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[N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744.

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einem lebendigen Söhnlein darnieder. Jch muste
das Mensch, meiner eigenen Ehre wegen, noth-
wendig von mir schaffen; sie ward von meinem
Prediger ihrer Umstände halben befraget, und
das liederliche Weibsbild bekante auf mich. Der
Priester hat diese Aussage san facon dem Consi-
storio gemeldet und berichtet. Was meinen sie,
war das nicht höchst unbillig? was ging ihm dies
an? hätte er nicht, wo er ia ist befraget worden,
sagen können, er könte die Sache nicht ausfün-
dig machen, hat er doch sein Taufgeld reichlich
dafür bekommen? und denken sie einmal, ich
hatte ihm noch kurz zuvor ein paar feiste Kälber
geschenket, welch ein Undank und Eigensinn eines
Geistlichen?
Haferstroh. Ja freilich, man kann ia nicht
mehr mit den Leuten auskommen. Jch habe ei-
nen ähnlichen Fall mit meinem Prediger, in ei-
nem vermeinten und angehängeten Ehebruch,
welchen das Weib gestehet, und der Kerl ist auch
so dumm, daß er sich ausfragen lässet. Jch hoffe
indeß die Sache schon auszuführen.
v. Kohlstengel. Dies muste mich, wie leichte
zu erachten, nothwendig in Harnisch iagen: und
da ich sonst nichts auf ihn bringen konte, ohne er-
achtet ich auf das sorgfältigste dahin bemühet war,
und allenthalben glaubwürdige Nachricht von
ihm einzog. Was war zu thun, ich bediente mich
des Mittels, so ich wohl ehedem von ihm gehöret
habe, nemlich seinen Gegner in eben den, und wo
möglich


einem lebendigen Soͤhnlein darnieder. Jch muſte
das Menſch, meiner eigenen Ehre wegen, noth-
wendig von mir ſchaffen; ſie ward von meinem
Prediger ihrer Umſtaͤnde halben befraget, und
das liederliche Weibsbild bekante auf mich. Der
Prieſter hat dieſe Auſſage ſan facon dem Conſi-
ſtorio gemeldet und berichtet. Was meinen ſie,
war das nicht hoͤchſt unbillig? was ging ihm dies
an? haͤtte er nicht, wo er ia iſt befraget worden,
ſagen koͤnnen, er koͤnte die Sache nicht ausfuͤn-
dig machen, hat er doch ſein Taufgeld reichlich
dafuͤr bekommen? und denken ſie einmal, ich
hatte ihm noch kurz zuvor ein paar feiſte Kaͤlber
geſchenket, welch ein Undank und Eigenſinn eines
Geiſtlichen?
Haferſtroh. Ja freilich, man kann ia nicht
mehr mit den Leuten auskommen. Jch habe ei-
nen aͤhnlichen Fall mit meinem Prediger, in ei-
nem vermeinten und angehaͤngeten Ehebruch,
welchen das Weib geſtehet, und der Kerl iſt auch
ſo dumm, daß er ſich ausfragen laͤſſet. Jch hoffe
indeß die Sache ſchon auszufuͤhren.
v. Kohlſtengel. Dies muſte mich, wie leichte
zu erachten, nothwendig in Harniſch iagen: und
da ich ſonſt nichts auf ihn bringen konte, ohne er-
achtet ich auf das ſorgfaͤltigſte dahin bemuͤhet war,
und allenthalben glaubwuͤrdige Nachricht von
ihm einzog. Was war zu thun, ich bediente mich
des Mittels, ſo ich wohl ehedem von ihm gehoͤret
habe, nemlich ſeinen Gegner in eben den, und wo
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[34/0038] einem lebendigen Soͤhnlein darnieder. Jch muſte das Menſch, meiner eigenen Ehre wegen, noth- wendig von mir ſchaffen; ſie ward von meinem Prediger ihrer Umſtaͤnde halben befraget, und das liederliche Weibsbild bekante auf mich. Der Prieſter hat dieſe Auſſage ſan facon dem Conſi- ſtorio gemeldet und berichtet. Was meinen ſie, war das nicht hoͤchſt unbillig? was ging ihm dies an? haͤtte er nicht, wo er ia iſt befraget worden, ſagen koͤnnen, er koͤnte die Sache nicht ausfuͤn- dig machen, hat er doch ſein Taufgeld reichlich dafuͤr bekommen? und denken ſie einmal, ich hatte ihm noch kurz zuvor ein paar feiſte Kaͤlber geſchenket, welch ein Undank und Eigenſinn eines Geiſtlichen? Haferſtroh. Ja freilich, man kann ia nicht mehr mit den Leuten auskommen. Jch habe ei- nen aͤhnlichen Fall mit meinem Prediger, in ei- nem vermeinten und angehaͤngeten Ehebruch, welchen das Weib geſtehet, und der Kerl iſt auch ſo dumm, daß er ſich ausfragen laͤſſet. Jch hoffe indeß die Sache ſchon auszufuͤhren. v. Kohlſtengel. Dies muſte mich, wie leichte zu erachten, nothwendig in Harniſch iagen: und da ich ſonſt nichts auf ihn bringen konte, ohne er- achtet ich auf das ſorgfaͤltigſte dahin bemuͤhet war, und allenthalben glaubwuͤrdige Nachricht von ihm einzog. Was war zu thun, ich bediente mich des Mittels, ſo ich wohl ehedem von ihm gehoͤret habe, nemlich ſeinen Gegner in eben den, und wo moͤglich

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Zitationshilfe: [N. N.]: Verbesserungen und Zusätze des Lustspieles Die Geistlichen auf dem Lande in zweien Handlungen. Frankfurt (Main) u. a., 1744, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_verbesserungen_1744/38>, abgerufen am 23.11.2024.