[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].ches sey das Ziel/ welches sie treffen solten/ die auch ihr devoir sehr wohl gethan/ so daß Knall und Fall ein Ding gewesen. Nachgehends hat man ihn im schwartzen Schlaff-Tabbert auff sein ehmahliges Begehren also in Sarck geleget/ und Abends in S. Pauli Kirch für der Stadt auffm Hamburger Berg begraben. Am Fenderich Petersen wurde gleicherweiß eben diesen Tag das aus gesprochene Urtheil vollbracht/ vermög dessen er offentlich zum s. v. Schelmen gemacht/ wobey sein Degen durch den Prevost vor den Knyen zerbrochen/ ihme ins Gesicht gespyen/ und also ein Consilium abeundi Ein Käpsert. Abgesandter ist daselbst arrivirt. gegeben worden. Sonsten ist Herr Baron Freytag als Käyserl. Gesandter mit vieler Bagagie dahier angelangt/ welcher ein Spann gelber Pferd 7. Stuck von ungemeiner Rarität bey sich hat/ er soll als Mediator der differentien, zwischen Ih. Durchl. dem Hertzogen von Zell und hiesiger Stadt seyn/ und wird der zu Zell auch angelangte Mediator Herr Graf Hörward/ dessen Suite biß in 60. Personen bestehet/ dißfalls mit mehr gemeldtem Hn. Baron Freytag correspondiren. Den 30. Morgens zwischen 3. und 4. Uhr entstund auff der Neuenburg unweit der Schiffer-Gesellschafft eine Feuersbrunst/ wurde aber / GOtt Lob/ nachdem einige Hintergebäu abgedrand/ hald wieder gelöschet. Das vierdte Capitel Meldet von Königl. Frantzösisch-Spannisch- und Portugesischen Geschichten. Königl. Frantzösische Geschichten. WAs die Frantzösische Geschichten anbelangt/ hat man mit Brieffen aus Pariß vom 21. Martii folgendes: Der König ist durch die Artzney von Madame Daubrage so weit reconvale cirt, daß Se. Majest. ult. Februarii wiederumb Audientz gegeben hat / und ehistens im Stand seyn wird/ auff die Jagd gehen zu können. Man versichert / daß ehistens durch eine Declaration allen geistlichen Personen/ die würcklich dem Dienst beywohnen müssen/ anbefohlen werden solle/ aller Charges und Aembter/ welche im geringsten strittig gegen ihre Bedienungen seynd/ sich In Franckreich wird flarck zur See ausgerüstet. zu begeben/ und zu entschlagen. Den 26. passato Nachmittags umb zwey Uhren ist der Herr Marschall d'Estrades, deß Hertzogs de Chartres Gouverneur gestorben. In diesem Königreich wild starck zur See ausgerüstet/ und equippiret, und ist denen Negotianten verbotten worden/ keine Schiff aus- ches sey das Ziel/ welches sie treffen solten/ die auch ihr devoir sehr wohl gethan/ so daß Knall und Fall ein Ding gewesen. Nachgehends hat man ihn im schwartzen Schlaff-Tabbert auff sein ehmahliges Begehren also in Sarck geleget/ und Abends in S. Pauli Kirch für der Stadt auffm Hamburger Berg begraben. Am Fenderich Petersen wurde gleicherweiß eben diesen Tag das aus gesprochene Urtheil vollbracht/ vermög dessen er offentlich zum s. v. Schelmen gemacht/ wobey sein Degen durch den Prevost vor den Knyen zerbrochen/ ihme ins Gesicht gespyen/ und also ein Consilium abeundi Ein Käpsert. Abgesandter ist daselbst arrivirt. gegeben worden. Sonsten ist Herr Baron Freytag als Käyserl. Gesandter mit vieler Bagagie dahier angelangt/ welcher ein Spann gelber Pferd 7. Stuck von ungemeiner Rarität bey sich hat/ er soll als Mediator der differentien, zwischen Ih. Durchl. dem Hertzogen von Zell und hiesiger Stadt seyn/ und wird der zu Zell auch angelangte Mediator Herr Graf Hörward/ dessen Suite biß in 60. Personen bestehet/ dißfalls mit mehr gemeldtem Hn. Baron Freytag correspondiren. Den 30. Morgens zwischen 3. und 4. Uhr entstund auff der Neuenburg unweit der Schiffer-Gesellschafft eine Feuersbrunst/ wurde aber / GOtt Lob/ nachdem einige Hintergebäu abgedrand/ hald wieder gelöschet. Das vierdte Capitel Meldet von Königl. Frantzösisch-Spannisch- und Portugesischen Geschichten. Königl. Frantzösische Geschichten. WAs die Frantzösische Geschichten anbelangt/ hat man mit Brieffen aus Pariß vom 21. Martii folgendes: Der König ist durch die Artzney von Madame Daubrage so weit reconvale cirt, daß Se. Majest. ult. Februarii wiederumb Audientz gegeben hat / und ehistens im Stand seyn wird/ auff die Jagd gehen zu können. Man versichert / daß ehistens durch eine Declaration allen geistlichen Personen/ die würcklich dem Dienst beywohnen müssen/ anbefohlen werden solle/ aller Charges und Aembter/ welche im geringsten strittig gegen ihre Bedienungen seynd/ sich In Franckreich wird flarck zur See ausgerüstet. zu begeben/ und zu entschlagen. Den 26. passato Nachmittags umb zwey Uhren ist der Herr Marschall d’Estrades, deß Hertzogs de Chartres Gouverneur gestorben. In diesem Königreich wild starck zur See ausgerüstet/ und equippiret, und ist denen Negotianten verbotten worden/ keine Schiff aus- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0213" n="201"/> ches sey das Ziel/ welches sie treffen solten/ die auch ihr devoir sehr wohl gethan/ so daß Knall und Fall ein Ding gewesen. Nachgehends hat man ihn im schwartzen Schlaff-Tabbert auff sein ehmahliges Begehren also in Sarck geleget/ und Abends in S. Pauli Kirch für der Stadt auffm Hamburger Berg begraben. Am Fenderich Petersen wurde gleicherweiß eben diesen Tag das aus gesprochene Urtheil vollbracht/ vermög dessen er offentlich zum s. v. Schelmen gemacht/ wobey sein Degen durch den Prevost vor den Knyen zerbrochen/ ihme ins Gesicht gespyen/ und also ein Consilium abeundi <note place="right">Ein Käpsert. Abgesandter ist daselbst arrivirt.</note> gegeben worden. Sonsten ist Herr Baron Freytag als Käyserl. Gesandter mit vieler Bagagie dahier angelangt/ welcher ein Spann gelber Pferd 7. Stuck von ungemeiner Rarität bey sich hat/ er soll als Mediator der differentien, zwischen Ih. Durchl. dem Hertzogen von Zell und hiesiger Stadt seyn/ und wird der zu Zell auch angelangte Mediator Herr Graf Hörward/ dessen Suite biß in 60. Personen bestehet/ dißfalls mit mehr gemeldtem Hn. Baron Freytag correspondiren. Den 30. Morgens zwischen 3. und 4. Uhr entstund auff der Neuenburg unweit der Schiffer-Gesellschafft eine Feuersbrunst/ wurde aber / GOtt Lob/ nachdem einige Hintergebäu abgedrand/ hald wieder gelöschet.</p> </div> <div> <head>Das vierdte Capitel</head> <p>Meldet von Königl. Frantzösisch-Spannisch- und Portugesischen Geschichten.</p> <p><note place="right">Königl. Frantzösische Geschichten.</note> WAs die Frantzösische Geschichten anbelangt/ hat man mit Brieffen aus Pariß vom 21. Martii folgendes: Der König ist durch die Artzney von Madame Daubrage so weit reconvale cirt, daß Se. Majest. ult. Februarii wiederumb Audientz gegeben hat / und ehistens im Stand seyn wird/ auff die Jagd gehen zu können. Man versichert / daß ehistens durch eine Declaration allen geistlichen Personen/ die würcklich dem Dienst beywohnen müssen/ anbefohlen werden solle/ aller Charges und Aembter/ welche im geringsten strittig gegen ihre Bedienungen seynd/ sich <note place="right">In Franckreich wird flarck zur See ausgerüstet.</note> zu begeben/ und zu entschlagen. Den 26. passato Nachmittags umb zwey Uhren ist der Herr Marschall d’Estrades, deß Hertzogs de Chartres Gouverneur gestorben. In diesem Königreich wild starck zur See ausgerüstet/ und equippiret, und ist denen Negotianten verbotten worden/ keine Schiff aus- </p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0213]
ches sey das Ziel/ welches sie treffen solten/ die auch ihr devoir sehr wohl gethan/ so daß Knall und Fall ein Ding gewesen. Nachgehends hat man ihn im schwartzen Schlaff-Tabbert auff sein ehmahliges Begehren also in Sarck geleget/ und Abends in S. Pauli Kirch für der Stadt auffm Hamburger Berg begraben. Am Fenderich Petersen wurde gleicherweiß eben diesen Tag das aus gesprochene Urtheil vollbracht/ vermög dessen er offentlich zum s. v. Schelmen gemacht/ wobey sein Degen durch den Prevost vor den Knyen zerbrochen/ ihme ins Gesicht gespyen/ und also ein Consilium abeundi gegeben worden. Sonsten ist Herr Baron Freytag als Käyserl. Gesandter mit vieler Bagagie dahier angelangt/ welcher ein Spann gelber Pferd 7. Stuck von ungemeiner Rarität bey sich hat/ er soll als Mediator der differentien, zwischen Ih. Durchl. dem Hertzogen von Zell und hiesiger Stadt seyn/ und wird der zu Zell auch angelangte Mediator Herr Graf Hörward/ dessen Suite biß in 60. Personen bestehet/ dißfalls mit mehr gemeldtem Hn. Baron Freytag correspondiren. Den 30. Morgens zwischen 3. und 4. Uhr entstund auff der Neuenburg unweit der Schiffer-Gesellschafft eine Feuersbrunst/ wurde aber / GOtt Lob/ nachdem einige Hintergebäu abgedrand/ hald wieder gelöschet.
Ein Käpsert. Abgesandter ist daselbst arrivirt. Das vierdte Capitel Meldet von Königl. Frantzösisch-Spannisch- und Portugesischen Geschichten.
WAs die Frantzösische Geschichten anbelangt/ hat man mit Brieffen aus Pariß vom 21. Martii folgendes: Der König ist durch die Artzney von Madame Daubrage so weit reconvale cirt, daß Se. Majest. ult. Februarii wiederumb Audientz gegeben hat / und ehistens im Stand seyn wird/ auff die Jagd gehen zu können. Man versichert / daß ehistens durch eine Declaration allen geistlichen Personen/ die würcklich dem Dienst beywohnen müssen/ anbefohlen werden solle/ aller Charges und Aembter/ welche im geringsten strittig gegen ihre Bedienungen seynd/ sich zu begeben/ und zu entschlagen. Den 26. passato Nachmittags umb zwey Uhren ist der Herr Marschall d’Estrades, deß Hertzogs de Chartres Gouverneur gestorben. In diesem Königreich wild starck zur See ausgerüstet/ und equippiret, und ist denen Negotianten verbotten worden/ keine Schiff aus-
Königl. Frantzösische Geschichten.
In Franckreich wird flarck zur See ausgerüstet.
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