[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].gegebene Termin (ohne sich etwas zu resolviren/ oder Sr. Königl. Hoheit Clementz und Befelch zu unterwerffen) mit dem 20. dito verstrichen/ haben besagte Se. Hoheit Ordre geben/ Sonntags den 21. selbige zu attaquiren/ und durch Gewalt der Waffen zur raison zu bringen: deme dann zu solg Schlacht zwischen den Sapopschen und Frantzös. Völckern eines/ dann denen Thal-Lenten andern Theils. die Frantzösische Völcker zwischen dem 21. und 22. zu Nachts den Anfang gemacht/ da es dann zu einem blutigen Treffen im S. Martins-Thal gekommen/ und biß 200. Soldaten vom Landis. Regiment theils getödet und verwundet worden/ darunter der Major/ und deß Obristen Bruder tod geblieben/ die Hn. Hn. de Biron und Conteau aber blessirt seynd/ jedoch eroberte man eine Mühlen/ worinnen theils Protestanten sich verschantzet hatten/ welche aber gefangen wurden. Den 23. griffen die Piemontische Regimenter ihrer Seits an/ und gewonnen alle Schantzen im Thal von Angrogna biß nach Pratorno; hernach theileten sich gemeldte Regimenter in 3. Attaquen/ und als die 3. Brigaden zu ihnen gestossen waren / eroberlen sie die andere Schantzen/ so auff der Ebne an der Höhe deß ersten Bergs waren/ und der D. Gabriel von Savoyen lägerte sich gegen über deß Bergs von Angtogna, und liesse die Völcker ruhen/ und hatte in allen diesen Actionen nur 5. Mann verlohren; Zu Eroberung besagter Schantzen hat die Artillerie das meiste gethan/ weilen die Protestanten sich darfür sehr geförchtet/ indeme sie zuvor darfür gehalten/ es wäre unmüglich/ daß man Stücke dahin führen könte. Nachdem Se. Excell. eine Weile daselbsten stille gelegen/ die Convoy mit Lebens mitteln und Kriegs-Ammunition erwartend/ seynd sie in die Gegend der andern Schantze marschirt/ und haben alles zum Theils suchen Perdon / und ergeben sich auff Guad unf Unguad. Angriff fertig gemacht/ es kam aber ein Trommelschläger nebst noch einem andern aus der Schantz/ welche begehrten mit Sr. Excell. zu reden/ und als ihnen solches erlaubet wurde / sagten sie/ daß die ihrige die Schantz verlassen hätten/ und liessen bitten / ihnen den Pardon und Passeporte von Sr. Königl. Hoheit zu geben/ mit Anerbietung/ sie wollen das Gewehr niederlegen; Inzwischen ruckte auff der andern Seiten der Herr di Cattinal mit denen Frantzösischen Völckern und Piemontern hinzu/ da dann die Protestanten auffs neue noch andere denen unserigen entgegen schickten/ und suchten Pardon, und wolten sich auff Gnad und Ungnad ergeben/ so auch angenommen ward/ und vernimbt man auch anjetzo/ daß sie sich ergeben/ und den Posten velassen haben/ welchen man mit einer Wacht von 500. Dragoner besetzet/ und die Protestanten gefangen genommen hat/ welche theils mit dem Leben bezahlen/ und theils auff die Galleren gebracht werden dörfften/ deren bereits/ wie man den 26. vernommen/ biß 2000. in der unsrigen Gewalt seyn sollen. 1200. Volonteurs von Mondovi, welche der Cavallier di gegebene Termin (ohne sich etwas zu resolviren/ oder Sr. Königl. Hoheit Clementz und Befelch zu unterwerffen) mit dem 20. dito verstrichen/ haben besagte Se. Hoheit Ordre geben/ Sonntags den 21. selbige zu attaquiren/ und durch Gewalt der Waffen zur raison zu bringen: deme dann zu solg Schlacht zwischen den Sapopschen und Frantzös. Völckern eines/ dann denen Thal-Lenten andern Theils. die Frantzösische Völcker zwischen dem 21. und 22. zu Nachts den Anfang gemacht/ da es dann zu einem blutigen Treffen im S. Martins-Thal gekommen/ und biß 200. Soldaten vom Landis. Regiment theils getödet und verwundet worden/ darunter der Major/ und deß Obristen Bruder tod geblieben/ die Hn. Hn. de Biron und Conteau aber blessirt seynd/ jedoch eroberte man eine Mühlen/ worinnen theils Protestanten sich verschantzet hatten/ welche aber gefangen wurden. Den 23. griffen die Piemontische Regimenter ihrer Seits an/ und gewonnen alle Schantzen im Thal von Angrogna biß nach Pratorno; hernach theileten sich gemeldte Regimenter in 3. Attaquen/ und als die 3. Brigaden zu ihnen gestossen waren / eroberlen sie die andere Schantzen/ so auff der Ebne an der Höhe deß ersten Bergs waren/ und der D. Gabriel von Savoyen lägerte sich gegen über deß Bergs von Angtogna, und liesse die Völcker ruhen/ und hatte in allen diesen Actionen nur 5. Mann verlohren; Zu Eroberung besagter Schantzen hat die Artillerie das meiste gethan/ weilen die Protestanten sich darfür sehr geförchtet/ indeme sie zuvor darfür gehalten/ es wäre unmüglich/ daß man Stücke dahin führen könte. Nachdem Se. Excell. eine Weile daselbsten stille gelegen/ die Convoy mit Lebens mitteln und Kriegs-Ammunition erwartend/ seynd sie in die Gegend der andern Schantze marschirt/ und haben alles zum Theils suchen Perdon / und ergeben sich auff Guad unf Unguad. Angriff fertig gemacht/ es kam aber ein Trommelschläger nebst noch einem andern aus der Schantz/ welche begehrten mit Sr. Excell. zu reden/ und als ihnen solches erlaubet wurde / sagten sie/ daß die ihrige die Schantz verlassen hätten/ und liessen bitten / ihnen den Pardon und Passeporte von Sr. Königl. Hoheit zu geben/ mit Anerbietung/ sie wollen das Gewehr niederlegen; Inzwischen ruckte auff der andern Seiten der Herr di Cattinal mit denen Frantzösischen Völckern und Piemontern hinzu/ da dann die Protestanten auffs neue noch andere denen unserigen entgegen schickten/ und suchten Pardon, und wolten sich auff Gnad und Ungnad ergeben/ so auch angenommen ward/ und vernimbt man auch anjetzo/ daß sie sich ergeben/ und den Posten velassen haben/ welchen man mit einer Wacht von 500. Dragoner besetzet/ und die Protestanten gefangen genommen hat/ welche theils mit dem Leben bezahlen/ und theils auff die Galleren gebracht werden dörfften/ deren bereits/ wie man den 26. vernommen/ biß 2000. in der unsrigen Gewalt seyn sollen. 1200. Volonteurs von Mondovi, welche der Cavallier di <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0278" n="266"/> gegebene Termin (ohne sich etwas zu resolviren/ oder Sr. Königl. Hoheit Clementz und Befelch zu unterwerffen) mit dem 20. dito verstrichen/ haben besagte Se. 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Brigaden zu ihnen gestossen waren / eroberlen sie die andere Schantzen/ so auff der Ebne an der Höhe deß ersten Bergs waren/ und der D. Gabriel von Savoyen lägerte sich gegen über deß Bergs von Angtogna, und liesse die Völcker ruhen/ und hatte in allen diesen Actionen nur 5. Mann verlohren; Zu Eroberung besagter Schantzen hat die Artillerie das meiste gethan/ weilen die Protestanten sich darfür sehr geförchtet/ indeme sie zuvor darfür gehalten/ es wäre unmüglich/ daß man Stücke dahin führen könte. Nachdem Se. Excell. eine Weile daselbsten stille gelegen/ die Convoy mit Lebens mitteln und Kriegs-Ammunition erwartend/ seynd sie in die Gegend der andern Schantze marschirt/ und haben alles zum <note place="left">Theils suchen Perdon / und ergeben sich auff Guad unf Unguad.</note> Angriff fertig gemacht/ es kam aber ein Trommelschläger nebst noch einem andern aus der Schantz/ welche begehrten mit Sr. Excell. zu reden/ und als ihnen solches erlaubet wurde / sagten sie/ daß die ihrige die Schantz verlassen hätten/ und liessen bitten / ihnen den Pardon und Passeporte von Sr. Königl. Hoheit zu geben/ mit Anerbietung/ sie wollen das Gewehr niederlegen; Inzwischen ruckte auff der andern Seiten der Herr di Cattinal mit denen Frantzösischen Völckern und Piemontern hinzu/ da dann die Protestanten auffs neue noch andere denen unserigen entgegen schickten/ und suchten Pardon, und wolten sich auff Gnad und Ungnad ergeben/ so auch angenommen ward/ und vernimbt man auch anjetzo/ daß sie sich ergeben/ und den Posten velassen haben/ welchen man mit einer Wacht von 500. Dragoner besetzet/ und die Protestanten gefangen genommen hat/ welche theils mit dem Leben bezahlen/ und theils auff die Galleren gebracht werden dörfften/ deren bereits/ wie man den 26. vernommen/ biß 2000. in der unsrigen Gewalt seyn sollen. 1200. Volonteurs von Mondovi, welche der Cavallier di </p> </div> </body> </text> </TEI> [266/0278]
gegebene Termin (ohne sich etwas zu resolviren/ oder Sr. Königl. Hoheit Clementz und Befelch zu unterwerffen) mit dem 20. dito verstrichen/ haben besagte Se. Hoheit Ordre geben/ Sonntags den 21. selbige zu attaquiren/ und durch Gewalt der Waffen zur raison zu bringen: deme dann zu solg die Frantzösische Völcker zwischen dem 21. und 22. zu Nachts den Anfang gemacht/ da es dann zu einem blutigen Treffen im S. Martins-Thal gekommen/ und biß 200. Soldaten vom Landis. Regiment theils getödet und verwundet worden/ darunter der Major/ und deß Obristen Bruder tod geblieben/ die Hn. Hn. de Biron und Conteau aber blessirt seynd/ jedoch eroberte man eine Mühlen/ worinnen theils Protestanten sich verschantzet hatten/ welche aber gefangen wurden. Den 23. griffen die Piemontische Regimenter ihrer Seits an/ und gewonnen alle Schantzen im Thal von Angrogna biß nach Pratorno; hernach theileten sich gemeldte Regimenter in 3. Attaquen/ und als die 3. Brigaden zu ihnen gestossen waren / eroberlen sie die andere Schantzen/ so auff der Ebne an der Höhe deß ersten Bergs waren/ und der D. Gabriel von Savoyen lägerte sich gegen über deß Bergs von Angtogna, und liesse die Völcker ruhen/ und hatte in allen diesen Actionen nur 5. Mann verlohren; Zu Eroberung besagter Schantzen hat die Artillerie das meiste gethan/ weilen die Protestanten sich darfür sehr geförchtet/ indeme sie zuvor darfür gehalten/ es wäre unmüglich/ daß man Stücke dahin führen könte. Nachdem Se. Excell. eine Weile daselbsten stille gelegen/ die Convoy mit Lebens mitteln und Kriegs-Ammunition erwartend/ seynd sie in die Gegend der andern Schantze marschirt/ und haben alles zum Angriff fertig gemacht/ es kam aber ein Trommelschläger nebst noch einem andern aus der Schantz/ welche begehrten mit Sr. Excell. zu reden/ und als ihnen solches erlaubet wurde / sagten sie/ daß die ihrige die Schantz verlassen hätten/ und liessen bitten / ihnen den Pardon und Passeporte von Sr. Königl. Hoheit zu geben/ mit Anerbietung/ sie wollen das Gewehr niederlegen; Inzwischen ruckte auff der andern Seiten der Herr di Cattinal mit denen Frantzösischen Völckern und Piemontern hinzu/ da dann die Protestanten auffs neue noch andere denen unserigen entgegen schickten/ und suchten Pardon, und wolten sich auff Gnad und Ungnad ergeben/ so auch angenommen ward/ und vernimbt man auch anjetzo/ daß sie sich ergeben/ und den Posten velassen haben/ welchen man mit einer Wacht von 500. Dragoner besetzet/ und die Protestanten gefangen genommen hat/ welche theils mit dem Leben bezahlen/ und theils auff die Galleren gebracht werden dörfften/ deren bereits/ wie man den 26. vernommen/ biß 2000. in der unsrigen Gewalt seyn sollen. 1200. Volonteurs von Mondovi, welche der Cavallier di
Schlacht zwischen den Sapopschen und Frantzös. Völckern eines/ dann denen Thal-Lenten andern Theils.
Theils suchen Perdon / und ergeben sich auff Guad unf Unguad.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/278>, abgerufen am 22.07.2024. |