[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Maj haben beschlossen/ das Fort Tilbery hinfüro zu dero Magazin vor die Schiff-Flotte zu halten/ welcher Ort an der Tems recht gegen Gravesant über ligt/ und dagegen Gravesant gäntzlich zu demoliren. Auch lassen selbige ein Magazinhauß zu Chattan / so 600. Schuhe lang und 300. breit In der Capellen deß Chur-Pfältzischen Residenten ent[unleserliches Material]stehet ein nener Tumult. werden soll/ auffrichten. Sonntags den 5. war abermal ein grosser Tumult in der Capellen deß Chur-Pfaltzischen Residenten/ und befunden sich damals vielmehr unruhige Menschen dabey/ als das erstemal/ und glaubt man/ daß sie darzu angereitzet werden/ nachdem man aber 10. biß 12. der vornehmsten davon arrestirt/ wurde wiederumb alles gantz still. Man hat sichere Zeitung/ daß der Lord Major von Bristol alle Englische/ welche dorten eine Römisch Catholische Messe gehört haben/ gefangen hat setzen lassen. Der Graf von Salazar hat den 6. dieses Audientz bey der verwittibten Königin/ und den 7. dito bey der Princessin Anna von Dennemarck gehabt. Die junge Person/ welche/ weilen sie sich vor einen Sohn von dem Hertzog von Montmuth ausgegeben/ in Holland arrestirt/ und nachgehends wieder loß gelassen worden/ ist anhero kommen/ und hat dergleichen Sprach geführet/ weßhalben er aus Befehl von unserm Lord Major in Bewahrung und Verhafft genommen worden ist. 10. biß 12. Compagnien Schottischer Völcker seynd zu Grenwich angelangt/ und geben nach Pleymunden. Den 14. passirten 7. Schottische Compagnien durch diese Stadt. Auff Angeden deß Frantzös. Ambassad. wird durch deß Scharf[unleserliches Material]frichters Händ ein gewisses Buch zu Londen verbrannt. Auff die Remonstration deß Frantzösischen Ambassad. hat man durch deß Scharffrichters Hand ein Buch/ genant: Klagten der Protestanten/ welche grausam im Königreich Franckreich unterdrucket werden/ sc. verbrandt. Deß Grafen von Castelmaine Secretarius ist von Rom allhier zuruck gelangt. Man rüstet 4. Kriegs-Schiffe aus / umb den Hertzog von Albermarle in Jamaique überzuführen/ welchem der König eine Compagnie Dragoner und einige Insanterie gibt/ umb ihme an statt einer Gardes in selbigem Lande zu dienen. Der Päbstliche Nuntius allhier hat ein groß Hauß bey dem Kornmarck auff drey Jahr in Bestand genommen/ und läst eine sehr kostbare Liberey machen/ umb seinen offentlichen Einzug herrlich und prächtig zu thun. Der Hertzog von Northumberland ist auff einer Jagt nacher Flandern gegangen/ umb seine Gemahlin aus dem Kloster von dannen wieder anhero zu holen. Dahier ist Zeitung/ daß der Graf von Salisbuty, Dem Cantzler von Dublin in Irrland wird all[unleserliches Material]sein Silber gestohlen. welcher anjetzo in Franckreich ist/ seine Religion verändert hat. Von Dublin in Irrland schreibt man/ daß selbigem Groß-Cantzler all sein Silbergeschirr gestohlen worden seye. Den Obristen Rumsey und seine Frau hat man mit der Jagt Isabella nach der Insul S. Nicolas übergeführet/ allwo sie die noch übrige Zeit ihres Lebens zubringen und endigen sollen. Die Maj haben beschlossen/ das Fort Tilbery hinfüro zu dero Magazin vor die Schiff-Flotte zu halten/ welcher Ort an der Tems recht gegen Gravesant über ligt/ und dagegen Gravesant gäntzlich zu demoliren. Auch lassen selbige ein Magazinhauß zu Chattan / so 600. Schuhe lang und 300. breit In der Capellen deß Chur-Pfältzischen Residenten ent[unleserliches Material]stehet ein nener Tumult. werden soll/ auffrichten. Sonntags den 5. war abermal ein grosser Tumult in der Capellen deß Chur-Pfaltzischen Residenten/ und befunden sich damals vielmehr unruhige Menschen dabey/ als das erstemal/ und glaubt man/ daß sie darzu angereitzet werden/ nachdem man aber 10. biß 12. der vornehmsten davon arrestirt/ wurde wiederumb alles gantz still. Man hat sichere Zeitung/ daß der Lord Major von Bristol alle Englische/ welche dorten eine Römisch Catholische Messe gehört haben/ gefangen hat setzen lassen. Der Graf von Salazar hat den 6. dieses Audientz bey der verwittibten Königin/ und den 7. dito bey der Princessin Anna von Dennemarck gehabt. Die junge Person/ welche/ weilen sie sich vor einen Sohn von dem Hertzog von Montmuth ausgegeben/ in Holland arrestirt/ und nachgehends wieder loß gelassen worden/ ist anhero kommen/ und hat dergleichen Sprach geführet/ weßhalben er aus Befehl von unserm Lord Major in Bewahrung und Verhafft genommen worden ist. 10. biß 12. Compagnien Schottischer Völcker seynd zu Grenwich angelangt/ und geben nach Pleymunden. Den 14. passirten 7. Schottische Compagnien durch diese Stadt. Auff Angeden deß Frantzös. Ambassad. wird durch deß Scharf[unleserliches Material]frichters Händ ein gewisses Buch zu Londen verbrannt. Auff die Remonstration deß Frantzösischen Ambassad. hat man durch deß Scharffrichters Hand ein Buch/ genant: Klagten der Protestanten/ welche grausam im Königreich Franckreich unterdrucket werden/ sc. verbrandt. Deß Grafen von Castelmaine Secretarius ist von Rom allhier zuruck gelangt. Man rüstet 4. Kriegs-Schiffe aus / umb den Hertzog von Albermarle in Jamaique überzuführen/ welchem der König eine Compagnie Dragoner und einige Insanterie gibt/ umb ihme an statt einer Gardes in selbigem Lande zu dienen. Der Päbstliche Nuntius allhier hat ein groß Hauß bey dem Kornmarck auff drey Jahr in Bestand genommen/ und läst eine sehr kostbare Liberey machen/ umb seinen offentlichen Einzug herrlich und prächtig zu thun. Der Hertzog von Northumberland ist auff einer Jagt nacher Flandern gegangen/ umb seine Gemahlin aus dem Kloster von dannen wieder anhero zu holen. Dahier ist Zeitung/ daß der Graf von Salisbuty, Dem Cantzler von Dublin in Irrland wird all[unleserliches Material]sein Silber gestohlen. welcher anjetzo in Franckreich ist/ seine Religion verändert hat. Von Dublin in Irrland schreibt man/ daß selbigem Groß-Cantzler all sein Silbergeschirr gestohlen worden seye. Den Obristen Rumsey und seine Frau hat man mit der Jagt Isabella nach der Insul S. Nicolas übergeführet/ allwo sie die noch übrige Zeit ihres Lebens zubringen und endigen sollen. Die <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0307" n="295"/> Maj haben beschlossen/ das Fort Tilbery hinfüro zu dero Magazin vor die Schiff-Flotte zu halten/ welcher Ort an der Tems recht gegen Gravesant über ligt/ und dagegen Gravesant gäntzlich zu demoliren. Auch lassen selbige ein Magazinhauß zu Chattan / so 600. Schuhe lang und 300. breit <note place="right">In der Capellen deß Chur-Pfältzischen Residenten ent<gap reason="illegible"/>stehet ein nener Tumult.</note> werden soll/ auffrichten. Sonntags den 5. war abermal ein grosser Tumult in der Capellen deß Chur-Pfaltzischen Residenten/ und befunden sich damals vielmehr unruhige Menschen dabey/ als das erstemal/ und glaubt man/ daß sie darzu angereitzet werden/ nachdem man aber 10. biß 12. der vornehmsten davon arrestirt/ wurde wiederumb alles gantz still. Man hat sichere Zeitung/ daß der Lord Major von Bristol alle Englische/ welche dorten eine Römisch Catholische Messe gehört haben/ gefangen hat setzen lassen. Der Graf von Salazar hat den 6. dieses Audientz bey der verwittibten Königin/ und den 7. dito bey der Princessin Anna von Dennemarck gehabt. Die junge Person/ welche/ weilen sie sich vor einen Sohn von dem Hertzog von Montmuth ausgegeben/ in Holland arrestirt/ und nachgehends wieder loß gelassen worden/ ist anhero kommen/ und hat dergleichen Sprach geführet/ weßhalben er aus Befehl von unserm Lord Major in Bewahrung und Verhafft genommen worden ist. 10. biß 12. Compagnien Schottischer Völcker seynd zu Grenwich angelangt/ und geben nach Pleymunden. Den 14. passirten 7. Schottische Compagnien durch diese Stadt. <note place="right">Auff Angeden deß Frantzös. Ambassad. wird durch deß Scharf<gap reason="illegible"/>frichters Händ ein gewisses Buch zu Londen verbrannt.</note> Auff die Remonstration deß Frantzösischen Ambassad. hat man durch deß Scharffrichters Hand ein Buch/ genant: Klagten der Protestanten/ welche grausam im Königreich Franckreich unterdrucket werden/ sc. verbrandt. Deß Grafen von Castelmaine Secretarius ist von Rom allhier zuruck gelangt. Man rüstet 4. Kriegs-Schiffe aus / umb den Hertzog von Albermarle in Jamaique überzuführen/ welchem der König eine Compagnie Dragoner und einige Insanterie gibt/ umb ihme an statt einer Gardes in selbigem Lande zu dienen. Der Päbstliche Nuntius allhier hat ein groß Hauß bey dem Kornmarck auff drey Jahr in Bestand genommen/ und läst eine sehr kostbare Liberey machen/ umb seinen offentlichen Einzug herrlich und prächtig zu thun. Der Hertzog von Northumberland ist auff einer Jagt nacher Flandern gegangen/ umb seine Gemahlin aus dem Kloster von dannen wieder anhero zu holen. Dahier ist Zeitung/ daß der Graf von Salisbuty, <note place="right">Dem Cantzler von Dublin in Irrland wird all<gap reason="illegible"/>sein Silber gestohlen.</note> welcher anjetzo in Franckreich ist/ seine Religion verändert hat. Von Dublin in Irrland schreibt man/ daß selbigem Groß-Cantzler all sein Silbergeschirr gestohlen worden seye. Den Obristen Rumsey und seine Frau hat man mit der Jagt Isabella nach der Insul S. Nicolas übergeführet/ allwo sie die noch übrige Zeit ihres Lebens zubringen und endigen sollen. Die </p> </div> </body> </text> </TEI> [295/0307]
Maj haben beschlossen/ das Fort Tilbery hinfüro zu dero Magazin vor die Schiff-Flotte zu halten/ welcher Ort an der Tems recht gegen Gravesant über ligt/ und dagegen Gravesant gäntzlich zu demoliren. Auch lassen selbige ein Magazinhauß zu Chattan / so 600. Schuhe lang und 300. breit werden soll/ auffrichten. Sonntags den 5. war abermal ein grosser Tumult in der Capellen deß Chur-Pfaltzischen Residenten/ und befunden sich damals vielmehr unruhige Menschen dabey/ als das erstemal/ und glaubt man/ daß sie darzu angereitzet werden/ nachdem man aber 10. biß 12. der vornehmsten davon arrestirt/ wurde wiederumb alles gantz still. Man hat sichere Zeitung/ daß der Lord Major von Bristol alle Englische/ welche dorten eine Römisch Catholische Messe gehört haben/ gefangen hat setzen lassen. Der Graf von Salazar hat den 6. dieses Audientz bey der verwittibten Königin/ und den 7. dito bey der Princessin Anna von Dennemarck gehabt. Die junge Person/ welche/ weilen sie sich vor einen Sohn von dem Hertzog von Montmuth ausgegeben/ in Holland arrestirt/ und nachgehends wieder loß gelassen worden/ ist anhero kommen/ und hat dergleichen Sprach geführet/ weßhalben er aus Befehl von unserm Lord Major in Bewahrung und Verhafft genommen worden ist. 10. biß 12. Compagnien Schottischer Völcker seynd zu Grenwich angelangt/ und geben nach Pleymunden. Den 14. passirten 7. Schottische Compagnien durch diese Stadt. Auff die Remonstration deß Frantzösischen Ambassad. hat man durch deß Scharffrichters Hand ein Buch/ genant: Klagten der Protestanten/ welche grausam im Königreich Franckreich unterdrucket werden/ sc. verbrandt. Deß Grafen von Castelmaine Secretarius ist von Rom allhier zuruck gelangt. Man rüstet 4. Kriegs-Schiffe aus / umb den Hertzog von Albermarle in Jamaique überzuführen/ welchem der König eine Compagnie Dragoner und einige Insanterie gibt/ umb ihme an statt einer Gardes in selbigem Lande zu dienen. Der Päbstliche Nuntius allhier hat ein groß Hauß bey dem Kornmarck auff drey Jahr in Bestand genommen/ und läst eine sehr kostbare Liberey machen/ umb seinen offentlichen Einzug herrlich und prächtig zu thun. Der Hertzog von Northumberland ist auff einer Jagt nacher Flandern gegangen/ umb seine Gemahlin aus dem Kloster von dannen wieder anhero zu holen. Dahier ist Zeitung/ daß der Graf von Salisbuty, welcher anjetzo in Franckreich ist/ seine Religion verändert hat. Von Dublin in Irrland schreibt man/ daß selbigem Groß-Cantzler all sein Silbergeschirr gestohlen worden seye. Den Obristen Rumsey und seine Frau hat man mit der Jagt Isabella nach der Insul S. Nicolas übergeführet/ allwo sie die noch übrige Zeit ihres Lebens zubringen und endigen sollen. Die
In der Capellen deß Chur-Pfältzischen Residenten ent_ stehet ein nener Tumult.
Auff Angeden deß Frantzös. Ambassad. wird durch deß Scharf_ frichters Händ ein gewisses Buch zu Londen verbrannt.
Dem Cantzler von Dublin in Irrland wird all_ sein Silber gestohlen.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/307>, abgerufen am 16.02.2025. |