Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.Städten solche nackte Räume, wo wir Renn- und Schock- Ueber die nothwendige Lage eines Turnplatzes in Jm Winter fällt freilich der Turnplatz im Freien Ueber die Turnzeit und Turntracht spricht sich be- Städten ſolche nackte Räume, wo wir Renn- und Schock- Ueber die nothwendige Lage eines Turnplatzes in Jm Winter fällt freilich der Turnplatz im Freien Ueber die Turnzeit und Turntracht ſpricht ſich be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="16"/> Städten ſolche nackte Räume, wo wir Renn- und Schock-<lb/> bahn, Wunderlauf u. ſ. w. haben könnten. Endlich iſt<lb/> es auch für die Uebung und Stärkung des Geſichts<lb/> nothwendig, den Turnplatz im Freien anzulegen, wo das<lb/> belebende Grün der Felder und Bäume, das Luftbad<lb/> und die Ausſicht in die Ferne die beſten Mittel zur<lb/> Erhaltung geſunder Augen ſind, während unſere meiſt<lb/> nahen Umgebungen in Städten uns geradezu kurzſichtig<lb/> machen. Deshalb iſt auch auf jedem Turnplatz ein<lb/> Kletterthurm zu wünſchen, und ſind die Turnfahrten zu<lb/> empfehlen.</p><lb/> <p>Ueber die nothwendige Lage eines Turnplatzes in<lb/> einiger Entfernung von der Stadt, die Sicherung gegen<lb/> Nordoſt- und Oſtwind, Anlage auf einer Höhe hat Jahn<lb/> im Turnbuche S. 187 u. f. das Nöthige geſagt. Jch<lb/> halte es noch für wünſchenswerth, daß man hierbei auch<lb/> wo möglich die ſchönſte Gegend bei der Stadt auswähle,<lb/> um ſo auch durch das unmittelbare Anſchauen und Leben<lb/> in ſchöner Umgebung heilſam auf den Geſchmack der<lb/> Jugend einzuwirken. Da läßt ſich denn gleich der Spiel-<lb/> platz der Jugend neben den Erholungsort der Aeltern<lb/> legen, wie dies in Merſeburg, und namentlich in Jacobs-<lb/> ruh bei Tilſit der Fall iſt. Dadurch gewährt man den<lb/> Aeltern die Beruhigung, die Kinder in ihrer Nähe zu<lb/> wiſſen, und gibt ihnen die bequeme Möglichkeit, ſich<lb/> vom Treiben derſelben zu überzeugen. Dadurch wirkt<lb/> Alt und Jung belebend auf einander ein.</p><lb/> <p>Jm Winter fällt freilich der Turnplatz im Freien<lb/> fort, und wir müſſen uns dann mit Turnſälen behelfen.<lb/> Aber wir haben noch die Schneefreuden und die große<lb/> Wonne des Eislaufs.</p><lb/> <p>Ueber die Turnzeit und Turntracht ſpricht ſich be-<lb/> reits Jahn — Turnbuch S. 222 — genügend aus.<lb/> Hier nur noch die ärztliche Bemerkung, daß gerade die<lb/> leichte leinene Turntracht ohne Halstuch und Mütze bei<lb/> den Uebungen die geſundeſte iſt, indem ſie jede Bewe-<lb/> gung geſtattet, alle unnütze Erhitzung verhütet, den An-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0020]
Städten ſolche nackte Räume, wo wir Renn- und Schock-
bahn, Wunderlauf u. ſ. w. haben könnten. Endlich iſt
es auch für die Uebung und Stärkung des Geſichts
nothwendig, den Turnplatz im Freien anzulegen, wo das
belebende Grün der Felder und Bäume, das Luftbad
und die Ausſicht in die Ferne die beſten Mittel zur
Erhaltung geſunder Augen ſind, während unſere meiſt
nahen Umgebungen in Städten uns geradezu kurzſichtig
machen. Deshalb iſt auch auf jedem Turnplatz ein
Kletterthurm zu wünſchen, und ſind die Turnfahrten zu
empfehlen.
Ueber die nothwendige Lage eines Turnplatzes in
einiger Entfernung von der Stadt, die Sicherung gegen
Nordoſt- und Oſtwind, Anlage auf einer Höhe hat Jahn
im Turnbuche S. 187 u. f. das Nöthige geſagt. Jch
halte es noch für wünſchenswerth, daß man hierbei auch
wo möglich die ſchönſte Gegend bei der Stadt auswähle,
um ſo auch durch das unmittelbare Anſchauen und Leben
in ſchöner Umgebung heilſam auf den Geſchmack der
Jugend einzuwirken. Da läßt ſich denn gleich der Spiel-
platz der Jugend neben den Erholungsort der Aeltern
legen, wie dies in Merſeburg, und namentlich in Jacobs-
ruh bei Tilſit der Fall iſt. Dadurch gewährt man den
Aeltern die Beruhigung, die Kinder in ihrer Nähe zu
wiſſen, und gibt ihnen die bequeme Möglichkeit, ſich
vom Treiben derſelben zu überzeugen. Dadurch wirkt
Alt und Jung belebend auf einander ein.
Jm Winter fällt freilich der Turnplatz im Freien
fort, und wir müſſen uns dann mit Turnſälen behelfen.
Aber wir haben noch die Schneefreuden und die große
Wonne des Eislaufs.
Ueber die Turnzeit und Turntracht ſpricht ſich be-
reits Jahn — Turnbuch S. 222 — genügend aus.
Hier nur noch die ärztliche Bemerkung, daß gerade die
leichte leinene Turntracht ohne Halstuch und Mütze bei
den Uebungen die geſundeſte iſt, indem ſie jede Bewe-
gung geſtattet, alle unnütze Erhitzung verhütet, den An-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |