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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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achten/ und observiren/ und weder selbst dargegen handlen/ noch gestatten/ daß auff einigerley Weiß von andern dargegen gehandlet werde/ dann dieses ist unser Will und Meynung. Und damit dieses alles fest und beständig verbleibe/ so haben wir unser Secret Infigel an diesen Brieff drucken lassen. So gegeben zu Fontaineblau im Monat Octobr. 1685. und unserer Regierung im 43. Jahr.

Als bey diesem Verlauff die noch ohnbekehrte nunmehr innen worden/ daß das Edict zu Nantes als die Haupt-Stütze ihrer Religion zu boden geworffen/ und bey noch längerer Verharrung ihres Ungehorsams sie in die Königliche Ungnad verfallen / und also der Dragoner Discretion übergeben werden möchten/ haben sie sich kurtzumb resolvirt/ und eine Stadt nach der andern sich zur Catholischen Religion bekennet/ wormit es so weit gekommen/ daß biß dato im Königreich Franckreich wenig eingebohrne Reformirte mehr/ so sich offentlich zu dieser Religion bekennen/ zu finden seyn werden/ obzwar nicht zu zweifflen ist/ daß noch viel im Hertzen daselbst Reformirt seyn mögen/ ob sie gleich mit dem Mund den Catholischen Glauben profitirt haben; bey sothaner der Sachen Beschaffenheit / als Jhro Päbstl. Heyligkeit von dem Hertzog de Estrees Frantzösischen Ambassadeur benachrichtiget worden/ was massen der Aller-Christlichste König nicht allein die Edicten von Nantes und Nismes widerruffen/ sondern auch die Reformirte meistentheils zum Catholischen Glauben gebracht/ hat Sie sich darüber sehr erfreuet und Jhre grosse Vergnügung über ein so herrliches Werck desto mehr zu contestiren/ hat selbige folgendes Handbriefflein an Se. Majest. abgehen lassen.

Unserm in Christo geliebten Sohn/ dem Aller-Christlichsten König in Franckreich. Geliebter Sohn in Christo! unter andern Gezeugnussen/ wormit Euer angebohrne Majestätische Gottesfurcht überhäufft gezieret/ leuchtet auch herfür der besondere/ und einem solchen König wohl anständiger Religions-Eifer/ womit ihr insonderheit begabt seyt; dann ihr habet gantz und gar die Ketzer/ und welche solche Parthey defendirt/ abgeschafft/ und sehr weise Decreta zu Fortpflantzung der wahren Religion excradirt; Kurtz ihr habt alles wohl gerathen / wie uns unser auch geliebter Sohn der Edle Hertzog de Estrees Ew. Ambassadeur an unsern Stul hinterbracht. Nun erachte meines Ambts zu seyn/ durch eine herrliche Gezeugnuß euer innerliche angebohrne Gottesforcht weit und breit zu recommendiren/ welche Ihr bißher dermassen an Tag geleget/ daß man darüber sich zu erfreuen und Glück zu wüntschen Ursach habe.

achten/ und observiren/ und weder selbst dargegen handlen/ noch gestatten/ daß auff einigerley Weiß von andern dargegen gehandlet werde/ dann dieses ist unser Will und Meynung. Und damit dieses alles fest und beständig verbleibe/ so haben wir unser Secret Infigel an diesen Brieff drucken lassen. So gegeben zu Fontaineblau im Monat Octobr. 1685. und unserer Regierung im 43. Jahr.

Als bey diesem Verlauff die noch ohnbekehrte nunmehr innen worden/ daß das Edict zu Nantes als die Haupt-Stütze ihrer Religion zu boden geworffen/ und bey noch längerer Verharrung ihres Ungehorsams sie in die Königliche Ungnad verfallen / und also der Dragoner Discretion übergeben werden möchten/ haben sie sich kurtzumb resolvirt/ und eine Stadt nach der andern sich zur Catholischen Religion bekennet/ wormit es so weit gekommen/ daß biß dato im Königreich Franckreich wenig eingebohrne Reformirte mehr/ so sich offentlich zu dieser Religion bekennen/ zu finden seyn werden/ obzwar nicht zu zweifflen ist/ daß noch viel im Hertzen daselbst Reformirt seyn mögen/ ob sie gleich mit dem Mund den Catholischen Glauben profitirt haben; bey sothaner der Sachen Beschaffenheit / als Jhro Päbstl. Heyligkeit von dem Hertzog de Estrees Frantzösischen Ambassadeur benachrichtiget worden/ was massen der Aller-Christlichste König nicht allein die Edicten von Nantes und Nismes widerruffen/ sondern auch die Reformirte meistentheils zum Catholischen Glauben gebracht/ hat Sie sich darüber sehr erfreuet und Jhre grosse Vergnügung über ein so herrliches Werck desto mehr zu contestiren/ hat selbige folgendes Handbriefflein an Se. Majest. abgehen lassen.

Unserm in Christo geliebten Sohn/ dem Aller-Christlichsten König in Franckreich. Geliebter Sohn in Christo! unter andern Gezeugnussen/ wormit Euer angebohrne Majestätische Gottesfurcht überhäufft gezieret/ leuchtet auch herfür der besondere/ und einem solchen König wohl anständiger Religions-Eifer/ womit ihr insonderheit begabt seyt; dann ihr habet gantz und gar die Ketzer/ und welche solche Parthey defendirt/ abgeschafft/ und sehr weise Decreta zu Fortpflantzung der wahren Religion excradirt; Kurtz ihr habt alles wohl gerathen / wie uns unser auch geliebter Sohn der Edle Hertzog de Estrees Ew. Ambassadeur an unsern Stul hinterbracht. Nun erachte meines Ambts zu seyn/ durch eine herrliche Gezeugnuß euer innerliche angebohrne Gottesforcht weit und breit zu recommendiren/ welche Ihr bißher dermassen an Tag geleget/ daß man darüber sich zu erfreuen und Glück zu wüntschen Ursach habe.

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        <p>Als bey diesem Verlauff die noch ohnbekehrte nunmehr innen worden/ daß das Edict                      zu Nantes als die Haupt-Stütze ihrer Religion zu boden geworffen/ und bey noch                      längerer Verharrung ihres Ungehorsams sie in die Königliche Ungnad verfallen /                      und also der Dragoner Discretion übergeben werden möchten/ haben sie sich                      kurtzumb resolvirt/ und eine Stadt nach der andern sich zur Catholischen                      Religion bekennet/ wormit es so weit gekommen/ daß biß dato im Königreich                      Franckreich wenig eingebohrne Reformirte mehr/ so sich offentlich zu dieser                      Religion bekennen/ zu finden seyn werden/ obzwar nicht zu zweifflen ist/ daß                      noch viel im Hertzen daselbst Reformirt seyn mögen/ ob sie gleich mit dem Mund                      den Catholischen Glauben profitirt haben; bey sothaner der Sachen Beschaffenheit                     / als Jhro Päbstl. Heyligkeit von dem Hertzog de Estrees Frantzösischen                      Ambassadeur benachrichtiget worden/ was massen der Aller-Christlichste König                      nicht allein die Edicten von Nantes und Nismes widerruffen/ sondern auch die                      Reformirte meistentheils zum Catholischen Glauben gebracht/ hat Sie sich                      darüber sehr erfreuet und Jhre grosse Vergnügung über ein so herrliches Werck                      desto mehr zu contestiren/ hat selbige folgendes Handbriefflein an Se. Majest.                      abgehen lassen.</p>
        <p>Unserm in Christo geliebten Sohn/ dem Aller-Christlichsten König in Franckreich.                      Geliebter Sohn in Christo! unter andern Gezeugnussen/ wormit Euer angebohrne                      Majestätische Gottesfurcht überhäufft gezieret/ leuchtet auch herfür der                      besondere/ und einem solchen König wohl anständiger Religions-Eifer/ womit ihr                      insonderheit begabt seyt; dann ihr habet gantz und gar die Ketzer/ und welche                      solche Parthey defendirt/ abgeschafft/ und sehr weise Decreta zu                      Fortpflantzung der wahren Religion excradirt; Kurtz ihr habt alles wohl gerathen                     / wie uns unser auch geliebter Sohn der Edle Hertzog de Estrees Ew. Ambassadeur                      an unsern Stul hinterbracht. Nun erachte meines Ambts zu seyn/ durch eine                      herrliche Gezeugnuß euer innerliche angebohrne Gottesforcht weit und breit zu                      recommendiren/ welche Ihr bißher dermassen an Tag geleget/ daß man darüber                      sich zu erfreuen und Glück zu wüntschen Ursach habe.
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[68/0080] achten/ und observiren/ und weder selbst dargegen handlen/ noch gestatten/ daß auff einigerley Weiß von andern dargegen gehandlet werde/ dann dieses ist unser Will und Meynung. Und damit dieses alles fest und beständig verbleibe/ so haben wir unser Secret Infigel an diesen Brieff drucken lassen. So gegeben zu Fontaineblau im Monat Octobr. 1685. und unserer Regierung im 43. Jahr. Als bey diesem Verlauff die noch ohnbekehrte nunmehr innen worden/ daß das Edict zu Nantes als die Haupt-Stütze ihrer Religion zu boden geworffen/ und bey noch längerer Verharrung ihres Ungehorsams sie in die Königliche Ungnad verfallen / und also der Dragoner Discretion übergeben werden möchten/ haben sie sich kurtzumb resolvirt/ und eine Stadt nach der andern sich zur Catholischen Religion bekennet/ wormit es so weit gekommen/ daß biß dato im Königreich Franckreich wenig eingebohrne Reformirte mehr/ so sich offentlich zu dieser Religion bekennen/ zu finden seyn werden/ obzwar nicht zu zweifflen ist/ daß noch viel im Hertzen daselbst Reformirt seyn mögen/ ob sie gleich mit dem Mund den Catholischen Glauben profitirt haben; bey sothaner der Sachen Beschaffenheit / als Jhro Päbstl. Heyligkeit von dem Hertzog de Estrees Frantzösischen Ambassadeur benachrichtiget worden/ was massen der Aller-Christlichste König nicht allein die Edicten von Nantes und Nismes widerruffen/ sondern auch die Reformirte meistentheils zum Catholischen Glauben gebracht/ hat Sie sich darüber sehr erfreuet und Jhre grosse Vergnügung über ein so herrliches Werck desto mehr zu contestiren/ hat selbige folgendes Handbriefflein an Se. Majest. abgehen lassen. Unserm in Christo geliebten Sohn/ dem Aller-Christlichsten König in Franckreich. Geliebter Sohn in Christo! unter andern Gezeugnussen/ wormit Euer angebohrne Majestätische Gottesfurcht überhäufft gezieret/ leuchtet auch herfür der besondere/ und einem solchen König wohl anständiger Religions-Eifer/ womit ihr insonderheit begabt seyt; dann ihr habet gantz und gar die Ketzer/ und welche solche Parthey defendirt/ abgeschafft/ und sehr weise Decreta zu Fortpflantzung der wahren Religion excradirt; Kurtz ihr habt alles wohl gerathen / wie uns unser auch geliebter Sohn der Edle Hertzog de Estrees Ew. Ambassadeur an unsern Stul hinterbracht. Nun erachte meines Ambts zu seyn/ durch eine herrliche Gezeugnuß euer innerliche angebohrne Gottesforcht weit und breit zu recommendiren/ welche Ihr bißher dermassen an Tag geleget/ daß man darüber sich zu erfreuen und Glück zu wüntschen Ursach habe.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/80>, abgerufen am 22.05.2024.