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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Quantum, so einen jeden beliebet. Hiernach alle/ denen es angehet/ sich zu richten/ sc. Datum Stockholm den 15. May 1686.

Carolus. (L. S.)

Zu Stockholm bey einem Brandenwein-Brenner entstehet ein schreckliche Feuersbr[unleserliches Material] wordurch grosser Scha[unleserliches Material] geschiehet. Den 18. ist allhier ein groß Unglück geschehen/ indeme am Lagersland bey dem Packmarckt in einem verschlossenen Hause/ da die Leuthe verreiset gewesen/ bey einem Brandweinbrenner ein urplötzliches Feuer auskommen/ so von Glocke 10. biß umb 9. Uhr bey 20. Stund unauffhörlich dergestalten abscheulich gebrannt/ daß selbiges fast die gantze Gemeinde von St. Jacob/ und die Helffte von St. Clara weggenommen/ und alles vom Packmarckt biß an den Heumarckt in die 40. Quartier oder 1900. Häuser in die Aschen geleget/ nebst 2. schönen Kirchen/ so gantz mit abgebrandt; Es ist hierdurch ein unersetzlicher Schaden geschehen; Es werden bey 150. Menschen gezehlet/ so in diesem Feuer mit verbrandt seynd/ viel seynd gar elend beschädiget und ihrer Haab und Güter beraubet worden. Ein vornehmer Herr so ein Podagricus gewesen/ ist auch mit verbrandt/ welcher wegen deß Feuers grosser Furie nicht hat können gerettet werden. In Summa das Elend und der Jammer der abgebranden und trostlosen Leute ist mit keiner Feder zu beschreiben/ indem man die eine Parthey hie/ die ander dort mit etwas gerettetes Gut/ die dritte aber Mann/ Weib/ und Kinder gar nackend und bloß winßlen und sitzen sihet. Der Brandorth sihet einer Verwüstung gleich/ und hat man unter den Steinhauffen den 20. noch Feuer gefunden. Bey Ihr. Königl. Majest. Widerkunfft wird man auff eine Brandsteuer vor diese arme Leuth bedacht seyn / unterdessen haben Ihr. Majest. die regirende Königin sich viel dieser elenden Leuthe höchstrühmlich angenommen; es war sonsten ein greuliches Feuer und hatte es das Ansehen/ als wolte alles über und über gehen/ daß es aber so geschwind überhand genommen/ ist dahero veranlasset/ daß die Königl. Garde/ so bey dergleichen Begel enheiten die beste Rettung zu thun pfleget/ eben zu solcher Zeit auff Ladigsarts Felde exercirt worden/ welchen Ihr. Majest. die regirende Königin nebst der hohen jungen Herrschafft mit beywohneten/ und obgleich solche fort nach der Stadt marschirt/ war sie doch vom scharmutziren und Travailliren gantz abgemattet und müde/ daß sie nicht viel außrichten konten/ man hat an unterschiedlichen Orthen Feuer angelegt gefunden/ daher man versichert ist / daß es von Mordbrennern geschehen/ weßwegen schon 20. Persohnen eingezogen worden.

Quantum, so einen jeden beliebet. Hiernach alle/ denen es angehet/ sich zu richten/ sc. Datum Stockholm den 15. May 1686.

Carolus. (L. S.)

Zu Stockholm bey einem Brandenwein-Brenner entstehet ein schreckliche Feuersbr[unleserliches Material] wordurch grosser Scha[unleserliches Material] geschiehet. Den 18. ist allhier ein groß Unglück geschehen/ indeme am Lagersland bey dem Packmarckt in einem verschlossenen Hause/ da die Leuthe verreiset gewesen/ bey einem Brandweinbrenner ein urplötzliches Feuer auskommen/ so von Glocke 10. biß umb 9. Uhr bey 20. Stund unauffhörlich dergestalten abscheulich gebrannt/ daß selbiges fast die gantze Gemeinde von St. Jacob/ und die Helffte von St. Clara weggenommen/ und alles vom Packmarckt biß an den Heumarckt in die 40. Quartier oder 1900. Häuser in die Aschen geleget/ nebst 2. schönen Kirchen/ so gantz mit abgebrandt; Es ist hierdurch ein unersetzlicher Schaden geschehen; Es werden bey 150. Menschen gezehlet/ so in diesem Feuer mit verbrandt seynd/ viel seynd gar elend beschädiget und ihrer Haab und Güter beraubet worden. Ein vornehmer Herr so ein Podagricus gewesen/ ist auch mit verbrandt/ welcher wegen deß Feuers grosser Furie nicht hat können gerettet werden. In Summa das Elend und der Jammer der abgebranden und trostlosen Leute ist mit keiner Feder zu beschreiben/ indem man die eine Parthey hie/ die ander dort mit etwas gerettetes Gut/ die dritte aber Mann/ Weib/ und Kinder gar nackend und bloß winßlen und sitzen sihet. Der Brandorth sihet einer Verwüstung gleich/ und hat man unter den Steinhauffen den 20. noch Feuer gefunden. Bey Ihr. Königl. Majest. Widerkunfft wird man auff eine Brandsteuer vor diese arme Leuth bedacht seyn / unterdessen haben Ihr. Majest. die regirende Königin sich viel dieser elenden Leuthe höchstrühmlich angenommen; es war sonsten ein greuliches Feuer und hatte es das Ansehen/ als wolte alles über und über gehen/ daß es aber so geschwind überhand genommen/ ist dahero veranlasset/ daß die Königl. Garde/ so bey dergleichen Begel enheiten die beste Rettung zu thun pfleget/ eben zu solcher Zeit auff Ladigsarts Felde exercirt worden/ welchen Ihr. Majest. die regirende Königin nebst der hohen jungen Herrschafft mit beywohneten/ und obgleich solche fort nach der Stadt marschirt/ war sie doch vom scharmutziren und Travailliren gantz abgemattet und müde/ daß sie nicht viel außrichten konten/ man hat an unterschiedlichen Orthen Feuer angelegt gefunden/ daher man versichert ist / daß es von Mordbrennern geschehen/ weßwegen schon 20. Persohnen eingezogen worden.

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[371/0383] Quantum, so einen jeden beliebet. Hiernach alle/ denen es angehet/ sich zu richten/ sc. Datum Stockholm den 15. May 1686. Carolus. (L. S.) Den 18. ist allhier ein groß Unglück geschehen/ indeme am Lagersland bey dem Packmarckt in einem verschlossenen Hause/ da die Leuthe verreiset gewesen/ bey einem Brandweinbrenner ein urplötzliches Feuer auskommen/ so von Glocke 10. biß umb 9. Uhr bey 20. Stund unauffhörlich dergestalten abscheulich gebrannt/ daß selbiges fast die gantze Gemeinde von St. Jacob/ und die Helffte von St. Clara weggenommen/ und alles vom Packmarckt biß an den Heumarckt in die 40. Quartier oder 1900. Häuser in die Aschen geleget/ nebst 2. schönen Kirchen/ so gantz mit abgebrandt; Es ist hierdurch ein unersetzlicher Schaden geschehen; Es werden bey 150. Menschen gezehlet/ so in diesem Feuer mit verbrandt seynd/ viel seynd gar elend beschädiget und ihrer Haab und Güter beraubet worden. Ein vornehmer Herr so ein Podagricus gewesen/ ist auch mit verbrandt/ welcher wegen deß Feuers grosser Furie nicht hat können gerettet werden. In Summa das Elend und der Jammer der abgebranden und trostlosen Leute ist mit keiner Feder zu beschreiben/ indem man die eine Parthey hie/ die ander dort mit etwas gerettetes Gut/ die dritte aber Mann/ Weib/ und Kinder gar nackend und bloß winßlen und sitzen sihet. Der Brandorth sihet einer Verwüstung gleich/ und hat man unter den Steinhauffen den 20. noch Feuer gefunden. Bey Ihr. Königl. Majest. Widerkunfft wird man auff eine Brandsteuer vor diese arme Leuth bedacht seyn / unterdessen haben Ihr. Majest. die regirende Königin sich viel dieser elenden Leuthe höchstrühmlich angenommen; es war sonsten ein greuliches Feuer und hatte es das Ansehen/ als wolte alles über und über gehen/ daß es aber so geschwind überhand genommen/ ist dahero veranlasset/ daß die Königl. Garde/ so bey dergleichen Begel enheiten die beste Rettung zu thun pfleget/ eben zu solcher Zeit auff Ladigsarts Felde exercirt worden/ welchen Ihr. Majest. die regirende Königin nebst der hohen jungen Herrschafft mit beywohneten/ und obgleich solche fort nach der Stadt marschirt/ war sie doch vom scharmutziren und Travailliren gantz abgemattet und müde/ daß sie nicht viel außrichten konten/ man hat an unterschiedlichen Orthen Feuer angelegt gefunden/ daher man versichert ist / daß es von Mordbrennern geschehen/ weßwegen schon 20. Persohnen eingezogen worden. Zu Stockholm bey einem Brandenwein-Brenner entstehet ein schreckliche Feuersbr_ wordurch grosser Scha_ geschiehet.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/383>, abgerufen am 25.11.2024.