Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

quiren/ und wann man darauff die Türcken zur Battallie wird bringen können/ oder die Brück von Esseck emportirt haben/ so wird man alsdann die Haupistatt Ofen recht angreiffen/ und dieselbe suchen zu emportiren/ so durch das Feuer/ als miniren Der Spannische Ingeoiur wil vor allen Vestungen eine particular-Batterie auffrichten lassen/ worauff er 12. stück und 12. Mörsel von seiner invention vor sich gebrauchen wil.

Recruten-Gelder belauffen sich diß Jahr auf 500000. fl. Die Recruten-Gelter belauffen sich diß Jahr nur auff 500000. flan statt sie vor einem Jahr sich auff 1800000. erstrecket/ welches eine grosst avantage vor uns ist/ wie auch/ daß in Ober-Ungarn und Siebenbürgen jetzund 32. Käyserl Regimenter stehen/ welche meistentheils vor einem Jahr in den Käyserl. Erblanden einlogirt gewesen: so zweiffelt man nicht/ daß diese Länder dieses Jahr deßwegen ein mehrers zu der Kriegs-Cassa werden contribuiren können/ ohne das jenige/ was der Pabst schon gegeben/ und noch ferner verspricht/ so daß man mit weniger Difficultät und mehr avantage den Krieg wild prosequiren können. Allhier höret und sihet man fast nichts anders als Berathschlagungen zu dem frühzeitigen Feldzug/ und weiln der Donaustrohm Gott lob noch offen/ so seyn continuirlich Zufuhren von allerley Proviant und Munition zu sehen/ damit nur alles in Bereitschafft seye/ und an nichts ermang[unleserliches Material]e.

Den 12. haben Jhr. Durchl. der Churprintz zu Pfaltz in der Käyserl. Ante-Camera von Jh. Käyserl. Majest. das güldne Vliß empfangen. Die von dem Sirmay an die Teckelin durch heimliche Practiquen abgeschickte/ und dann intercipirte Schreiben enthalten so viel in sich/ daß er sowohl jetzt ermelde Teckelin/ als die in der Vestung Mongatsch subsistirende Haupt-Rebellen zu einer beständigen Gegenwähr und Defension anfrischel/ mit dieser beygefügten Erinnerung/ daß durch Gewinnung der Zeit ein grosser Vottheil herfürbrechen/ und der jetzige rerum status eine uhrplötzliche Veränderung eröffnen möchte: diese nun von solch vermessenem Menschen verübte/ und aus seinem original-Schreiben klar erhellte Treulosigkeit ist von Jh. Käyserl. Majest-sehr empfindlich auffgenommen/ und derentwillen der delinquent biß auff weitern Käyserl. Befelch und disposition nacher Der bekante Sirmay wird nacher Glatz auffs Schloß gefänglich geführt. Glatz/ pro interim auff daselbstiges Schloß in die Gesängnus gesetzt worden/ wie es ferner mit ihm ablauffen wird/ gibt die Zeit. Der Petrozzi hält sich noch in Siebenbürgen auff/ und weiln seine meiste Güter sub rigote fisci erligen/ als ermanglet derselbe nicht/ durch seinen allhier anwesenden Abgeordneten die restitution alles fleisses sollicitiren zu lassen. Jhr Exell. Hr. General Mar von Starenberg/ welchen seine Chursfl. Durchl. zu

quiren/ und wann man darauff die Türcken zur Battallie wird bringen können/ oder die Brück von Esseck emportirt haben/ so wird man alsdann die Haupistatt Ofen recht angreiffen/ und dieselbe suchen zu emportiren/ so durch das Feuer/ als miniren Der Spannische Ingeoiur wil vor allen Vestungen eine particular-Batterie auffrichten lassen/ worauff er 12. stück und 12. Mörsel von seiner invention vor sich gebrauchen wil.

Recruten-Gelder belauffen sich diß Jahr auf 500000. fl. Die Recruten-Gelter belauffen sich diß Jahr nur auff 500000. flan statt sie vor einem Jahr sich auff 1800000. erstrecket/ welches eine grosst avantage vor uns ist/ wie auch/ daß in Ober-Ungarn und Siebenbürgen jetzund 32. Käyserl Regimenter stehen/ welche meistentheils vor einem Jahr in den Käyserl. Erblanden einlogirt gewesen: so zweiffelt man nicht/ daß diese Länder dieses Jahr deßwegen ein mehrers zu der Kriegs-Cassa werden contribuiren können/ ohne das jenige/ was der Pabst schon gegeben/ und noch ferner verspricht/ so daß man mit weniger Difficultät und mehr avantage den Krieg wild prosequiren können. Allhier höret und sihet man fast nichts anders als Berathschlagungen zu dem frühzeitigen Feldzug/ und weiln der Donaustrohm Gott lob noch offen/ so seyn continuirlich Zufuhren von allerley Proviant und Munition zu sehen/ damit nur alles in Bereitschafft seye/ und an nichts ermang[unleserliches Material]e.

Den 12. haben Jhr. Durchl. der Churprintz zu Pfaltz in der Käyserl. Ante-Camera von Jh. Käyserl. Majest. das güldne Vliß empfangen. Die von dem Sirmay an die Teckelin durch heimliche Practiquen abgeschickte/ und dann intercipirte Schreiben enthalten so viel in sich/ daß er sowohl jetzt ermelde Teckelin/ als die in der Vestung Mongatsch subsistirende Haupt-Rebellen zu einer beständigen Gegenwähr und Defension anfrischel/ mit dieser beygefügten Erinnerung/ daß durch Gewinnung der Zeit ein grosser Vottheil herfürbrechen/ und der jetzige rerum status eine uhrplötzliche Veränderung eröffnen möchte: diese nun von solch vermessenem Menschen verübte/ und aus seinem original-Schreiben klar erhellte Treulosigkeit ist von Jh. Käyserl. Majest-sehr empfindlich auffgenommen/ und derentwillen der delinquent biß auff weitern Käyserl. Befelch und disposition nacher Der bekante Sirmay wird nacher Glatz auffs Schloß gefänglich geführt. Glatz/ pro interim auff daselbstiges Schloß in die Gesängnus gesetzt worden/ wie es ferner mit ihm ablauffen wird/ gibt die Zeit. Der Petrozzi hält sich noch in Siebenbürgen auff/ und weiln seine meiste Güter sub rigote fisci erligen/ als ermanglet derselbe nicht/ durch seinen allhier anwesenden Abgeordneten die restitution alles fleisses sollicitiren zu lassen. Jhr Exell. Hr. General Mar von Starenberg/ welchen seine Chursfl. Durchl. zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0018" n="6"/>
quiren/ und wann                      man darauff die Türcken zur Battallie wird bringen können/ oder die Brück von                      Esseck emportirt haben/ so wird man alsdann die Haupistatt Ofen recht                      angreiffen/ und dieselbe suchen zu emportiren/ so durch das Feuer/ als                      miniren Der Spannische Ingeoiur wil vor allen Vestungen eine particular-Batterie                      auffrichten lassen/ worauff er 12. stück und 12. Mörsel von seiner invention                      vor sich gebrauchen wil.</p>
        <p><note place="left">Recruten-Gelder belauffen sich diß Jahr auf 500000. fl.</note>                      Die Recruten-Gelter belauffen sich diß Jahr nur auff 500000. flan statt sie vor                      einem Jahr sich auff 1800000. erstrecket/ welches eine grosst avantage vor uns                      ist/ wie auch/ daß in Ober-Ungarn und Siebenbürgen jetzund 32. Käyserl                      Regimenter stehen/ welche meistentheils vor einem Jahr in den Käyserl.                      Erblanden einlogirt gewesen: so zweiffelt man nicht/ daß diese Länder dieses                      Jahr deßwegen ein mehrers zu der Kriegs-Cassa werden contribuiren können/ ohne                      das jenige/ was der Pabst schon gegeben/ und noch ferner verspricht/ so daß                      man mit weniger Difficultät und mehr avantage den Krieg wild prosequiren können.                      Allhier höret und sihet man fast nichts anders als Berathschlagungen zu dem                      frühzeitigen Feldzug/ und weiln der Donaustrohm Gott lob noch offen/ so seyn                      continuirlich Zufuhren von allerley Proviant und Munition zu sehen/ damit nur                      alles in Bereitschafft seye/ und an nichts ermang<gap reason="illegible"/>e.</p>
        <p>Den 12. haben Jhr. Durchl. der Churprintz zu Pfaltz in der Käyserl. Ante-Camera                      von Jh. Käyserl. Majest. das güldne Vliß empfangen. Die von dem Sirmay an die                      Teckelin durch heimliche Practiquen abgeschickte/ und dann intercipirte                      Schreiben enthalten so viel in sich/ daß er sowohl jetzt ermelde Teckelin/ als                      die in der Vestung Mongatsch subsistirende Haupt-Rebellen zu einer beständigen                      Gegenwähr und Defension anfrischel/ mit dieser beygefügten Erinnerung/ daß                      durch Gewinnung der Zeit ein grosser Vottheil herfürbrechen/ und der jetzige                      rerum status eine uhrplötzliche Veränderung eröffnen möchte: diese nun von solch                      vermessenem Menschen verübte/ und aus seinem original-Schreiben klar erhellte                      Treulosigkeit ist von Jh. Käyserl. Majest-sehr empfindlich auffgenommen/ und                      derentwillen der delinquent biß auff weitern Käyserl. Befelch und disposition                      nacher <note place="left">Der bekante Sirmay wird nacher Glatz auffs Schloß                          gefänglich geführt.</note> Glatz/ pro interim auff daselbstiges Schloß in                      die Gesängnus gesetzt worden/ wie es ferner mit ihm ablauffen wird/ gibt die                      Zeit. Der Petrozzi hält sich noch in Siebenbürgen auff/ und weiln seine meiste                      Güter sub rigote fisci erligen/ als ermanglet derselbe nicht/ durch seinen                      allhier anwesenden Abgeordneten die restitution alles fleisses sollicitiren zu                      lassen. Jhr Exell. Hr. General Mar von Starenberg/ welchen seine Chursfl.                      Durchl. zu</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0018] quiren/ und wann man darauff die Türcken zur Battallie wird bringen können/ oder die Brück von Esseck emportirt haben/ so wird man alsdann die Haupistatt Ofen recht angreiffen/ und dieselbe suchen zu emportiren/ so durch das Feuer/ als miniren Der Spannische Ingeoiur wil vor allen Vestungen eine particular-Batterie auffrichten lassen/ worauff er 12. stück und 12. Mörsel von seiner invention vor sich gebrauchen wil. Die Recruten-Gelter belauffen sich diß Jahr nur auff 500000. flan statt sie vor einem Jahr sich auff 1800000. erstrecket/ welches eine grosst avantage vor uns ist/ wie auch/ daß in Ober-Ungarn und Siebenbürgen jetzund 32. Käyserl Regimenter stehen/ welche meistentheils vor einem Jahr in den Käyserl. Erblanden einlogirt gewesen: so zweiffelt man nicht/ daß diese Länder dieses Jahr deßwegen ein mehrers zu der Kriegs-Cassa werden contribuiren können/ ohne das jenige/ was der Pabst schon gegeben/ und noch ferner verspricht/ so daß man mit weniger Difficultät und mehr avantage den Krieg wild prosequiren können. Allhier höret und sihet man fast nichts anders als Berathschlagungen zu dem frühzeitigen Feldzug/ und weiln der Donaustrohm Gott lob noch offen/ so seyn continuirlich Zufuhren von allerley Proviant und Munition zu sehen/ damit nur alles in Bereitschafft seye/ und an nichts ermang_ e. Recruten-Gelder belauffen sich diß Jahr auf 500000. fl. Den 12. haben Jhr. Durchl. der Churprintz zu Pfaltz in der Käyserl. Ante-Camera von Jh. Käyserl. Majest. das güldne Vliß empfangen. Die von dem Sirmay an die Teckelin durch heimliche Practiquen abgeschickte/ und dann intercipirte Schreiben enthalten so viel in sich/ daß er sowohl jetzt ermelde Teckelin/ als die in der Vestung Mongatsch subsistirende Haupt-Rebellen zu einer beständigen Gegenwähr und Defension anfrischel/ mit dieser beygefügten Erinnerung/ daß durch Gewinnung der Zeit ein grosser Vottheil herfürbrechen/ und der jetzige rerum status eine uhrplötzliche Veränderung eröffnen möchte: diese nun von solch vermessenem Menschen verübte/ und aus seinem original-Schreiben klar erhellte Treulosigkeit ist von Jh. Käyserl. Majest-sehr empfindlich auffgenommen/ und derentwillen der delinquent biß auff weitern Käyserl. Befelch und disposition nacher Glatz/ pro interim auff daselbstiges Schloß in die Gesängnus gesetzt worden/ wie es ferner mit ihm ablauffen wird/ gibt die Zeit. Der Petrozzi hält sich noch in Siebenbürgen auff/ und weiln seine meiste Güter sub rigote fisci erligen/ als ermanglet derselbe nicht/ durch seinen allhier anwesenden Abgeordneten die restitution alles fleisses sollicitiren zu lassen. Jhr Exell. Hr. General Mar von Starenberg/ welchen seine Chursfl. Durchl. zu Der bekante Sirmay wird nacher Glatz auffs Schloß gefänglich geführt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/18
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/18>, abgerufen am 04.05.2024.