[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Von dem Königlichen Spannischen Hof aus Madritt wird geschrieben/ daß das Engelische Schiff/ welches die 800. Neapolitanische Soldaten oder reuende Pantiten auffgehabt/ zu Cadix angelangt/ und soll seine Königliche Spannische Geschichten. Reiß nach Flandern fortsetzen. Das Armament/ so zu Cadix verfertigt worden/ umb denen Gallionen entgegen zu gehen/ wird nun ausgeloffen seyn/ und bestehet in 16. Kriegsschiffen. Der Holländische Ambassadeur Der Holländische Ambassadeur thut öfftere instantien wegen der Subsidien, so man selbiger Admiralität seit letztem Krieg schuldig verblieben. hält noch immer an/ daß die Subsidien, welche diese Cron von dem letzten Krieg hero der Holländischen Admiralität noch schuldig ist/ möchten bezahlet werden. Der Marq. Don Marco Antonio, gewesener Genuesischer Extraordinari Envoye nebst Don Alexander Grimaldo ist den 27. von hier verreist/ umb über Franckreich nach seinem Vatterland zuruck zu gehen. Der Baron d'Autel ist/ weilen er das jenige/ so er bey Hof gesucht/ nicht bekommen hat/ allhier geblieben. Man sagt/ ob dörffte der Graf von Palma wohl General-Commissarius von der Militze werden. Uber die 14. Algierische Raubschiffe/ von welchen man vor 10. a 12. Tagen Zeitung empfangen hat/ daß solche nahe bey der Strasse passiret seynd/ und 4. Holländische Einige Algierische Randschiff nehmen 4. Holländische weg. Schiff weggenommen haben/ hat man mit jüngstern Brieffen von Cadix/ daß noch 4. von denenselben sich bey Caep von St. Vincent auffhalten. Das Decret wegen der Reforme von deß Königs Hauß ist nun publicirt worden/ wordurch der König jährlich 12. a 13. Millionen erspahren kan. Aus Indien hat man Zeitung/ daß daselbst in einem gewissen Hafen ein Schiff/ so Frantzösische Flaggen geführt/ gewesen seye/ und dessen Tieffung ergründet habe. Wiewol man das arrestirte Schiff zu Corogne wieder frey gegeben hat/ so besorget man dahier doch/ daß man mit Franckreich einige Händel bekommen möchte / umb desto mehr/ weilen man von Cadix schreibet/ daß die Frantzosen alle ihre Güter von dannen weg bringen lassen/ dergleichen auch von ihnen in allen andern Spannischen Seehäfen beschiehet: Derohalben man von hiesigem Hof neue Ordres gegeben hat/ umb unsere Schiff eyligst auszurüsten. In dieser Woche ist in deß Königs Rath wegen deß puncti von dem Zehenden der Kirchlichen Einkünfften zum Succurs von Ih. Käys. Maj. gerathschlaget worden/ worgegen sich aber die Geistliche hart setzen/ ob es nun erfolgen werde oder nicht/ lehret die Zeit. Von Cadix schreibet man über obiges/ daß die Frantzosen etlich 100. Meilen von Porto Velo in neu Spannien solten posto gefasset haben/ ob deme also/ stehet künfftig zu vernehmen. So fern die Fregatten/ welche in Holland gemacht werden / zeitlich gnug anhero kommen/ wird man 19. Kriegschiff und 2. Brander künfftigen Monat in See bringen/ umb auff die Gallionen zu passen. Die Flotte der Gallionen ist im Von dem Königlichen Spannischen Hof aus Madritt wird geschrieben/ daß das Engelische Schiff/ welches die 800. Neapolitanische Soldaten oder reuende Pantiten auffgehabt/ zu Cadix angelangt/ und soll seine Königliche Spannische Geschichten. Reiß nach Flandern fortsetzen. Das Armament/ so zu Cadix verfertigt worden/ umb denen Gallionen entgegen zu gehen/ wird nun ausgeloffen seyn/ und bestehet in 16. Kriegsschiffen. Der Holländische Ambassadeur Der Holländische Ambassadeur thut öfftere instantien wegen der Subsidien, so man selbiger Admiralität seit letztem Krieg schuldig verblieben. hält noch immer an/ daß die Subsidien, welche diese Cron von dem letzten Krieg hero der Holländischen Admiralität noch schuldig ist/ möchten bezahlet werden. Der Marq. Don Marco Antonio, gewesener Genuesischer Extraordinari Envoyé nebst Don Alexander Grimaldo ist den 27. von hier verreist/ umb über Franckreich nach seinem Vatterland zuruck zu gehen. Der Baron d’Autel ist/ weilen er das jenige/ so er bey Hof gesucht/ nicht bekommen hat/ allhier geblieben. Man sagt/ ob dörffte der Graf von Palma wohl General-Commissarius von der Militze werden. Uber die 14. Algierische Raubschiffe/ von welchen man vor 10. à 12. Tagen Zeitung empfangen hat/ daß solche nahe bey der Strasse passiret seynd/ und 4. Holländische Einige Algierische Randschiff nehmen 4. Holländische weg. Schiff weggenommen haben/ hat man mit jüngstern Brieffen von Cadix/ daß noch 4. von denenselben sich bey Caep von St. Vincent auffhalten. Das Decret wegen der Reforme von deß Königs Hauß ist nun publicirt worden/ wordurch der König jährlich 12. à 13. Millionen erspahren kan. Aus Indien hat man Zeitung/ daß daselbst in einem gewissen Hafen ein Schiff/ so Frantzösische Flaggen geführt/ gewesen seye/ und dessen Tieffung ergründet habe. Wiewol man das arrestirte Schiff zu Corogne wieder frey gegeben hat/ so besorget man dahier doch/ daß man mit Franckreich einige Händel bekommen möchte / umb desto mehr/ weilen man von Cadix schreibet/ daß die Frantzosen alle ihre Güter von dañen weg bringen lassen/ dergleichen auch von ihnen in allen andern Spannischen Seehäfen beschiehet: Derohalben man von hiesigem Hof neue Ordres gegeben hat/ umb unsere Schiff eyligst auszurüsten. In dieser Woche ist in deß Königs Rath wegen deß puncti von dem Zehenden der Kirchlichen Einkünfften zum Succurs von Ih. Käys. Maj. gerathschlaget worden/ worgegen sich aber die Geistliche hart setzen/ ob es nun erfolgen werde oder nicht/ lehret die Zeit. Von Cadix schreibet man über obiges/ daß die Frantzosen etlich 100. Meilen von Porto Velo in neu Spannien solten posto gefasset haben/ ob deme also/ stehet künfftig zu vernehmen. So fern die Fregatten/ welche in Holland gemacht werden / zeitlich gnug anhero kommen/ wird man 19. Kriegschiff und 2. Brander künfftigen Monat in See bringen/ umb auff die Gallionen zu passen. Die Flotte der Gallionen ist im <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0262" n="250"/> <p>Von dem Königlichen Spannischen Hof aus Madritt wird geschrieben/ daß das Engelische Schiff/ welches die 800. Neapolitanische Soldaten oder reuende Pantiten auffgehabt/ zu Cadix angelangt/ und soll seine <note place="left">Königliche Spannische Geschichten.</note> Reiß nach Flandern fortsetzen. Das Armament/ so zu Cadix verfertigt worden/ umb denen Gallionen entgegen zu gehen/ wird nun ausgeloffen seyn/ und bestehet in 16. Kriegsschiffen. Der Holländische Ambassadeur <note place="left">Der Holländische Ambassadeur thut öfftere instantien wegen der Subsidien, so man selbiger Admiralität seit letztem Krieg schuldig verblieben.</note> hält noch immer an/ daß die Subsidien, welche diese Cron von dem letzten Krieg hero der Holländischen Admiralität noch schuldig ist/ möchten bezahlet werden. Der Marq. Don Marco Antonio, gewesener Genuesischer Extraordinari Envoyé nebst Don Alexander Grimaldo ist den 27. von hier verreist/ umb über Franckreich nach seinem Vatterland zuruck zu gehen. Der Baron d’Autel ist/ weilen er das jenige/ so er bey Hof gesucht/ nicht bekommen hat/ allhier geblieben. Man sagt/ ob dörffte der Graf von Palma wohl General-Commissarius von der Militze werden. Uber die 14. Algierische Raubschiffe/ von welchen man vor 10. à 12. Tagen Zeitung empfangen hat/ daß solche nahe bey der Strasse passiret seynd/ und 4. Holländische <note place="left">Einige Algierische Randschiff nehmen 4. Holländische weg.</note> Schiff weggenommen haben/ hat man mit jüngstern Brieffen von Cadix/ daß noch 4. von denenselben sich bey Caep von St. Vincent auffhalten. Das Decret wegen der Reforme von deß Königs Hauß ist nun publicirt worden/ wordurch der König jährlich 12. à 13. Millionen erspahren kan. Aus Indien hat man Zeitung/ daß daselbst in einem gewissen Hafen ein Schiff/ so Frantzösische Flaggen geführt/ gewesen seye/ und dessen Tieffung ergründet habe. Wiewol man das arrestirte Schiff zu Corogne wieder frey gegeben hat/ so besorget man dahier doch/ daß man mit Franckreich einige Händel bekommen möchte / umb desto mehr/ weilen man von Cadix schreibet/ daß die Frantzosen alle ihre Güter von dañen weg bringen lassen/ dergleichen auch von ihnen in allen andern Spannischen Seehäfen beschiehet: Derohalben man von hiesigem Hof neue Ordres gegeben hat/ umb unsere Schiff eyligst auszurüsten. In dieser Woche ist in deß Königs Rath wegen deß puncti von dem Zehenden der Kirchlichen Einkünfften zum Succurs von Ih. Käys. Maj. gerathschlaget worden/ worgegen sich aber die Geistliche hart setzen/ ob es nun erfolgen werde oder nicht/ lehret die Zeit. Von Cadix schreibet man über obiges/ daß die Frantzosen etlich 100. Meilen von Porto Velo in neu Spannien solten posto gefasset haben/ ob deme also/ stehet künfftig zu vernehmen. So fern die Fregatten/ welche in Holland gemacht werden / zeitlich gnug anhero kommen/ wird man 19. Kriegschiff und 2. Brander künfftigen Monat in See bringen/ umb auff die Gallionen zu passen. Die Flotte der Gallionen ist im </p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0262]
Von dem Königlichen Spannischen Hof aus Madritt wird geschrieben/ daß das Engelische Schiff/ welches die 800. Neapolitanische Soldaten oder reuende Pantiten auffgehabt/ zu Cadix angelangt/ und soll seine Reiß nach Flandern fortsetzen. Das Armament/ so zu Cadix verfertigt worden/ umb denen Gallionen entgegen zu gehen/ wird nun ausgeloffen seyn/ und bestehet in 16. Kriegsschiffen. Der Holländische Ambassadeur hält noch immer an/ daß die Subsidien, welche diese Cron von dem letzten Krieg hero der Holländischen Admiralität noch schuldig ist/ möchten bezahlet werden. Der Marq. Don Marco Antonio, gewesener Genuesischer Extraordinari Envoyé nebst Don Alexander Grimaldo ist den 27. von hier verreist/ umb über Franckreich nach seinem Vatterland zuruck zu gehen. Der Baron d’Autel ist/ weilen er das jenige/ so er bey Hof gesucht/ nicht bekommen hat/ allhier geblieben. Man sagt/ ob dörffte der Graf von Palma wohl General-Commissarius von der Militze werden. Uber die 14. Algierische Raubschiffe/ von welchen man vor 10. à 12. Tagen Zeitung empfangen hat/ daß solche nahe bey der Strasse passiret seynd/ und 4. Holländische Schiff weggenommen haben/ hat man mit jüngstern Brieffen von Cadix/ daß noch 4. von denenselben sich bey Caep von St. Vincent auffhalten. Das Decret wegen der Reforme von deß Königs Hauß ist nun publicirt worden/ wordurch der König jährlich 12. à 13. Millionen erspahren kan. Aus Indien hat man Zeitung/ daß daselbst in einem gewissen Hafen ein Schiff/ so Frantzösische Flaggen geführt/ gewesen seye/ und dessen Tieffung ergründet habe. Wiewol man das arrestirte Schiff zu Corogne wieder frey gegeben hat/ so besorget man dahier doch/ daß man mit Franckreich einige Händel bekommen möchte / umb desto mehr/ weilen man von Cadix schreibet/ daß die Frantzosen alle ihre Güter von dañen weg bringen lassen/ dergleichen auch von ihnen in allen andern Spannischen Seehäfen beschiehet: Derohalben man von hiesigem Hof neue Ordres gegeben hat/ umb unsere Schiff eyligst auszurüsten. In dieser Woche ist in deß Königs Rath wegen deß puncti von dem Zehenden der Kirchlichen Einkünfften zum Succurs von Ih. Käys. Maj. gerathschlaget worden/ worgegen sich aber die Geistliche hart setzen/ ob es nun erfolgen werde oder nicht/ lehret die Zeit. Von Cadix schreibet man über obiges/ daß die Frantzosen etlich 100. Meilen von Porto Velo in neu Spannien solten posto gefasset haben/ ob deme also/ stehet künfftig zu vernehmen. So fern die Fregatten/ welche in Holland gemacht werden / zeitlich gnug anhero kommen/ wird man 19. Kriegschiff und 2. Brander künfftigen Monat in See bringen/ umb auff die Gallionen zu passen. Die Flotte der Gallionen ist im
Königliche Spannische Geschichten.
Der Holländische Ambassadeur thut öfftere instantien wegen der Subsidien, so man selbiger Admiralität seit letztem Krieg schuldig verblieben.
Einige Algierische Randschiff nehmen 4. Holländische weg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/262 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/262>, abgerufen am 23.06.2024. |