Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.sten Dienste; ja sie entrissen bei dem dritten, bedeu- Seit in neuester Zeit immer mehr gewichtige Zum Schlusse noch eine Bemerkung über die *) Als Zeichen dankbarer Anerkennung veranstalteten mehrere Honoratioren der Stadt im darauf folgenden Sommer den Seminaristen eine sehr vergnügliche Spazierfahrt, verbunden mit einer wenn auch fruga- len, doch anständigen Bewirthung. Viele Familien waren mit hinaus in den schönen Park eines benach- barten Gutes gezogen, wodurch das Fest eine eigen- thümliche Anmuth gewann. *
ſten Dienſte; ja ſie entriſſen bei dem dritten, bedeu- Seit in neueſter Zeit immer mehr gewichtige Zum Schluſſe noch eine Bemerkung über die *) Als Zeichen dankbarer Anerkennung veranſtalteten mehrere Honoratioren der Stadt im darauf folgenden Sommer den Seminariſten eine ſehr vergnuͤgliche Spazierfahrt, verbunden mit einer wenn auch fruga- len, doch anſtaͤndigen Bewirthung. Viele Familien waren mit hinaus in den ſchoͤnen Park eines benach- barten Gutes gezogen, wodurch das Feſt eine eigen- thuͤmliche Anmuth gewann. *
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ſten Dienſte; ja ſie entriſſen bei dem dritten, bedeu-
tendſten Brande ein ſchon halb von den Flammen ver-
zehrtes Haus der völligen Zerſtörung, indem ſie, nur
ſehr mangelhaft von Spritzen unterſtützt, unter eines
Lehrers Leitung den Brand des Daches mit Feuerei-
mern auslöſchten. *)
Seit in neueſter Zeit immer mehr gewichtige
Stimmen das Turnen als ein Bedürfniß der Volks-
ſchule in Anſpruch nehmen, iſt es der hier zuſammen-
tretenden Prüfungs-Commiſſion für Elementarlehrer
als nöthig erſchienen, die abgehenden Zöglinge auch
hierin zn prüfen und ihnen einen Vermerk darüber
in das Abgangs-Zeugniß zu ſetzen. Leider aber
haben wir noch nicht, mit gutem Beiſpiele voran-
gehend, mit unſern Uebungsſchülern ein
geordnetes Turnen beginnen können, weil es
uns zur Aufſtellung kleinerer Geräthe durchaus am
nöthigen Raume mangelt, die vorhandenen größeren
Utenſilien aber für Kinder meiſtens ganz unzugänglich
ſind und, von ihnen dennoch benutzt, ſehr leicht Un-
glücksfälle veranlaſſen könnten.
Zum Schluſſe noch eine Bemerkung über die
Anſtellung der Turnlehrer. Nur ſehr ſelten
genießt bekanntlich ein von einem Hülfslehrer verwalte-
ter Unterricht bei den Schülern der nöthigen Achtung
und Theilnahme. Darum erſcheint es erforderlich,
auch das Turnen ſo viel als irgend möglich ſtets ei-
nem der Hauptlehrer zu übertragen. Für Seminare
und Bürgerſchulen kann dies bald keine Schwierigkeit
haben, da in der Regel die geiſtig entwickeltſten Semi-
*) Als Zeichen dankbarer Anerkennung veranſtalteten
mehrere Honoratioren der Stadt im darauf folgenden
Sommer den Seminariſten eine ſehr vergnuͤgliche
Spazierfahrt, verbunden mit einer wenn auch fruga-
len, doch anſtaͤndigen Bewirthung. Viele Familien
waren mit hinaus in den ſchoͤnen Park eines benach-
barten Gutes gezogen, wodurch das Feſt eine eigen-
thuͤmliche Anmuth gewann.
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