[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].dio Aprilis auff dem unter dieser Stadt angesetzten Randevous complet erscheinen muß: An Volck/ weil das Land dessen voll ist/ fället kein Mangel vor/ und soll bey den Werbungen der Zulauff ungemein groß seyn/ weilen gantz vest gestellet bleibt/ daß Ihr. Königl. Maj. in eigener Person der Campagne beywohnen werden/ also daß ein jeder nechst GOtt deßwegen einen glücklichen Success vermuthend ist/ welches der höchste verleyhen/ und Ihr. Königl. Maj. glorieuse Waffen wider den Erbfeind ferners kräfftiglich gesegnen wolle. Der neuliche Uberfall der Tartarn soll so viel Schaden nit verursacht haben/ als in dem ersten Schrecken spargirt worden/ wiewohl es auch nicht ohne Verlust abgangen/ weil diese Raubvögel/ wo sie hinkommen/ Einige Polnische Tronppen werden diß Caminleck zu gehen beordert. nimmer was guts stifften. Nun sind unsere Trouppen unter dem Herrn Laska nebst dem Mohila und den Cossacken biß vor Caminieck und noch weiter zu gehen/ beordert worden / umb revange zu suchen/ von derer/ GOtt gebe/ glücklichen Verrichtung / verhoffentlich mit nechstem soll gemeldet werden/ unterdessen kan man aus gewisser Kundschafft versichern/ daß die Calmucker in Crym eingefallen/ und daselbst mit Feuer und Schwerdt abermal ihrer Gewonheit nach/ greulich hausiren sollen/ welches den Tartarn eine solche diversion machen kan/ durch welche sie unser dieses Jahr 5. Tartarische Espionen werden unweit Lemberg ergrissen. grossen theils zu vergessen möchten genöthiget werden. Letztere Brieff von Lemberg bringen mit/ daß man zu Wodzinur 5. Espions von den Tartarn ergriffen/ welche jhrer Aussage nach in allen Städten und vesten Oertern biß in Lemberg selbst gewesen/ und von dieser Orten Beschaffenheit Kundschafft eingezogen haben sollen/ umb solches denen an der Gräntz stehenden Tartarn zu hinterbringen/ welche darauff einen gefährlichen Streiff ins Land zu thun Vorhabens gewesen. Imgleichen berichten sie/ daß die Türcken bereits eine Brücke über die Donau verfertigen/ und ihre beste Mannschafft gegen dieses Königreich zeitig anzuführen gesonnen seyn. Der Cossackische Obrister Poley war mit 80. Mann auff Parthey ausgegangen/ biß unter Hosovva, weil er aber starcken Tartarischen Partheyen begegnet/ hat er wenig verrichtet/ und sich mit währender Hand reteriren müssen Dieser Tagen seynd auch die Hn. Commissarten/ welche nach Churland wegen deß Stiffts Pilten verreiset gewesen/ unverrichter Sachen wieder zurück gekommen: Der Hertzog von Churland sendet seinen Cantzler an Kön. Polnischen Hof. Der Hertzog von Churland sendet auch seinen Cantzler den Herrn Portkammer nebst andern seinen Noblessen hernach hinauff nacher Zollkiew/ umb wegen verrichter Commission die Verantwortung zu geben/ allda von Adrianopoli ein Jesuit Pater Malehosch genant/ welcher 4. Wochen unterwegens zugebracht/ auff Türckisch gekleydet/ und biß in 6. Jahr lang selbiger Gegend Missionarius gewesen/ angelangt/ welcher von unserm Re- dio Aprilis auff dem unter dieser Stadt angesetzten Randevous complet erscheinen muß: An Volck/ weil das Land dessen voll ist/ fället kein Mangel vor/ und soll bey den Werbungen der Zulauff ungemein groß seyn/ weilen gantz vest gestellet bleibt/ daß Ihr. Königl. Maj. in eigener Person der Campagne beywohnen werden/ also daß ein jeder nechst GOtt deßwegen einen glücklichen Success vermuthend ist/ welches der höchste verleyhen/ und Ihr. Königl. Maj. glorieuse Waffen wider den Erbfeind ferners kräfftiglich gesegnen wolle. Der neuliche Uberfall der Tartarn soll so viel Schaden nit verursacht haben/ als in dem ersten Schrecken spargirt worden/ wiewohl es auch nicht ohne Verlust abgangen/ weil diese Raubvögel/ wo sie hinkommen/ Einige Polnische Tronppen werden diß Caminleck zu gehen beordert. nimmer was guts stifften. Nun sind unsere Trouppen unter dem Herrn Laska nebst dem Mohila und den Cossacken biß vor Caminieck und noch weiter zu gehen/ beordert worden / umb revange zu suchen/ von derer/ GOtt gebe/ glücklichen Verrichtung / verhoffentlich mit nechstem soll gemeldet werden/ unterdessen kan man aus gewisser Kundschafft versichern/ daß die Calmucker in Crym eingefallen/ und daselbst mit Feuer und Schwerdt abermal ihrer Gewonheit nach/ greulich hausiren sollen/ welches den Tartarn eine solche diversion machen kan/ durch welche sie unser dieses Jahr 5. Tartarische Espionen werden unweit Lemberg ergrissen. grossen theils zu vergessen möchten genöthiget werden. Letztere Brieff von Lemberg bringen mit/ daß man zu Wodzinur 5. Espions von den Tartarn ergriffen/ welche jhrer Aussage nach in allen Städten und vesten Oertern biß in Lemberg selbst gewesen/ und von dieser Orten Beschaffenheit Kundschafft eingezogen haben sollen/ umb solches denen an der Gräntz stehenden Tartarn zu hinterbringen/ welche darauff einen gefährlichen Streiff ins Land zu thun Vorhabens gewesen. Imgleichen berichten sie/ daß die Türcken bereits eine Brücke über die Donau verfertigen/ und ihre beste Mannschafft gegen dieses Königreich zeitig anzuführen gesonnen seyn. Der Cossackische Obrister Poley war mit 80. Mann auff Parthey ausgegangen/ biß unter Hosovva, weil er aber starcken Tartarischen Partheyen begegnet/ hat er wenig verrichtet/ und sich mit währender Hand reteriren müssen Dieser Tagen seynd auch die Hn. Com̃issarten/ welche nach Churland wegen deß Stiffts Pilten verreiset gewesen/ unverrichter Sachen wieder zurück gekommen: Der Hertzog von Churland sendet seinen Cantzler an Kön. Polnischen Hof. Der Hertzog von Churland sendet auch seinen Cantzler den Herrn Portkammer nebst andern seinen Noblessen hernach hinauff nacher Zollkiew/ umb wegen verrichter Commission die Verantwortung zu geben/ allda von Adrianopoli ein Jesuit Pater Malehosch genant/ welcher 4. Wochen unterwegens zugebracht/ auff Türckisch gekleydet/ und biß in 6. Jahr lang selbiger Gegend Missionarius gewesen/ angelangt/ welcher von unserm Re- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0227" n="215"/> dio Aprilis auff dem unter dieser Stadt angesetzten Randevous complet erscheinen muß: An Volck/ weil das Land dessen voll ist/ fället kein Mangel vor/ und soll bey den Werbungen der Zulauff ungemein groß seyn/ weilen gantz vest gestellet bleibt/ daß Ihr. Königl. Maj. in eigener Person der Campagne beywohnen werden/ also daß ein jeder nechst GOtt deßwegen einen glücklichen Success vermuthend ist/ welches der höchste verleyhen/ und Ihr. Königl. Maj. glorieuse Waffen wider den Erbfeind ferners kräfftiglich gesegnen wolle. Der neuliche Uberfall der Tartarn soll so viel Schaden nit verursacht haben/ als in dem ersten Schrecken spargirt worden/ wiewohl es auch nicht ohne Verlust abgangen/ weil diese Raubvögel/ wo sie hinkommen/ <note place="right">Einige Polnische Tronppen werden diß Caminleck zu gehen beordert.</note> nimmer was guts stifften. Nun sind unsere Trouppen unter dem Herrn Laska nebst dem Mohila und den Cossacken biß vor Caminieck und noch weiter zu gehen/ beordert worden / umb revange zu suchen/ von derer/ GOtt gebe/ glücklichen Verrichtung / verhoffentlich mit nechstem soll gemeldet werden/ unterdessen kan man aus gewisser Kundschafft versichern/ daß die Calmucker in Crym eingefallen/ und daselbst mit Feuer und Schwerdt abermal ihrer Gewonheit nach/ greulich hausiren sollen/ welches den Tartarn eine solche diversion machen kan/ durch welche sie unser dieses Jahr <note place="right">5. Tartarische Espionen werden unweit Lemberg ergrissen.</note> grossen theils zu vergessen möchten genöthiget werden. Letztere Brieff von Lemberg bringen mit/ daß man zu Wodzinur 5. Espions von den Tartarn ergriffen/ welche jhrer Aussage nach in allen Städten und vesten Oertern biß in Lemberg selbst gewesen/ und von dieser Orten Beschaffenheit Kundschafft eingezogen haben sollen/ umb solches denen an der Gräntz stehenden Tartarn zu hinterbringen/ welche darauff einen gefährlichen Streiff ins Land zu thun Vorhabens gewesen. Imgleichen berichten sie/ daß die Türcken bereits eine Brücke über die Donau verfertigen/ und ihre beste Mannschafft gegen dieses Königreich zeitig anzuführen gesonnen seyn. Der Cossackische Obrister Poley war mit 80. Mann auff Parthey ausgegangen/ biß unter Hosovva, weil er aber starcken Tartarischen Partheyen begegnet/ hat er wenig verrichtet/ und sich mit währender Hand reteriren müssen Dieser Tagen seynd auch die Hn. Com̃issarten/ welche nach Churland wegen deß Stiffts Pilten verreiset gewesen/ unverrichter Sachen wieder zurück gekommen: <note place="right">Der Hertzog von Churland sendet seinen Cantzler an Kön. Polnischen Hof.</note> Der Hertzog von Churland sendet auch seinen Cantzler den Herrn Portkammer nebst andern seinen Noblessen hernach hinauff nacher Zollkiew/ umb wegen verrichter Commission die Verantwortung zu geben/ allda von Adrianopoli ein Jesuit Pater Malehosch genant/ welcher 4. Wochen unterwegens zugebracht/ auff Türckisch gekleydet/ und biß in 6. Jahr lang selbiger Gegend Missionarius gewesen/ angelangt/ welcher von unserm Re- </p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0227]
dio Aprilis auff dem unter dieser Stadt angesetzten Randevous complet erscheinen muß: An Volck/ weil das Land dessen voll ist/ fället kein Mangel vor/ und soll bey den Werbungen der Zulauff ungemein groß seyn/ weilen gantz vest gestellet bleibt/ daß Ihr. Königl. Maj. in eigener Person der Campagne beywohnen werden/ also daß ein jeder nechst GOtt deßwegen einen glücklichen Success vermuthend ist/ welches der höchste verleyhen/ und Ihr. Königl. Maj. glorieuse Waffen wider den Erbfeind ferners kräfftiglich gesegnen wolle. Der neuliche Uberfall der Tartarn soll so viel Schaden nit verursacht haben/ als in dem ersten Schrecken spargirt worden/ wiewohl es auch nicht ohne Verlust abgangen/ weil diese Raubvögel/ wo sie hinkommen/ nimmer was guts stifften. Nun sind unsere Trouppen unter dem Herrn Laska nebst dem Mohila und den Cossacken biß vor Caminieck und noch weiter zu gehen/ beordert worden / umb revange zu suchen/ von derer/ GOtt gebe/ glücklichen Verrichtung / verhoffentlich mit nechstem soll gemeldet werden/ unterdessen kan man aus gewisser Kundschafft versichern/ daß die Calmucker in Crym eingefallen/ und daselbst mit Feuer und Schwerdt abermal ihrer Gewonheit nach/ greulich hausiren sollen/ welches den Tartarn eine solche diversion machen kan/ durch welche sie unser dieses Jahr grossen theils zu vergessen möchten genöthiget werden. Letztere Brieff von Lemberg bringen mit/ daß man zu Wodzinur 5. Espions von den Tartarn ergriffen/ welche jhrer Aussage nach in allen Städten und vesten Oertern biß in Lemberg selbst gewesen/ und von dieser Orten Beschaffenheit Kundschafft eingezogen haben sollen/ umb solches denen an der Gräntz stehenden Tartarn zu hinterbringen/ welche darauff einen gefährlichen Streiff ins Land zu thun Vorhabens gewesen. Imgleichen berichten sie/ daß die Türcken bereits eine Brücke über die Donau verfertigen/ und ihre beste Mannschafft gegen dieses Königreich zeitig anzuführen gesonnen seyn. Der Cossackische Obrister Poley war mit 80. Mann auff Parthey ausgegangen/ biß unter Hosovva, weil er aber starcken Tartarischen Partheyen begegnet/ hat er wenig verrichtet/ und sich mit währender Hand reteriren müssen Dieser Tagen seynd auch die Hn. Com̃issarten/ welche nach Churland wegen deß Stiffts Pilten verreiset gewesen/ unverrichter Sachen wieder zurück gekommen: Der Hertzog von Churland sendet auch seinen Cantzler den Herrn Portkammer nebst andern seinen Noblessen hernach hinauff nacher Zollkiew/ umb wegen verrichter Commission die Verantwortung zu geben/ allda von Adrianopoli ein Jesuit Pater Malehosch genant/ welcher 4. Wochen unterwegens zugebracht/ auff Türckisch gekleydet/ und biß in 6. Jahr lang selbiger Gegend Missionarius gewesen/ angelangt/ welcher von unserm Re-
Einige Polnische Tronppen werden diß Caminleck zu gehen beordert.
5. Tartarische Espionen werden unweit Lemberg ergrissen.
Der Hertzog von Churland sendet seinen Cantzler an Kön. Polnischen Hof.
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