Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 12, Frankfurt (Main), 1672.Monsieur Riquet, so die 2. Meer von Naurousses in den Fluß Garonne geleidet Dantzig den 7. dito. Von dem Pohlnischen Reichstag hat man/ daß die Vota der Senatoren nun Wien den 9. dito. Verwichener Tagen ist von dem Kayserl: Residenten auß Türckey ein Currier 16. Ja-
Monsieur Riquet, so die 2. Meer von Naurousses in den Fluß Garonne geleidet Dantzig den 7. dito. Von dem Pohlnischen Reichstag hat man/ daß die Vota der Senatoren nun Wien den 9. dito. Verwichener Tagen ist von dem Kayserl: Residenten auß Türckey ein Currier 16. Ja-
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Monsieur Riquet, so die 2. Meer von Naurousses in den Fluß Garonne geleidet
(nachdeme die passage etlichmahl durch kleine Schiff probirt worden) mit einer
Barque, die Royale genandt/ und vier andern bey Lösung der Stücken und Trom-
pettenschall zu Schiff begeben/ und seint abends umb. 4. Uhr durch vier Schleußen
zu Montgiscara ahnkommen/ den 22. aber durch 11. andere Schleußen biß abendts
umb 5. Uhr in die Garonne eingefahren/ alda sie sich gerüstet/ zu Bordeaux mit gros-
sen Frewden unter Lösung deß Geschützs und Zulauff deß Volcks ahnzuländen/
es ist zuverwundern/ daß zu der Zeit/ da die Flüß Rone, Lizere Durance, und Ga-
ronne, alle ahn Wasser Mangel haben/ doch aller Orten gleiche Tieffe/ gefunden
worden.
Dantzig den 7. dito.
Von dem Pohlnischen Reichstag hat man/ daß die Vota der Senatoren nun
ihre Endschafft erreicht/ worauff der König seine Erklärung über die von den Land-
botten proponirte Vacantien durch den Cron Unter Cantzler/ wie auch von der Lit-
tauischen/ durch den Cantzler Pac eröffnen lassen/ darauff seint die Landbotten zu-
sammen kommen/ und haben die Königliche Declarationes examinirt, die Preussen
waren nicht zufrieden/ daß der Marschalck die Starostey Tykorin nicht unter die
vacantien genennet/ und das deß Hoffmarschalcks bona Regalia, welche ihme als
einem bannito genommen werden solten/ nicht pro vacantibus erklärt worden;
Nachgehents haben Ihre Königl. Maj. die Judicia eröffnen und etliche causas Fi-
sci vorruffen lassen/ der Kayserl. Gesandter ist den 21. Febr. zum erstenmahl nach
Hoff kommen/ und hat seine Negociation ahngefangen/ deß vorigen Königs Jo-
hann Casimiri abgeorneter Herr Marini hat dem Marschalck in der Landbotten Stuben ein Schreiben überreicht/ und darbey umb Audientz ahngehalten/ welches man ihme aber in etwas abgeschlagen/ weil sich die Landbotten ahnged. Schreiben
nit wenig alterirt, daß er sich inwendig ein König von Pohlen und Lithauen geschrie-
ben/ und sie seine Liebe Getrewe genennet/ es wolte sie zwar der Sub-Camerarius
Lisiensis besänfftigen/ einwendend/ daß es sehr übell möchte gedeutet werden/ sei-
nen alten Herrn nit einmahl hören wollen/ der Tumult wurde aber darauff noch
viel grösser/ und der Envoyé sehr wenig contentirt; Die confœderirte Soldaten
haben sich nun eines andern bedacht/ und seint auff die vom Groß-Feldherrn auß-
gefertigte scharpffe Universalien wiederumb in die Ukraina zurück gangen/ der
Commendant Wisitzky hat unter Neu Constantin mit 2000. Tartarn glück-
lich getroffen und sie gäntzlich ruinirt. Der Hunckal/ welcher so lang den Hospoda-
rischen Stuel in der Wallachey besitzt/ biß ein ander erwählet wird/ hat sich mit dem
alten Hospodaren Duka auch in ein Treffen eingelassen/ und ihme darin bey 8000.
Mann erlegt/ daß der Duka kaum selbst darvon kommen/ von diesem wird täglich ein Abgesandter in Lemberg erwartet/ welcher Schutz bey der Cron Pohlen suchen
solle.
Wien den 9. dito.
Verwichener Tagen ist von dem Kayserl: Residenten auß Türckey ein Currier
mit geziefferten Briffen ahnhero gelangt/ von dessen Mitbringen aber noch nichst
kan vernommen werden/ ein Currier von Spanien hat Nachricht bracht/ daß zwi-
schen ged. Cron und Holland die newlich auffgerichte Versicherungs-Alliantz/ den
16. Ja-
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