[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Tag deß jüngst abgewichenen Monats als der jenige Tag/ da unser König in der Cron succediret/ daselbst mit grossen Solennitäten gefeyert worden sey/ worbey folgende Ceremonien vorgegangen. Der Tag von Succession deß Königs in Engelland wird zu Dublin hochfeverlich begangen. Deß Morgens gieng selbiger Vice - Roy nach der Kirch/ woselbst er den Lord Major, und 2. Edelleuth mit allen Ceremonien zu Rittern schlug. Voran marchirte ein Troupp Granadirer/ und 2. Trouppen zu Pferd. Die Strassen von Castell diß an die Kirch waren zu beyden Seiten mit der Leibguarde besetz/ darauff folgten zu paaren die Ritter/ Schildknappen/ und Edelleuth/ hinter ihnen einige Schwerdträger/ und die Trompeter deß Königs blossen Haupts/ 3. Botten in ihren Röcken mit den Wappen zu Pferd/ blossen Haupts. Der Stewart und Controlleur zu Pferd mit weissen Stäben/ blossen Haupts; das grosse Sigel zwischen 2. Sergeanten/ vom Wappen mit ihren Stäben zu Pferd/ blossen Haupts. Der König der Wappen in deß Königs Wappen - Kleider zwischen den Edelleuthen blossen Haupts: das Schwerd/ so der Graf von Claurickard getragen zu Pferd/ so dann der Vice - Roy, welchen zur rechten Seiten die Secretarii zu Fuß blossen Haupts und zur lincken die Edelleuth zu Pferd begleitet: Der Ertz - Bischoff dieser Stadt/ und Lord primat waren Unpäßlichkeit halber nicht bey diesem Actu, dannenhero ritten hinter dem Vice - Roy alsobald die Grafen und Marggrafen/ Barons, geheime Rathsherren/ Richter und andere Bediente zu paaren. Nach der Predig kehrten Se. Excell. auff gleiche Manier wider nach dem Castell/ woselbst sie den Adel sehr herrlich tractirten / und liessen sie sich von ihren Pagen auff den Knien bedienen. Nachmittags giengen Se. Excell. wieder in die Kirchen/ indessen proclamirte der König der Wappen den Titul deß Königs in Lateinisch - Frantzösis. und Englischer Sprach / welches endlich alles mit blasen der Trompeten/ Lösung deß Geschützes und Musquetiren/ Läutung der Glocken und Ansteckung vieler Freuden-Feuer beschlossen wurde. So weit die Brieff von Dublin. Der Königl. Perdon komt zu Londen an Tag. Der Königl. Pardon ist zu Londen nun publicirt worden/ worinn bey 118. Persohnen/ darunter bey 50. Frauensleuth begrieffen/ und theils unter 10. theils aber unter 20. Jahr alt seynd/ auch werden uber dieses noch viel andere Persohnen expresse mit Nahmen hiervon außgesondert/ so daß man es nicht recht verstehen kan. Die Hertzogin von Nordhumerland/ so sich lang in Franckreich auffgehalten/ ist nun wiederumb bey ihrem Gemahl dem Hertzog arrivirt. Der Lord Petersbourg gehet in gewissen Affairen nach Franckreich/ und sagt man/ daß er gleich nach Tag deß jüngst abgewichenen Monats als der jenige Tag/ da unser König in der Cron succediret/ daselbst mit grossen Solennitäten gefeyert worden sey/ worbey folgende Ceremonien vorgegangen. Der Tag von Succession deß Königs in Engelland wird zu Dublin hochfeverlich begangen. Deß Morgens gieng selbiger Vice - Roy nach der Kirch/ woselbst er den Lord Major, und 2. Edelleuth mit allen Ceremonien zu Rittern schlug. Voran marchirte ein Troupp Granadirer/ und 2. Trouppen zu Pferd. Die Strassen von Castell diß an die Kirch waren zu beyden Seiten mit der Leibguarde besetz/ darauff folgten zu paaren die Ritter/ Schildknappen/ und Edelleuth/ hinter ihnen einige Schwerdträger/ und die Trompeter deß Königs blossen Haupts/ 3. Botten in ihren Röcken mit den Wappen zu Pferd/ blossen Haupts. Der Stewart und Controlleur zu Pferd mit weissen Stäben/ blossen Haupts; das grosse Sigel zwischen 2. Sergeanten/ vom Wappen mit ihren Stäben zu Pferd/ blossen Haupts. Der König der Wappen in deß Königs Wappen - Kleider zwischen den Edelleuthen blossen Haupts: das Schwerd/ so der Graf von Claurickard getragen zu Pferd/ so dann der Vice - Roy, welchen zur rechten Seiten die Secretarii zu Fuß blossen Haupts und zur lincken die Edelleuth zu Pferd begleitet: Der Ertz - Bischoff dieser Stadt/ und Lord primat waren Unpäßlichkeit halber nicht bey diesem Actu, dannenhero ritten hinter dem Vice - Roy alsobald die Grafen und Marggrafen/ Barons, geheime Rathsherren/ Richter und andere Bediente zu paaren. Nach der Predig kehrten Se. Excell. auff gleiche Manier wider nach dem Castell/ woselbst sie den Adel sehr herrlich tractirten / und liessen sie sich von ihren Pagen auff den Knien bedienen. Nachmittags giengen Se. Excell. wieder in die Kirchen/ indessen proclamirte der König der Wappen den Titul deß Königs in Lateinisch - Frantzösis. und Englischer Sprach / welches endlich alles mit blasen der Trompeten/ Lösung deß Geschützes und Musquetiren/ Läutung der Glocken und Ansteckung vieler Freuden-Feuer beschlossen wurde. So weit die Brieff von Dublin. Der Königl. Perdon komt zu Londen an Tag. Der Königl. Pardon ist zu Londen nun publicirt worden/ worinn bey 118. Persohnen/ darunter bey 50. Frauensleuth begrieffen/ und theils unter 10. theils aber unter 20. Jahr alt seynd/ auch werden uber dieses noch viel andere Persohnen expresse mit Nahmen hiervon außgesondert/ so daß man es nicht recht verstehen kan. Die Hertzogin von Nordhumerland/ so sich lang in Franckreich auffgehalten/ ist nun wiederumb bey ihrem Gemahl dem Hertzog arrivirt. Der Lord Petersbourg gehet in gewissen Affairen nach Franckreich/ und sagt man/ daß er gleich nach <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0221" n="209"/> Tag deß jüngst abgewichenen Monats als der jenige Tag/ da unser König in der Cron succediret/ daselbst mit grossen Solennitäten gefeyert worden sey/ worbey folgende Ceremonien vorgegangen.</p> <p><note place="right">Der Tag von Succession deß Königs in Engelland wird zu Dublin hochfeverlich begangen.</note> Deß Morgens gieng selbiger Vice - Roy nach der Kirch/ woselbst er den Lord Major, und 2. Edelleuth mit allen Ceremonien zu Rittern schlug. Voran marchirte ein Troupp Granadirer/ und 2. Trouppen zu Pferd. Die Strassen von Castell diß an die Kirch waren zu beyden Seiten mit der Leibguarde besetz/ darauff folgten zu paaren die Ritter/ Schildknappen/ und Edelleuth/ hinter ihnen einige Schwerdträger/ und die Trompeter deß Königs blossen Haupts/ 3. Botten in ihren Röcken mit den Wappen zu Pferd/ blossen Haupts. Der Stewart und Controlleur zu Pferd mit weissen Stäben/ blossen Haupts; das grosse Sigel zwischen 2. Sergeanten/ vom Wappen mit ihren Stäben zu Pferd/ blossen Haupts. Der König der Wappen in deß Königs Wappen - Kleider zwischen den Edelleuthen blossen Haupts: das Schwerd/ so der Graf von Claurickard getragen zu Pferd/ so dann der Vice - Roy, welchen zur rechten Seiten die Secretarii zu Fuß blossen Haupts und zur lincken die Edelleuth zu Pferd begleitet: Der Ertz - Bischoff dieser Stadt/ und Lord primat waren Unpäßlichkeit halber nicht bey diesem Actu, dannenhero ritten hinter dem Vice - Roy alsobald die Grafen und Marggrafen/ Barons, geheime Rathsherren/ Richter und andere Bediente zu paaren. Nach der Predig kehrten Se. Excell. auff gleiche Manier wider nach dem Castell/ woselbst sie den Adel sehr herrlich tractirten / und liessen sie sich von ihren Pagen auff den Knien bedienen. Nachmittags giengen Se. Excell. wieder in die Kirchen/ indessen proclamirte der König der Wappen den Titul deß Königs in Lateinisch - Frantzösis. und Englischer Sprach / welches endlich alles mit blasen der Trompeten/ Lösung deß Geschützes und Musquetiren/ Läutung der Glocken und Ansteckung vieler Freuden-Feuer beschlossen wurde. So weit die Brieff von Dublin.</p> <p><note place="right">Der Königl. Perdon komt zu Londen an Tag.</note> Der Königl. Pardon ist zu Londen nun publicirt worden/ worinn bey 118. Persohnen/ darunter bey 50. Frauensleuth begrieffen/ und theils unter 10. theils aber unter 20. Jahr alt seynd/ auch werden uber dieses noch viel andere Persohnen expresse mit Nahmen hiervon außgesondert/ so daß man es nicht recht verstehen kan. Die Hertzogin von Nordhumerland/ so sich lang in Franckreich auffgehalten/ ist nun wiederumb bey ihrem Gemahl dem Hertzog arrivirt. Der Lord Petersbourg gehet in gewissen Affairen nach Franckreich/ und sagt man/ daß er gleich nach </p> </div> </body> </text> </TEI> [209/0221]
Tag deß jüngst abgewichenen Monats als der jenige Tag/ da unser König in der Cron succediret/ daselbst mit grossen Solennitäten gefeyert worden sey/ worbey folgende Ceremonien vorgegangen.
Deß Morgens gieng selbiger Vice - Roy nach der Kirch/ woselbst er den Lord Major, und 2. Edelleuth mit allen Ceremonien zu Rittern schlug. Voran marchirte ein Troupp Granadirer/ und 2. Trouppen zu Pferd. Die Strassen von Castell diß an die Kirch waren zu beyden Seiten mit der Leibguarde besetz/ darauff folgten zu paaren die Ritter/ Schildknappen/ und Edelleuth/ hinter ihnen einige Schwerdträger/ und die Trompeter deß Königs blossen Haupts/ 3. Botten in ihren Röcken mit den Wappen zu Pferd/ blossen Haupts. Der Stewart und Controlleur zu Pferd mit weissen Stäben/ blossen Haupts; das grosse Sigel zwischen 2. Sergeanten/ vom Wappen mit ihren Stäben zu Pferd/ blossen Haupts. Der König der Wappen in deß Königs Wappen - Kleider zwischen den Edelleuthen blossen Haupts: das Schwerd/ so der Graf von Claurickard getragen zu Pferd/ so dann der Vice - Roy, welchen zur rechten Seiten die Secretarii zu Fuß blossen Haupts und zur lincken die Edelleuth zu Pferd begleitet: Der Ertz - Bischoff dieser Stadt/ und Lord primat waren Unpäßlichkeit halber nicht bey diesem Actu, dannenhero ritten hinter dem Vice - Roy alsobald die Grafen und Marggrafen/ Barons, geheime Rathsherren/ Richter und andere Bediente zu paaren. Nach der Predig kehrten Se. Excell. auff gleiche Manier wider nach dem Castell/ woselbst sie den Adel sehr herrlich tractirten / und liessen sie sich von ihren Pagen auff den Knien bedienen. Nachmittags giengen Se. Excell. wieder in die Kirchen/ indessen proclamirte der König der Wappen den Titul deß Königs in Lateinisch - Frantzösis. und Englischer Sprach / welches endlich alles mit blasen der Trompeten/ Lösung deß Geschützes und Musquetiren/ Läutung der Glocken und Ansteckung vieler Freuden-Feuer beschlossen wurde. So weit die Brieff von Dublin.
Der Tag von Succession deß Königs in Engelland wird zu Dublin hochfeverlich begangen. Der Königl. Pardon ist zu Londen nun publicirt worden/ worinn bey 118. Persohnen/ darunter bey 50. Frauensleuth begrieffen/ und theils unter 10. theils aber unter 20. Jahr alt seynd/ auch werden uber dieses noch viel andere Persohnen expresse mit Nahmen hiervon außgesondert/ so daß man es nicht recht verstehen kan. Die Hertzogin von Nordhumerland/ so sich lang in Franckreich auffgehalten/ ist nun wiederumb bey ihrem Gemahl dem Hertzog arrivirt. Der Lord Petersbourg gehet in gewissen Affairen nach Franckreich/ und sagt man/ daß er gleich nach
Der Königl. Perdon komt zu Londen an Tag.
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