[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].der Post die erfreuliche Zeitung eingelangt/ daß die 500000. Rthlr. vollkommlich/ wie es Franckreich begehrt hat/ bewilliget worden/ und zum Wahrzeichen dessen habe dieser Kauffmann Ordre empfangen/ dem jenigen/ der ihm diese Zeitung geschrieben/ eine Anzahl Wahren zu schicken. Weilen die Frantzösische Galleren und Gefängnussen viel zu eng und zu klein sind/ daß sie eine so grosse Menge Protestamten oder Neubekehrten/ so dahin verbannet worden/ solten fassen und begreiffen können/ so sagt man/ daß man Vorhabens seye/ diese unglückselige Leute mit den Römisch-Catholischen/ so in Türckischer Sclaverey und Dienstbarkeit stecken/ aus zutauschen/ dem seye nun/ wie ihm wolle/ so würde solches viel besser für sie seyn/ weil sie noch einige Veränderung ihres unglücklichen Zustandes würden zu hoffen/ und von ihren Verwandien oder guten Freunden/ oder andern Gutthätigen Leuten ranzionirt werden könten/ da hingegen die in Franckreich die Zeit ihres Lebens in solchem jämmerlichen Stand bleiben Ubergeben auff deß Frantzös. Ambassad. Memorial/ die Begebenheit auff der Höhe auff der Höhe zu Cadix betreffend/ ihre Antwort schrifftlich. müssen. Die Herren General Staaten haben ihre Antwort auff deß Frantzösischen Ambassad. Memorial die Begebenheit auff der Höhe zu Cadix betreffend/ schrifftlich übergeben/ in sich haltend/ daß die Frantzosen die erste Anfänger gewesen/ indem sie die Holländische Schiff zwingen wollen/ einen andern Weg/ als sie von ihren Principalen beordert gewesen/ zu nehmen. Man sagt/ daß die übermässige grosse Hitze in Holland gewisse kleine Fische/ so man Meersterne nennet/ gleich als vergifftet/ dergestalt/ daß nicht allein niemand davon zu essen/ sondern auch in dem Schevelinger Meer sich zu baden getrauet/ weil etliche/ so von diesen Fischen sind gebissen worden/ ihren Biß gantz vergifftet befunden haben. Von Livorno hat man Zeitung/ daß das Algierische Lager biß an die Thore der Stadt Tunis avanciret/ und etliche Bomben in die Stadt geworffen habe/ wordurch ein Theil derselben in die Asche geleget worden. Es hat das Gerüchte gelauffen/ daß etliche Algierische Seeräuber in die Nord-See gangen/ also daß man die Heringbüssen auch nunmehro assecuriren lassen. Zu Leckerkirch hat Zu Leckerkirch bringt eine Frau 4. Kinder auff die Welt/ und stirbt am fünfften. den 23. dieses deß so genanten Christian Claesen Haußfrau Cornelia einen jungen Sohn zur Welt gebohren/ welcher noch lebet und wohl auff ist/ 17. Stunden darnach gebahr sie noch einen andern/ der tod zur Welt kam / nach 24. Stunden bekam sie wieder einen Sohn/ so 2. Stunden lebete/ wieder nach andern 24. Stunden gebahr sie noch einen/ aber tod zur Welt; von dem fünfften Kind ist die Mutter nicht vollkommen erlöst worden/ und hat solches / nachdem sie gestorben ware/ noch in ihrem Leibe gelebet. Ein Englischer Envoye hat zu Brüssel Audientz/ und offerira etliche 1000. Englische Völcker. Von Brüssel schreibt man/ daß den 1. dito ein Königl. Englischer Extraordinari-Envoye Herr Obrist Porter angelangt / welcher den 3. dito der Post die erfreuliche Zeitung eingelangt/ daß die 500000. Rthlr. vollkommlich/ wie es Franckreich begehrt hat/ bewilliget worden/ und zum Wahrzeichen dessen habe dieser Kauffmann Ordre empfangen/ dem jenigen/ der ihm diese Zeitung geschrieben/ eine Anzahl Wahren zu schicken. Weilen die Frantzösische Galleren und Gefängnussen viel zu eng und zu klein sind/ daß sie eine so grosse Menge Protestamten oder Neubekehrten/ so dahin verbannet worden/ solten fassen und begreiffen können/ so sagt man/ daß man Vorhabens seye/ diese unglückselige Leute mit den Römisch-Catholischen/ so in Türckischer Sclaverey und Dienstbarkeit stecken/ aus zutauschen/ dem seye nun/ wie ihm wolle/ so würde solches viel besser für sie seyn/ weil sie noch einige Veränderung ihres unglücklichen Zustandes würden zu hoffen/ und von ihren Verwandien oder guten Freunden/ oder andern Gutthätigen Leuten ranzionirt werden könten/ da hingegen die in Franckreich die Zeit ihres Lebens in solchem jämmerlichen Stand bleiben Ubergeben auff deß Frantzös. Ambassad. Memorial/ die Begebenheit auff der Höhe auff der Höhe zu Cadix betreffend/ ihre Antwort schrifftlich. müssen. Die Herren General Staaten haben ihre Antwort auff deß Frantzösischen Ambassad. Memorial die Begebenheit auff der Höhe zu Cadix betreffend/ schrifftlich übergeben/ in sich haltend/ daß die Frantzosen die erste Anfänger gewesen/ indem sie die Holländische Schiff zwingen wollen/ einen andern Weg/ als sie von ihren Principalen beordert gewesen/ zu nehmen. Man sagt/ daß die übermässige grosse Hitze in Holland gewisse kleine Fische/ so man Meersterne nennet/ gleich als vergifftet/ dergestalt/ daß nicht allein niemand davon zu essen/ sondern auch in dem Schevelinger Meer sich zu baden getrauet/ weil etliche/ so von diesen Fischen sind gebissen worden/ ihren Biß gantz vergifftet befunden haben. Von Livorno hat man Zeitung/ daß das Algierische Lager biß an die Thore der Stadt Tunis avanciret/ und etliche Bomben in die Stadt geworffen habe/ wordurch ein Theil derselben in die Asche geleget worden. Es hat das Gerüchte gelauffen/ daß etliche Algierische Seeräuber in die Nord-See gangen/ also daß man die Heringbüssen auch nunmehro assecuriren lassen. Zu Leckerkirch hat Zu Leckerkirch bringt eine Frau 4. Kinder auff die Welt/ und stirbt am fünfften. den 23. dieses deß so genanten Christian Claesen Haußfrau Cornelia einen jungen Sohn zur Welt gebohren/ welcher noch lebet und wohl auff ist/ 17. Stunden darnach gebahr sie noch einen andern/ der tod zur Welt kam / nach 24. Stunden bekam sie wieder einen Sohn/ so 2. Stunden lebete/ wieder nach andern 24. Stunden gebahr sie noch einen/ aber tod zur Welt; von dem fünfften Kind ist die Mutter nicht vollkommen erlöst worden/ und hat solches / nachdem sie gestorben ware/ noch in ihrem Leibe gelebet. Ein Englischer Envoye hat zu Brüssel Audientz/ und offerira etliche 1000. Englische Völcker. Von Brüssel schreibt man/ daß den 1. dito ein Königl. Englischer Extraordinari-Envoyé Herr Obrist Porter angelangt / welcher den 3. dito <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0408" n="396"/> der Post die erfreuliche Zeitung eingelangt/ daß die 500000. Rthlr. vollkommlich/ wie es Franckreich begehrt hat/ bewilliget worden/ und zum Wahrzeichen dessen habe dieser Kauffmann Ordre empfangen/ dem jenigen/ der ihm diese Zeitung geschrieben/ eine Anzahl Wahren zu schicken. Weilen die Frantzösische Galleren und Gefängnussen viel zu eng und zu klein sind/ daß sie eine so grosse Menge Protestamten oder Neubekehrten/ so dahin verbannet worden/ solten fassen und begreiffen können/ so sagt man/ daß man Vorhabens seye/ diese unglückselige Leute mit den Römisch-Catholischen/ so in Türckischer Sclaverey und Dienstbarkeit stecken/ aus zutauschen/ dem seye nun/ wie ihm wolle/ so würde solches viel besser für sie seyn/ weil sie noch einige Veränderung ihres unglücklichen Zustandes würden zu hoffen/ und von ihren Verwandien oder guten Freunden/ oder andern Gutthätigen Leuten ranzionirt werden könten/ da hingegen die in Franckreich die Zeit ihres Lebens in solchem jämmerlichen Stand bleiben <note place="left">Ubergeben auff deß Frantzös. Ambassad. Memorial/ die Begebenheit auff der Höhe auff der Höhe zu Cadix betreffend/ ihre Antwort schrifftlich.</note> müssen. Die Herren General Staaten haben ihre Antwort auff deß Frantzösischen Ambassad. Memorial die Begebenheit auff der Höhe zu Cadix betreffend/ schrifftlich übergeben/ in sich haltend/ daß die Frantzosen die erste Anfänger gewesen/ indem sie die Holländische Schiff zwingen wollen/ einen andern Weg/ als sie von ihren Principalen beordert gewesen/ zu nehmen. Man sagt/ daß die übermässige grosse Hitze in Holland gewisse kleine Fische/ so man Meersterne nennet/ gleich als vergifftet/ dergestalt/ daß nicht allein niemand davon zu essen/ sondern auch in dem Schevelinger Meer sich zu baden getrauet/ weil etliche/ so von diesen Fischen sind gebissen worden/ ihren Biß gantz vergifftet befunden haben. Von Livorno hat man Zeitung/ daß das Algierische Lager biß an die Thore der Stadt Tunis avanciret/ und etliche Bomben in die Stadt geworffen habe/ wordurch ein Theil derselben in die Asche geleget worden. Es hat das Gerüchte gelauffen/ daß etliche Algierische Seeräuber in die Nord-See gangen/ also daß man die Heringbüssen auch nunmehro assecuriren lassen. <note place="left">Zu Leckerkirch hat Zu Leckerkirch bringt eine Frau 4. Kinder auff die Welt/ und stirbt am fünfften.</note> den 23. dieses deß so genanten Christian Claesen Haußfrau Cornelia einen jungen Sohn zur Welt gebohren/ welcher noch lebet und wohl auff ist/ 17. Stunden darnach gebahr sie noch einen andern/ der tod zur Welt kam / nach 24. Stunden bekam sie wieder einen Sohn/ so 2. Stunden lebete/ wieder nach andern 24. Stunden gebahr sie noch einen/ aber tod zur Welt; von dem fünfften Kind ist die Mutter nicht vollkommen erlöst worden/ und hat solches / nachdem sie gestorben ware/ noch in ihrem Leibe gelebet.</p> <p><note place="left">Ein Englischer Envoye hat zu Brüssel Audientz/ und offerira etliche 1000. Englische Völcker.</note> Von Brüssel schreibt man/ daß den 1. dito ein Königl. Englischer Extraordinari-Envoyé Herr Obrist Porter angelangt / welcher den 3. dito </p> </div> </body> </text> </TEI> [396/0408]
der Post die erfreuliche Zeitung eingelangt/ daß die 500000. Rthlr. vollkommlich/ wie es Franckreich begehrt hat/ bewilliget worden/ und zum Wahrzeichen dessen habe dieser Kauffmann Ordre empfangen/ dem jenigen/ der ihm diese Zeitung geschrieben/ eine Anzahl Wahren zu schicken. Weilen die Frantzösische Galleren und Gefängnussen viel zu eng und zu klein sind/ daß sie eine so grosse Menge Protestamten oder Neubekehrten/ so dahin verbannet worden/ solten fassen und begreiffen können/ so sagt man/ daß man Vorhabens seye/ diese unglückselige Leute mit den Römisch-Catholischen/ so in Türckischer Sclaverey und Dienstbarkeit stecken/ aus zutauschen/ dem seye nun/ wie ihm wolle/ so würde solches viel besser für sie seyn/ weil sie noch einige Veränderung ihres unglücklichen Zustandes würden zu hoffen/ und von ihren Verwandien oder guten Freunden/ oder andern Gutthätigen Leuten ranzionirt werden könten/ da hingegen die in Franckreich die Zeit ihres Lebens in solchem jämmerlichen Stand bleiben müssen. Die Herren General Staaten haben ihre Antwort auff deß Frantzösischen Ambassad. Memorial die Begebenheit auff der Höhe zu Cadix betreffend/ schrifftlich übergeben/ in sich haltend/ daß die Frantzosen die erste Anfänger gewesen/ indem sie die Holländische Schiff zwingen wollen/ einen andern Weg/ als sie von ihren Principalen beordert gewesen/ zu nehmen. Man sagt/ daß die übermässige grosse Hitze in Holland gewisse kleine Fische/ so man Meersterne nennet/ gleich als vergifftet/ dergestalt/ daß nicht allein niemand davon zu essen/ sondern auch in dem Schevelinger Meer sich zu baden getrauet/ weil etliche/ so von diesen Fischen sind gebissen worden/ ihren Biß gantz vergifftet befunden haben. Von Livorno hat man Zeitung/ daß das Algierische Lager biß an die Thore der Stadt Tunis avanciret/ und etliche Bomben in die Stadt geworffen habe/ wordurch ein Theil derselben in die Asche geleget worden. Es hat das Gerüchte gelauffen/ daß etliche Algierische Seeräuber in die Nord-See gangen/ also daß man die Heringbüssen auch nunmehro assecuriren lassen. den 23. dieses deß so genanten Christian Claesen Haußfrau Cornelia einen jungen Sohn zur Welt gebohren/ welcher noch lebet und wohl auff ist/ 17. Stunden darnach gebahr sie noch einen andern/ der tod zur Welt kam / nach 24. Stunden bekam sie wieder einen Sohn/ so 2. Stunden lebete/ wieder nach andern 24. Stunden gebahr sie noch einen/ aber tod zur Welt; von dem fünfften Kind ist die Mutter nicht vollkommen erlöst worden/ und hat solches / nachdem sie gestorben ware/ noch in ihrem Leibe gelebet.
Ubergeben auff deß Frantzös. Ambassad. Memorial/ die Begebenheit auff der Höhe auff der Höhe zu Cadix betreffend/ ihre Antwort schrifftlich.
Zu Leckerkirch hat Zu Leckerkirch bringt eine Frau 4. Kinder auff die Welt/ und stirbt am fünfften. Von Brüssel schreibt man/ daß den 1. dito ein Königl. Englischer Extraordinari-Envoyé Herr Obrist Porter angelangt / welcher den 3. dito
Ein Englischer Envoye hat zu Brüssel Audientz/ und offerira etliche 1000. Englische Völcker.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |