Talvj, Volkslieder der Serben, 1825Reichet sie dem Königsohne Marko. 105 "Nimm dieß Gold, mein Sohn, von Deinem Herren, Trinke auf mein Wohlseyn, tapfrer Marko!" Marko nahm den Beutel Goldes schweigend, Und verließ den Divan auf der Stelle. Denn der Sultan gab das Geld mit nichten, 110 Daß er sich am goldnen Wein' erquicke; Sondern daß er schleunig sich entferne, Denn in schlimmer Zorneswuth war Marko. Reichet sie dem Königsohne Marko. 105 „Nimm dieß Gold, mein Sohn, von Deinem Herren, Trinke auf mein Wohlseyn, tapfrer Marko!“ Marko nahm den Beutel Goldes schweigend, Und verließ den Divan auf der Stelle. Denn der Sultan gab das Geld mit nichten, 110 Daß er sich am goldnen Wein' erquicke; Sondern daß er schleunig sich entferne, Denn in schlimmer Zorneswuth war Marko. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0283" n="217"/> <lg> <l>Reichet sie dem Königsohne Marko. <note place="right">105</note></l><lb/> <l>„Nimm dieß Gold, mein Sohn, von Deinem Herren,</l><lb/> <l>Trinke auf mein Wohlseyn, tapfrer Marko!“</l> </lg><lb/> <lg> <l>Marko nahm den Beutel Goldes schweigend,</l><lb/> <l>Und verließ den Divan auf der Stelle.</l><lb/> <l>Denn der Sultan gab das Geld mit nichten, <note place="right">110</note></l><lb/> <l>Daß er sich am goldnen Wein' erquicke;</l><lb/> <l>Sondern daß er schleunig sich entferne,</l><lb/> <l>Denn in schlimmer Zorneswuth war Marko.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [217/0283]
Reichet sie dem Königsohne Marko.
„Nimm dieß Gold, mein Sohn, von Deinem Herren,
Trinke auf mein Wohlseyn, tapfrer Marko!“
Marko nahm den Beutel Goldes schweigend,
Und verließ den Divan auf der Stelle.
Denn der Sultan gab das Geld mit nichten,
Daß er sich am goldnen Wein' erquicke;
Sondern daß er schleunig sich entferne,
Denn in schlimmer Zorneswuth war Marko.
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