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[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.

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Neunter Auftrit.
Husa. Friedenlieb. Rechtswalt.
Treulieb. Tugendhold.
Friedenlieb. Die angenehme Witterung hat
uns Gelegenheit gegeben eine Landreise vor-
zunehmen: ihre Freundschaft aber, Herr Bru-
der, zu ihnen zu kommen.
Husa. Ha ha, Herr Pastor, wer hätte das
gedacht, wie wir im Felde stunden, sie zu lehren,
und ich zum Fechten, daß wir ein ander so nahe blei-
ben würden. Geliebter Mann, wie ist es so lange er-
gangen? Gottlob, daß wir uns ietzo vergnügter
unterreden könnnen, als da sie mich im Lazarethe
besucheten.
Rechtswalt. Jch hoffe unsere alte Freund-
schaft wird mich einer weitläuftigen Entschuldi-
gung überheben.
Treulieb. Es hätte mir sonderlich in meinen
gegenwärtigen Umständen nichts angenehmers
wiederfahren können, als dieses, mich mit Freun-
den aufzurichten, deren Herz ich lange kenne,
und deren Umgang mich belebet.
Friedenlieb. Wie? ist ihnen was wiedriges
wiederfahren, ihre liebe Frau sehen wir ia GOtt lob
gesund, was ist es, das ihr sonst gesetztes und
munteres Gemüthe in Unruhe setzet.
Treulieb. Sie wissen es sämtlich, wie un-
glücklich eine unserer besten Freundinnen, das
Muster
F 2


Neunter Auftrit.
Huſa. Friedenlieb. Rechtswalt.
Treulieb. Tugendhold.
Friedenlieb. Die angenehme Witterung hat
uns Gelegenheit gegeben eine Landreiſe vor-
zunehmen: ihre Freundſchaft aber, Herr Bru-
der, zu ihnen zu kommen.
Huſa. Ha ha, Herr Paſtor, wer haͤtte das
gedacht, wie wir im Felde ſtunden, ſie zu lehren,
und ich zum Fechten, daß wir ein ander ſo nahe blei-
ben wuͤrden. Geliebter Mann, wie iſt es ſo lange er-
gangen? Gottlob, daß wir uns ietzo vergnuͤgter
unterreden koͤnnnen, als da ſie mich im Lazarethe
beſucheten.
Rechtswalt. Jch hoffe unſere alte Freund-
ſchaft wird mich einer weitlaͤuftigen Entſchuldi-
gung uͤberheben.
Treulieb. Es haͤtte mir ſonderlich in meinen
gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nichts angenehmers
wiederfahren koͤnnen, als dieſes, mich mit Freun-
den aufzurichten, deren Herz ich lange kenne,
und deren Umgang mich belebet.
Friedenlieb. Wie? iſt ihnen was wiedriges
wiederfahren, ihre liebe Frau ſehen wir ia GOtt lob
geſund, was iſt es, das ihr ſonſt geſetztes und
munteres Gemuͤthe in Unruhe ſetzet.
Treulieb. Sie wiſſen es ſaͤmtlich, wie un-
gluͤcklich eine unſerer beſten Freundinnen, das
Muſter
F 2
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[83/0087] Neunter Auftrit. Huſa. Friedenlieb. Rechtswalt. Treulieb. Tugendhold. Friedenlieb. Die angenehme Witterung hat uns Gelegenheit gegeben eine Landreiſe vor- zunehmen: ihre Freundſchaft aber, Herr Bru- der, zu ihnen zu kommen. Huſa. Ha ha, Herr Paſtor, wer haͤtte das gedacht, wie wir im Felde ſtunden, ſie zu lehren, und ich zum Fechten, daß wir ein ander ſo nahe blei- ben wuͤrden. Geliebter Mann, wie iſt es ſo lange er- gangen? Gottlob, daß wir uns ietzo vergnuͤgter unterreden koͤnnnen, als da ſie mich im Lazarethe beſucheten. Rechtswalt. Jch hoffe unſere alte Freund- ſchaft wird mich einer weitlaͤuftigen Entſchuldi- gung uͤberheben. Treulieb. Es haͤtte mir ſonderlich in meinen gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nichts angenehmers wiederfahren koͤnnen, als dieſes, mich mit Freun- den aufzurichten, deren Herz ich lange kenne, und deren Umgang mich belebet. Friedenlieb. Wie? iſt ihnen was wiedriges wiederfahren, ihre liebe Frau ſehen wir ia GOtt lob geſund, was iſt es, das ihr ſonſt geſetztes und munteres Gemuͤthe in Unruhe ſetzet. Treulieb. Sie wiſſen es ſaͤmtlich, wie un- gluͤcklich eine unſerer beſten Freundinnen, das Muſter F 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_verbesserungen_1744/87>, abgerufen am 23.11.2024.