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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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man/ daß Se. Majest. Ordres an dero Intendanten zu Rissel und Maubege gesandt hat/ umb die Arresten auff die Güther der Spannischen Unterthanen in denen Niederlanden abzuthun/ und wieder frey zu machen. Von Rochelle verlautet/ daß auff St. Martins Cüsten ein Türckischer Rauber mit 44. Stücken sey gewesen/ auff dem Schiff habend 500. Mann/ und 200. Selaven/ die er erst kürtzlich gefangen bekommen hat. Den 24. Ih. Königl. Maj. verfügen sich nach Versailles. seynd Se. Königl. Majest. nebst Mons. dero Herrn Bruder/ mit dero gantzen Hof nach Versailles gegangen/ unter Wegs aber seynd Se. Maj. und Mons. denen 30. a 40. Gardes gefolget/ gantz allein nach St. Cloud gekehret/ allwo sie mit einer herrlichen Collation von der Marggräfin von Concierge tractiret worden seynd. Dieses Jahr sollen schon biß 250. Personen in der Saone ersoffen seyn. Der Holländische Ambassadeur Herr von Stahrenberg hat bey dem König Audientz gehabt. Madame de Montespan Der Chevallier de Chaumont kombt von seiner Reiß aus Siam wieder zuruck. ist kranck. Der Chevallier de Chaumont ist von seiner Reise von Stam/ allwo er nur 13. Monat gewesen/ allhier wieder zurück angelangt; er hat die Ambassadeurs / welche der König von Siam in Franckreich sendet/ zu Brest gelassen. Von Rom wird geschrieben/ daß der Pabst annoch resolvirt seye/ die Promotion der Cardinäle vorzunehmen/ bey welcher occasion dann der Printz Renaldo d'Este unfehlbar den Cardinalshut bekommen/ und der Jesuit/ Beichtvatter deß Königs in Engelland/ zum Bischoff wird gemacht werden. Sonsten hat man dieser Tagen allhier observiret, daß die Hitze dieses Jahrs bereits in den 88. Grad gewesen / da sie das vorige Jahr nicht über den 82. gelauffen ist. Brieff von Marsilien Zu Marstlien langt ein Schiff von Tunis mit verschiedenen Sclaven an. bringen/ daß den 16. allda eine Barque von Tunis angelangt/ mit welcher 7. Sclaven gekommen/ als Heinrich Peterssen von Horn / so 13. Jahr ein Sclave gewesen/ Johann Dircks von Amsterdam mit dem Schiff St. Anna Anno 1681. genommen/ Schiffer Tonnies Jansen/ Heinrich David von Hamburg / Peter Jansen von Langeroc/ in selbigem Jahr mit dem Schiff Bonifacia, Schiffer Aryß Simonson vom Haag/ Wilhelm Bert von Stralsund genommen mit Schiffer Jolle Jollesen/ Hanß Piet von Drontheim genommen/ mit Schiffer Wilhelm Cram/ Jacob Sybrands von Christianstadt mit dito Cram/ welcher nebst noch einem Christlichen Sclaven Clauß Thombsen von Horn/ und 2. Türcken eine k[unleserliches Material]hne Action gehalten/ diese 10. Personen/ so mit dem Bey/ welcher Tunis belägert/ Welche die Ursach ihret Erledigung umbständig triehlen. sich verstunden/ haben ihre Dinge wohl wissen wahrzunehmen / daß sie ein Castell bey Porto Fatina ligende/ worinnen sie in Guarnison gewesen/ erobert. Die Türck. oder zum wenigsten die Africanische Belägerungen gehen nit als mit den Christen. Die Guarnison deß besagten Castells stunde nach

man/ daß Se. Majest. Ordres an dero Intendanten zu Rissel und Maubege gesandt hat/ umb die Arresten auff die Güther der Spannischen Unterthanen in denen Niederlanden abzuthun/ und wieder frey zu machen. Von Rochelle verlautet/ daß auff St. Martins Cüsten ein Türckischer Rauber mit 44. Stücken sey gewesen/ auff dem Schiff habend 500. Mañ/ und 200. Selaven/ die er erst kürtzlich gefangen bekommen hat. Den 24. Ih. Königl. Maj. verfügen sich nach Versailles. seynd Se. Königl. Majest. nebst Mons. dero Herrn Bruder/ mit dero gantzen Hof nach Versailles gegangen/ unter Wegs aber seynd Se. Maj. und Mons. denen 30. à 40. Gardes gefolget/ gantz allein nach St. Cloud gekehret/ allwo sie mit einer herrlichen Collation von der Marggräfin von Concierge tractiret worden seynd. Dieses Jahr sollen schon biß 250. Personen in der Saone ersoffen seyn. Der Holländische Ambassadeur Herr von Stahrenberg hat bey dem König Audientz gehabt. Madame de Montespan Der Chevallier de Chaumont kombt von seiner Reiß aus Siam wieder zuruck. ist kranck. Der Chevallier de Chaumont ist von seiner Reise von Stam/ allwo er nur 13. Monat gewesen/ allhier wieder zurück angelangt; er hat die Ambassadeurs / welche der König von Siam in Franckreich sendet/ zu Brest gelassen. Von Rom wird geschrieben/ daß der Pabst annoch resolvirt seye/ die Promotion der Cardinäle vorzunehmen/ bey welcher occasion dann der Printz Renaldo d’Esté unfehlbar den Cardinalshut bekommen/ und der Jesuit/ Beichtvatter deß Königs in Engelland/ zum Bischoff wird gemacht werden. Sonsten hat man dieser Tagen allhier observiret, daß die Hitze dieses Jahrs bereits in den 88. Grad gewesen / da sie das vorige Jahr nicht über den 82. gelauffen ist. Brieff von Marsilien Zu Marstlien langt ein Schiff von Tunis mit verschiedenen Sclaven an. bringen/ daß den 16. allda eine Barque von Tunis angelangt/ mit welcher 7. Sclaven gekommen/ als Heinrich Peterssen von Horn / so 13. Jahr ein Sclave gewesen/ Johann Dircks von Amsterdam mit dem Schiff St. Anna Anno 1681. genommen/ Schiffer Tonnies Jansen/ Heinrich David von Hamburg / Peter Jansen von Langeroc/ in selbigem Jahr mit dem Schiff Bonifacia, Schiffer Aryß Simonson vom Haag/ Wilhelm Bert von Stralsund genommen mit Schiffer Jolle Jollesen/ Hanß Piet von Drontheim genommen/ mit Schiffer Wilhelm Cram/ Jacob Sybrands von Christianstadt mit dito Cram/ welcher nebst noch einem Christlichen Sclaven Clauß Thombsen von Horn/ und 2. Türcken eine k[unleserliches Material]hne Action gehalten/ diese 10. Personen/ so mit dem Bey/ welcher Tunis belägert/ Welche die Ursach ihret Erledigung umbständig triehlen. sich verstunden/ haben ihre Dinge wohl wissen wahrzunehmen / daß sie ein Castell bey Porto Fatina ligende/ worinnen sie in Guarnison gewesen/ erobert. Die Türck. oder zum wenigsten die Africanische Belägerungen gehen nit als mit den Christen. Die Guarnison deß besagten Castells stunde nach

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[364/0376] man/ daß Se. Majest. Ordres an dero Intendanten zu Rissel und Maubege gesandt hat/ umb die Arresten auff die Güther der Spannischen Unterthanen in denen Niederlanden abzuthun/ und wieder frey zu machen. Von Rochelle verlautet/ daß auff St. Martins Cüsten ein Türckischer Rauber mit 44. Stücken sey gewesen/ auff dem Schiff habend 500. Mañ/ und 200. Selaven/ die er erst kürtzlich gefangen bekommen hat. Den 24. seynd Se. Königl. Majest. nebst Mons. dero Herrn Bruder/ mit dero gantzen Hof nach Versailles gegangen/ unter Wegs aber seynd Se. Maj. und Mons. denen 30. à 40. Gardes gefolget/ gantz allein nach St. Cloud gekehret/ allwo sie mit einer herrlichen Collation von der Marggräfin von Concierge tractiret worden seynd. Dieses Jahr sollen schon biß 250. Personen in der Saone ersoffen seyn. Der Holländische Ambassadeur Herr von Stahrenberg hat bey dem König Audientz gehabt. Madame de Montespan ist kranck. Der Chevallier de Chaumont ist von seiner Reise von Stam/ allwo er nur 13. Monat gewesen/ allhier wieder zurück angelangt; er hat die Ambassadeurs / welche der König von Siam in Franckreich sendet/ zu Brest gelassen. Von Rom wird geschrieben/ daß der Pabst annoch resolvirt seye/ die Promotion der Cardinäle vorzunehmen/ bey welcher occasion dann der Printz Renaldo d’Esté unfehlbar den Cardinalshut bekommen/ und der Jesuit/ Beichtvatter deß Königs in Engelland/ zum Bischoff wird gemacht werden. Sonsten hat man dieser Tagen allhier observiret, daß die Hitze dieses Jahrs bereits in den 88. Grad gewesen / da sie das vorige Jahr nicht über den 82. gelauffen ist. Brieff von Marsilien bringen/ daß den 16. allda eine Barque von Tunis angelangt/ mit welcher 7. Sclaven gekommen/ als Heinrich Peterssen von Horn / so 13. Jahr ein Sclave gewesen/ Johann Dircks von Amsterdam mit dem Schiff St. Anna Anno 1681. genommen/ Schiffer Tonnies Jansen/ Heinrich David von Hamburg / Peter Jansen von Langeroc/ in selbigem Jahr mit dem Schiff Bonifacia, Schiffer Aryß Simonson vom Haag/ Wilhelm Bert von Stralsund genommen mit Schiffer Jolle Jollesen/ Hanß Piet von Drontheim genommen/ mit Schiffer Wilhelm Cram/ Jacob Sybrands von Christianstadt mit dito Cram/ welcher nebst noch einem Christlichen Sclaven Clauß Thombsen von Horn/ und 2. Türcken eine k_ hne Action gehalten/ diese 10. Personen/ so mit dem Bey/ welcher Tunis belägert/ sich verstunden/ haben ihre Dinge wohl wissen wahrzunehmen / daß sie ein Castell bey Porto Fatina ligende/ worinnen sie in Guarnison gewesen/ erobert. Die Türck. oder zum wenigsten die Africanische Belägerungen gehen nit als mit den Christen. Die Guarnison deß besagten Castells stunde nach Ih. Königl. Maj. verfügen sich nach Versailles. Der Chevallier de Chaumont kombt von seiner Reiß aus Siam wieder zuruck. Zu Marstlien langt ein Schiff von Tunis mit verschiedenen Sclaven an. Welche die Ursach ihret Erledigung umbständig triehlen.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/376>, abgerufen am 22.11.2024.