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St. Galler Volksblatt. Nr. 22, Uznach, 02. 06. 1883.

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-- Gotthardbahn.

Der Verwaltungsrath der
Gotthardbahn genehmigte in seiner Sitzung vom 27. ds.
die Rechnungen und die Bilanzirung der Direktion pro
1882. Von dem Saldo der Betriebsrechnung für das
zweite Halbjahr, welches 1,394,697 Fr. beträgt, werden
418,457 Fr. in den Reservefond für Erneuerung von
Oberbau und Rollmaterial und außerordentliche Unfälle
gelegt, 333,607 Fr. zu Abschreibungen auf Liegenschaften,
Maschinen und Kursverluste, 58,345 Fr. für Kosten der
Eröffnungsfeier verwendet, 109,493 Fr. dem Baufond zu-
gefügt. Von dem Rest im Betrage von 513,138 Fr.
werden 61/4 Fr.-5 Mark Dividende per Aktie oder 21/2%
pro anno vertheilt, 108,138 Fr. auf neue Rechnung über-
tragen. Die Generalversammlung findet am 30. Juni statt.




St. Gallisches.



-- Regierungsraths-Verhandlungen.

Herr
Dr. Kuhn in St. Gallen übermittelt Namens eines Un-
genannten Fr. 500 zu Gunsten von Freibetten im Kan-
tonsspital.

Der Regierungsrath trifft die Anordnungen zum Voll-
zuge der Großrathsbeschlüße vom 21. bis 23. Mai.

Der evangelische Schulrath von Goßau erhält die Be-
willigung zur Verwendung einer Nachsteuer an die Re-
paraturkosten des Schulhauses.

Die Waldwirthschaftspläne des Klosters "Maria Hilf"
in Altstätten und der Rhode Hinterforst-Altstätten werden
genehmiget.

Angesichts der manchen Orts auftretenden Maul- und
Klauenseuche wird an die Bezirksammänner von Unter-
und Oberrheinthal, Werdenberg, Ober- und Neutoggenburg,
behufs Kontrolirung der bevorstehenden Viehalpfahrten ein be-
sonderes Kreisschreiben erlassen.

An Schreiner Ignaz Wild von Tannheim, Groß-
herzogthum Baden, aufgenommen in Lütisburg, wird der
Kantonsbürgerrechtsbrief ausgehändigt.

An das diesjährige Preisturnfest in Goßau
wird eine Ehrengabe von 100 Fr. verabfolgt.

Die Wahl des Neupriesters, Hrn. Anton Bolhalter
von Alt St. Johann, zum Kaplan der Kirchgemeinde Flums
wird anerkannt.

Schlossermeister Johannes Schmid in Wattwyl erhält
das Patent als Blitzableiteraufseher.

-- Stickerei.

Im Industrie- und Gewerbemuseum
in St. Gallen sind gegenwärtig folgende Artikel ausge-
stellt, welche Zeichnern und Stickfabrikanten dankbaren Stoff
bieten;

1) Musterbuch und Photographien der Schifflistickma-
schinen, System Gröbli, aus der mechanischen Werkstätte
von I. I. Rieter und Komp. in Töß;

2) eine Anzahl prachtvoller Zeichnungen für Bandes
und Stores aus dem Atelier der Herren Mick und Kür-
steiner in Paris;

3) Vitragen in Bobbinettechnik, französisches Fabrikat;

4) Geprägte Blumenpapiere, Spitzen-Imitation nach
Entwürfen von Direktor Friedrich Fischbach, ausgeführt von
Ude und Klebe in Eberstadt bei Darmstadt.

-- (Tieferlegung des Bodensees.)

Deutsche
Blätter berichten: Nach Mittheilungen, die aus Kreisen
stammen, welche mit holländischen Verhältnissen bekannt
sind, beschäftigt man sich in Holland lebhaft mit der Frage
der Tieferlegung des Wasserspiegels im Bodensee. Da
man die niederländische Schifffahrt bei dieser Angelegenheit
stark betheiligt glaubt, so sagt man in den interessirten
Kreisen, daß, bevor Veränderungen am Bodensee vor-
genommen werden, allen Rheinuferstaaten, also auch Hol-
land, Gelegenheit gegeben werde, die Pläne näher zu
prüfen und etwaige Bedenken dagegen geltend zu machen.
Ueber das Stadium der Vorbereitungen soll übrigens das
Projekt noch nicht hinausgelangt sein. Der Plan, jene
Frage in Erwägung zu ziehen und zur Untersuchung der
einschlägigen Verhältnisse eine Konferenz zusammentreten
zu lassen, ist schon seit dem Jahre 1880 in der Presse
besprochen worden. Auch im Reichstage ist die Angelegen-
heit zur Sprache gebracht worden, und man darf wohl
versichert sein, daß die Wichtigkeit derselben an maßgebender
Stelle nicht verkannt wird.

-- Die St. Galler wollen mit der Erstellung einer
Tonhalle Ernst machen. Ein Initiativkomite sei eifrig an
der Arbeit und demnächst werde dasselbe mit seinem Finanz-
plan zur Schaffung der nöthigen Kapitalien an's Tages-
licht treten.

-- Beim Bezirksgerichte Dornbirn befindet sich ein
gewisser Huber von Lustenau in Untersuchsverhaft, der in
vielen rheinthalischen Orten, sowie in Rorschach und Um-
gegend, namentlich an Markttagen eine große Zahl von
Diebstählen ausgeführt haben soll. Die Hausdurchsuchung
ergab einen förmlichen Bazar von den verschiedensten Waa-
ren; die Stückzahl beläuft sich auf 750.

-- Rorschach.

Die Veruntreuungen des verstor-
benen Gemeindammann betragen bis jetzt Fr. 52,000 (nicht
65,000 Fr.) Der Titl. Gemeinderath wird sehr wahr-
scheinlich in Folge dieses Vorkommnisses eine Pfandrevision
beschließen.

-- Grub.

Hier wurde Lehrer R. abgefaßt, der un-
sittlicher Handlungen gegen Kinder angeklagt ist. Der
Untersuch wird ergeben, inwieweit die Anklage begründet
ist oder nicht.

-- Die Toggenburger Wallfahrt nach Maria
Einsiedeln findet am 4. und 5. Juni statt.


[Spaltenumbruch]
-- Oberhelfenschwil.

Allgemeines Bedauern er-
regt hier der am Sonntag Morgen erfolgte Tod des Herrn
Adolf Kunz, Bierbrauer, eines jungen und thätigen Man-
nes. Schon seit mehreren Tagen körperlich und gemüthlich
angegriffen, versetzte er sich am Samstag Nachmittag, nach-
dem er das Bett verlassen hatte, zwei Stiche, die enorme
Blutverluste und in der Frühe des folgenden Tages seinen
Tod zur Folge hatten.

-- Die Delegirtenversammlung der Feuer-
wehrsektionen des Linthalverbandes, der von Rüti-Wald-
weg, Rapperswil, Glarus, Ennenda, Schwanden, Flums-
Wallenstadt u. s. w. bis nach Chur 17 Sektionen umfaßt,
hat für die diesjährige Festversammlung einstimmig Chur
als Festort bezeichnet und wird dieselbe im Laufe dieses
Sommers etwa Ende Juni oder Anfangs Juli stattfinden.

-- Rapperswyl wählte am 27. Mai, nachdem
Herr Apotheker Helbling von diesen Stellen zurückgetreten
Herrn Präsident Rikenmann in das katholische Kollegium
sowie in den Kirchenrath, und zu dessen Präsidenten, und
Hrn. Verwalter Perola in das Baukollegium.




Kantonales.
Zürich.

-- Zürich hat die Aufhebung des Impfzwanges mit
großer, die Wiedereinführung der Todesstrafe mit kleiner
Mehrheit beschlossen.

-- In Zürich ist Lehrer von Arx, angestellt ge-
wesen an einem Privatinstitut in Hirslanden, nach Ver-
übung von bedeutenden Wechselfälschungen verschwunden.
Zahl und Betrag der Wechselfälschungen sind noch nicht
festgestellt, es kommen immer wieder neue Wechsel mit
von ihm gefälschter Unterschrift zum Vorschein.

-- Ende Juni lf. Jahres feiert in Zürich der
"Schweiz. Typographenbund" sein 25jähriges Jubiläum.

-- In Winterthur ist am letzten Sonntag Morgen
um 5 Uhr die große Streuli'sche Seifenfabrik in Brand
gerathen und zum größten Theil abgebrannt. Der Brand
war, trotz des Eingreifens von 9 Hydrantenleitungen, erst
um 4 Uhr Nachmittags gelöscht. Der Schaden an zer-
störten Gebäuden, Maschinen und Material ist sehr groß.




Bern.

-- Das Durchbrennen scheint nun auch bei der schönen
Hälfte unseres Geschlechts in Mode kommen zu wollen.
Laut "Oberl. Volksbl." erzählt man sich eben, daß eine
in Bern domilizirte Dame, seit Kurzem Wittwe, in ihrer
Jugend kühne Reiterin und Rosselenkerin, nach verschiedenen
Wechselfälschungen und Hinterlassung bedeutender Schulden,
wofür sie öfters durch den Rechtsboten inkommodirt wurde,
das "Land der Corruption" verlassen habe, um ein besseres
jenseits des Ozeans aufzusuchen!

-- Die Bundesstadt hat vom letzten Samstag auf den
Sonntag den Generalfeldmarschall Graf Moltke in ihren
Mauern beherbergt. Derselbe befindet sich auf seiner
Heimreise aus Italien und kam, nachdem er Anfangs
letzter Woche den Mont-Cenis passirt, über Genf und
Lausanne am Samstag Abend kurz nach 4 Uhr in Bern
an. Er war bloß von einem Adjutanten begleitet und
wurde am Bahnhofe vom Militärattache der hiesigen
deutschen Gesandtschaft empfangen. -- Der "große Schlachten-
lenker" trug das einfachste Reisekleid; trotz seiner stark
nach vorwärts gebeugten Haltung zeigt der 83jährige
Greis (geboren 16. Oktober 1800) noch immer ein ver-
hältnißmäßig rüstiges Aussehen; seine mächtige Stirne
und seine charakteristisch ausgeprägten Gesichtszüge verrathen
auch jetzt noch den genialen Feldherrn, den großen Denker
und "Schweiger." Am Sonntag früh mit dem zweiten
Zug setzte Moltke seine Reise nach Luzern weiter und von
da an die Landesausstellung nach Zürich.

-- Aus dem St. Immerthale wird dem "Journal
du Jura" geschrieben, ein armer Geschirrhefter habe sich
dort ein originelles Haus eingerichtet. Um 100 Franken
kaufte er sich einen alten Personenwagen des Jura Indu-
striel, ohne Bänke und Räder; zwischen den beiden ersten
Fenstern brachte er einen Verschlag an und schuf sich so
eine Küche, der übrige Raum dient zur Wohn- und Schlaf-
stätte für ihn und seine aus sechs Köpfen bestehende Nach-
kommenschaft. Hinten dient ein kleines hölzernes Ställ-
chen zur Aufnahme der paar Ziegen, und der improvisirte
Grundeigenthümer beginnt bereits etwas Land um seine
Robinsohnhütte herum urbar zu machen, zu einem Gärtchen
und Kartoffelfeld. Wer diese Nachricht bezweifle, möge
sich durch den Augenschein überzeugen; die sonderbare
Niederlassung bestehe in der Nähe von Renau, am Ufer
der Suze.

Luzern.

-- Der Fremdenverkehr in Luzern ist bedeutender
als je in vergangenen Jahren zu dieser Saisonszeit.
Man hört auf den Dampfschiffen schon recht lebhaft in
fremden Sprachen reden. Jeden Tag bringen die Gott-
hardzüge, man darf sagen eine Menge von Reisenden.
Wenn's so fort geht, wird die Saison glänzend werden.

-- Im Oktober 1880 ist in Reiden die große Waisen-
anstaltsscheune mit bedeutenden Vorräthen, aller Fahrhabe
und einigen Stück Vieh niedergebrannt, ohne daß über die
Ursache des Brandes Bestimmtesermittelt werden konnte.
Nunmehr hat sich ein Anstaltsgenosse, Paul Eichholzer in
Reiden, beim Polizeiposten in Willisau gemeldet und er-
klärt, daß er die Scheune aus Zorn und Unwillen ange-
zündet habe, und das Gewissen lasse ihm keine Ruhe mehr.
Der Schaden betrug zirka Fr. 30,000.


[Spaltenumbruch]

-- Der Große Rath hat in seiner Sitzung vom letzten
Montag in sehr vernünftiger Weise eine Motion erheblich
erklärt, nach welcher alle "Kilbenen" im Kanton auf
einen und denselben Tag festgesetzt sein sollen. Der
Motionssteller, ein Herr Rüttimann von Aesch, argumen-
tirte hauptsächlich mit den Auslagen, welche der Besuch
verschiedener Kilbenen den Leuten, welche sich gern solchen
Vergnügungen hingeben, verurursacht, den Händel und
Schlägereien, welche dabei häufig vorkommen etc. Die
Motion wurde an den Regierungsrath zur Berichterstat-
und Antragstellung gewiesen. Wäre auch für andere
Kantone nachahmenswerth!

Uri.

-- Der Gemeinderath von Altdorf hat an die Gott-
hardbahn ein ausführliches Memorial gerichtet in Sachen
der Bewerbung für Erstellung der Centralwerkstätte der
Gotthardbahn auf dem Gebiete Altdorf's. Es werden in
der Schrift namentlich auch die lokalen Verhältnisse der
Gemeinde Altdorf besprochen und in ein sehr günstiges
Licht gestellt, hauptsächlich mit Bezug auf die Preise der
Lebensmittel und der Miethwohnungen, die zu entrichtenden
Steuern und Abgaben.

Schwyz.

-- Die eidg. Postverwaltung hat ein Begehren um
Revision des Prozesses gegen den wegen des Postdiebstahls
in Arth vom Gerichte freigesprochenen Rickenbacher einge-
reicht und will neue Beweismittel, deren Geldentmachung
ihr in der ersten Instanz abgeschnitten wurde, produziren.

-- Seminar.

Der Druck der Verhältnisse, unter
dem alle Lehranstalten leiden, macht sich auch hier sehr
fühlbar, denn Dienstags, den 29. Mai mußte hier der
neue Jahreskurs mit 14 Schülern eröffnet werden. Auf
den I. Kurs entfallen 4, auf den II. 6 und auf den III.
4 Zöglinge. Hochw. Herr Dekan Rüttimann hielt an die
Zöglinge und an die HH. Professoren eine erhebende An-
sprache.

-- Einsied eln.

(Viehandel.) Letzter Tage kauften
Franzosen zu guten Preisen 9 Kühe, alle nahe am Kalbern
und sind solche unter Begleitung eines hiesigen Landwirths
per Bahn nach Marseille abgefahren.

-- March. Schulhausbau.)

An die Gemeinde
Schübelbach tritt immer dringender die Nothwendigkeit neuer
Schulhausbauten heran. Die Bürgerversammlung hat sich
vorletzten Sonntag mit der wichtigen Angelegenheit be-
schäftigt und auf Antrag des Gemeinderathes beschlossen,
von 1884 an zehn Jahre lang alljährlich eine Steuer
von 1 vom Tausend zu erheben und zu kapitalisiren; auch
soll die Gemeinde-Korporation um einen angemessenen Bei-
trag angegangen werden. Auf diese Weise hofft die Ge-
meinde ohne allzugroße Anspannung des Steuersackes zu
der nöthigen Bausumme zu gelangen.

-- Höfe. (Eisenbahnen.)

Die Bahnstrecke Rapperswyl-
Pfäffikon hatte im verflossenen Monat April Fr. 96 we-
niger, pro Januar-April dagegen noch Fr. 413 mehr Ein-
nahmen als in gleicher Zeit des letzten Jahres.

Graubünden.

-- Während anderwärts der Grundbesitz vielfach an
Werth verliert, sind im Engadin in neuerer Zeit Grund-
stücke und Immobilien bedeutend im Werth gestiegen und
werden voraussichtlich diesen Sommer noch mehr in die
Höhe gehen. Das kleine "Hotel Bernet" in St. Moritz
wurde kürzlich zum Preise von Fr. 251,000 an Kaspar
Padrutt verkauft; gegenwärtig wird auf dem Maloja mit
dem Bau von vier Villen begonnen, zu welchen das Bau-
terrain mit Fr. 10 per Quadratmeter bezahlt worden ist.

-- Ein räthselhaftes Ereigniß.

Am vor-
letzten Mittwoch ging der auf Maloja stationirte Landjäger
Arpagaus, ein starker, noch junger, großer Mann von
Maloja mit einem ebenfalls rüstigen, 24 Jahre alten
Johann Platz, von Rofna im Oberhalbstein, von Maloja
ab, um denselben dem Kreisamte zum Zwecke einer krimi-
nellen Untersuchung zuzuführen. Am gleichen Tage zogen
dann zwischen Sils und Silvaplana Fuhrleute den J. Platz
aus dem See. Er lebte und wollte gar nicht wissen, wie
er in den See gekommen sei. Herwärts der Baselgia-
Brücke sei er "trümmlig" (stuorn) geworden und könne
nicht sagen, was von diesem Augenblicke an mit ihm ge-
schehen und was aus dem Landjäger geworden sei. Land-
jäger Arpagaus ist spurlos verschwunden. -- Hr. Ver-
hörrichter Deflorin ist in dieser Sache nach dem Engadin
gereist.

-- Der verschwundene Landjäger Arpagaus ist letzten
Samstag todt aus dem Silvaplaner See herausgezogen
worden. Ein Schlag über die Schläfe scheint seinen Tod
herbeigeführt zu haben.

Aargau.

-- Ein Korrespondent schreibt der "Botschaft": Der
"Frickthaler" Nr. 40 berichtet, daß vor einigen Tagen in
Obermumpf eine römisch-kathol. Frau gestorben, welche vor
ihrem Tode ausdrücklich verlangt hatte, daß sie von einem
römisch-kathol. Geistlichen zu Grabe begleitet werden wolle.
Allein ihre altkatholischen Verwandten nahmen die Dienste
des altkathol. Pastors Kolb in Anspruch. Dieser hielt
auf dem Kirchhofe folgende Grabrede: "Wir übergeben
hiermit den Leichnam unserer "Mitschwester" -- den Na-
men wußte |er nicht, blätterte hierauf eine Zeit lang im
Buche und sagte dann "thut auch nichts (wenn ich den
Namen schon nicht weiß) -- der Erde. Versehen mit den
Tröstungen ihrer Religion ist sie in das Jenseits abge-
schieden. Sie war eben eine Weibsperson und konnte das
Bessere (?) nicht einsehen. War leider Niemand da, der

[Spaltenumbruch]
Gotthardbahn.

Der Verwaltungsrath der
Gotthardbahn genehmigte in ſeiner Sitzung vom 27. ds.
die Rechnungen und die Bilanzirung der Direktion pro
1882. Von dem Saldo der Betriebsrechnung für das
zweite Halbjahr, welches 1,394,697 Fr. beträgt, werden
418,457 Fr. in den Reſervefond für Erneuerung von
Oberbau und Rollmaterial und außerordentliche Unfälle
gelegt, 333,607 Fr. zu Abſchreibungen auf Liegenſchaften,
Maſchinen und Kursverluſte, 58,345 Fr. für Koſten der
Eröffnungsfeier verwendet, 109,493 Fr. dem Baufond zu-
gefügt. Von dem Reſt im Betrage von 513,138 Fr.
werden 6¼ Fr.-5 Mark Dividende per Aktie oder 2½%
pro anno vertheilt, 108,138 Fr. auf neue Rechnung über-
tragen. Die Generalverſammlung findet am 30. Juni ſtatt.




St. Galliſches.



Regierungsraths-Verhandlungen.

Herr
Dr. Kuhn in St. Gallen übermittelt Namens eines Un-
genannten Fr. 500 zu Gunſten von Freibetten im Kan-
tonsſpital.

Der Regierungsrath trifft die Anordnungen zum Voll-
zuge der Großrathsbeſchlüße vom 21. bis 23. Mai.

Der evangeliſche Schulrath von Goßau erhält die Be-
willigung zur Verwendung einer Nachſteuer an die Re-
paraturkoſten des Schulhauſes.

Die Waldwirthſchaftspläne des Kloſters „Maria Hilf“
in Altſtätten und der Rhode Hinterforſt-Altſtätten werden
genehmiget.

Angeſichts der manchen Orts auftretenden Maul- und
Klauenſeuche wird an die Bezirksammänner von Unter-
und Oberrheinthal, Werdenberg, Ober- und Neutoggenburg,
behufs Kontrolirung der bevorſtehenden Viehalpfahrten ein be-
ſonderes Kreisſchreiben erlaſſen.

An Schreiner Ignaz Wild von Tannheim, Groß-
herzogthum Baden, aufgenommen in Lütisburg, wird der
Kantonsbürgerrechtsbrief ausgehändigt.

An das diesjährige Preisturnfeſt in Goßau
wird eine Ehrengabe von 100 Fr. verabfolgt.

Die Wahl des Neuprieſters, Hrn. Anton Bolhalter
von Alt St. Johann, zum Kaplan der Kirchgemeinde Flums
wird anerkannt.

Schloſſermeiſter Johannes Schmid in Wattwyl erhält
das Patent als Blitzableiteraufſeher.

Stickerei.

Im Induſtrie- und Gewerbemuſeum
in St. Gallen ſind gegenwärtig folgende Artikel ausge-
ſtellt, welche Zeichnern und Stickfabrikanten dankbaren Stoff
bieten;

1) Muſterbuch und Photographien der Schiffliſtickma-
ſchinen, Syſtem Gröbli, aus der mechaniſchen Werkſtätte
von I. I. Rieter und Komp. in Töß;

2) eine Anzahl prachtvoller Zeichnungen für Bandes
und Stores aus dem Atelier der Herren Mick und Kür-
ſteiner in Paris;

3) Vitragen in Bobbinettechnik, franzöſiſches Fabrikat;

4) Geprägte Blumenpapiere, Spitzen-Imitation nach
Entwürfen von Direktor Friedrich Fiſchbach, ausgeführt von
Ude und Klebe in Eberſtadt bei Darmſtadt.

— (Tieferlegung des Bodenſees.)

Deutſche
Blätter berichten: Nach Mittheilungen, die aus Kreiſen
ſtammen, welche mit holländiſchen Verhältniſſen bekannt
ſind, beſchäftigt man ſich in Holland lebhaft mit der Frage
der Tieferlegung des Waſſerſpiegels im Bodenſee. Da
man die niederländiſche Schifffahrt bei dieſer Angelegenheit
ſtark betheiligt glaubt, ſo ſagt man in den intereſſirten
Kreiſen, daß, bevor Veränderungen am Bodenſee vor-
genommen werden, allen Rheinuferſtaaten, alſo auch Hol-
land, Gelegenheit gegeben werde, die Pläne näher zu
prüfen und etwaige Bedenken dagegen geltend zu machen.
Ueber das Stadium der Vorbereitungen ſoll übrigens das
Projekt noch nicht hinausgelangt ſein. Der Plan, jene
Frage in Erwägung zu ziehen und zur Unterſuchung der
einſchlägigen Verhältniſſe eine Konferenz zuſammentreten
zu laſſen, iſt ſchon ſeit dem Jahre 1880 in der Preſſe
beſprochen worden. Auch im Reichstage iſt die Angelegen-
heit zur Sprache gebracht worden, und man darf wohl
verſichert ſein, daß die Wichtigkeit derſelben an maßgebender
Stelle nicht verkannt wird.

— Die St. Galler wollen mit der Erſtellung einer
Tonhalle Ernſt machen. Ein Initiativkomite ſei eifrig an
der Arbeit und demnächſt werde dasſelbe mit ſeinem Finanz-
plan zur Schaffung der nöthigen Kapitalien an’s Tages-
licht treten.

— Beim Bezirksgerichte Dornbirn befindet ſich ein
gewiſſer Huber von Luſtenau in Unterſuchsverhaft, der in
vielen rheinthaliſchen Orten, ſowie in Rorſchach und Um-
gegend, namentlich an Markttagen eine große Zahl von
Diebſtählen ausgeführt haben ſoll. Die Hausdurchſuchung
ergab einen förmlichen Bazar von den verſchiedenſten Waa-
ren; die Stückzahl beläuft ſich auf 750.

Rorſchach.

Die Veruntreuungen des verſtor-
benen Gemeindammann betragen bis jetzt Fr. 52,000 (nicht
65,000 Fr.) Der Titl. Gemeinderath wird ſehr wahr-
ſcheinlich in Folge dieſes Vorkommniſſes eine Pfandreviſion
beſchließen.

Grub.

Hier wurde Lehrer R. abgefaßt, der un-
ſittlicher Handlungen gegen Kinder angeklagt iſt. Der
Unterſuch wird ergeben, inwieweit die Anklage begründet
iſt oder nicht.

— Die Toggenburger Wallfahrt nach Maria
Einſiedeln findet am 4. und 5. Juni ſtatt.


[Spaltenumbruch]
Oberhelfenſchwil.

Allgemeines Bedauern er-
regt hier der am Sonntag Morgen erfolgte Tod des Herrn
Adolf Kunz, Bierbrauer, eines jungen und thätigen Man-
nes. Schon ſeit mehreren Tagen körperlich und gemüthlich
angegriffen, verſetzte er ſich am Samſtag Nachmittag, nach-
dem er das Bett verlaſſen hatte, zwei Stiche, die enorme
Blutverluſte und in der Frühe des folgenden Tages ſeinen
Tod zur Folge hatten.

— Die Delegirtenverſammlung der Feuer-
wehrſektionen des Linthalverbandes, der von Rüti-Wald-
weg, Rapperswil, Glarus, Ennenda, Schwanden, Flums-
Wallenſtadt u. ſ. w. bis nach Chur 17 Sektionen umfaßt,
hat für die diesjährige Feſtverſammlung einſtimmig Chur
als Feſtort bezeichnet und wird dieſelbe im Laufe dieſes
Sommers etwa Ende Juni oder Anfangs Juli ſtattfinden.

Rapperswyl wählte am 27. Mai, nachdem
Herr Apotheker Helbling von dieſen Stellen zurückgetreten
Herrn Präſident Rikenmann in das katholiſche Kollegium
ſowie in den Kirchenrath, und zu deſſen Präſidenten, und
Hrn. Verwalter Perola in das Baukollegium.




Kantonales.
Zürich.

— Zürich hat die Aufhebung des Impfzwanges mit
großer, die Wiedereinführung der Todesſtrafe mit kleiner
Mehrheit beſchloſſen.

— In Zürich iſt Lehrer von Arx, angeſtellt ge-
weſen an einem Privatinſtitut in Hirslanden, nach Ver-
übung von bedeutenden Wechſelfälſchungen verſchwunden.
Zahl und Betrag der Wechſelfälſchungen ſind noch nicht
feſtgeſtellt, es kommen immer wieder neue Wechſel mit
von ihm gefälſchter Unterſchrift zum Vorſchein.

— Ende Juni lf. Jahres feiert in Zürich der
„Schweiz. Typographenbund“ ſein 25jähriges Jubiläum.

— In Winterthur iſt am letzten Sonntag Morgen
um 5 Uhr die große Streuli’ſche Seifenfabrik in Brand
gerathen und zum größten Theil abgebrannt. Der Brand
war, trotz des Eingreifens von 9 Hydrantenleitungen, erſt
um 4 Uhr Nachmittags gelöſcht. Der Schaden an zer-
ſtörten Gebäuden, Maſchinen und Material iſt ſehr groß.




Bern.

— Das Durchbrennen ſcheint nun auch bei der ſchönen
Hälfte unſeres Geſchlechts in Mode kommen zu wollen.
Laut „Oberl. Volksbl.“ erzählt man ſich eben, daß eine
in Bern domilizirte Dame, ſeit Kurzem Wittwe, in ihrer
Jugend kühne Reiterin und Roſſelenkerin, nach verſchiedenen
Wechſelfälſchungen und Hinterlaſſung bedeutender Schulden,
wofür ſie öfters durch den Rechtsboten inkommodirt wurde,
das „Land der Corruption“ verlaſſen habe, um ein beſſeres
jenſeits des Ozeans aufzuſuchen!

— Die Bundesſtadt hat vom letzten Samſtag auf den
Sonntag den Generalfeldmarſchall Graf Moltke in ihren
Mauern beherbergt. Derſelbe befindet ſich auf ſeiner
Heimreiſe aus Italien und kam, nachdem er Anfangs
letzter Woche den Mont-Cenis paſſirt, über Genf und
Lauſanne am Samſtag Abend kurz nach 4 Uhr in Bern
an. Er war bloß von einem Adjutanten begleitet und
wurde am Bahnhofe vom Militärattaché der hieſigen
deutſchen Geſandtſchaft empfangen. — Der „große Schlachten-
lenker“ trug das einfachſte Reiſekleid; trotz ſeiner ſtark
nach vorwärts gebeugten Haltung zeigt der 83jährige
Greis (geboren 16. Oktober 1800) noch immer ein ver-
hältnißmäßig rüſtiges Ausſehen; ſeine mächtige Stirne
und ſeine charakteriſtiſch ausgeprägten Geſichtszüge verrathen
auch jetzt noch den genialen Feldherrn, den großen Denker
und „Schweiger.“ Am Sonntag früh mit dem zweiten
Zug ſetzte Moltke ſeine Reiſe nach Luzern weiter und von
da an die Landesausſtellung nach Zürich.

— Aus dem St. Immerthale wird dem „Journal
du Jura“ geſchrieben, ein armer Geſchirrhefter habe ſich
dort ein originelles Haus eingerichtet. Um 100 Franken
kaufte er ſich einen alten Perſonenwagen des Jura Indu-
ſtriel, ohne Bänke und Räder; zwiſchen den beiden erſten
Fenſtern brachte er einen Verſchlag an und ſchuf ſich ſo
eine Küche, der übrige Raum dient zur Wohn- und Schlaf-
ſtätte für ihn und ſeine aus ſechs Köpfen beſtehende Nach-
kommenſchaft. Hinten dient ein kleines hölzernes Ställ-
chen zur Aufnahme der paar Ziegen, und der improviſirte
Grundeigenthümer beginnt bereits etwas Land um ſeine
Robinſohnhütte herum urbar zu machen, zu einem Gärtchen
und Kartoffelfeld. Wer dieſe Nachricht bezweifle, möge
ſich durch den Augenſchein überzeugen; die ſonderbare
Niederlaſſung beſtehe in der Nähe von Renau, am Ufer
der Suze.

Luzern.

— Der Fremdenverkehr in Luzern iſt bedeutender
als je in vergangenen Jahren zu dieſer Saiſonszeit.
Man hört auf den Dampfſchiffen ſchon recht lebhaft in
fremden Sprachen reden. Jeden Tag bringen die Gott-
hardzüge, man darf ſagen eine Menge von Reiſenden.
Wenn’s ſo fort geht, wird die Saiſon glänzend werden.

— Im Oktober 1880 iſt in Reiden die große Waiſen-
anſtaltsſcheune mit bedeutenden Vorräthen, aller Fahrhabe
und einigen Stück Vieh niedergebrannt, ohne daß über die
Urſache des Brandes Beſtimmtesermittelt werden konnte.
Nunmehr hat ſich ein Anſtaltsgenoſſe, Paul Eichholzer in
Reiden, beim Polizeipoſten in Willisau gemeldet und er-
klärt, daß er die Scheune aus Zorn und Unwillen ange-
zündet habe, und das Gewiſſen laſſe ihm keine Ruhe mehr.
Der Schaden betrug zirka Fr. 30,000.


[Spaltenumbruch]

— Der Große Rath hat in ſeiner Sitzung vom letzten
Montag in ſehr vernünftiger Weiſe eine Motion erheblich
erklärt, nach welcher alle „Kilbenen“ im Kanton auf
einen und denſelben Tag feſtgeſetzt ſein ſollen. Der
Motionsſteller, ein Herr Rüttimann von Aeſch, argumen-
tirte hauptſächlich mit den Auslagen, welche der Beſuch
verſchiedener Kilbenen den Leuten, welche ſich gern ſolchen
Vergnügungen hingeben, verururſacht, den Händel und
Schlägereien, welche dabei häufig vorkommen ꝛc. Die
Motion wurde an den Regierungsrath zur Berichterſtat-
und Antragſtellung gewieſen. Wäre auch für andere
Kantone nachahmenswerth!

Uri.

— Der Gemeinderath von Altdorf hat an die Gott-
hardbahn ein ausführliches Memorial gerichtet in Sachen
der Bewerbung für Erſtellung der Centralwerkſtätte der
Gotthardbahn auf dem Gebiete Altdorf’s. Es werden in
der Schrift namentlich auch die lokalen Verhältniſſe der
Gemeinde Altdorf beſprochen und in ein ſehr günſtiges
Licht geſtellt, hauptſächlich mit Bezug auf die Preiſe der
Lebensmittel und der Miethwohnungen, die zu entrichtenden
Steuern und Abgaben.

Schwyz.

— Die eidg. Poſtverwaltung hat ein Begehren um
Reviſion des Prozeſſes gegen den wegen des Poſtdiebſtahls
in Arth vom Gerichte freigeſprochenen Rickenbacher einge-
reicht und will neue Beweismittel, deren Geldentmachung
ihr in der erſten Inſtanz abgeſchnitten wurde, produziren.

Seminar.

Der Druck der Verhältniſſe, unter
dem alle Lehranſtalten leiden, macht ſich auch hier ſehr
fühlbar, denn Dienſtags, den 29. Mai mußte hier der
neue Jahreskurs mit 14 Schülern eröffnet werden. Auf
den I. Kurs entfallen 4, auf den II. 6 und auf den III.
4 Zöglinge. Hochw. Herr Dekan Rüttimann hielt an die
Zöglinge und an die HH. Profeſſoren eine erhebende An-
ſprache.

Einſied eln.

(Viehandel.) Letzter Tage kauften
Franzoſen zu guten Preiſen 9 Kühe, alle nahe am Kalbern
und ſind ſolche unter Begleitung eines hieſigen Landwirths
per Bahn nach Marſeille abgefahren.

March. Schulhausbau.)

An die Gemeinde
Schübelbach tritt immer dringender die Nothwendigkeit neuer
Schulhausbauten heran. Die Bürgerverſammlung hat ſich
vorletzten Sonntag mit der wichtigen Angelegenheit be-
ſchäftigt und auf Antrag des Gemeinderathes beſchloſſen,
von 1884 an zehn Jahre lang alljährlich eine Steuer
von 1 vom Tauſend zu erheben und zu kapitaliſiren; auch
ſoll die Gemeinde-Korporation um einen angemeſſenen Bei-
trag angegangen werden. Auf dieſe Weiſe hofft die Ge-
meinde ohne allzugroße Anſpannung des Steuerſackes zu
der nöthigen Bauſumme zu gelangen.

Höfe. (Eiſenbahnen.)

Die Bahnſtrecke Rapperswyl-
Pfäffikon hatte im verfloſſenen Monat April Fr. 96 we-
niger, pro Januar-April dagegen noch Fr. 413 mehr Ein-
nahmen als in gleicher Zeit des letzten Jahres.

Graubünden.

— Während anderwärts der Grundbeſitz vielfach an
Werth verliert, ſind im Engadin in neuerer Zeit Grund-
ſtücke und Immobilien bedeutend im Werth geſtiegen und
werden vorausſichtlich dieſen Sommer noch mehr in die
Höhe gehen. Das kleine „Hotel Bernet“ in St. Moritz
wurde kürzlich zum Preiſe von Fr. 251,000 an Kaſpar
Padrutt verkauft; gegenwärtig wird auf dem Maloja mit
dem Bau von vier Villen begonnen, zu welchen das Bau-
terrain mit Fr. 10 per Quadratmeter bezahlt worden iſt.

Ein räthſelhaftes Ereigniß.

Am vor-
letzten Mittwoch ging der auf Maloja ſtationirte Landjäger
Arpagaus, ein ſtarker, noch junger, großer Mann von
Maloja mit einem ebenfalls rüſtigen, 24 Jahre alten
Johann Platz, von Rofna im Oberhalbſtein, von Maloja
ab, um denſelben dem Kreisamte zum Zwecke einer krimi-
nellen Unterſuchung zuzuführen. Am gleichen Tage zogen
dann zwiſchen Sils und Silvaplana Fuhrleute den J. Platz
aus dem See. Er lebte und wollte gar nicht wiſſen, wie
er in den See gekommen ſei. Herwärts der Baſelgia-
Brücke ſei er „trümmlig“ (ſtuorn) geworden und könne
nicht ſagen, was von dieſem Augenblicke an mit ihm ge-
ſchehen und was aus dem Landjäger geworden ſei. Land-
jäger Arpagaus iſt ſpurlos verſchwunden. — Hr. Ver-
hörrichter Deflorin iſt in dieſer Sache nach dem Engadin
gereist.

— Der verſchwundene Landjäger Arpagaus iſt letzten
Samſtag todt aus dem Silvaplaner See herausgezogen
worden. Ein Schlag über die Schläfe ſcheint ſeinen Tod
herbeigeführt zu haben.

Aargau.

— Ein Korreſpondent ſchreibt der „Botſchaft“: Der
„Frickthaler“ Nr. 40 berichtet, daß vor einigen Tagen in
Obermumpf eine römiſch-kathol. Frau geſtorben, welche vor
ihrem Tode ausdrücklich verlangt hatte, daß ſie von einem
römiſch-kathol. Geiſtlichen zu Grabe begleitet werden wolle.
Allein ihre altkatholiſchen Verwandten nahmen die Dienſte
des altkathol. Paſtors Kolb in Anſpruch. Dieſer hielt
auf dem Kirchhofe folgende Grabrede: „Wir übergeben
hiermit den Leichnam unſerer „Mitſchweſter“ — den Na-
men wußte |er nicht, blätterte hierauf eine Zeit lang im
Buche und ſagte dann „thut auch nichts (wenn ich den
Namen ſchon nicht weiß) — der Erde. Verſehen mit den
Tröſtungen ihrer Religion iſt ſie in das Jenſeits abge-
ſchieden. Sie war eben eine Weibsperſon und konnte das
Beſſere (?) nicht einſehen. War leider Niemand da, der

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[2/0002] — Gotthardbahn. Der Verwaltungsrath der Gotthardbahn genehmigte in ſeiner Sitzung vom 27. ds. die Rechnungen und die Bilanzirung der Direktion pro 1882. Von dem Saldo der Betriebsrechnung für das zweite Halbjahr, welches 1,394,697 Fr. beträgt, werden 418,457 Fr. in den Reſervefond für Erneuerung von Oberbau und Rollmaterial und außerordentliche Unfälle gelegt, 333,607 Fr. zu Abſchreibungen auf Liegenſchaften, Maſchinen und Kursverluſte, 58,345 Fr. für Koſten der Eröffnungsfeier verwendet, 109,493 Fr. dem Baufond zu- gefügt. Von dem Reſt im Betrage von 513,138 Fr. werden 6¼ Fr.-5 Mark Dividende per Aktie oder 2½% pro anno vertheilt, 108,138 Fr. auf neue Rechnung über- tragen. Die Generalverſammlung findet am 30. Juni ſtatt. St. Galliſches. — Regierungsraths-Verhandlungen. Herr Dr. Kuhn in St. Gallen übermittelt Namens eines Un- genannten Fr. 500 zu Gunſten von Freibetten im Kan- tonsſpital. Der Regierungsrath trifft die Anordnungen zum Voll- zuge der Großrathsbeſchlüße vom 21. bis 23. Mai. Der evangeliſche Schulrath von Goßau erhält die Be- willigung zur Verwendung einer Nachſteuer an die Re- paraturkoſten des Schulhauſes. Die Waldwirthſchaftspläne des Kloſters „Maria Hilf“ in Altſtätten und der Rhode Hinterforſt-Altſtätten werden genehmiget. Angeſichts der manchen Orts auftretenden Maul- und Klauenſeuche wird an die Bezirksammänner von Unter- und Oberrheinthal, Werdenberg, Ober- und Neutoggenburg, behufs Kontrolirung der bevorſtehenden Viehalpfahrten ein be- ſonderes Kreisſchreiben erlaſſen. An Schreiner Ignaz Wild von Tannheim, Groß- herzogthum Baden, aufgenommen in Lütisburg, wird der Kantonsbürgerrechtsbrief ausgehändigt. An das diesjährige Preisturnfeſt in Goßau wird eine Ehrengabe von 100 Fr. verabfolgt. Die Wahl des Neuprieſters, Hrn. Anton Bolhalter von Alt St. Johann, zum Kaplan der Kirchgemeinde Flums wird anerkannt. Schloſſermeiſter Johannes Schmid in Wattwyl erhält das Patent als Blitzableiteraufſeher. — Stickerei. Im Induſtrie- und Gewerbemuſeum in St. Gallen ſind gegenwärtig folgende Artikel ausge- ſtellt, welche Zeichnern und Stickfabrikanten dankbaren Stoff bieten; 1) Muſterbuch und Photographien der Schiffliſtickma- ſchinen, Syſtem Gröbli, aus der mechaniſchen Werkſtätte von I. I. Rieter und Komp. in Töß; 2) eine Anzahl prachtvoller Zeichnungen für Bandes und Stores aus dem Atelier der Herren Mick und Kür- ſteiner in Paris; 3) Vitragen in Bobbinettechnik, franzöſiſches Fabrikat; 4) Geprägte Blumenpapiere, Spitzen-Imitation nach Entwürfen von Direktor Friedrich Fiſchbach, ausgeführt von Ude und Klebe in Eberſtadt bei Darmſtadt. — (Tieferlegung des Bodenſees.) Deutſche Blätter berichten: Nach Mittheilungen, die aus Kreiſen ſtammen, welche mit holländiſchen Verhältniſſen bekannt ſind, beſchäftigt man ſich in Holland lebhaft mit der Frage der Tieferlegung des Waſſerſpiegels im Bodenſee. Da man die niederländiſche Schifffahrt bei dieſer Angelegenheit ſtark betheiligt glaubt, ſo ſagt man in den intereſſirten Kreiſen, daß, bevor Veränderungen am Bodenſee vor- genommen werden, allen Rheinuferſtaaten, alſo auch Hol- land, Gelegenheit gegeben werde, die Pläne näher zu prüfen und etwaige Bedenken dagegen geltend zu machen. Ueber das Stadium der Vorbereitungen ſoll übrigens das Projekt noch nicht hinausgelangt ſein. Der Plan, jene Frage in Erwägung zu ziehen und zur Unterſuchung der einſchlägigen Verhältniſſe eine Konferenz zuſammentreten zu laſſen, iſt ſchon ſeit dem Jahre 1880 in der Preſſe beſprochen worden. Auch im Reichstage iſt die Angelegen- heit zur Sprache gebracht worden, und man darf wohl verſichert ſein, daß die Wichtigkeit derſelben an maßgebender Stelle nicht verkannt wird. — Die St. Galler wollen mit der Erſtellung einer Tonhalle Ernſt machen. Ein Initiativkomite ſei eifrig an der Arbeit und demnächſt werde dasſelbe mit ſeinem Finanz- plan zur Schaffung der nöthigen Kapitalien an’s Tages- licht treten. — Beim Bezirksgerichte Dornbirn befindet ſich ein gewiſſer Huber von Luſtenau in Unterſuchsverhaft, der in vielen rheinthaliſchen Orten, ſowie in Rorſchach und Um- gegend, namentlich an Markttagen eine große Zahl von Diebſtählen ausgeführt haben ſoll. Die Hausdurchſuchung ergab einen förmlichen Bazar von den verſchiedenſten Waa- ren; die Stückzahl beläuft ſich auf 750. — Rorſchach. Die Veruntreuungen des verſtor- benen Gemeindammann betragen bis jetzt Fr. 52,000 (nicht 65,000 Fr.) Der Titl. Gemeinderath wird ſehr wahr- ſcheinlich in Folge dieſes Vorkommniſſes eine Pfandreviſion beſchließen. — Grub. Hier wurde Lehrer R. abgefaßt, der un- ſittlicher Handlungen gegen Kinder angeklagt iſt. Der Unterſuch wird ergeben, inwieweit die Anklage begründet iſt oder nicht. — Die Toggenburger Wallfahrt nach Maria Einſiedeln findet am 4. und 5. Juni ſtatt. — Oberhelfenſchwil. Allgemeines Bedauern er- regt hier der am Sonntag Morgen erfolgte Tod des Herrn Adolf Kunz, Bierbrauer, eines jungen und thätigen Man- nes. Schon ſeit mehreren Tagen körperlich und gemüthlich angegriffen, verſetzte er ſich am Samſtag Nachmittag, nach- dem er das Bett verlaſſen hatte, zwei Stiche, die enorme Blutverluſte und in der Frühe des folgenden Tages ſeinen Tod zur Folge hatten. — Die Delegirtenverſammlung der Feuer- wehrſektionen des Linthalverbandes, der von Rüti-Wald- weg, Rapperswil, Glarus, Ennenda, Schwanden, Flums- Wallenſtadt u. ſ. w. bis nach Chur 17 Sektionen umfaßt, hat für die diesjährige Feſtverſammlung einſtimmig Chur als Feſtort bezeichnet und wird dieſelbe im Laufe dieſes Sommers etwa Ende Juni oder Anfangs Juli ſtattfinden. — Rapperswyl wählte am 27. Mai, nachdem Herr Apotheker Helbling von dieſen Stellen zurückgetreten Herrn Präſident Rikenmann in das katholiſche Kollegium ſowie in den Kirchenrath, und zu deſſen Präſidenten, und Hrn. Verwalter Perola in das Baukollegium. Kantonales. Zürich. — Zürich hat die Aufhebung des Impfzwanges mit großer, die Wiedereinführung der Todesſtrafe mit kleiner Mehrheit beſchloſſen. — In Zürich iſt Lehrer von Arx, angeſtellt ge- weſen an einem Privatinſtitut in Hirslanden, nach Ver- übung von bedeutenden Wechſelfälſchungen verſchwunden. Zahl und Betrag der Wechſelfälſchungen ſind noch nicht feſtgeſtellt, es kommen immer wieder neue Wechſel mit von ihm gefälſchter Unterſchrift zum Vorſchein. — Ende Juni lf. Jahres feiert in Zürich der „Schweiz. Typographenbund“ ſein 25jähriges Jubiläum. — In Winterthur iſt am letzten Sonntag Morgen um 5 Uhr die große Streuli’ſche Seifenfabrik in Brand gerathen und zum größten Theil abgebrannt. Der Brand war, trotz des Eingreifens von 9 Hydrantenleitungen, erſt um 4 Uhr Nachmittags gelöſcht. Der Schaden an zer- ſtörten Gebäuden, Maſchinen und Material iſt ſehr groß. Bern. — Das Durchbrennen ſcheint nun auch bei der ſchönen Hälfte unſeres Geſchlechts in Mode kommen zu wollen. Laut „Oberl. Volksbl.“ erzählt man ſich eben, daß eine in Bern domilizirte Dame, ſeit Kurzem Wittwe, in ihrer Jugend kühne Reiterin und Roſſelenkerin, nach verſchiedenen Wechſelfälſchungen und Hinterlaſſung bedeutender Schulden, wofür ſie öfters durch den Rechtsboten inkommodirt wurde, das „Land der Corruption“ verlaſſen habe, um ein beſſeres jenſeits des Ozeans aufzuſuchen! — Die Bundesſtadt hat vom letzten Samſtag auf den Sonntag den Generalfeldmarſchall Graf Moltke in ihren Mauern beherbergt. Derſelbe befindet ſich auf ſeiner Heimreiſe aus Italien und kam, nachdem er Anfangs letzter Woche den Mont-Cenis paſſirt, über Genf und Lauſanne am Samſtag Abend kurz nach 4 Uhr in Bern an. Er war bloß von einem Adjutanten begleitet und wurde am Bahnhofe vom Militärattaché der hieſigen deutſchen Geſandtſchaft empfangen. — Der „große Schlachten- lenker“ trug das einfachſte Reiſekleid; trotz ſeiner ſtark nach vorwärts gebeugten Haltung zeigt der 83jährige Greis (geboren 16. Oktober 1800) noch immer ein ver- hältnißmäßig rüſtiges Ausſehen; ſeine mächtige Stirne und ſeine charakteriſtiſch ausgeprägten Geſichtszüge verrathen auch jetzt noch den genialen Feldherrn, den großen Denker und „Schweiger.“ Am Sonntag früh mit dem zweiten Zug ſetzte Moltke ſeine Reiſe nach Luzern weiter und von da an die Landesausſtellung nach Zürich. — Aus dem St. Immerthale wird dem „Journal du Jura“ geſchrieben, ein armer Geſchirrhefter habe ſich dort ein originelles Haus eingerichtet. Um 100 Franken kaufte er ſich einen alten Perſonenwagen des Jura Indu- ſtriel, ohne Bänke und Räder; zwiſchen den beiden erſten Fenſtern brachte er einen Verſchlag an und ſchuf ſich ſo eine Küche, der übrige Raum dient zur Wohn- und Schlaf- ſtätte für ihn und ſeine aus ſechs Köpfen beſtehende Nach- kommenſchaft. Hinten dient ein kleines hölzernes Ställ- chen zur Aufnahme der paar Ziegen, und der improviſirte Grundeigenthümer beginnt bereits etwas Land um ſeine Robinſohnhütte herum urbar zu machen, zu einem Gärtchen und Kartoffelfeld. Wer dieſe Nachricht bezweifle, möge ſich durch den Augenſchein überzeugen; die ſonderbare Niederlaſſung beſtehe in der Nähe von Renau, am Ufer der Suze. Luzern. — Der Fremdenverkehr in Luzern iſt bedeutender als je in vergangenen Jahren zu dieſer Saiſonszeit. Man hört auf den Dampfſchiffen ſchon recht lebhaft in fremden Sprachen reden. Jeden Tag bringen die Gott- hardzüge, man darf ſagen eine Menge von Reiſenden. Wenn’s ſo fort geht, wird die Saiſon glänzend werden. — Im Oktober 1880 iſt in Reiden die große Waiſen- anſtaltsſcheune mit bedeutenden Vorräthen, aller Fahrhabe und einigen Stück Vieh niedergebrannt, ohne daß über die Urſache des Brandes Beſtimmtesermittelt werden konnte. Nunmehr hat ſich ein Anſtaltsgenoſſe, Paul Eichholzer in Reiden, beim Polizeipoſten in Willisau gemeldet und er- klärt, daß er die Scheune aus Zorn und Unwillen ange- zündet habe, und das Gewiſſen laſſe ihm keine Ruhe mehr. Der Schaden betrug zirka Fr. 30,000. — Der Große Rath hat in ſeiner Sitzung vom letzten Montag in ſehr vernünftiger Weiſe eine Motion erheblich erklärt, nach welcher alle „Kilbenen“ im Kanton auf einen und denſelben Tag feſtgeſetzt ſein ſollen. Der Motionsſteller, ein Herr Rüttimann von Aeſch, argumen- tirte hauptſächlich mit den Auslagen, welche der Beſuch verſchiedener Kilbenen den Leuten, welche ſich gern ſolchen Vergnügungen hingeben, verururſacht, den Händel und Schlägereien, welche dabei häufig vorkommen ꝛc. Die Motion wurde an den Regierungsrath zur Berichterſtat- und Antragſtellung gewieſen. Wäre auch für andere Kantone nachahmenswerth! Uri. — Der Gemeinderath von Altdorf hat an die Gott- hardbahn ein ausführliches Memorial gerichtet in Sachen der Bewerbung für Erſtellung der Centralwerkſtätte der Gotthardbahn auf dem Gebiete Altdorf’s. Es werden in der Schrift namentlich auch die lokalen Verhältniſſe der Gemeinde Altdorf beſprochen und in ein ſehr günſtiges Licht geſtellt, hauptſächlich mit Bezug auf die Preiſe der Lebensmittel und der Miethwohnungen, die zu entrichtenden Steuern und Abgaben. Schwyz. — Die eidg. Poſtverwaltung hat ein Begehren um Reviſion des Prozeſſes gegen den wegen des Poſtdiebſtahls in Arth vom Gerichte freigeſprochenen Rickenbacher einge- reicht und will neue Beweismittel, deren Geldentmachung ihr in der erſten Inſtanz abgeſchnitten wurde, produziren. — Seminar. Der Druck der Verhältniſſe, unter dem alle Lehranſtalten leiden, macht ſich auch hier ſehr fühlbar, denn Dienſtags, den 29. Mai mußte hier der neue Jahreskurs mit 14 Schülern eröffnet werden. Auf den I. Kurs entfallen 4, auf den II. 6 und auf den III. 4 Zöglinge. Hochw. Herr Dekan Rüttimann hielt an die Zöglinge und an die HH. Profeſſoren eine erhebende An- ſprache. — Einſied eln. (Viehandel.) Letzter Tage kauften Franzoſen zu guten Preiſen 9 Kühe, alle nahe am Kalbern und ſind ſolche unter Begleitung eines hieſigen Landwirths per Bahn nach Marſeille abgefahren. — March. Schulhausbau.) An die Gemeinde Schübelbach tritt immer dringender die Nothwendigkeit neuer Schulhausbauten heran. Die Bürgerverſammlung hat ſich vorletzten Sonntag mit der wichtigen Angelegenheit be- ſchäftigt und auf Antrag des Gemeinderathes beſchloſſen, von 1884 an zehn Jahre lang alljährlich eine Steuer von 1 vom Tauſend zu erheben und zu kapitaliſiren; auch ſoll die Gemeinde-Korporation um einen angemeſſenen Bei- trag angegangen werden. Auf dieſe Weiſe hofft die Ge- meinde ohne allzugroße Anſpannung des Steuerſackes zu der nöthigen Bauſumme zu gelangen. — Höfe. (Eiſenbahnen.) Die Bahnſtrecke Rapperswyl- Pfäffikon hatte im verfloſſenen Monat April Fr. 96 we- niger, pro Januar-April dagegen noch Fr. 413 mehr Ein- nahmen als in gleicher Zeit des letzten Jahres. Graubünden. — Während anderwärts der Grundbeſitz vielfach an Werth verliert, ſind im Engadin in neuerer Zeit Grund- ſtücke und Immobilien bedeutend im Werth geſtiegen und werden vorausſichtlich dieſen Sommer noch mehr in die Höhe gehen. Das kleine „Hotel Bernet“ in St. Moritz wurde kürzlich zum Preiſe von Fr. 251,000 an Kaſpar Padrutt verkauft; gegenwärtig wird auf dem Maloja mit dem Bau von vier Villen begonnen, zu welchen das Bau- terrain mit Fr. 10 per Quadratmeter bezahlt worden iſt. — Ein räthſelhaftes Ereigniß. Am vor- letzten Mittwoch ging der auf Maloja ſtationirte Landjäger Arpagaus, ein ſtarker, noch junger, großer Mann von Maloja mit einem ebenfalls rüſtigen, 24 Jahre alten Johann Platz, von Rofna im Oberhalbſtein, von Maloja ab, um denſelben dem Kreisamte zum Zwecke einer krimi- nellen Unterſuchung zuzuführen. Am gleichen Tage zogen dann zwiſchen Sils und Silvaplana Fuhrleute den J. Platz aus dem See. Er lebte und wollte gar nicht wiſſen, wie er in den See gekommen ſei. Herwärts der Baſelgia- Brücke ſei er „trümmlig“ (ſtuorn) geworden und könne nicht ſagen, was von dieſem Augenblicke an mit ihm ge- ſchehen und was aus dem Landjäger geworden ſei. Land- jäger Arpagaus iſt ſpurlos verſchwunden. — Hr. Ver- hörrichter Deflorin iſt in dieſer Sache nach dem Engadin gereist. — Der verſchwundene Landjäger Arpagaus iſt letzten Samſtag todt aus dem Silvaplaner See herausgezogen worden. Ein Schlag über die Schläfe ſcheint ſeinen Tod herbeigeführt zu haben. Aargau. — Ein Korreſpondent ſchreibt der „Botſchaft“: Der „Frickthaler“ Nr. 40 berichtet, daß vor einigen Tagen in Obermumpf eine römiſch-kathol. Frau geſtorben, welche vor ihrem Tode ausdrücklich verlangt hatte, daß ſie von einem römiſch-kathol. Geiſtlichen zu Grabe begleitet werden wolle. Allein ihre altkatholiſchen Verwandten nahmen die Dienſte des altkathol. Paſtors Kolb in Anſpruch. Dieſer hielt auf dem Kirchhofe folgende Grabrede: „Wir übergeben hiermit den Leichnam unſerer „Mitſchweſter“ — den Na- men wußte |er nicht, blätterte hierauf eine Zeit lang im Buche und ſagte dann „thut auch nichts (wenn ich den Namen ſchon nicht weiß) — der Erde. Verſehen mit den Tröſtungen ihrer Religion iſt ſie in das Jenſeits abge- ſchieden. Sie war eben eine Weibsperſon und konnte das Beſſere (?) nicht einſehen. War leider Niemand da, der

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 22, Uznach, 02. 06. 1883, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller22_1883/2>, abgerufen am 29.03.2024.