[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].tzet/ und postirt hätten; besagte Spannier hätten noch 50. lange Schiffe/ jedes mit 50. Mußquetirern und nöthigem Bootsvolck versehen/ fertig/ umb auff die Galliotten/ welche die Bomben auswerffen/ Achtung zu geben/ von besagtem Cadix seyen 8. Frantzös. Kriegsschiff abgesegelt/ und ihren Lauff nach denen Cüsten von Portugall eingerichtet; daß die Span. Flotte dieses Jahr nicht nach Indien gehen werde / und daß man dorten die Gallionen im Monat Augusto erwarte. Der Printz von Würtenb. ist von hier nacher Teutschland verreist; hingegen ist der Herr Printz von Nassau/ Stadthalter von Der König von Portugall lässet allen proteflirenden Frantzöff. leuten in seinem Reich ansagen/ ohne Verzug das Königreich zu raumen/ oder Röm. Catholisch zu werden. Frießland nebst seiner Frau Gemahlin allhier angelangt. Der König von Portugall hat allen protestirenden Frantzös. Kauffleuten in seinem Reich ansagen lassen/ ohne Verzug das Königreich zu räumen/ oder Röm. Cathol. zu werden/ bey Straff der Inquisition, deren dann gar wenig alldorten geblieben seyn/ die andern aber haben sich in Engelland und Holland reterirt. Man redet/ über vorige noch 18. Kriegsschiffe auszurüsten/ und 9000. Matrossen zu werben. Deß Hn. von Hemskirchen/ so Ambassadeur zu Madritt am Königl. Spannis. Hof gewesen/ Frau ist dahier wieder zurück kommen/ und glaubt man/ daß Mons. Bastier ehistens nacher Spannien reisen wird/ gedachten Ambassadeurs Platz zu ersetzen. Von Nantes hat man Schreiben/ allwo ein Schiff von Bilboa angekommen seyn solle / mit Bericht/ als ob die Holländ. Convoy von 3. Kriegsschiffen und 24. Kauffschiffen/ bey der Strasse/ mit 9. Algier. Raubschiffen in action gewesen / und geschlagen haben solten/ ob aber deme also/ lehret die Zeit. Deß Printzen Casimir von Nassau Stadt halters von Frießland junger Printz ist zu gedachten Stadthalters und dessen Frauen Gemahlin grossen Leydwesen gestorben. Die Hnn. Staaten von Holland sind abermals ohne gewissen Schluß wegen deß 200. Pfennings bey des von Haab und Gut/ als von jeder Person/ von einander geschieden/ und hält man dafür/ daß die Stadt Ambsterdam allein die jenige sey / welche in keine neue Aufflag willigen wolle/ es haben dann zuvor die Städte Dorth/ Gorcum und Schoonhofen viel Tonnen Golds/ so sie dem Staat Die Hnn. Gen. Staatten halten mit dem Printzen und den Deputi[unleserliches Material]ten der Admiralitäten ein lange Conferentz. schuldig verblieben/ bezahlt. Die Hnn. Gen. Staaten haben mit dem Printzen und denen Deputirten der Admiralitäten und andern Collegien von wegen der 24. Schiffe/ an deren Ausrüstung in Holland eyferig gearbeitet wird/ 4. gantzer Stunden lang eine Conferentz gehalten/ damit dem Hochmuth der Algierer/ welche ihnen etliche Schiffe abgenommen/ möge gesteuret/ und der Sicherheit der Schiffe / so durch den Canal passiren/ gerathen werde. In der Stunde/ da ich die Feder annoch in der Hand habe/ wird mir ein Schreiben von Cadix/ welches an einen reichen Kauffmann dieses Landes geschrieben worden/ worinnen man denselben berichtet/ daß in dem Augenblick vor Abgang tzet/ und postirt hätten; besagte Spannier hätten noch 50. lange Schiffe/ jedes mit 50. Mußquetirern und nöthigem Bootsvolck versehen/ fertig/ umb auff die Galliotten/ welche die Bomben auswerffen/ Achtung zu geben/ von besagtem Cadix seyen 8. Frantzös. Kriegsschiff abgesegelt/ und ihren Lauff nach denen Cüsten von Portugall eingerichtet; daß die Span. Flotte dieses Jahr nicht nach Indien gehen werde / und daß man dorten die Gallionen im Monat Augusto erwarte. Der Printz von Würtenb. ist von hier nacher Teutschland verreist; hingegen ist der Herr Printz von Nassau/ Stadthalter von Der König von Portugall lässet allen proteflirenden Frantzöff. leuten in seinem Reich ansagen/ ohne Verzug das Königreich zu raumen/ oder Röm. Catholisch zu werden. Frießland nebst seiner Frau Gemahlin allhier angelangt. Der König von Portugall hat allen protestirenden Frantzös. Kauffleuten in seinem Reich ansagen lassen/ ohne Verzug das Königreich zu räumen/ oder Röm. Cathol. zu werden/ bey Straff der Inquisition, deren dañ gar wenig alldorten geblieben seyn/ die andern aber haben sich in Engelland und Holland reterirt. Man redet/ über vorige noch 18. Kriegsschiffe auszurüsten/ und 9000. Matrossen zu werben. Deß Hn. von Hemskirchen/ so Ambassadeur zu Madritt am Königl. Spannis. Hof gewesen/ Frau ist dahier wieder zurück kommen/ und glaubt man/ daß Mons. Bastier ehistens nacher Spannien reisen wird/ gedachten Ambassadeurs Platz zu ersetzen. Von Nantes hat man Schreiben/ allwo ein Schiff von Bilboa angekommen seyn solle / mit Bericht/ als ob die Holländ. Convoy von 3. Kriegsschiffen und 24. Kauffschiffen/ bey der Strasse/ mit 9. Algier. Raubschiffen in action gewesen / und geschlagen haben solten/ ob aber deme also/ lehret die Zeit. Deß Printzen Casimir von Nassau Stadt halters von Frießland junger Printz ist zu gedachten Stadthalters und dessen Frauen Gemahlin grossen Leydwesen gestorben. Die Hnn. Staaten von Holland sind abermals ohne gewissen Schluß wegen deß 200. Pfennings bey des von Haab und Gut/ als von jeder Person/ von einander geschieden/ und hält man dafür/ daß die Stadt Ambsterdam allein die jenige sey / welche in keine neue Aufflag willigen wolle/ es haben dann zuvor die Städte Dorth/ Gorcum und Schoonhofen viel Tonnen Golds/ so sie dem Staat Die Hnn. Gen. Staatten halten mit dem Printzen und den Deputi[unleserliches Material]ten der Admiralitäten ein lange Conferentz. schuldig verblieben/ bezahlt. Die Hnn. Gen. Staaten haben mit dem Printzen und denen Deputirten der Admiralitäten und andern Collegien von wegen der 24. Schiffe/ an deren Ausrüstung in Holland eyferig gearbeitet wird/ 4. gantzer Stunden lang eine Conferentz gehalten/ damit dem Hochmuth der Algierer/ welche ihnen etliche Schiffe abgenommen/ möge gesteuret/ und der Sicherheit der Schiffe / so durch den Canal passiren/ gerathen werde. In der Stunde/ da ich die Feder annoch in der Hand habe/ wird mir ein Schreiben von Cadix/ welches an einen reichen Kauffmañ dieses Landes geschrieben worden/ worinnen man denselben berichtet/ daß in dem Augenblick vor Abgang <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0407" n="395"/> tzet/ und postirt hätten; besagte Spannier hätten noch 50. lange Schiffe/ jedes mit 50. Mußquetirern und nöthigem Bootsvolck versehen/ fertig/ umb auff die Galliotten/ welche die Bomben auswerffen/ Achtung zu geben/ von besagtem Cadix seyen 8. Frantzös. Kriegsschiff abgesegelt/ und ihren Lauff nach denen Cüsten von Portugall eingerichtet; daß die Span. Flotte dieses Jahr nicht nach Indien gehen werde / und daß man dorten die Gallionen im Monat Augusto erwarte. Der Printz von Würtenb. ist von hier nacher Teutschland verreist; hingegen ist der Herr Printz von Nassau/ Stadthalter von <note place="right">Der König von Portugall lässet allen proteflirenden Frantzöff. leuten in seinem Reich ansagen/ ohne Verzug das Königreich zu raumen/ oder Röm. Catholisch zu werden.</note> Frießland nebst seiner Frau Gemahlin allhier angelangt. Der König von Portugall hat allen protestirenden Frantzös. Kauffleuten in seinem Reich ansagen lassen/ ohne Verzug das Königreich zu räumen/ oder Röm. Cathol. zu werden/ bey Straff der Inquisition, deren dañ gar wenig alldorten geblieben seyn/ die andern aber haben sich in Engelland und Holland reterirt. Man redet/ über vorige noch 18. Kriegsschiffe auszurüsten/ und 9000. Matrossen zu werben. Deß Hn. von Hemskirchen/ so Ambassadeur zu Madritt am Königl. Spannis. Hof gewesen/ Frau ist dahier wieder zurück kommen/ und glaubt man/ daß Mons. Bastier ehistens nacher Spannien reisen wird/ gedachten Ambassadeurs Platz zu ersetzen. Von Nantes hat man Schreiben/ allwo ein Schiff von Bilboa angekommen seyn solle / mit Bericht/ als ob die Holländ. Convoy von 3. Kriegsschiffen und 24. Kauffschiffen/ bey der Strasse/ mit 9. Algier. Raubschiffen in action gewesen / und geschlagen haben solten/ ob aber deme also/ lehret die Zeit. Deß Printzen Casimir von Nassau Stadt halters von Frießland junger Printz ist zu gedachten Stadthalters und dessen Frauen Gemahlin grossen Leydwesen gestorben. Die Hnn. Staaten von Holland sind abermals ohne gewissen Schluß wegen deß 200. Pfennings bey des von Haab und Gut/ als von jeder Person/ von einander geschieden/ und hält man dafür/ daß die Stadt Ambsterdam allein die jenige sey / welche in keine neue Aufflag willigen wolle/ es haben dann zuvor die Städte Dorth/ Gorcum und Schoonhofen viel Tonnen Golds/ so sie dem Staat <note place="right">Die Hnn. Gen. Staatten halten mit dem Printzen und den Deputi<gap reason="illegible"/>ten der Admiralitäten ein lange Conferentz.</note> schuldig verblieben/ bezahlt. Die Hnn. Gen. Staaten haben mit dem Printzen und denen Deputirten der Admiralitäten und andern Collegien von wegen der 24. Schiffe/ an deren Ausrüstung in Holland eyferig gearbeitet wird/ 4. gantzer Stunden lang eine Conferentz gehalten/ damit dem Hochmuth der Algierer/ welche ihnen etliche Schiffe abgenommen/ möge gesteuret/ und der Sicherheit der Schiffe / so durch den Canal passiren/ gerathen werde. In der Stunde/ da ich die Feder annoch in der Hand habe/ wird mir ein Schreiben von Cadix/ welches an einen reichen Kauffmañ dieses Landes geschrieben worden/ worinnen man denselben berichtet/ daß in dem Augenblick vor Abgang </p> </div> </body> </text> </TEI> [395/0407]
tzet/ und postirt hätten; besagte Spannier hätten noch 50. lange Schiffe/ jedes mit 50. Mußquetirern und nöthigem Bootsvolck versehen/ fertig/ umb auff die Galliotten/ welche die Bomben auswerffen/ Achtung zu geben/ von besagtem Cadix seyen 8. Frantzös. Kriegsschiff abgesegelt/ und ihren Lauff nach denen Cüsten von Portugall eingerichtet; daß die Span. Flotte dieses Jahr nicht nach Indien gehen werde / und daß man dorten die Gallionen im Monat Augusto erwarte. Der Printz von Würtenb. ist von hier nacher Teutschland verreist; hingegen ist der Herr Printz von Nassau/ Stadthalter von Frießland nebst seiner Frau Gemahlin allhier angelangt. Der König von Portugall hat allen protestirenden Frantzös. Kauffleuten in seinem Reich ansagen lassen/ ohne Verzug das Königreich zu räumen/ oder Röm. Cathol. zu werden/ bey Straff der Inquisition, deren dañ gar wenig alldorten geblieben seyn/ die andern aber haben sich in Engelland und Holland reterirt. Man redet/ über vorige noch 18. Kriegsschiffe auszurüsten/ und 9000. Matrossen zu werben. Deß Hn. von Hemskirchen/ so Ambassadeur zu Madritt am Königl. Spannis. Hof gewesen/ Frau ist dahier wieder zurück kommen/ und glaubt man/ daß Mons. Bastier ehistens nacher Spannien reisen wird/ gedachten Ambassadeurs Platz zu ersetzen. Von Nantes hat man Schreiben/ allwo ein Schiff von Bilboa angekommen seyn solle / mit Bericht/ als ob die Holländ. Convoy von 3. Kriegsschiffen und 24. Kauffschiffen/ bey der Strasse/ mit 9. Algier. Raubschiffen in action gewesen / und geschlagen haben solten/ ob aber deme also/ lehret die Zeit. Deß Printzen Casimir von Nassau Stadt halters von Frießland junger Printz ist zu gedachten Stadthalters und dessen Frauen Gemahlin grossen Leydwesen gestorben. Die Hnn. Staaten von Holland sind abermals ohne gewissen Schluß wegen deß 200. Pfennings bey des von Haab und Gut/ als von jeder Person/ von einander geschieden/ und hält man dafür/ daß die Stadt Ambsterdam allein die jenige sey / welche in keine neue Aufflag willigen wolle/ es haben dann zuvor die Städte Dorth/ Gorcum und Schoonhofen viel Tonnen Golds/ so sie dem Staat schuldig verblieben/ bezahlt. Die Hnn. Gen. Staaten haben mit dem Printzen und denen Deputirten der Admiralitäten und andern Collegien von wegen der 24. Schiffe/ an deren Ausrüstung in Holland eyferig gearbeitet wird/ 4. gantzer Stunden lang eine Conferentz gehalten/ damit dem Hochmuth der Algierer/ welche ihnen etliche Schiffe abgenommen/ möge gesteuret/ und der Sicherheit der Schiffe / so durch den Canal passiren/ gerathen werde. In der Stunde/ da ich die Feder annoch in der Hand habe/ wird mir ein Schreiben von Cadix/ welches an einen reichen Kauffmañ dieses Landes geschrieben worden/ worinnen man denselben berichtet/ daß in dem Augenblick vor Abgang
Der König von Portugall lässet allen proteflirenden Frantzöff. leuten in seinem Reich ansagen/ ohne Verzug das Königreich zu raumen/ oder Röm. Catholisch zu werden.
Die Hnn. Gen. Staatten halten mit dem Printzen und den Deputi_ ten der Admiralitäten ein lange Conferentz.
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