß daß man deß Königl. Hoffs zu Warschau wieder gewärtig gewesen/<lb/> von der Commission zu Radom schöpffet man gute Hoffnung/ daß solche mit gutem Ver-<lb/> gnügen/ so wohl der Republic alß auch der Cron Armee selbst/ ihre Endschafft nehmen<lb/> werde; In der Wilda hat die Convocation schlechten Fortgang/ weilen die vornehmbste<lb/> auff die Verstärckung der Armeee dringen/ deme aber von der Ritterschafft kräfftig wider<lb/> <fw type="catch" place="bottom">sprochen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
bringen/ sollen beyde vor dem 25. April wieder allhier seyn/ der Hoff wird sich im̃it-
tels zu St. Germain und Versailles aufhaltẽ/ demnechst anfangs May die Reyse na-
cher Flandern ahntretten/ die Königin und alle hohe Ministri, den Herrn Colbert
außgenommen/ werden allhier verbleiben/ die Trouppen seind weiters nit/ als durch
die gewöhnliche Recruten verstärckt worden/ worauß gnugsam erscheinet/ daß dieser
Zug zu keinem andern End ahngesehen/ als die Fortification an den eroberten Plä-
tzen zu beschleunigen/ wie dañ ahn den neuen Wercken zu Dünkirchen 28000. Mañ
arbeiten sollen/ denen man neben dem Ordinary Sold/ Brodt/ Käß/ und Bier ver-
schaffen wird; Das Hertzogthumb Lotthringen bleibt noch mit ungefehr 6000. zu
Fuß und der gantzen Cavallerie besetzt/ der Mareschal de Crequy solle sich ahn die
Saar lägern/ umb auff den Rhein- und Moselstrohm ein wachtsames Aug zu haben.
Auß Lothringen den 31. dito.
Monsr. de Louvoys solle den 8. April zu Charleville ahnlangen/ alle Infante-
rie so allda rendezvous halten wird/ zu besehen/ und wird sich auch der Mareschal de
Crequy, welcher die Wiesen ahm Saarstrohm besichtiget/ umb die Reutterey dar-
auff zu campiren/ gegen solche Zeit dahin begeben.
Wien den 1. April.
Der Käys. Gevollmächtiger zu der Ungarischen Commission ist heut wieder nach Preß-
burg abgereyst/ mit Befelch/ gegen die ungehorsame Ungarn/ im Fall dieselbe auff der Com-
mission in der Güte nit erscheinen würdten/ mit denen bereits beordreten Regimentern/
durch Herrn General Heyster/ alß Mit-Commissarium die Execution vornehmen zu
lassen/ gestalten auch dieses Inhalts offentliche Decreta affigirt worden; der gerichtliche
Proceß wider die allhier und zur Neustadt verhaffte Rebellen/ solle nicht allein bereits be-
schlossen seyn/ sondern auch ehist die Execution vollzogen werden/ wie dann auch schon ih-
ren Kindern mit künfftiger Unterhaltung Vorsehung gethan und wo selbige unterzubringen/
getrachtet wird; Auß den Petrinischen Gräntzen ist gewisser Bericht einkommen/ daß die
Türcken etliche 1000. starck die Gräntz-Vestung Petrinia gähling überfallen und wegneh-
men wollen/ seind aber durch die Soldaten und das Land-Volck zurück getrieben worden/
ihr Anführer solle deß Graffen von Serin Hoff-Meister gewesen seyn/ sie wollen doch deß-
wegen den Frieden nicht gebrochen haben/ vorgebend/ daß sie ohne Geschütz und andere
Feindseligkeiten kommen wären/ auch hiebevor gedachte Vestung erbaut/ und also noch
daran zu praetendiren hätten.
Hamburg den 4. dito.
Die Holländische Werber lassen sich allhier mit ihren frischen Geldern zimblich sehen/
die Soldaten seynd aber sehr von den Münsterischen und Lüneburgischen auffgelesen/ zu
dem wird auch das Verbott in dem Dennemärckischen und Hollsteinischen Gebieth/ keine
Werbungen zugestatten/ genau observirt; Wegen deß Höxterischen Wesens geben letztere
Hannoverische Brieffe starcke Hoffnung zur gütlichen Beylegung/ in deme sie versicheren
wollen/ daß die praeliminaria allbereit geschlossen; Auß Amsterdam hat man Schreiben/
daß die Herrn Staaden/ von Franckreich wegen unterschiedlichen Schadens/ so sie seythe-
ro 1654. von selbiger Nation erlitten/ Satisfaction suchen. Auß Pohlen ist ein mehrers
nit einkommen/ alß daß man deß Königl. Hoffs zu Warschau wieder gewärtig gewesen/
von der Commission zu Radom schöpffet man gute Hoffnung/ daß solche mit gutem Ver-
gnügen/ so wohl der Republic alß auch der Cron Armee selbst/ ihre Endschafft nehmen
werde; In der Wilda hat die Convocation schlechten Fortgang/ weilen die vornehmbste
auff die Verstärckung der Armeee dringen/ deme aber von der Ritterschafft kräfftig wider
sprochen
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 15, Frankfurt (Main), 1671, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0015_1671/3>, abgerufen am 13.06.2024. |