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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXI, 37. Woche, Erfurt (Thüringen), 7. September 1744.

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teniren. Jnzwischen kan diese gefaßte Resolution vieles schwerer
machen, das man sich leichter concipiret.

Die Kayserl. Armee wird, nebst einigen Frantzösisch-Teut-
schen Regimentern, bey Philippsburg über den Rhein gehen, und
wenn sie sich mit denen Chur-Pfältzischen, Heßischen, Würtember-
gischen, und andern Hülffs-Trouppen, so sich beynahe auf 30000.
Mann belauffen, conjungiret haben wird, Bayern zu recuperiren
suchen. Doch will verlauten, der Ubergang sey von denen Kayser-
lichen bey Philippsburg, von denen Frantzosen aber bey Fort-
Louis schon geschehen. Von diesen letztern aber sind, gleich
nach dem Rückmarsch des Printz Carls, 30000. Mann nach denen
Niederlanden wiederum zu gehen beordert worden.

Man erwartet in Franckfurth stündlich die Abreise Sr. aller-
höchsten Kayserl. Majestät, als vor welche bereits zu Nürnberg die
Quartiere parat gemacht; Höchst-Dieselben werden das Comman-
do in Böhmen übernehmen.

Der General, Graf von Althan, ist den 21. Aug. mit der Nach-
richt von denen über die Spanier und Neapolitaner erhaltenen
Vortheilen, benebst denen 12. erbeutheten Fahnen zu Wien ange-
langet, und hat damit unbeschreibliche Freude erwecket.

Die Königin von Ungarn hat den bekandten Colneri, wegen
Wichtigkeit derer Sachen so er bekennet, nebst seiner Frau das Le-
ben geschencket, sie sind aber beyde zu ewiger Gefangenschafft con-
demni
ret. Die übrigen, so an der Verrätherey mit Theil gehabt,
werden zum Theil auf die Galeeren, zum Theil nach Ungarn geschi-
cket, an Vestungs-Bau und in denen Bergwercken zu arbeiten.

Die Vestung Rothenberg hat sich noch nicht ergeben, es ist also
die Nachricht von der Ubergabe zu früh gewesen. Die Oesterrei-
cher sollen die zeither verfertigten Minen haben springen lassen, die
aber die gehoffte Würckung nicht gethan.

Franckreich.

Jhro Allerchristlichste Majestät werden sich ehestens wiederum nach
Versailles begeben. An den gewesenen Commendanten in Lau-
terburg, ist das Urtheil, so wie es vom Könige gemindert, vollstre-
cket worden: Der Scharfrichter hat sein Wappen, so an einen

teniren. Jnzwischen kan diese gefaßte Reſolution vieles schwerer
machen, das man sich leichter concipiret.

Die Kayserl. Armee wird, nebst einigen Frantzösisch-Teut-
schen Regimentern, bey Philippsburg über den Rhein gehen, und
wenn sie sich mit denen Chur-Pfältzischen, Heßischen, Würtember-
gischen, und andern Hülffs-Trouppen, so sich beynahe auf 30000.
Mann belauffen, conjungiret haben wird, Bayern zu recuperiren
suchen. Doch will verlauten, der Ubergang sey von denen Kayser-
lichen bey Philippsburg, von denen Frantzosen aber bey Fort-
Louis schon geschehen. Von diesen letztern aber sind, gleich
nach dem Rückmarsch des Printz Carls, 30000. Mann nach denen
Niederlanden wiederum zu gehen beordert worden.

Man erwartet in Franckfurth stündlich die Abreise Sr. aller-
höchsten Kayserl. Majestät, als vor welche bereits zu Nürnberg die
Quartiere parat gemacht; Höchst-Dieselben werden das Comman-
do in Böhmen übernehmen.

Der General, Graf von Althan, ist den 21. Aug. mit der Nach-
richt von denen über die Spanier und Neapolitaner erhaltenen
Vortheilen, benebst denen 12. erbeutheten Fahnen zu Wien ange-
langet, und hat damit unbeschreibliche Freude erwecket.

Die Königin von Ungarn hat den bekandten Colneri, wegen
Wichtigkeit derer Sachen so er bekennet, nebst seiner Frau das Le-
ben geschencket, sie sind aber beyde zu ewiger Gefangenschafft con-
demni
ret. Die übrigen, so an der Verrätherey mit Theil gehabt,
werden zum Theil auf die Galeeren, zum Theil nach Ungarn geschi-
cket, an Vestungs-Bau und in denen Bergwercken zu arbeiten.

Die Vestung Rothenberg hat sich noch nicht ergeben, es ist also
die Nachricht von der Ubergabe zu früh gewesen. Die Oesterrei-
cher sollen die zeither verfertigten Minen haben springen lassen, die
aber die gehoffte Würckung nicht gethan.

Franckreich.

Jhro Allerchristlichste Majestät werden sich ehestens wiederum nach
Verſailles begeben. An den gewesenen Commendanten in Lau-
terburg, ist das Urtheil, so wie es vom Könige gemindert, vollstre-
cket worden: Der Scharfrichter hat sein Wappen, so an einen

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[566/0006] teniren. Jnzwischen kan diese gefaßte Reſolution vieles schwerer machen, das man sich leichter concipiret. Die Kayserl. Armee wird, nebst einigen Frantzösisch-Teut- schen Regimentern, bey Philippsburg über den Rhein gehen, und wenn sie sich mit denen Chur-Pfältzischen, Heßischen, Würtember- gischen, und andern Hülffs-Trouppen, so sich beynahe auf 30000. Mann belauffen, conjungiret haben wird, Bayern zu recuperiren suchen. Doch will verlauten, der Ubergang sey von denen Kayser- lichen bey Philippsburg, von denen Frantzosen aber bey Fort- Louis schon geschehen. Von diesen letztern aber sind, gleich nach dem Rückmarsch des Printz Carls, 30000. Mann nach denen Niederlanden wiederum zu gehen beordert worden. Man erwartet in Franckfurth stündlich die Abreise Sr. aller- höchsten Kayserl. Majestät, als vor welche bereits zu Nürnberg die Quartiere parat gemacht; Höchst-Dieselben werden das Comman- do in Böhmen übernehmen. Der General, Graf von Althan, ist den 21. Aug. mit der Nach- richt von denen über die Spanier und Neapolitaner erhaltenen Vortheilen, benebst denen 12. erbeutheten Fahnen zu Wien ange- langet, und hat damit unbeschreibliche Freude erwecket. Die Königin von Ungarn hat den bekandten Colneri, wegen Wichtigkeit derer Sachen so er bekennet, nebst seiner Frau das Le- ben geschencket, sie sind aber beyde zu ewiger Gefangenschafft con- demniret. Die übrigen, so an der Verrätherey mit Theil gehabt, werden zum Theil auf die Galeeren, zum Theil nach Ungarn geschi- cket, an Vestungs-Bau und in denen Bergwercken zu arbeiten. Die Vestung Rothenberg hat sich noch nicht ergeben, es ist also die Nachricht von der Ubergabe zu früh gewesen. Die Oesterrei- cher sollen die zeither verfertigten Minen haben springen lassen, die aber die gehoffte Würckung nicht gethan. Franckreich. Jhro Allerchristlichste Majestät werden sich ehestens wiederum nach Verſailles begeben. An den gewesenen Commendanten in Lau- terburg, ist das Urtheil, so wie es vom Könige gemindert, vollstre- cket worden: Der Scharfrichter hat sein Wappen, so an einen

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. LXXI, 37. Woche, Erfurt (Thüringen), 7. September 1744, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0271_1744/6>, abgerufen am 03.12.2024.