Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

Heyrath zwischen dem Grasen von Northampton/ und Madamoiselle Fox ist vollkommen geschlossen. Der Herr Gordon/ Schottischer Edelmann/ welcher seithero 24. Jahren General-Lieutenant in Moscau gewesen/ ist allhier angelangt / umb seine Freundschafft zu besuchen/ und hat die Ehre gehabt/ dem König die Hände zu küssen; Er wird aber nicht lange allhier verbleiben/ sondern innerhalb wenig Tage[unleserliches Material]n in Schottland gehen/ seine Güter zu besehen/ und dann wieder zurück nacher Moscau verreisen/ weilen ihme von denen Czaaren kurtze Zeit auszubleiben erlaubet/ und biß zu dessen Deß Printzen von Dennemarck Gemahlin bringt eine junge Princessin zur Welt. Zurückkunfft seine Frau zur Geyssel gemacht worden ist. Den 22. hat die Princessin von Dennemarck ein Princessin zur Welt gebohren/ welche den 24. dieses Nachmittags durch den Bischoff von Duresne getaufft/ und Anna Sophia genannt worden/ worbey der Graf von Feversham Gevatter/ und die Gräfin von Roscomon und Madame Churchill Gevatterinnen gewesen. Das Parlament zu Edenburg in Schottland hat den 9. dito das Das Schottländische Parlament komt zusammen/ und delibenirt über deß Königs von dem Lord Cantzler gethanen Vortrag. erstemal zu sitzen angefangen/ bey welchen der Lord hoher Commissarius eine grosse Ansprach thate/ und deß Königs Brieff überreichte/ worinnen Ihr. Maj. begehrt/ daß denen von der Römischen Religion einige Erleichterung möchte gegeben werden; Als nun das Parlament darüber delibetiret, und daß besagter Lord dem Grafen von Perth gleich anfangs / nebst dem Ertz-Bischoff von St. Andreas/ und dem Bischoff von Edenburg sehr ernsthafft davon avisirt/ haben durch Wiedersetzung noch anderer Glieder mehr die Bischöffe sich mit denselben confirmirt und erklärt/ daß sie durch den Test einen solennen Eyd versprochen hätten/ der protestirenden Religion nicht allein Zeit Lebens anzuhangen/ sondern auch nicht darein zu consentiren, daß darinn eine Veränderung geschehen solte/ und daß solcher Test Zeit währender Sr. Maj. Lords hohen Commissariats im Parlament formirt/ und durch ihn approbirt werden / krafft dessen sie auch viel Conventiculn verstöhrt/ und den Grafen von Argile / weil derselbe sich nicht darzu verstehen wollen/ deß hohen Verraths schuldig erkandt/ und das sie darinnen nichts ohne offenbahre Brechung ihres Eyds verändern könten/ hierauff hätten auch einige Parlamens-Glieder in quaestion zu ziehen beginnet/ ob der Graf von Perth/ Cantzler/ als Römische ihr Ampt könten behalten/ indessen aber hätten andere von einem temperament zu reden angefangen/ und vorgeschlagen/ daß man solchen Römischen/ so von Ih. Maj. zu Aemptern denominirt worden/ Freyheit geben müste/ sonsten aber niemand/ umb die Rechten nicht zu vernichten. Worvon mit nechstem ein mehrers. Indessen Das Engllsche Parla. ist hiesiges Parlament (nachdeme sich selbiges den 20. versammlet gehabt/ und im Oberhauß 25. und im Unterhauß 130. Glieder erschienen)

Heyrath zwischen dem Grasen von Northampton/ und Madamoiselle Fox ist vollkommen geschlossen. Der Herr Gordon/ Schottischer Edelmann/ welcher seithero 24. Jahren General-Lieutenant in Moscau gewesen/ ist allhier angelangt / umb seine Freundschafft zu besuchen/ und hat die Ehre gehabt/ dem König die Hände zu küssen; Er wird aber nicht lange allhier verbleiben/ sondern innerhalb wenig Tage[unleserliches Material]n in Schottland gehen/ seine Güter zu besehen/ und dann wieder zurück nacher Moscau verreisen/ weilen ihme von denen Czaaren kurtze Zeit auszubleiben erlaubet/ und biß zu dessen Deß Printzen von Dennemarck Gemahlin bringt eine junge Princessin zur Welt. Zurückkunfft seine Frau zur Geyssel gemacht worden ist. Den 22. hat die Princessin von Dennemarck ein Princessin zur Welt gebohren/ welche den 24. dieses Nachmittags durch den Bischoff von Duresne getaufft/ und Anna Sophia genannt worden/ worbey der Graf von Feversham Gevatter/ und die Gräfin von Roscomon und Madame Churchill Gevatterinnen gewesen. Das Parlament zu Edenburg in Schottland hat den 9. dito das Das Schottländische Parlament komt zusammen/ und delibenirt über deß Königs von dem Lord Cantzler gethanen Vortrag. erstemal zu sitzen angefangen/ bey welchen der Lord hoher Commissarius eine grosse Ansprach thate/ und deß Königs Brieff überreichte/ worinnen Ihr. Maj. begehrt/ daß denen von der Römischen Religion einige Erleichterung möchte gegeben werden; Als nun das Parlament darüber delibetiret, und daß besagter Lord dem Grafen von Perth gleich anfangs / nebst dem Ertz-Bischoff von St. Andreas/ und dem Bischoff von Edenburg sehr ernsthafft davon avisirt/ haben durch Wiedersetzung noch anderer Glieder mehr die Bischöffe sich mit denselben confirmirt und erklärt/ daß sie durch den Test einen solennen Eyd versprochen hätten/ der protestirenden Religion nicht allein Zeit Lebens anzuhangen/ sondern auch nicht darein zu consentiren, daß darinn eine Veränderung geschehen solte/ und daß solcher Test Zeit währender Sr. Maj. Lords hohen Commissariats im Parlament formirt/ und durch ihn approbirt werden / krafft dessen sie auch viel Conventiculn verstöhrt/ und den Grafen von Argile / weil derselbe sich nicht darzu verstehen wollen/ deß hohen Verraths schuldig erkandt/ und das sie darinnen nichts ohne offenbahre Brechung ihres Eyds verändern könten/ hierauff hätten auch einige Parlamens-Glieder in quaestion zu ziehen beginnet/ ob der Graf von Perth/ Cantzler/ als Römische ihr Ampt könten behalten/ indessen aber hätten andere von einem temperament zu reden angefangen/ und vorgeschlagen/ daß man solchen Römischen/ so von Ih. Maj. zu Aemptern denominirt worden/ Freyheit geben müste/ sonsten aber niemand/ umb die Rechten nicht zu vernichten. Worvon mit nechstem ein mehrers. Indessen Das Engllsche Parla. ist hiesiges Parlament (nachdeme sich selbiges den 20. versammlet gehabt/ und im Oberhauß 25. und im Unterhauß 130. Glieder erschienen)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0308" n="296"/>
Heyrath zwischen dem Grasen von Northampton/ und Madamoiselle Fox                      ist vollkommen geschlossen. Der Herr Gordon/ Schottischer Edelmann/ welcher                      seithero 24. Jahren General-Lieutenant in Moscau gewesen/ ist allhier angelangt                     / umb seine Freundschafft zu besuchen/ und hat die Ehre gehabt/ dem König die                      Hände zu küssen; Er wird aber nicht lange allhier verbleiben/ sondern innerhalb                      wenig Tage<gap reason="illegible"/>n in Schottland gehen/ seine Güter zu besehen/ und dann wieder                      zurück nacher Moscau verreisen/ weilen ihme von denen Czaaren kurtze Zeit                      auszubleiben erlaubet/ und biß zu dessen <note place="left">Deß Printzen von                          Dennemarck Gemahlin bringt eine junge Princessin zur Welt.</note>                      Zurückkunfft seine Frau zur Geyssel gemacht worden ist. Den 22. hat die                      Princessin von Dennemarck ein Princessin zur Welt gebohren/ welche den 24.                      dieses Nachmittags durch den Bischoff von Duresne getaufft/ und Anna Sophia                      genannt worden/ worbey der Graf von Feversham Gevatter/ und die Gräfin von                      Roscomon und Madame Churchill Gevatterinnen gewesen. Das Parlament zu Edenburg                      in Schottland hat den 9. dito das <note place="left">Das Schottländische                          Parlament komt zusammen/ und delibenirt über deß Königs von dem Lord                          Cantzler gethanen Vortrag.</note> erstemal zu sitzen angefangen/ bey                      welchen der Lord hoher Commissarius eine grosse Ansprach thate/ und deß Königs                      Brieff überreichte/ worinnen Ihr. Maj. begehrt/ daß denen von der Römischen                      Religion einige Erleichterung möchte gegeben werden; Als nun das Parlament                      darüber delibetiret, und daß besagter Lord dem Grafen von Perth gleich anfangs /                      nebst dem Ertz-Bischoff von St. Andreas/ und dem Bischoff von Edenburg sehr                      ernsthafft davon avisirt/ haben durch Wiedersetzung noch anderer Glieder mehr                      die Bischöffe sich mit denselben confirmirt und erklärt/ daß sie durch den Test                      einen solennen Eyd versprochen hätten/ der protestirenden Religion nicht allein                      Zeit Lebens anzuhangen/ sondern auch nicht darein zu consentiren, daß darinn                      eine Veränderung geschehen solte/ und daß solcher Test Zeit währender Sr. Maj.                      Lords hohen Commissariats im Parlament formirt/ und durch ihn approbirt werden                     / krafft dessen sie auch viel Conventiculn verstöhrt/ und den Grafen von Argile                     / weil derselbe sich nicht darzu verstehen wollen/ deß hohen Verraths schuldig                      erkandt/ und das sie darinnen nichts ohne offenbahre Brechung ihres Eyds                      verändern könten/ hierauff hätten auch einige Parlamens-Glieder in quaestion zu                      ziehen beginnet/ ob der Graf von Perth/ Cantzler/ als Römische ihr Ampt                      könten behalten/ indessen aber hätten andere von einem temperament zu reden                      angefangen/ und vorgeschlagen/ daß man solchen Römischen/ so von Ih. Maj. zu                      Aemptern denominirt worden/ Freyheit geben müste/ sonsten aber niemand/ umb                      die Rechten nicht zu vernichten. Worvon mit nechstem ein mehrers. Indessen <note place="left">Das Engllsche Parla.</note> ist hiesiges Parlament (nachdeme                      sich selbiges den 20. versammlet gehabt/ und im Oberhauß 25. und im Unterhauß                      130. Glieder erschienen)
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0308] Heyrath zwischen dem Grasen von Northampton/ und Madamoiselle Fox ist vollkommen geschlossen. Der Herr Gordon/ Schottischer Edelmann/ welcher seithero 24. Jahren General-Lieutenant in Moscau gewesen/ ist allhier angelangt / umb seine Freundschafft zu besuchen/ und hat die Ehre gehabt/ dem König die Hände zu küssen; Er wird aber nicht lange allhier verbleiben/ sondern innerhalb wenig Tage_ n in Schottland gehen/ seine Güter zu besehen/ und dann wieder zurück nacher Moscau verreisen/ weilen ihme von denen Czaaren kurtze Zeit auszubleiben erlaubet/ und biß zu dessen Zurückkunfft seine Frau zur Geyssel gemacht worden ist. Den 22. hat die Princessin von Dennemarck ein Princessin zur Welt gebohren/ welche den 24. dieses Nachmittags durch den Bischoff von Duresne getaufft/ und Anna Sophia genannt worden/ worbey der Graf von Feversham Gevatter/ und die Gräfin von Roscomon und Madame Churchill Gevatterinnen gewesen. Das Parlament zu Edenburg in Schottland hat den 9. dito das erstemal zu sitzen angefangen/ bey welchen der Lord hoher Commissarius eine grosse Ansprach thate/ und deß Königs Brieff überreichte/ worinnen Ihr. Maj. begehrt/ daß denen von der Römischen Religion einige Erleichterung möchte gegeben werden; Als nun das Parlament darüber delibetiret, und daß besagter Lord dem Grafen von Perth gleich anfangs / nebst dem Ertz-Bischoff von St. Andreas/ und dem Bischoff von Edenburg sehr ernsthafft davon avisirt/ haben durch Wiedersetzung noch anderer Glieder mehr die Bischöffe sich mit denselben confirmirt und erklärt/ daß sie durch den Test einen solennen Eyd versprochen hätten/ der protestirenden Religion nicht allein Zeit Lebens anzuhangen/ sondern auch nicht darein zu consentiren, daß darinn eine Veränderung geschehen solte/ und daß solcher Test Zeit währender Sr. Maj. Lords hohen Commissariats im Parlament formirt/ und durch ihn approbirt werden / krafft dessen sie auch viel Conventiculn verstöhrt/ und den Grafen von Argile / weil derselbe sich nicht darzu verstehen wollen/ deß hohen Verraths schuldig erkandt/ und das sie darinnen nichts ohne offenbahre Brechung ihres Eyds verändern könten/ hierauff hätten auch einige Parlamens-Glieder in quaestion zu ziehen beginnet/ ob der Graf von Perth/ Cantzler/ als Römische ihr Ampt könten behalten/ indessen aber hätten andere von einem temperament zu reden angefangen/ und vorgeschlagen/ daß man solchen Römischen/ so von Ih. Maj. zu Aemptern denominirt worden/ Freyheit geben müste/ sonsten aber niemand/ umb die Rechten nicht zu vernichten. Worvon mit nechstem ein mehrers. Indessen ist hiesiges Parlament (nachdeme sich selbiges den 20. versammlet gehabt/ und im Oberhauß 25. und im Unterhauß 130. Glieder erschienen) Deß Printzen von Dennemarck Gemahlin bringt eine junge Princessin zur Welt. Das Schottländische Parlament komt zusammen/ und delibenirt über deß Königs von dem Lord Cantzler gethanen Vortrag. Das Engllsche Parla.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/308
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/308>, abgerufen am 15.06.2024.