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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843.

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Frage: was zu thun, damit das Kind, der Knabe
Jüngling werde, und Mannesreife erlange. So ergiebt
sich dann auch für dies erst erblühende Turnwesen die
Nothwendigkeit der Frage:

Was muß geschehen, damit das deutsche
Turnwesen eine deutsche Turnsitte
werde?

Die jetzigen Verhältnisse und Bedingungen, unter
denen es ein kümmerliches Dasein fristet, sind mehr
dafür geeignet, diesen naturgemäßen Entwickelungs-
gang aufzuheben oder doch weithin in die Zukunft
zu schieben.

Einlieferungszeit der Arbeiten mit einem Sinn-
spruch versehen, und einen versiegelten Zettel, den Na-
men des Verfassers und denselben Sinnspruch enthal-
tend, ist der 1. September d. J. Bekanntmachung und
Abdruck der Preisschrift erfolgt im dritten Heft, wel-
ches den 1. Januar 1844 erscheint. Der Umfang des
Aufsatzes darf nicht über zwei Druckbogen betragen,
und muß allgemein verständlich geschrieben sein, wie
der Zweck der Jahrbücher und sein Leserkreis es er-
fordert. Richter sind: E. M. Arndt in Bonn, Ernst
Eiselen in Berlin, Prof. Glumpp in Stuttgart, Fried-
rich Ludwig Jahn in Freiburg a. U., und Medicinal-
rath Dr. Koch in Merseburg. Zwar habe ich der
Herren Antwort, ob sie das Richteramt gütigst über-
nehmen wollen, der Kürze der Zeit wegen noch nicht
erhalten können, doch läßt ihr Eifer für die Turn-
sache nur eine bejahende Antwort erwarten. Sollte
eine Aenderung im Richteramte eintreten, so werde
ich dieselbe so wie den Einlieferungsort in jedem Falle
im zweiten Hefte, so noch im Juli erscheinen wird,
mittheilen.

Da es mein Wunsch ist, von Zeit zu Zeit,
wo möglich alle Jahre, eine Preisaufgabe zu stellen,
so sehe ich mich genöthigt, mit einem zweiten Vor-
schlage hervorzutreten: mit dem der Gründung
eines Preis- oder Prämienfonds.
Derselbe

Frage: was zu thun, damit das Kind, der Knabe
Jüngling werde, und Mannesreife erlange. So ergiebt
ſich dann auch für dies erſt erblühende Turnweſen die
Nothwendigkeit der Frage:

Was muß geſchehen, damit das deutſche
Turnweſen eine deutſche Turnſitte
werde?

Die jetzigen Verhältniſſe und Bedingungen, unter
denen es ein kümmerliches Daſein friſtet, ſind mehr
dafür geeignet, dieſen naturgemäßen Entwickelungs-
gang aufzuheben oder doch weithin in die Zukunft
zu ſchieben.

Einlieferungszeit der Arbeiten mit einem Sinn-
ſpruch verſehen, und einen verſiegelten Zettel, den Na-
men des Verfaſſers und denſelben Sinnſpruch enthal-
tend, iſt der 1. September d. J. Bekanntmachung und
Abdruck der Preisſchrift erfolgt im dritten Heft, wel-
ches den 1. Januar 1844 erſcheint. Der Umfang des
Aufſatzes darf nicht über zwei Druckbogen betragen,
und muß allgemein verſtändlich geſchrieben ſein, wie
der Zweck der Jahrbücher und ſein Leſerkreis es er-
fordert. Richter ſind: E. M. Arndt in Bonn, Ernſt
Eiſelen in Berlin, Prof. Glumpp in Stuttgart, Fried-
rich Ludwig Jahn in Freiburg a. U., und Medicinal-
rath Dr. Koch in Merſeburg. Zwar habe ich der
Herren Antwort, ob ſie das Richteramt gütigſt über-
nehmen wollen, der Kürze der Zeit wegen noch nicht
erhalten können, doch läßt ihr Eifer für die Turn-
ſache nur eine bejahende Antwort erwarten. Sollte
eine Aenderung im Richteramte eintreten, ſo werde
ich dieſelbe ſo wie den Einlieferungsort in jedem Falle
im zweiten Hefte, ſo noch im Juli erſcheinen wird,
mittheilen.

Da es mein Wunſch iſt, von Zeit zu Zeit,
wo möglich alle Jahre, eine Preisaufgabe zu ſtellen,
ſo ſehe ich mich genöthigt, mit einem zweiten Vor-
ſchlage hervorzutreten: mit dem der Gründung
eines Preis- oder Prämienfonds.
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[98/0102] Frage: was zu thun, damit das Kind, der Knabe Jüngling werde, und Mannesreife erlange. So ergiebt ſich dann auch für dies erſt erblühende Turnweſen die Nothwendigkeit der Frage: Was muß geſchehen, damit das deutſche Turnweſen eine deutſche Turnſitte werde? Die jetzigen Verhältniſſe und Bedingungen, unter denen es ein kümmerliches Daſein friſtet, ſind mehr dafür geeignet, dieſen naturgemäßen Entwickelungs- gang aufzuheben oder doch weithin in die Zukunft zu ſchieben. Einlieferungszeit der Arbeiten mit einem Sinn- ſpruch verſehen, und einen verſiegelten Zettel, den Na- men des Verfaſſers und denſelben Sinnſpruch enthal- tend, iſt der 1. September d. J. Bekanntmachung und Abdruck der Preisſchrift erfolgt im dritten Heft, wel- ches den 1. Januar 1844 erſcheint. Der Umfang des Aufſatzes darf nicht über zwei Druckbogen betragen, und muß allgemein verſtändlich geſchrieben ſein, wie der Zweck der Jahrbücher und ſein Leſerkreis es er- fordert. Richter ſind: E. M. Arndt in Bonn, Ernſt Eiſelen in Berlin, Prof. Glumpp in Stuttgart, Fried- rich Ludwig Jahn in Freiburg a. U., und Medicinal- rath Dr. Koch in Merſeburg. Zwar habe ich der Herren Antwort, ob ſie das Richteramt gütigſt über- nehmen wollen, der Kürze der Zeit wegen noch nicht erhalten können, doch läßt ihr Eifer für die Turn- ſache nur eine bejahende Antwort erwarten. Sollte eine Aenderung im Richteramte eintreten, ſo werde ich dieſelbe ſo wie den Einlieferungsort in jedem Falle im zweiten Hefte, ſo noch im Juli erſcheinen wird, mittheilen. Da es mein Wunſch iſt, von Zeit zu Zeit, wo möglich alle Jahre, eine Preisaufgabe zu ſtellen, ſo ſehe ich mich genöthigt, mit einem zweiten Vor- ſchlage hervorzutreten: mit dem der Gründung eines Preis- oder Prämienfonds. Derſelbe

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 1. Danzig, 1843, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst01_1843/102>, abgerufen am 02.05.2024.