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[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.

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ihre Richtigkeit, und Verbindlichkeit einsehen,
oder sie zu begreiffen, sich Mühe geben? wie we-
nige gehorchen nicht der Stimme der Natur? be-
darf es hier nicht einer beständigen Aufforderung
und Unterweisung? Jedoch die selbst aus der
Vernunft begreifliche nothwendige Offenbarung,
verbindet mit diesen Pflichten den allerheiligsten
Glauben, und erweitert solche, aus dem so wei-
sen als vollkommenen Mittel unserer Begnadi-
gung, und der künftigen Glückseligkeit, eines vor
sich unsterblich erkenneten Geistes. Wie viele
Trägheit, welch ein Unvermögen der Sterblichen,
findet sich hier nicht, der Stimme und dem Be-
fehle GOttes Folge zu leisten? Jst es denn wohl
dahero nicht unumgänglich nothwendig, ist es
nicht der Mühe werth, daß sich besondere Glieder,
dazu suchen tüchtig zu machen und verordnet wer-
den, die wahre Gestalt eines so vollkommenen
und hinlänglichen Mittels, einer dauerhaften
Glückseligkeit, zu zeigen? Andere zu reitzen, sol-
ches zu eigenem Vortheil und Nutzen anzuwen-
den? die Pflichten aus einander zu setzen, so un-
umgänglich damit verbunden sind? und den gros-
sen Einfluß einer so vernünftigen als heiligen Re-
ligion und edelmüthigen Gottesdienstes, in unse-
re Handelungen, vor Augen zu legen. Was
meinen sie, meine Herren, würden ihre Gerichte,
und Gefängnisse, ia, würde der ihnen gegebene
weltliche Arm, wohl stark genug seyn, alle Ar-
ten der groben Ausschweifungen im Zaume zu
halten? Soll demnach ihr Ansehen, soll ihr Amt
beste-
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ihre Richtigkeit, und Verbindlichkeit einſehen,
oder ſie zu begreiffen, ſich Muͤhe geben? wie we-
nige gehorchen nicht der Stimme der Natur? be-
darf es hier nicht einer beſtaͤndigen Aufforderung
und Unterweiſung? Jedoch die ſelbſt aus der
Vernunft begreifliche nothwendige Offenbarung,
verbindet mit dieſen Pflichten den allerheiligſten
Glauben, und erweitert ſolche, aus dem ſo wei-
ſen als vollkommenen Mittel unſerer Begnadi-
gung, und der kuͤnftigen Gluͤckſeligkeit, eines vor
ſich unſterblich erkenneten Geiſtes. Wie viele
Traͤgheit, welch ein Unvermoͤgen der Sterblichen,
findet ſich hier nicht, der Stimme und dem Be-
fehle GOttes Folge zu leiſten? Jſt es denn wohl
dahero nicht unumgaͤnglich nothwendig, iſt es
nicht der Muͤhe werth, daß ſich beſondere Glieder,
dazu ſuchen tuͤchtig zu machen und verordnet wer-
den, die wahre Geſtalt eines ſo vollkommenen
und hinlaͤnglichen Mittels, einer dauerhaften
Gluͤckſeligkeit, zu zeigen? Andere zu reitzen, ſol-
ches zu eigenem Vortheil und Nutzen anzuwen-
den? die Pflichten aus einander zu ſetzen, ſo un-
umgaͤnglich damit verbunden ſind? und den groſ-
ſen Einfluß einer ſo vernuͤnftigen als heiligen Re-
ligion und edelmuͤthigen Gottesdienſtes, in unſe-
re Handelungen, vor Augen zu legen. Was
meinen ſie, meine Herren, wuͤrden ihre Gerichte,
und Gefaͤngniſſe, ia, wuͤrde der ihnen gegebene
weltliche Arm, wohl ſtark genug ſeyn, alle Ar-
ten der groben Ausſchweifungen im Zaume zu
halten? Soll demnach ihr Anſehen, ſoll ihr Amt
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[51/0055] ihre Richtigkeit, und Verbindlichkeit einſehen, oder ſie zu begreiffen, ſich Muͤhe geben? wie we- nige gehorchen nicht der Stimme der Natur? be- darf es hier nicht einer beſtaͤndigen Aufforderung und Unterweiſung? Jedoch die ſelbſt aus der Vernunft begreifliche nothwendige Offenbarung, verbindet mit dieſen Pflichten den allerheiligſten Glauben, und erweitert ſolche, aus dem ſo wei- ſen als vollkommenen Mittel unſerer Begnadi- gung, und der kuͤnftigen Gluͤckſeligkeit, eines vor ſich unſterblich erkenneten Geiſtes. Wie viele Traͤgheit, welch ein Unvermoͤgen der Sterblichen, findet ſich hier nicht, der Stimme und dem Be- fehle GOttes Folge zu leiſten? Jſt es denn wohl dahero nicht unumgaͤnglich nothwendig, iſt es nicht der Muͤhe werth, daß ſich beſondere Glieder, dazu ſuchen tuͤchtig zu machen und verordnet wer- den, die wahre Geſtalt eines ſo vollkommenen und hinlaͤnglichen Mittels, einer dauerhaften Gluͤckſeligkeit, zu zeigen? Andere zu reitzen, ſol- ches zu eigenem Vortheil und Nutzen anzuwen- den? die Pflichten aus einander zu ſetzen, ſo un- umgaͤnglich damit verbunden ſind? und den groſ- ſen Einfluß einer ſo vernuͤnftigen als heiligen Re- ligion und edelmuͤthigen Gottesdienſtes, in unſe- re Handelungen, vor Augen zu legen. Was meinen ſie, meine Herren, wuͤrden ihre Gerichte, und Gefaͤngniſſe, ia, wuͤrde der ihnen gegebene weltliche Arm, wohl ſtark genug ſeyn, alle Ar- ten der groben Ausſchweifungen im Zaume zu halten? Soll demnach ihr Anſehen, ſoll ihr Amt beſte- D 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_verbesserungen_1744/55>, abgerufen am 23.11.2024.