[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].eine Person wegen begangener Mordthat zum Tod verurtheilt worden/ unterschidliche aber producirten deß Königs Perdon, einige andere aber/ deren Nahme nicht expresse darinn benant ist / suchen solches durch ihre Freunde bey dem Königl. Hoff zu wege zu bringen / und insonderheit die junge Mägdlein/ so dem Hertzog von Montmouth das Fähnlein praesentirt haben/ und wollen einige/ daß der König diese Sach den Staats-Jungfrauen der Königin heimgestellt habe. Die Kauffleut dieser Stadt haben den König durch ein Memorial gebetten/ daß Ih. Königl. Maj. die Discoursen, so wegen der Frantzös. Seerüstung lieffen/ in Consideration ziehen / und einige Schiff nach Cadix, oder wo es hin gehörte/ senden möchten/ umb sorgen zu helffen/ daß die Spannische Gallionen/ worinn sie mercklich interessirt wären/ in salvo gebracht würden/ worauff der König geantwort haben soll/ daß er von den Frantz. Desseinen gantz und gar nichts wüste/ wolte jedoch ihre gute Erinnerung nicht aus der acht lassen/ sondern trachten/ sie schadloß zu halten/ mit Recommendirung/ daß sie das jenige/ was sie in dieser Sach in Erfahrung bringen würden/ solches Ih. Maj. alsobald anzeigen solten. Der Hof hat die Trauer wegen absterben der verwittibten Churfürstin zu Pfaltz noch nit angelegt/ weiln dieser Todsfall noch nit notificirt worden. Der Hr. Pen soll nach dem Chur-Brandenburg. Hoff gehen/ umb daselbst wegen einiger Ländereyen/ auf welchen Se. Churfl. Durchl. eine Colonie von geflüchteten Frantzosen auffrichten wollen/ zu tractiren. Den 5. Abends gegen 9. Uhren/ als der Der Capitain Hamilton wird von 3. Persohnen angefallen und getödtet. Capitain Hamilton mit einer bekanten Persohn/ und desselben Frau nach seinem Hauß gieng/ überfielen sie 3. andere Personen/ und trachteten die Frau von ihrem Mann weg zu bekommen/ worauff der Capitain sie suchte abzuweisen/ keine Gewalt zu thun; er ward aber/ als er noch anhielte/ durch einen von denen 3. in seinem einem Schenckel verwundet/ und empfienge/ ehe er seinen Degen außgezogen hatte/ wie er wolte thun/ noch 2. andere Wunden/ davon er alsobalden starb: Ein Soldat von seiner Compag. so eben darzu kommen/ zohe seinen Degen aus/ umb den Tod seines Capitains zu rächen/ wurde aber gefährlich verwundet: die 3. Mörder hat man gefangen und in Neugatte gesetzt. Ein gewisser Hr. von Qualität/ welcher schuldig an Vergifftung einiger Personen in Franckreich seyn solle/ und sich vor einiger Zeit anhero reterirt hat/ ist auff Befehl eines Staats-Secretarii in Verhafft genommen worden. Der König hat zu der Collecta vor die Protestanten/ so aus Franckreich anhero geflüchtet 1500. Pf. Sterlings/ die Königin 200. und die verwittibte Königin 300. gegeben/ so 8000. Königsthaler in Teutschland außmachen. Das Parlament in Engelland wird diß in Octob. verschoben. Das Parlament in Engelland ist biß in den Monath Octobr. verschoben/ aber das in Schottland soll den 1. May st. v. sich versamblen. eine Person wegen begangener Mordthat zum Tod verurtheilt worden/ unterschidliche aber producirten deß Königs Perdon, einige andere aber/ deren Nahme nicht expresse darinn benant ist / suchen solches durch ihre Freunde bey dem Königl. Hoff zu wege zu bringen / und insonderheit die junge Mägdlein/ so dem Hertzog von Montmouth das Fähnlein praesentirt haben/ und wollen einige/ daß der König diese Sach den Staats-Jungfrauen der Königin heimgestellt habe. Die Kauffleut dieser Stadt haben den König durch ein Memorial gebetten/ daß Ih. Königl. Maj. die Discoursen, so wegen der Frantzös. Seerüstung lieffen/ in Consideration ziehen / und einige Schiff nach Cadix, oder wo es hin gehörte/ senden möchten/ umb sorgen zu helffen/ daß die Spannische Gallionen/ worinn sie mercklich interessirt wären/ in salvo gebracht würden/ worauff der König geantwort haben soll/ daß er von den Frantz. Desseinen gantz und gar nichts wüste/ wolte jedoch ihre gute Erinnerung nicht aus der acht lassen/ sondern trachten/ sie schadloß zu halten/ mit Recommendirung/ daß sie das jenige/ was sie in dieser Sach in Erfahrung bringen würden/ solches Ih. Maj. alsobald anzeigen solten. Der Hof hat die Trauer wegen absterben der verwittibten Churfürstin zu Pfaltz noch nit angelegt/ weiln dieser Todsfall noch nit notificirt worden. Der Hr. Pen soll nach dem Chur-Brandenburg. Hoff gehen/ umb daselbst wegen einiger Ländereyen/ auf welchen Se. Churfl. Durchl. eine Colonie von geflüchteten Frantzosen auffrichten wollen/ zu tractiren. Den 5. Abends gegen 9. Uhren/ als der Der Capitain Hamilton wird von 3. Persohnen angefallen und getödtet. Capitain Hamilton mit einer bekanten Persohn/ und desselben Frau nach seinem Hauß gieng/ überfielen sie 3. andere Personen/ und trachteten die Frau von ihrem Mann weg zu bekom̃en/ worauff der Capitain sie suchte abzuweisen/ keine Gewalt zu thun; er ward aber/ als er noch anhielte/ durch einen von denen 3. in seinem einem Schenckel verwundet/ und empfienge/ ehe er seinen Degen außgezogen hatte/ wie er wolte thun/ noch 2. andere Wunden/ davon er alsobalden starb: Ein Soldat von seiner Compag. so eben darzu kom̃en/ zohe seinen Degen aus/ umb den Tod seines Capitains zu rächen/ wurde aber gefährlich verwundet: die 3. Mörder hat man gefangen und in Neugatte gesetzt. Ein gewisser Hr. von Qualität/ welcher schuldig an Vergifftung einiger Personen in Franckreich seyn solle/ und sich vor einiger Zeit anhero reterirt hat/ ist auff Befehl eines Staats-Secretarii in Verhafft genommen worden. Der König hat zu der Collecta vor die Protestanten/ so aus Franckreich anhero geflüchtet 1500. Pf. Sterlings/ die Königin 200. und die verwittibte Königin 300. gegeben/ so 8000. Königsthaler in Teutschland außmachen. Das Parlament in Engelland wird diß in Octob. verschoben. Das Parlament in Engelland ist biß in den Monath Octobr. verschoben/ aber das in Schottland soll den 1. May st. v. sich versamblen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0265" n="253"/> eine Person wegen begangener Mordthat zum Tod verurtheilt worden/ unterschidliche aber producirten deß Königs Perdon, einige andere aber/ deren Nahme nicht expresse darinn benant ist / suchen solches durch ihre Freunde bey dem Königl. Hoff zu wege zu bringen / und insonderheit die junge Mägdlein/ so dem Hertzog von Montmouth das Fähnlein praesentirt haben/ und wollen einige/ daß der König diese Sach den Staats-Jungfrauen der Königin heimgestellt habe. Die Kauffleut dieser Stadt haben den König durch ein Memorial gebetten/ daß Ih. Königl. Maj. die Discoursen, so wegen der Frantzös. Seerüstung lieffen/ in Consideration ziehen / und einige Schiff nach Cadix, oder wo es hin gehörte/ senden möchten/ umb sorgen zu helffen/ daß die Spannische Gallionen/ worinn sie mercklich interessirt wären/ in salvo gebracht würden/ worauff der König geantwort haben soll/ daß er von den Frantz. Desseinen gantz und gar nichts wüste/ wolte jedoch ihre gute Erinnerung nicht aus der acht lassen/ sondern trachten/ sie schadloß zu halten/ mit Recommendirung/ daß sie das jenige/ was sie in dieser Sach in Erfahrung bringen würden/ solches Ih. Maj. alsobald anzeigen solten. Der Hof hat die Trauer wegen absterben der verwittibten Churfürstin zu Pfaltz noch nit angelegt/ weiln dieser Todsfall noch nit notificirt worden. Der Hr. Pen soll nach dem Chur-Brandenburg. Hoff gehen/ umb daselbst wegen einiger Ländereyen/ auf welchen Se. Churfl. Durchl. eine Colonie von geflüchteten Frantzosen auffrichten wollen/ zu tractiren. Den 5. Abends gegen 9. Uhren/ als der <note place="right">Der Capitain Hamilton wird von 3. Persohnen angefallen und getödtet.</note> Capitain Hamilton mit einer bekanten Persohn/ und desselben Frau nach seinem Hauß gieng/ überfielen sie 3. andere Personen/ und trachteten die Frau von ihrem Mann weg zu bekom̃en/ worauff der Capitain sie suchte abzuweisen/ keine Gewalt zu thun; er ward aber/ als er noch anhielte/ durch einen von denen 3. in seinem einem Schenckel verwundet/ und empfienge/ ehe er seinen Degen außgezogen hatte/ wie er wolte thun/ noch 2. andere Wunden/ davon er alsobalden starb: Ein Soldat von seiner Compag. so eben darzu kom̃en/ zohe seinen Degen aus/ umb den Tod seines Capitains zu rächen/ wurde aber gefährlich verwundet: die 3. Mörder hat man gefangen und in Neugatte gesetzt. Ein gewisser Hr. von Qualität/ welcher schuldig an Vergifftung einiger Personen in Franckreich seyn solle/ und sich vor einiger Zeit anhero reterirt hat/ ist auff Befehl eines Staats-Secretarii in Verhafft genommen worden. Der König hat zu der Collecta vor die Protestanten/ so aus Franckreich anhero geflüchtet 1500. Pf. Sterlings/ die Königin 200. und die verwittibte Königin 300. gegeben/ so 8000. Königsthaler in Teutschland außmachen. <note place="right">Das Parlament in Engelland wird diß in Octob. verschoben.</note> Das Parlament in Engelland ist biß in den Monath Octobr. verschoben/ aber das in Schottland soll den 1. May st. v. sich versamblen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [253/0265]
eine Person wegen begangener Mordthat zum Tod verurtheilt worden/ unterschidliche aber producirten deß Königs Perdon, einige andere aber/ deren Nahme nicht expresse darinn benant ist / suchen solches durch ihre Freunde bey dem Königl. Hoff zu wege zu bringen / und insonderheit die junge Mägdlein/ so dem Hertzog von Montmouth das Fähnlein praesentirt haben/ und wollen einige/ daß der König diese Sach den Staats-Jungfrauen der Königin heimgestellt habe. Die Kauffleut dieser Stadt haben den König durch ein Memorial gebetten/ daß Ih. Königl. Maj. die Discoursen, so wegen der Frantzös. Seerüstung lieffen/ in Consideration ziehen / und einige Schiff nach Cadix, oder wo es hin gehörte/ senden möchten/ umb sorgen zu helffen/ daß die Spannische Gallionen/ worinn sie mercklich interessirt wären/ in salvo gebracht würden/ worauff der König geantwort haben soll/ daß er von den Frantz. Desseinen gantz und gar nichts wüste/ wolte jedoch ihre gute Erinnerung nicht aus der acht lassen/ sondern trachten/ sie schadloß zu halten/ mit Recommendirung/ daß sie das jenige/ was sie in dieser Sach in Erfahrung bringen würden/ solches Ih. Maj. alsobald anzeigen solten. Der Hof hat die Trauer wegen absterben der verwittibten Churfürstin zu Pfaltz noch nit angelegt/ weiln dieser Todsfall noch nit notificirt worden. Der Hr. Pen soll nach dem Chur-Brandenburg. Hoff gehen/ umb daselbst wegen einiger Ländereyen/ auf welchen Se. Churfl. Durchl. eine Colonie von geflüchteten Frantzosen auffrichten wollen/ zu tractiren. Den 5. Abends gegen 9. Uhren/ als der Capitain Hamilton mit einer bekanten Persohn/ und desselben Frau nach seinem Hauß gieng/ überfielen sie 3. andere Personen/ und trachteten die Frau von ihrem Mann weg zu bekom̃en/ worauff der Capitain sie suchte abzuweisen/ keine Gewalt zu thun; er ward aber/ als er noch anhielte/ durch einen von denen 3. in seinem einem Schenckel verwundet/ und empfienge/ ehe er seinen Degen außgezogen hatte/ wie er wolte thun/ noch 2. andere Wunden/ davon er alsobalden starb: Ein Soldat von seiner Compag. so eben darzu kom̃en/ zohe seinen Degen aus/ umb den Tod seines Capitains zu rächen/ wurde aber gefährlich verwundet: die 3. Mörder hat man gefangen und in Neugatte gesetzt. Ein gewisser Hr. von Qualität/ welcher schuldig an Vergifftung einiger Personen in Franckreich seyn solle/ und sich vor einiger Zeit anhero reterirt hat/ ist auff Befehl eines Staats-Secretarii in Verhafft genommen worden. Der König hat zu der Collecta vor die Protestanten/ so aus Franckreich anhero geflüchtet 1500. Pf. Sterlings/ die Königin 200. und die verwittibte Königin 300. gegeben/ so 8000. Königsthaler in Teutschland außmachen. Das Parlament in Engelland ist biß in den Monath Octobr. verschoben/ aber das in Schottland soll den 1. May st. v. sich versamblen.
Der Capitain Hamilton wird von 3. Persohnen angefallen und getödtet.
Das Parlament in Engelland wird diß in Octob. verschoben.
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