Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

Bild:
<< vorherige Seite

79. Wir haben diese Drehübungen bis jetzt
ohne und mit Schwung gemacht, versuchen wir
sie nun auch mit und im Sprunge zu machen,
d. h. man springt auf, dreht sich, und kommt in den-
selben Stand, aus welchem man in die Höhe gehüpft,
nieder. Diese Drehung kann nun dieselben Kreis-
theile befassen, die 78. angegeben sind. Bin ich also nach
rechts aus dem Zehenstande 1/2 Kreis gesprungen, so
muß ich auch wieder in den Zehenstand niederkommen.
Die Bemerkungen, die wir bei 78. gemacht, gel-
ten auch hier. Der Drehsprung wird nach rechts
und links, in den bestimmten Kreistheilen hin, und
wieder zurück gemacht, ferner aus dem Zehen- und
dem Fersenstande, auf einem und auf beiden Füßen.

Spreizübungen. Uebung 80 -- 94.

Spreizen ist die Bewegung des einen Beines
nach allen Richtungen hin, während das andere Bein
feststeht. Sonach ist das Gehen ein fortwährendes
Spreizen. Das Spreizen geschieht demnach so, daß
ich, während das eine Bein (Stehbein) feststeht, das
andere (das Spreizbein) in irgend einer Richtung rasch
hinbewege, und wieder niedersetze; sobald das Bein ge-
spreizt, setzt man es wieder an seine Stelle. Dabei
muß sowohl das Stehbein als das Spreitzbein gestreckt,
und der Oberleib vollkommen ruhig bleiben. Man
spreizt so hoch wie möglich. Damit das Spreizen der
Menge in Ordnung geschieht, giebt der Lehrer das
Zeichen mit Hand und Wort.

Obwohl wir bei Uebung 24. die verschiedenen Rich-
tungen, in denen gespreizt werden kann, aufgezählt und
gehabt haben, wollen wir sie hier doch zu Nutz und
Frommen wiederholen.

a) Die Füße im rechten Winkel!

80. Gerade vorwärts mit angezogenen
Fußspitzen!

81. Gerade vorwärts mit gestreckten
Fußspitzen!
Während bei 80. die Fußspitzen mög-
lichst stark nach dem Leibe angezogen werden, was --

Jahrb. d. Turnkunst. I. 6

79. Wir haben dieſe Drehübungen bis jetzt
ohne und mit Schwung gemacht, verſuchen wir
ſie nun auch mit und im Sprunge zu machen,
d. h. man ſpringt auf, dreht ſich, und kommt in den-
ſelben Stand, aus welchem man in die Höhe gehüpft,
nieder. Dieſe Drehung kann nun dieſelben Kreis-
theile befaſſen, die 78. angegeben ſind. Bin ich alſo nach
rechts aus dem Zehenſtande ½ Kreis geſprungen, ſo
muß ich auch wieder in den Zehenſtand niederkommen.
Die Bemerkungen, die wir bei 78. gemacht, gel-
ten auch hier. Der Drehſprung wird nach rechts
und links, in den beſtimmten Kreistheilen hin, und
wieder zurück gemacht, ferner aus dem Zehen- und
dem Ferſenſtande, auf einem und auf beiden Füßen.

Spreizübungen. Uebung 80 — 94.

Spreizen iſt die Bewegung des einen Beines
nach allen Richtungen hin, während das andere Bein
feſtſteht. Sonach iſt das Gehen ein fortwährendes
Spreizen. Das Spreizen geſchieht demnach ſo, daß
ich, während das eine Bein (Stehbein) feſtſteht, das
andere (das Spreizbein) in irgend einer Richtung raſch
hinbewege, und wieder niederſetze; ſobald das Bein ge-
ſpreizt, ſetzt man es wieder an ſeine Stelle. Dabei
muß ſowohl das Stehbein als das Spreitzbein geſtreckt,
und der Oberleib vollkommen ruhig bleiben. Man
ſpreizt ſo hoch wie möglich. Damit das Spreizen der
Menge in Ordnung geſchieht, giebt der Lehrer das
Zeichen mit Hand und Wort.

Obwohl wir bei Uebung 24. die verſchiedenen Rich-
tungen, in denen geſpreizt werden kann, aufgezählt und
gehabt haben, wollen wir ſie hier doch zu Nutz und
Frommen wiederholen.

a) Die Füße im rechten Winkel!

80. Gerade vorwärts mit angezogenen
Fußſpitzen!

81. Gerade vorwärts mit geſtreckten
Fußſpitzen!
Während bei 80. die Fußſpitzen mög-
lichſt ſtark nach dem Leibe angezogen werden, was —

Jahrb. d. Turnkunſt. I. 6
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0125" n="121"/>
          <p>79. Wir haben die&#x017F;e Drehübungen bis jetzt<lb/><hi rendition="#g">ohne und mit Schwung</hi> gemacht, ver&#x017F;uchen wir<lb/>
&#x017F;ie nun auch <hi rendition="#g">mit und im Sprunge</hi> zu machen,<lb/>
d. h. man &#x017F;pringt auf, dreht &#x017F;ich, und kommt in den-<lb/>
&#x017F;elben Stand, aus welchem man in die Höhe gehüpft,<lb/>
nieder. Die&#x017F;e Drehung kann nun die&#x017F;elben Kreis-<lb/>
theile befa&#x017F;&#x017F;en, die 78. angegeben &#x017F;ind. Bin ich al&#x017F;o nach<lb/>
rechts aus dem Zehen&#x017F;tande ½ Kreis ge&#x017F;prungen, &#x017F;o<lb/>
muß ich auch wieder in den Zehen&#x017F;tand niederkommen.<lb/>
Die Bemerkungen, die wir bei 78. gemacht, gel-<lb/>
ten auch hier. Der Dreh&#x017F;prung wird nach rechts<lb/>
und links, in den be&#x017F;timmten Kreistheilen hin, und<lb/>
wieder zurück gemacht, ferner aus dem Zehen- und<lb/>
dem Fer&#x017F;en&#x017F;tande, auf einem und auf beiden Füßen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Spreizübungen.</hi> Uebung 80 &#x2014; 94.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Spreizen</hi> i&#x017F;t die Bewegung des einen Beines<lb/>
nach allen Richtungen hin, während das andere Bein<lb/>
fe&#x017F;t&#x017F;teht. Sonach i&#x017F;t das Gehen ein fortwährendes<lb/>
Spreizen. Das Spreizen ge&#x017F;chieht demnach &#x017F;o, daß<lb/>
ich, während das eine Bein (Stehbein) fe&#x017F;t&#x017F;teht, das<lb/>
andere (das Spreizbein) in irgend einer Richtung ra&#x017F;ch<lb/>
hinbewege, und wieder nieder&#x017F;etze; &#x017F;obald das Bein ge-<lb/>
&#x017F;preizt, &#x017F;etzt man es wieder an &#x017F;eine Stelle. Dabei<lb/>
muß &#x017F;owohl das Stehbein als das Spreitzbein ge&#x017F;treckt,<lb/>
und der Oberleib vollkommen ruhig bleiben. Man<lb/>
&#x017F;preizt &#x017F;o hoch wie möglich. Damit das Spreizen der<lb/>
Menge in Ordnung ge&#x017F;chieht, giebt der Lehrer das<lb/>
Zeichen mit Hand und Wort.</p><lb/>
          <p>Obwohl wir bei Uebung 24. die ver&#x017F;chiedenen Rich-<lb/>
tungen, in denen ge&#x017F;preizt werden kann, aufgezählt und<lb/>
gehabt haben, wollen wir &#x017F;ie hier doch zu Nutz und<lb/>
Frommen wiederholen.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">a)</hi> <hi rendition="#g">Die Füße im rechten Winkel!</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>80. <hi rendition="#g">Gerade vorwärts mit angezogenen<lb/>
Fuß&#x017F;pitzen!</hi></p><lb/>
          <p>81. <hi rendition="#g">Gerade vorwärts mit ge&#x017F;treckten<lb/>
Fuß&#x017F;pitzen!</hi> Während bei 80. die Fuß&#x017F;pitzen mög-<lb/>
lich&#x017F;t &#x017F;tark nach dem Leibe angezogen werden, was &#x2014;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Jahrb. d. Turnkun&#x017F;t. <hi rendition="#aq">I.</hi> 6</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0125] 79. Wir haben dieſe Drehübungen bis jetzt ohne und mit Schwung gemacht, verſuchen wir ſie nun auch mit und im Sprunge zu machen, d. h. man ſpringt auf, dreht ſich, und kommt in den- ſelben Stand, aus welchem man in die Höhe gehüpft, nieder. Dieſe Drehung kann nun dieſelben Kreis- theile befaſſen, die 78. angegeben ſind. Bin ich alſo nach rechts aus dem Zehenſtande ½ Kreis geſprungen, ſo muß ich auch wieder in den Zehenſtand niederkommen. Die Bemerkungen, die wir bei 78. gemacht, gel- ten auch hier. Der Drehſprung wird nach rechts und links, in den beſtimmten Kreistheilen hin, und wieder zurück gemacht, ferner aus dem Zehen- und dem Ferſenſtande, auf einem und auf beiden Füßen. Spreizübungen. Uebung 80 — 94. Spreizen iſt die Bewegung des einen Beines nach allen Richtungen hin, während das andere Bein feſtſteht. Sonach iſt das Gehen ein fortwährendes Spreizen. Das Spreizen geſchieht demnach ſo, daß ich, während das eine Bein (Stehbein) feſtſteht, das andere (das Spreizbein) in irgend einer Richtung raſch hinbewege, und wieder niederſetze; ſobald das Bein ge- ſpreizt, ſetzt man es wieder an ſeine Stelle. Dabei muß ſowohl das Stehbein als das Spreitzbein geſtreckt, und der Oberleib vollkommen ruhig bleiben. Man ſpreizt ſo hoch wie möglich. Damit das Spreizen der Menge in Ordnung geſchieht, giebt der Lehrer das Zeichen mit Hand und Wort. Obwohl wir bei Uebung 24. die verſchiedenen Rich- tungen, in denen geſpreizt werden kann, aufgezählt und gehabt haben, wollen wir ſie hier doch zu Nutz und Frommen wiederholen. a) Die Füße im rechten Winkel! 80. Gerade vorwärts mit angezogenen Fußſpitzen! 81. Gerade vorwärts mit geſtreckten Fußſpitzen! Während bei 80. die Fußſpitzen mög- lichſt ſtark nach dem Leibe angezogen werden, was — Jahrb. d. Turnkunſt. I. 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/125
Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/125>, abgerufen am 03.05.2024.