[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].d'Estie: Vice Admiral von Franckreich ist den 12. dieses von Brest/ nebst denen Schiffen / welche zu Rochefort ausgerüstet worden/ in See gelauffen/ dessen Ordres werden geheim gehalten/ die er eher nicht eröffnen darff/ bevoren Der Marschall d'Estree Vice. Adimiral von Franckreich gebet in See. er zweymal 24. Stunden lang im See gewesen seyn wird. Das Parlament von Grenoble hat 2. Deputirte von Vornehmsten aus ihnen anhero gesandt / umb den König wegen seiner Wiedergenesung zu complimentiren/ und glaubt man / daß die andern Parlamenter deßgleichen thun werden. Aus Normandey wird geschrieben/ daß fast täglich von den Neubekehrten einige abstürben/ ohne das H. Sacrament von der Römischen Kirchen zu empfangen/ worauff sich dann zugetragen/ daß eine sichere Person Namens Pierre la Vasseur von Boulbeoq auff besagte Weise aus dieser Welt geschieden/ welchem die Richter an selbigem Ort den Leib auffschneiden/ und das Eingeweyd sambt dem Hertz vor die Hund/ den Leichnam aber an einen verächtlichen Ort ins Feld werffen lassen/ als aber das Parlament von Rovan hiervon Nachricht erhalten/ hat selbiges besagien Richtern Ordre ertheilt/ den Leichnam zu begraben/ und ihnen den Proceß zu Ein Schweitzerischer Abgesandter hat bey dem König Audientz. überlassen. Den 25. dieses hat der Herr d'Estavay, Herr von Mollondin, Rathsherr von dem Canton von Solothurn/ und Abgesandter von den 13. Schweitzer-Cantons bey Sr. Königl. Maj. die erste Audientz gehabt/ dessen Anbringen aber wird noch in geheim gehalten. Unerachtet das Accommodament mit Spannien richtig/ so sollen doch die Spannische Güter in denen Niederlanden so lang noch in Arrest bleiben/ biß daß die unsrigen Satisfaction wegen der Sache von Mallaga haben werden. Es wird nun fast eine gantze Gewonheit/ daß die Weiber ihre Manner verlassen/ wie dann drey derselben von einem ansehnlichen Stand solches in kurtzer Zeit in dieser Stadt gethan/ einer aber davon ist Königl. Ordre ertheilt worden/ daß sie die Zeit ihres Lebens in dem Kloster Valde Grace zubringen soll. Der Herr de la Chesney, deß Königs Hof-Juncker / empfieng einen Brieff von einem sichern Priester/ worinn er vermahnet wurde / sich kurtz zu Verlassung dieser Welt zu proepariren/ well seiner Tage gar wenig mehr wären/ worauff er auch die nechste Wochen gestorben/ und eine betrübte Frau und Kinder hinterlassen/ hat/ und wird nun unterschiedlich/ so wohl von dessen 4. in 500. Renbekehrte/ so ihren Gottesdienst auff protestirenbe Weiß in offenem Feld gehalten/ werden zer. Todt/ als der Propheceyung deß Priesters geredet. 4. biß 500. von den neulich Bekehrten in Languedoc haben im Feld unweit Payn sich versamblet/ und einen gewissen Proponenten zu ihrem Prediger angenommen/ welcher vor ihnen geprediget/ und denselben das Abendmal gegeben/ welche aber verfolget/ und einige gefangen gesetzt/ so jedoch wiederumb durchgangen seyn/ dann die Dragoner/ so solche Gefangene verwahren sollen/ selbi- d’Estié: Vice Admiral von Franckreich ist den 12. dieses von Brest/ nebst denen Schiffen / welche zu Rochefort ausgerüstet worden/ in See gelauffen/ dessen Ordres werden geheim gehalten/ die er eher nicht eröffnen darff/ bevoren Der Marschall d’Estree Vice. Adimiral von Franckreich gebet in See. er zweymal 24. Stunden lang im See gewesen seyn wird. Das Parlament von Grenoble hat 2. Deputirte von Vornehmsten aus ihnen anhero gesandt / umb den König wegen seiner Wiedergenesung zu complimentiren/ und glaubt man / daß die andern Parlamenter deßgleichen thun werden. Aus Normandey wird geschrieben/ daß fast täglich von den Neubekehrten einige abstürben/ ohne das H. Sacrament von der Römischen Kirchen zu empfangen/ worauff sich dann zugetragen/ daß eine sichere Person Namens Pierre la Vasseur von Boulbeoq auff besagte Weise aus dieser Welt geschieden/ welchem die Richter an selbigem Ort den Leib auffschneiden/ und das Eingeweyd sambt dem Hertz vor die Hund/ den Leichnam aber an einen verächtlichen Ort ins Feld werffen lassen/ als aber das Parlament von Rovan hiervon Nachricht erhalten/ hat selbiges besagien Richtern Ordre ertheilt/ den Leichnam zu begraben/ und ihnen den Proceß zu Ein Schweitzerischer Abgesandter hat bey dem König Audientz. überlassen. Den 25. dieses hat der Herr d’Estavay, Herr von Mollondin, Rathsherr von dem Canton von Solothurn/ und Abgesandter von den 13. Schweitzer-Cantons bey Sr. Königl. Maj. die erste Audientz gehabt/ dessen Anbringen aber wird noch in geheim gehalten. Unerachtet das Accommodament mit Spannien richtig/ so sollen doch die Spannische Güter in denen Niederlanden so lang noch in Arrest bleiben/ biß daß die unsrigen Satisfaction wegen der Sache von Mallaga haben werden. Es wird nun fast eine gantze Gewonheit/ daß die Weiber ihre Manner verlassen/ wie dann drey derselben von einem ansehnlichen Stand solches in kurtzer Zeit in dieser Stadt gethan/ einer aber davon ist Königl. Ordre ertheilt worden/ daß sie die Zeit ihres Lebens in dem Kloster Valde Grace zubringen soll. Der Herr de la Chesney, deß Königs Hof-Juncker / empfieng einen Brieff von einem sichern Priester/ worinn er vermahnet wurde / sich kurtz zu Verlassung dieser Welt zu proepariren/ well seiner Tage gar wenig mehr wären/ worauff er auch die nechste Wochen gestorben/ und eine betrübte Frau und Kinder hinterlassen/ hat/ und wird nun unterschiedlich/ so wohl von dessen 4. in 500. Renbekehrte/ so ihren Gottesdienst auff protestirenbe Weiß in offenem Feld gehalten/ werden zer. Todt/ als der Propheceyung deß Priesters geredet. 4. biß 500. von den neulich Bekehrten in Languedoc haben im Feld unweit Payn sich versamblet/ und einen gewissen Proponenten zu ihrem Prediger angenommen/ welcher vor ihnen geprediget/ und denselben das Abendmal gegeben/ welche aber verfolget/ und einige gefangen gesetzt/ so jedoch wiederumb durchgangen seyn/ dann die Dragoner/ so solche Gefangene verwahren sollen/ selbi- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0260" n="248"/> d’Estié: Vice Admiral von Franckreich ist den 12. dieses von Brest/ nebst denen Schiffen / welche zu Rochefort ausgerüstet worden/ in See gelauffen/ dessen Ordres werden geheim gehalten/ die er eher nicht eröffnen darff/ bevoren <note place="left">Der Marschall d’Estree Vice. Adimiral von Franckreich gebet in See.</note> er zweymal 24. Stunden lang im See gewesen seyn wird. Das Parlament von Grenoble hat 2. Deputirte von Vornehmsten aus ihnen anhero gesandt / umb den König wegen seiner Wiedergenesung zu complimentiren/ und glaubt man / daß die andern Parlamenter deßgleichen thun werden. Aus Normandey wird geschrieben/ daß fast täglich von den Neubekehrten einige abstürben/ ohne das H. Sacrament von der Römischen Kirchen zu empfangen/ worauff sich dann zugetragen/ daß eine sichere Person Namens Pierre la Vasseur von Boulbeoq auff besagte Weise aus dieser Welt geschieden/ welchem die Richter an selbigem Ort den Leib auffschneiden/ und das Eingeweyd sambt dem Hertz vor die Hund/ den Leichnam aber an einen verächtlichen Ort ins Feld werffen lassen/ als aber das Parlament von Rovan hiervon Nachricht erhalten/ hat selbiges besagien Richtern Ordre ertheilt/ den Leichnam zu begraben/ und ihnen den Proceß zu <note place="left">Ein Schweitzerischer Abgesandter hat bey dem König Audientz.</note> überlassen. Den 25. dieses hat der Herr d’Estavay, Herr von Mollondin, Rathsherr von dem Canton von Solothurn/ und Abgesandter von den 13. Schweitzer-Cantons bey Sr. Königl. Maj. die erste Audientz gehabt/ dessen Anbringen aber wird noch in geheim gehalten. Unerachtet das Accommodament mit Spannien richtig/ so sollen doch die Spannische Güter in denen Niederlanden so lang noch in Arrest bleiben/ biß daß die unsrigen Satisfaction wegen der Sache von Mallaga haben werden. Es wird nun fast eine gantze Gewonheit/ daß die Weiber ihre Manner verlassen/ wie dann drey derselben von einem ansehnlichen Stand solches in kurtzer Zeit in dieser Stadt gethan/ einer aber davon ist Königl. Ordre ertheilt worden/ daß sie die Zeit ihres Lebens in dem Kloster Valde Grace zubringen soll. Der Herr de la Chesney, deß Königs Hof-Juncker / empfieng einen Brieff von einem sichern Priester/ worinn er vermahnet wurde / sich kurtz zu Verlassung dieser Welt zu proepariren/ well seiner Tage gar wenig mehr wären/ worauff er auch die nechste Wochen gestorben/ und eine betrübte Frau und Kinder hinterlassen/ hat/ und wird nun unterschiedlich/ so wohl von dessen <note place="left">4. in 500. Renbekehrte/ so ihren Gottesdienst auff protestirenbe Weiß in offenem Feld gehalten/ werden zer.</note> Todt/ als der Propheceyung deß Priesters geredet. 4. biß 500. von den neulich Bekehrten in Languedoc haben im Feld unweit Payn sich versamblet/ und einen gewissen Proponenten zu ihrem Prediger angenommen/ welcher vor ihnen geprediget/ und denselben das Abendmal gegeben/ welche aber verfolget/ und einige gefangen gesetzt/ so jedoch wiederumb durchgangen seyn/ dann die Dragoner/ so solche Gefangene verwahren sollen/ selbi- </p> </div> </body> </text> </TEI> [248/0260]
d’Estié: Vice Admiral von Franckreich ist den 12. dieses von Brest/ nebst denen Schiffen / welche zu Rochefort ausgerüstet worden/ in See gelauffen/ dessen Ordres werden geheim gehalten/ die er eher nicht eröffnen darff/ bevoren er zweymal 24. Stunden lang im See gewesen seyn wird. Das Parlament von Grenoble hat 2. Deputirte von Vornehmsten aus ihnen anhero gesandt / umb den König wegen seiner Wiedergenesung zu complimentiren/ und glaubt man / daß die andern Parlamenter deßgleichen thun werden. Aus Normandey wird geschrieben/ daß fast täglich von den Neubekehrten einige abstürben/ ohne das H. Sacrament von der Römischen Kirchen zu empfangen/ worauff sich dann zugetragen/ daß eine sichere Person Namens Pierre la Vasseur von Boulbeoq auff besagte Weise aus dieser Welt geschieden/ welchem die Richter an selbigem Ort den Leib auffschneiden/ und das Eingeweyd sambt dem Hertz vor die Hund/ den Leichnam aber an einen verächtlichen Ort ins Feld werffen lassen/ als aber das Parlament von Rovan hiervon Nachricht erhalten/ hat selbiges besagien Richtern Ordre ertheilt/ den Leichnam zu begraben/ und ihnen den Proceß zu überlassen. Den 25. dieses hat der Herr d’Estavay, Herr von Mollondin, Rathsherr von dem Canton von Solothurn/ und Abgesandter von den 13. Schweitzer-Cantons bey Sr. Königl. Maj. die erste Audientz gehabt/ dessen Anbringen aber wird noch in geheim gehalten. Unerachtet das Accommodament mit Spannien richtig/ so sollen doch die Spannische Güter in denen Niederlanden so lang noch in Arrest bleiben/ biß daß die unsrigen Satisfaction wegen der Sache von Mallaga haben werden. Es wird nun fast eine gantze Gewonheit/ daß die Weiber ihre Manner verlassen/ wie dann drey derselben von einem ansehnlichen Stand solches in kurtzer Zeit in dieser Stadt gethan/ einer aber davon ist Königl. Ordre ertheilt worden/ daß sie die Zeit ihres Lebens in dem Kloster Valde Grace zubringen soll. Der Herr de la Chesney, deß Königs Hof-Juncker / empfieng einen Brieff von einem sichern Priester/ worinn er vermahnet wurde / sich kurtz zu Verlassung dieser Welt zu proepariren/ well seiner Tage gar wenig mehr wären/ worauff er auch die nechste Wochen gestorben/ und eine betrübte Frau und Kinder hinterlassen/ hat/ und wird nun unterschiedlich/ so wohl von dessen Todt/ als der Propheceyung deß Priesters geredet. 4. biß 500. von den neulich Bekehrten in Languedoc haben im Feld unweit Payn sich versamblet/ und einen gewissen Proponenten zu ihrem Prediger angenommen/ welcher vor ihnen geprediget/ und denselben das Abendmal gegeben/ welche aber verfolget/ und einige gefangen gesetzt/ so jedoch wiederumb durchgangen seyn/ dann die Dragoner/ so solche Gefangene verwahren sollen/ selbi-
Der Marschall d’Estree Vice. Adimiral von Franckreich gebet in See.
Ein Schweitzerischer Abgesandter hat bey dem König Audientz.
4. in 500. Renbekehrte/ so ihren Gottesdienst auff protestirenbe Weiß in offenem Feld gehalten/ werden zer.
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