[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].gnugsames süsses Wasser ist/ mit welcher sie dasselbige saltzig machen/ welches alsdann auch bequem ist/ umb das Saltz daraus zu kochen. An der Seite gegen Untergang laufft der Fluß Araebo oder Raeb, welcher in Steyermarckt entspringet/ und in die Donau bey Raab (Jaurinum) kommet: dieser Fluß ist merckwürdig/ dieweil er die Wasser Lauffnitz / Picka/ Chunetz/ und andere in sich empfänget. Gegen der Mittags-Seiten ist dieses Orths anzumercken der Trab-Fluß oder Dravus, welcher in dem Saltzburgischen Gebiet entspringet/ das noch ein Theil von dem alten Norico ist; und nachdem er einen langen Weg hin/ durch Kärnten und Ungarn gelauffen ist/ so fället er bey Erdud (Teutoburgium der Alten) in die Donau/ indem er von seinem Ursprung an/ ohngefehr bey 80. Meilwegs hat hindersich geleget; dieser Fluß/ wann er in Ungarn kombt/ so vereinigt er sich mit dem Fluß Muer. Ferner ist an der Mittagsseite der Edle Fluß Savus, nehmend seinen Ursprung in Kärnten/ laufft Belgrad vorbey in die Donau und verfolget seinen Lauff ohngefähr 60. Meilen lang/ mehr seynd an diesen Gräntzen gegen Mitternacht Wasserflüß/ die von den Carpatischen Bergen herkommen/ welche das Königreich Ungarn und Pohlen voneinander scheiden/ darunter sonderlich der Fluß Gran/ der bey der Stadt Gran in die Donau fliesset/ wie nicht weniger der Fluß die Wag genant/ der oberhalb Gomorra sich in die Donau stürtzet/ welcher Donaustrohm ohnfern Ulm in Schwabenland seinen Anfang nimbt/ bey Ingollstadt/ Regenspurg / Straubingen/ Passau/ Lintz/ Wien/ Preßburg/ Gran/ Ofen/ und Bellgrad vorbey passirt/ von welchem letzten Orth/ umb von seinen Lauff nichts mehrers zu sprechen/ stürtzet er sich durch 5. Außläuffe oder Münden in die Euxinisch- oder schwartze See/ nachdem er die Ufer in Servien/ Bulgarien/ Wallachey und Moldau bespielet/ und in seinem langen Lauff mehr als 60. merckwürdige Flüß in sich geschlungen und einen Donau-Strohm ist tieffer als der Nilus. Lauff genau gerechnet von mehr als 300. Meilen vollendet hat; er ist tieffer als der Nilus, mercklich ist/ daß er umb den Mittag nicht so schnell fliest als sonsten/ er verliehrt viel Wasser zwischen Regenspurg und Ungarn/ dann er hat 3. Oerter/ da sich dasselbe unter die Erde mitten in Strohm sencket/ der erste heisset der Strudel/ der andere der Wirbel/ und der dritte der Saurüssel. An Eylanden befinden sich in der Donau nebst der Insul Schütt zwischen Vicegrad und Waitzen das schöne und grosse St. Andreas Eyland / noch ist eins/ unterhalb Ofen/ welches sich auff 40. Meilwegs Berschiedene Eyland. in der Länge und Breite erstrecket: ferner ist noch ein ander Eyland gegen Mosatch über/ noch ein anders bey der Gegend deß Eingangs bey dem Drab-Fluß/ noch ist eins/ welches vor einigen Jahren ist auffge- gnugsames süsses Wasser ist/ mit welcher sie dasselbige saltzig machen/ welches alsdann auch bequem ist/ umb das Saltz daraus zu kochen. An der Seite gegen Untergang laufft der Fluß Araebo oder Raeb, welcher in Steyermarckt entspringet/ und in die Donau bey Raab (Jaurinum) kommet: dieser Fluß ist merckwürdig/ dieweil er die Wasser Lauffnitz / Picka/ Chunetz/ und andere in sich empfänget. Gegen der Mittags-Seiten ist dieses Orths anzumercken der Trab-Fluß oder Dravus, welcher in dem Saltzburgischen Gebiet entspringet/ das noch ein Theil von dem alten Norico ist; und nachdem er einen langen Weg hin/ durch Kärnten und Ungarn gelauffen ist/ so fället er bey Erdud (Teutoburgium der Alten) in die Donau/ indem er von seinem Ursprung an/ ohngefehr bey 80. Meilwegs hat hindersich geleget; dieser Fluß/ wann er in Ungarn kombt/ so vereinigt er sich mit dem Fluß Muer. Ferner ist an der Mittagsseite der Edle Fluß Savus, nehmend seinen Ursprung in Kärnten/ laufft Belgrad vorbey in die Donau und verfolget seinen Lauff ohngefähr 60. Meilen lang/ mehr seynd an diesen Gräntzen gegen Mitternacht Wasserflüß/ die von den Carpatischen Bergen herkommen/ welche das Königreich Ungarn und Pohlen voneinander scheiden/ darunter sonderlich der Fluß Gran/ der bey der Stadt Gran in die Donau fliesset/ wie nicht weniger der Fluß die Wag genant/ der oberhalb Gomorra sich in die Donau stürtzet/ welcher Donaustrohm ohnfern Ulm in Schwabenland seinen Anfang nimbt/ bey Ingollstadt/ Regenspurg / Straubingen/ Passau/ Lintz/ Wien/ Preßburg/ Gran/ Ofen/ und Bellgrad vorbey passirt/ von welchem letzten Orth/ umb von seinen Lauff nichts mehrers zu sprechen/ stürtzet er sich durch 5. Außläuffe oder Münden in die Euxinisch- oder schwartze See/ nachdem er die Ufer in Servien/ Bulgarien/ Wallachey und Moldau bespielet/ und in seinem langen Lauff mehr als 60. merckwürdige Flüß in sich geschlungen und einen Donau-Strohm ist tieffer als der Nilus. Lauff genau gerechnet von mehr als 300. Meilen vollendet hat; er ist tieffer als der Nilus, mercklich ist/ daß er umb den Mittag nicht so schnell fliest als sonsten/ er verliehrt viel Wasser zwischen Regenspurg und Ungarn/ dann er hat 3. Oerter/ da sich dasselbe unter die Erde mitten in Strohm sencket/ der erste heisset der Strudel/ der andere der Wirbel/ und der dritte der Saurüssel. An Eylanden befinden sich in der Donau nebst der Insul Schütt zwischen Vicegrad und Waitzen das schöne und grosse St. Andreas Eyland / noch ist eins/ unterhalb Ofen/ welches sich auff 40. Meilwegs Berschiedene Eyland. in der Länge und Breite erstrecket: ferner ist noch ein ander Eyland gegen Mosatch über/ noch ein anders bey der Gegend deß Eingangs bey dem Drab-Fluß/ noch ist eins/ welches vor einigen Jahren ist auffge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031" n="19"/> gnugsames süsses Wasser ist/ mit welcher sie dasselbige saltzig machen/ welches alsdann auch bequem ist/ umb das Saltz daraus zu kochen. An der Seite gegen Untergang laufft der Fluß Araebo oder Raeb, welcher in Steyermarckt entspringet/ und in die Donau bey Raab (Jaurinum) kommet: dieser Fluß ist merckwürdig/ dieweil er die Wasser Lauffnitz / Picka/ Chunetz/ und andere in sich empfänget. Gegen der Mittags-Seiten ist dieses Orths anzumercken der Trab-Fluß oder Dravus, welcher in dem Saltzburgischen Gebiet entspringet/ das noch ein Theil von dem alten Norico ist; und nachdem er einen langen Weg hin/ durch Kärnten und Ungarn gelauffen ist/ so fället er bey Erdud (Teutoburgium der Alten) in die Donau/ indem er von seinem Ursprung an/ ohngefehr bey 80. Meilwegs hat hindersich geleget; dieser Fluß/ wann er in Ungarn kombt/ so vereinigt er sich mit dem Fluß Muer. Ferner ist an der Mittagsseite der Edle Fluß Savus, nehmend seinen Ursprung in Kärnten/ laufft Belgrad vorbey in die Donau und verfolget seinen Lauff ohngefähr 60. Meilen lang/ mehr seynd an diesen Gräntzen gegen Mitternacht Wasserflüß/ die von den Carpatischen Bergen herkommen/ welche das Königreich Ungarn und Pohlen voneinander scheiden/ darunter sonderlich der Fluß Gran/ der bey der Stadt Gran in die Donau fliesset/ wie nicht weniger der Fluß die Wag genant/ der oberhalb Gomorra sich in die Donau stürtzet/ welcher Donaustrohm ohnfern Ulm in Schwabenland seinen Anfang nimbt/ bey Ingollstadt/ Regenspurg / Straubingen/ Passau/ Lintz/ Wien/ Preßburg/ Gran/ Ofen/ und Bellgrad vorbey passirt/ von welchem letzten Orth/ umb von seinen Lauff nichts mehrers zu sprechen/ stürtzet er sich durch 5. Außläuffe oder Münden in die Euxinisch- oder schwartze See/ nachdem er die Ufer in Servien/ Bulgarien/ Wallachey und Moldau bespielet/ und in seinem langen Lauff mehr als 60. merckwürdige Flüß in sich geschlungen und einen <note place="right">Donau-Strohm ist tieffer als der Nilus.</note> Lauff genau gerechnet von mehr als 300. Meilen vollendet hat; er ist tieffer als der Nilus, mercklich ist/ daß er umb den Mittag nicht so schnell fliest als sonsten/ er verliehrt viel Wasser zwischen Regenspurg und Ungarn/ dann er hat 3. Oerter/ da sich dasselbe unter die Erde mitten in Strohm sencket/ der erste heisset der Strudel/ der andere der Wirbel/ und der dritte der Saurüssel. An Eylanden befinden sich in der Donau nebst der Insul Schütt zwischen Vicegrad und Waitzen das schöne und grosse St. Andreas Eyland / noch ist eins/ unterhalb Ofen/ welches sich auff 40. Meilwegs <note place="right">Berschiedene Eyland.</note> in der Länge und Breite erstrecket: ferner ist noch ein ander Eyland gegen Mosatch über/ noch ein anders bey der Gegend deß Eingangs bey dem Drab-Fluß/ noch ist eins/ welches vor einigen Jahren ist auffge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0031]
gnugsames süsses Wasser ist/ mit welcher sie dasselbige saltzig machen/ welches alsdann auch bequem ist/ umb das Saltz daraus zu kochen. An der Seite gegen Untergang laufft der Fluß Araebo oder Raeb, welcher in Steyermarckt entspringet/ und in die Donau bey Raab (Jaurinum) kommet: dieser Fluß ist merckwürdig/ dieweil er die Wasser Lauffnitz / Picka/ Chunetz/ und andere in sich empfänget. Gegen der Mittags-Seiten ist dieses Orths anzumercken der Trab-Fluß oder Dravus, welcher in dem Saltzburgischen Gebiet entspringet/ das noch ein Theil von dem alten Norico ist; und nachdem er einen langen Weg hin/ durch Kärnten und Ungarn gelauffen ist/ so fället er bey Erdud (Teutoburgium der Alten) in die Donau/ indem er von seinem Ursprung an/ ohngefehr bey 80. Meilwegs hat hindersich geleget; dieser Fluß/ wann er in Ungarn kombt/ so vereinigt er sich mit dem Fluß Muer. Ferner ist an der Mittagsseite der Edle Fluß Savus, nehmend seinen Ursprung in Kärnten/ laufft Belgrad vorbey in die Donau und verfolget seinen Lauff ohngefähr 60. Meilen lang/ mehr seynd an diesen Gräntzen gegen Mitternacht Wasserflüß/ die von den Carpatischen Bergen herkommen/ welche das Königreich Ungarn und Pohlen voneinander scheiden/ darunter sonderlich der Fluß Gran/ der bey der Stadt Gran in die Donau fliesset/ wie nicht weniger der Fluß die Wag genant/ der oberhalb Gomorra sich in die Donau stürtzet/ welcher Donaustrohm ohnfern Ulm in Schwabenland seinen Anfang nimbt/ bey Ingollstadt/ Regenspurg / Straubingen/ Passau/ Lintz/ Wien/ Preßburg/ Gran/ Ofen/ und Bellgrad vorbey passirt/ von welchem letzten Orth/ umb von seinen Lauff nichts mehrers zu sprechen/ stürtzet er sich durch 5. Außläuffe oder Münden in die Euxinisch- oder schwartze See/ nachdem er die Ufer in Servien/ Bulgarien/ Wallachey und Moldau bespielet/ und in seinem langen Lauff mehr als 60. merckwürdige Flüß in sich geschlungen und einen Lauff genau gerechnet von mehr als 300. Meilen vollendet hat; er ist tieffer als der Nilus, mercklich ist/ daß er umb den Mittag nicht so schnell fliest als sonsten/ er verliehrt viel Wasser zwischen Regenspurg und Ungarn/ dann er hat 3. Oerter/ da sich dasselbe unter die Erde mitten in Strohm sencket/ der erste heisset der Strudel/ der andere der Wirbel/ und der dritte der Saurüssel. An Eylanden befinden sich in der Donau nebst der Insul Schütt zwischen Vicegrad und Waitzen das schöne und grosse St. Andreas Eyland / noch ist eins/ unterhalb Ofen/ welches sich auff 40. Meilwegs in der Länge und Breite erstrecket: ferner ist noch ein ander Eyland gegen Mosatch über/ noch ein anders bey der Gegend deß Eingangs bey dem Drab-Fluß/ noch ist eins/ welches vor einigen Jahren ist auffge-
Donau-Strohm ist tieffer als der Nilus.
Berschiedene Eyland.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/31>, abgerufen am 16.02.2025. |