[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Hier ist starck bey hoher Straff außgeblasen/ so sind auch die Königl. Universalia ergangen/ daß kein Frembder oder Kauffmann sich unterstehe zurück zu gehen/ diß zu Ihro Königlichen Majestät ferneren Verordnung. Zu Stry werden unterschiedliche hohe Officies und Käpseri. Ministri erwartet. Man sagt/ daß zu Stry unterschiedliche Käyserliche Generals Ihro Königliche Majestät zu dero dahinkunfft auffwarten / und mit deroselben deliberiren werden/ wie sowohl an Pohln-als Käyserlicher Seiten die Kriegs-Operationes, und an welchem Ort selbige am besten wider den Erbfeind sollen vorgenommen werden/ weil man bey dieser Campagne ob GOTT wil selbigen gäntzlich zu ruiniren/ und in Betrachtung deß zu End lauffenden Termini der zwischen den hohen Alliirten gemachten Liga ihn allerseits zu einem raisonablen Frieden und Verschreibung gewisser Conditionen zu zwingen oder auff dem Fall er opiniatriren möchte von Prolongation sothaner Alliantz und Continuation deß Kriegs zu handlen trachten werde. Sonsten haben Ihro Königliche Majestät endlich zu Jaworow den 22. durch einen Expressen von Dero Gesandten in der Moscau die erfreuliche Nachricht erhalten / daß die ewige Friedens- und Alliantz-Tractaten mit selbigem Groß-Fürsten nunmehr (Gott Lob) glücklich geschlossen seyn/ die vornehmsten Puncta aber Vermög eingelangter Abschrifft deß Instrumenti bestehen hierinn. Ib. Königl. Maj. erhalten zu Jaworow die erfreuliche Rachricht von der geschlossenen Alliantz mit Moscau. 1. Behalten die Moscowitter Smolensko und Kiäw und Rippam/ Borresthenis oder deß Flusses Boristhenis jenseits biß an die See. 2. Geben sie dargegen vor die Pohlnische Militze anderthalb Millionen Pohlnische Müntz. 3. Verwahren sie Moßcowitter dieses Jahr die Herauskunfft der Tartarn und 4. sollen sie künfftiges Jahr Grimm angreiffen. Sobald Ih. Königliche Majestät diese angenehme Zeitung vernommen / haben sie sich so gleich nach Stry erhoben; Immittels an den Cron-Feldherrn den Mohila und den Littauischen General Ordre ertheilt mit ihren Unterhabenden Verfügen sich nach Stry. Völcken zu dem bestimbten Muster-Platz den Marsch also einzurichten/ daß noch vor oder mit Anfang küfftiges Monats die Campagne ihren Anfang nehmen möge. Obwohlen sonsten von sicherer Hand advisirt worden/ daß die Türcken unter Convoy von 6000. Mann/ 2000. Wägen mit Proviant/ und 80. Camel mit Geld beladen / nach Cammieck eingebracht/ gehet doch allem Vermuthen nach nunmehr die Königliche Intention dahin/ selbige Ve- Hier ist starck bey hoher Straff außgeblasen/ so sind auch die Königl. Universalia ergangen/ daß kein Frembder oder Kauffmann sich unterstehe zurück zu gehen/ diß zu Ihro Königlichen Majestät ferneren Verordnung. Zu Stry werden unterschiedliche hohe Officies und Käpseri. Ministri erwartet. Man sagt/ daß zu Stry unterschiedliche Käyserliche Generals Ihro Königliche Majestät zu dero dahinkunfft auffwarten / und mit deroselben deliberiren werden/ wie sowohl an Pohln-als Käyserlicher Seiten die Kriegs-Operationes, und an welchem Ort selbige am besten wider den Erbfeind sollen vorgenommen werden/ weil man bey dieser Campagne ob GOTT wil selbigen gäntzlich zu ruiniren/ und in Betrachtung deß zu End lauffenden Termini der zwischen den hohen Alliirten gemachten Liga ihn allerseits zu einem raisonablen Frieden und Verschreibung gewisser Conditionen zu zwingen oder auff dem Fall er opiniatriren möchte von Prolongation sothaner Alliantz und Continuation deß Kriegs zu handlen trachten werde. Sonsten haben Ihro Königliche Majestät endlich zu Jaworow den 22. durch einen Expressen von Dero Gesandten in der Moscau die erfreuliche Nachricht erhalten / daß die ewige Friedens- und Alliantz-Tractaten mit selbigem Groß-Fürsten nunmehr (Gott Lob) glücklich geschlossen seyn/ die vornehmsten Puncta aber Vermög eingelangter Abschrifft deß Instrumenti bestehen hierinn. Ib. Königl. Maj. erhalten zu Jaworow die erfreuliche Rachricht von der geschlossenen Alliantz mit Moscau. 1. Behalten die Moscowitter Smolensko und Kiäw und Rippam/ Borresthenis oder deß Flusses Boristhenis jenseits biß an die See. 2. Geben sie dargegen vor die Pohlnische Militze anderthalb Millionen Pohlnische Müntz. 3. Verwahren sie Moßcowitter dieses Jahr die Herauskunfft der Tartarn und 4. sollen sie künfftiges Jahr Grimm angreiffen. Sobald Ih. Königliche Majestät diese angenehme Zeitung vernommen / haben sie sich so gleich nach Stry erhoben; Immittels an den Cron-Feldherrn den Mohila und den Littauischen General Ordre ertheilt mit ihren Unterhabenden Verfügen sich nach Stry. Völcken zu dem bestimbten Muster-Platz den Marsch also einzurichten/ daß noch vor oder mit Anfang küfftiges Monats die Campagne ihren Anfang nehmen möge. Obwohlen sonsten von sicherer Hand advisirt worden/ daß die Türcken unter Convoy von 6000. Mann/ 2000. Wägen mit Proviant/ und 80. Camel mit Geld beladen / nach Cammieck eingebracht/ gehet doch allem Vermuthen nach nunmehr die Königliche Intention dahin/ selbige Ve- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0316" n="304"/> <p>Hier ist starck bey hoher Straff außgeblasen/ so sind auch die Königl. Universalia ergangen/ daß kein Frembder oder Kauffmann sich unterstehe zurück zu gehen/ diß zu Ihro Königlichen Majestät ferneren Verordnung. <note place="left">Zu Stry werden unterschiedliche hohe Officies und Käpseri. Ministri erwartet.</note> Man sagt/ daß zu Stry unterschiedliche Käyserliche Generals Ihro Königliche Majestät zu dero dahinkunfft auffwarten / und mit deroselben deliberiren werden/ wie sowohl an Pohln-als Käyserlicher Seiten die Kriegs-Operationes, und an welchem Ort selbige am besten wider den Erbfeind sollen vorgenommen werden/ weil man bey dieser Campagne ob GOTT wil selbigen gäntzlich zu ruiniren/ und in Betrachtung deß zu End lauffenden Termini der zwischen den hohen Alliirten gemachten Liga ihn allerseits zu einem raisonablen Frieden und Verschreibung gewisser Conditionen zu zwingen oder auff dem Fall er opiniatriren möchte von Prolongation sothaner Alliantz und Continuation deß Kriegs zu handlen trachten werde.</p> <p>Sonsten haben Ihro Königliche Majestät endlich zu Jaworow den 22. durch einen Expressen von Dero Gesandten in der Moscau die erfreuliche Nachricht erhalten / daß die ewige Friedens- und Alliantz-Tractaten mit selbigem Groß-Fürsten nunmehr (Gott Lob) glücklich geschlossen seyn/ die vornehmsten Puncta aber Vermög eingelangter Abschrifft deß Instrumenti bestehen hierinn.</p> <p><note place="left">Ib. Königl. Maj. erhalten zu Jaworow die erfreuliche Rachricht von der geschlossenen Alliantz mit Moscau.</note> 1. Behalten die Moscowitter Smolensko und Kiäw und Rippam/ Borresthenis oder deß Flusses Boristhenis jenseits biß an die See. 2. Geben sie dargegen vor die Pohlnische Militze anderthalb Millionen Pohlnische Müntz. 3. Verwahren sie Moßcowitter dieses Jahr die Herauskunfft der Tartarn und 4. sollen sie künfftiges Jahr Grimm angreiffen. Sobald Ih. Königliche Majestät diese angenehme Zeitung vernommen / haben sie sich so gleich nach Stry erhoben; Immittels an den Cron-Feldherrn den Mohila und den Littauischen General Ordre ertheilt mit ihren Unterhabenden <note place="left">Verfügen sich nach Stry.</note> Völcken zu dem bestimbten Muster-Platz den Marsch also einzurichten/ daß noch vor oder mit Anfang küfftiges Monats die Campagne ihren Anfang nehmen möge.</p> <p>Obwohlen sonsten von sicherer Hand advisirt worden/ daß die Türcken unter Convoy von 6000. Mann/ 2000. Wägen mit Proviant/ und 80. Camel mit Geld beladen / nach Cammieck eingebracht/ gehet doch allem Vermuthen nach nunmehr die Königliche Intention dahin/ selbige Ve- </p> </div> </body> </text> </TEI> [304/0316]
Hier ist starck bey hoher Straff außgeblasen/ so sind auch die Königl. Universalia ergangen/ daß kein Frembder oder Kauffmann sich unterstehe zurück zu gehen/ diß zu Ihro Königlichen Majestät ferneren Verordnung. Man sagt/ daß zu Stry unterschiedliche Käyserliche Generals Ihro Königliche Majestät zu dero dahinkunfft auffwarten / und mit deroselben deliberiren werden/ wie sowohl an Pohln-als Käyserlicher Seiten die Kriegs-Operationes, und an welchem Ort selbige am besten wider den Erbfeind sollen vorgenommen werden/ weil man bey dieser Campagne ob GOTT wil selbigen gäntzlich zu ruiniren/ und in Betrachtung deß zu End lauffenden Termini der zwischen den hohen Alliirten gemachten Liga ihn allerseits zu einem raisonablen Frieden und Verschreibung gewisser Conditionen zu zwingen oder auff dem Fall er opiniatriren möchte von Prolongation sothaner Alliantz und Continuation deß Kriegs zu handlen trachten werde.
Zu Stry werden unterschiedliche hohe Officies und Käpseri. Ministri erwartet. Sonsten haben Ihro Königliche Majestät endlich zu Jaworow den 22. durch einen Expressen von Dero Gesandten in der Moscau die erfreuliche Nachricht erhalten / daß die ewige Friedens- und Alliantz-Tractaten mit selbigem Groß-Fürsten nunmehr (Gott Lob) glücklich geschlossen seyn/ die vornehmsten Puncta aber Vermög eingelangter Abschrifft deß Instrumenti bestehen hierinn.
1. Behalten die Moscowitter Smolensko und Kiäw und Rippam/ Borresthenis oder deß Flusses Boristhenis jenseits biß an die See. 2. Geben sie dargegen vor die Pohlnische Militze anderthalb Millionen Pohlnische Müntz. 3. Verwahren sie Moßcowitter dieses Jahr die Herauskunfft der Tartarn und 4. sollen sie künfftiges Jahr Grimm angreiffen. Sobald Ih. Königliche Majestät diese angenehme Zeitung vernommen / haben sie sich so gleich nach Stry erhoben; Immittels an den Cron-Feldherrn den Mohila und den Littauischen General Ordre ertheilt mit ihren Unterhabenden Völcken zu dem bestimbten Muster-Platz den Marsch also einzurichten/ daß noch vor oder mit Anfang küfftiges Monats die Campagne ihren Anfang nehmen möge.
Ib. Königl. Maj. erhalten zu Jaworow die erfreuliche Rachricht von der geschlossenen Alliantz mit Moscau.
Verfügen sich nach Stry. Obwohlen sonsten von sicherer Hand advisirt worden/ daß die Türcken unter Convoy von 6000. Mann/ 2000. Wägen mit Proviant/ und 80. Camel mit Geld beladen / nach Cammieck eingebracht/ gehet doch allem Vermuthen nach nunmehr die Königliche Intention dahin/ selbige Ve-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/316>, abgerufen am 22.07.2024. |