[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].habt/ euch noch biß dato vereiniget. Du insonderheit Durchl. Churfürst zu Brandenburg/ der du billig eines unsterblichen Namens würdig/ und gewiß ein rechtes Kleinod und Zierrath Principum hujus Saeculi zu nennen bist/ auch denen in Europa regierenden Potentaten sowol an grosser Renomm[unleserliches Material]e, als herrlichen Victorien nicht das geringste nachgibest. Du/ sage ich/ Durchleuchtigster Churfürst / hast fürnehmlich durch willfährige Schickung zu allen Feldzügen dey währendem diesem Türckenkrieg deiner nicht minder Lod deß Churfürsten von Brandenburg. ansehnlichen als tapffern Hülffs-Völcker/ und was das meiste/ durch deine hohe persuasion, durch welche die Moscowittische Czaaren zu der mit hiesiger Cron Polen geschlossenen Alliantz und ewigen Frieden gebracht worden/ dich und die gantze Christenheit/ welche sich darob sehr erfreuet/ hoch verdient gemacht. GOtt der Allerhöchste erhalte dich bey solchen herrlichen Thaten/ und langem Leben/ er bevestige deinen Thron/ und segne dich mit allem Churfürstlichen Wohlwesen/ und über die unvergängliche Cron / welche er dir vor solchen Dienst (den dir die gantze Christenheit nimmermehr genug verdancken kan) im Himmel zubereitet/ kröne er dich in diesem H. Kriege mit herrlichen Triumphen/ und immerwährenden Siegs-Palmen. Aus Zollkiew hat man vom 7. daß Ih. Königl. Maj. gleich nach dero Der König in Polen lässet Bar und Miedzibocz besetzen. Ankunsst zu Stry/ Bar und Miedzibotz besetzen lassen/ welche die Türcken verlassen/ und Pulver unter die Schlösser gesetzet/ allein die Minen sind ohne effect der Orten abgangen. Die Moscowitter haben auch einen guten Anfang gemacht / und auff dem Czamber eine starcke Parthey Tartarn geschlagen/ so Proviant holen wollen. Nach Johannistag werden die in Jaworow noch anwesende Officiers und Cavalliers der Armee bald folgen/ wiewohl die meisten mit ihrer Bagage schon fort sind. In Bask seynd 3. Türcken eingebracht/ bey welchen viel Brieffe vom Türckischen Käyser/ auch vom Vezier an den Bassa nach Caminieck gefunden worden/ was aber in den Brieffen gewesen/ kan man noch nicht wissen/ weil die Türcken alsobald zu Ih. Majest. geschicket worden: sie berichten auch/ daß der Vezier mit grossem Pracht ins Lager zu marschiren begriffen gewesen/ aber schon wieder zurück nach Adrianopel gekehret sey; die Türcken sollen keine grosse Macht nicht können auffbringen/ es soll auch ein erschröcklicher Hunger in ihrem Lande seyn; der Seraskier/ welcher nach Polen ordinirt ist/ stehet auff Budzack. Man sagt/ daß der Moldauische Hospodar 4000. Mann zu Pferde in Bereitschafft stehen habe/ zu der Polnischen Armee zu stossen; Mons. de Louvois aus Franckreich ältester Sohn langt in Polen an. und Hoffet man auch dergleichen von dem Wallachischen Fürsten. Deß Mons. de Louvois ältester Sohn aus Franckreich ist mit einer starcken Suite habt/ euch noch biß dato vereiniget. Du insonderheit Durchl. Churfürst zu Brandenburg/ der du billig eines unsterblichen Namens würdig/ und gewiß ein rechtes Kleinod und Zierrath Principum hujus Saeculi zu nennen bist/ auch denen in Europa regierenden Potentaten sowol an grosser Renomm[unleserliches Material]é, als herrlichen Victorien nicht das geringste nachgibest. Du/ sage ich/ Durchleuchtigster Churfürst / hast fürnehmlich durch willfährige Schickung zu allen Feldzügen dey währendem diesem Türckenkrieg deiner nicht minder Lod deß Churfürsten von Brandenburg. ansehnlichen als tapffern Hülffs-Völcker/ und was das meiste/ durch deine hohe persuasion, durch welche die Moscowittische Czaaren zu der mit hiesiger Cron Polen geschlossenen Alliantz und ewigen Frieden gebracht worden/ dich und die gantze Christenheit/ welche sich darob sehr erfreuet/ hoch verdient gemacht. GOtt der Allerhöchste erhalte dich bey solchen herrlichen Thaten/ und langem Leben/ er bevestige deinen Thron/ und segne dich mit allem Churfürstlichen Wohlwesen/ und über die unvergängliche Cron / welche er dir vor solchen Dienst (den dir die gantze Christenheit nimmermehr genug verdancken kan) im Himmel zubereitet/ kröne er dich in diesem H. Kriege mit herrlichen Triumphen/ und immerwährenden Siegs-Palmen. Aus Zollkiew hat man vom 7. daß Ih. Königl. Maj. gleich nach dero Der König in Polen lässet Bar und Miedzibocz besetzen. Ankunsst zu Stry/ Bar und Miedzibotz besetzen lassen/ welche die Türcken verlassen/ und Pulver unter die Schlösser gesetzet/ allein die Minen sind ohne effect der Orten abgangen. Die Moscowitter haben auch einen guten Anfang gemacht / und auff dem Czamber eine starcke Parthey Tartarn geschlagen/ so Proviant holen wollen. Nach Johannistag werden die in Jaworow noch anwesende Officiers und Cavalliers der Armee bald folgen/ wiewohl die meisten mit ihrer Bagage schon fort sind. In Bask seynd 3. Türcken eingebracht/ bey welchen viel Brieffe vom Türckischen Käyser/ auch vom Vezier an den Bassa nach Caminieck gefunden worden/ was aber in den Brieffen gewesen/ kan man noch nicht wissen/ weil die Türcken alsobald zu Ih. Majest. geschicket worden: sie berichten auch/ daß der Vezier mit grossem Pracht ins Lager zu marschiren begriffen gewesen/ aber schon wieder zurück nach Adrianopel gekehret sey; die Türcken sollen keine grosse Macht nicht können auffbringen/ es soll auch ein erschröcklicher Hunger in ihrem Lande seyn; der Seraskier/ welcher nach Polen ordinirt ist/ stehet auff Budzack. Man sagt/ daß der Moldauische Hospodar 4000. Mañ zu Pferde in Bereitschafft stehen habe/ zu der Polnischen Armee zu stossen; Mons. de Louvois aus Franckreich ältester Sohn langt in Polen an. und Hoffet man auch dergleichen von dem Wallachischen Fürsten. Deß Mons. de Louvois ältester Sohn aus Franckreich ist mit einer starcken Suite <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0391" n="379"/> habt/ euch noch biß dato vereiniget. Du insonderheit Durchl. 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GOtt der Allerhöchste erhalte dich bey solchen herrlichen Thaten/ und langem Leben/ er bevestige deinen Thron/ und segne dich mit allem Churfürstlichen Wohlwesen/ und über die unvergängliche Cron / welche er dir vor solchen Dienst (den dir die gantze Christenheit nimmermehr genug verdancken kan) im Himmel zubereitet/ kröne er dich in diesem H. Kriege mit herrlichen Triumphen/ und immerwährenden Siegs-Palmen.</p> <p>Aus Zollkiew hat man vom 7. daß Ih. Königl. Maj. gleich nach dero <note place="right">Der König in Polen lässet Bar und Miedzibocz besetzen.</note> Ankunsst zu Stry/ Bar und Miedzibotz besetzen lassen/ welche die Türcken verlassen/ und Pulver unter die Schlösser gesetzet/ allein die Minen sind ohne effect der Orten abgangen. Die Moscowitter haben auch einen guten Anfang gemacht / und auff dem Czamber eine starcke Parthey Tartarn geschlagen/ so Proviant holen wollen. Nach Johannistag werden die in Jaworow noch anwesende Officiers und Cavalliers der Armee bald folgen/ wiewohl die meisten mit ihrer Bagage schon fort sind. In Bask seynd 3. Türcken eingebracht/ bey welchen viel Brieffe vom Türckischen Käyser/ auch vom Vezier an den Bassa nach Caminieck gefunden worden/ was aber in den Brieffen gewesen/ kan man noch nicht wissen/ weil die Türcken alsobald zu Ih. Majest. geschicket worden: sie berichten auch/ daß der Vezier mit grossem Pracht ins Lager zu marschiren begriffen gewesen/ aber schon wieder zurück nach Adrianopel gekehret sey; die Türcken sollen keine grosse Macht nicht können auffbringen/ es soll auch ein erschröcklicher Hunger in ihrem Lande seyn; der Seraskier/ welcher nach Polen ordinirt ist/ stehet auff Budzack. Man sagt/ daß der Moldauische Hospodar 4000. Mañ zu Pferde in Bereitschafft stehen habe/ zu der Polnischen Armee zu stossen; <note place="right">Mons. de Louvois aus Franckreich ältester Sohn langt in Polen an.</note> und Hoffet man auch dergleichen von dem Wallachischen Fürsten. Deß Mons. de Louvois ältester Sohn aus Franckreich ist mit einer starcken Suite </p> </div> </body> </text> </TEI> [379/0391]
habt/ euch noch biß dato vereiniget. Du insonderheit Durchl. Churfürst zu Brandenburg/ der du billig eines unsterblichen Namens würdig/ und gewiß ein rechtes Kleinod und Zierrath Principum hujus Saeculi zu nennen bist/ auch denen in Europa regierenden Potentaten sowol an grosser Renomm_ é, als herrlichen Victorien nicht das geringste nachgibest. Du/ sage ich/ Durchleuchtigster Churfürst / hast fürnehmlich durch willfährige Schickung zu allen Feldzügen dey währendem diesem Türckenkrieg deiner nicht minder ansehnlichen als tapffern Hülffs-Völcker/ und was das meiste/ durch deine hohe persuasion, durch welche die Moscowittische Czaaren zu der mit hiesiger Cron Polen geschlossenen Alliantz und ewigen Frieden gebracht worden/ dich und die gantze Christenheit/ welche sich darob sehr erfreuet/ hoch verdient gemacht. GOtt der Allerhöchste erhalte dich bey solchen herrlichen Thaten/ und langem Leben/ er bevestige deinen Thron/ und segne dich mit allem Churfürstlichen Wohlwesen/ und über die unvergängliche Cron / welche er dir vor solchen Dienst (den dir die gantze Christenheit nimmermehr genug verdancken kan) im Himmel zubereitet/ kröne er dich in diesem H. Kriege mit herrlichen Triumphen/ und immerwährenden Siegs-Palmen.
Lod deß Churfürsten von Brandenburg. Aus Zollkiew hat man vom 7. daß Ih. Königl. Maj. gleich nach dero Ankunsst zu Stry/ Bar und Miedzibotz besetzen lassen/ welche die Türcken verlassen/ und Pulver unter die Schlösser gesetzet/ allein die Minen sind ohne effect der Orten abgangen. Die Moscowitter haben auch einen guten Anfang gemacht / und auff dem Czamber eine starcke Parthey Tartarn geschlagen/ so Proviant holen wollen. Nach Johannistag werden die in Jaworow noch anwesende Officiers und Cavalliers der Armee bald folgen/ wiewohl die meisten mit ihrer Bagage schon fort sind. In Bask seynd 3. Türcken eingebracht/ bey welchen viel Brieffe vom Türckischen Käyser/ auch vom Vezier an den Bassa nach Caminieck gefunden worden/ was aber in den Brieffen gewesen/ kan man noch nicht wissen/ weil die Türcken alsobald zu Ih. Majest. geschicket worden: sie berichten auch/ daß der Vezier mit grossem Pracht ins Lager zu marschiren begriffen gewesen/ aber schon wieder zurück nach Adrianopel gekehret sey; die Türcken sollen keine grosse Macht nicht können auffbringen/ es soll auch ein erschröcklicher Hunger in ihrem Lande seyn; der Seraskier/ welcher nach Polen ordinirt ist/ stehet auff Budzack. Man sagt/ daß der Moldauische Hospodar 4000. Mañ zu Pferde in Bereitschafft stehen habe/ zu der Polnischen Armee zu stossen; und Hoffet man auch dergleichen von dem Wallachischen Fürsten. Deß Mons. de Louvois ältester Sohn aus Franckreich ist mit einer starcken Suite
Der König in Polen lässet Bar und Miedzibocz besetzen.
Mons. de Louvois aus Franckreich ältester Sohn langt in Polen an.
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