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Social-politische Blätter. 2. Jahrgang, 8. Lieferung, Nr. 5. Berlin, 29. August 1874.

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Zur Unterhaltung und Belehrung. 215
Reise nach Jkarien
von Cabet.
( Fortsetzung. ) [Beginn Spaltensatz]

Das angeklagte Kind vertheidigte sich mit vieler Selbst-
gewißheit; gestand sofort den Sprung ein, gab zu, gegen das
Gesetz verbrochen zu haben und strafbar geworden zu sein, ob-
schon ihm sein Ungehorsam gegen das Schülergesetz leid thue;
doch füge er hinzu, er sei durch die Lust hingerissen worden,
seine Gewandtheit und seinen Muth zu beweisen, auch habe er
bestimmt gerechnet, keinen Schaden zu nehmen; so gewiß sei er
seiner Sache gewesen.

Ein Knabe trat vor und erklärte, den Angeklagten zum
Springen aufgemuntert zu haben, er trage also Mitschuld und habe
sich in jenem Augenblick nicht des gesetzlichen Verbots entsonnen.

Noch ein Knabe, als Zeuge gerufen, sagte aus, er habe den
Angeklagten springen gesehen; ungern thue er dies Zeugniß, doch
sei es Pflicht, die Wahrheit zu bezeugen.

Hierauf sprach der Vertheidiger; gestand den Fehler zu, doch
wolle er ihn entschuldigen durch die Reue und die vorherige
Aufmunterung der Kameraden. Er bat die Geschworenen, zu
erwägen, sein Freund sei anerkannt der unerschrockenste Springer
seines Alters, und daß ja doch wohl eigentlich nur seine vorzüg-
liche Gewandtheit und Furchtlosigkeit Veranlassung zu diesem
Gesetzesbruche gegeben. -- Der Ankläger aber erklärte, ein so
muthiger Springer, wäre es Sitte zu belohnen, verdiene einen
Kranz; andererseits sei ja gerade gegen die Verwegensten das
Verbot gemacht, und die Absicht, ihnen Beschädigung ihrer Glie-
der zu ersparen, sei doch klar wie der Tag. Hierauf berieth die
Jury, und stimmte einmüthig auf Gesetzesverletzung, anderentheils
aber erklärte sie, mit einer nicht eben sehr starken Mehrheit, daß
der Fehltritt zu entschuldigen sei. Der Ausschuß der fünf Rich-
ter bevorschlagte, die Strafe möge sich lediglich darauf beschrän-
ken, die Thatsache innerhalb des Schulhauses allgemein bekannt
zu machen. Die Versammlung nahm es an, und der Oberrath,
aus den Professoren bestehend, billigte es. Ein Professor hob diese
Sitzung auf, mit den Worten: sie sollten ja sich durch das Ur-
theil nicht abhalten lassen, den jungen Springer nach wie vor
als lieben Mitschüler werth zu achten, doch soll auch der Verur-
theilte seine Richter nach wie vor lieben, aber am meisten möch-
ten sie die Republik lieben lernen, welche liebevoll für alle
Kinder denke und sorge, und um ihr zu gefallen, sollten sich alle
brüderlich lieben.

Jch ging mit Dinaros fort. Jch gestehe, ich war bewegt,
so etwas hatte ich in keinem Lande gesehen und gehört.

Jch begleitete Dinaros in seine Wohnung. Oh, jetzt ver-
stehe ich, rief ich, Jhre Nation, Jhre Kinder, Jhre Mütter! --
Hier ist Moral in Wirklichkeit, und nicht blos auf der Zunge
oder auf dem Papier.

Auch einen Lehrgang der Moral haben wir, erwiderte Di-
naros, den jeder Einwohner zwölf Jahre lang besucht, um seine
Pflichten zu ergründen, alle Tugenden, wenn ich so sagen darf,
in sich zu entwickeln, alle Untugenden und Laster von sich zu hal-
ten oder sofort im Keim zu erdrücken; und ich versichere Jhnen,
bester Gastfreund, dieser Cursus, früher so langweilig, ist bei
uns sehr anziehend, da dabei durch geschichtliches Beschreiben der
großen Gebrechen, Verbrechen, Tugenden und Heldenthümer
sehr viel Licht auf das menschliche Wesen und sein Jnnerlichstes
fällt. Die interessantesten Bücher unserer besten Schriftsteller,
unsere Bühnenstücke, unsere Poesien, unsere Romane, alles dieses
wetteifert, um die Moral uns angenehm zu machen, oder sie uns
[Spaltenumbruch] als liebenswerth darzustellen. Andererseits verstattet unsere un-
umschränkte Herrin, die große und erhabene ikarische Staats-
gemeinde, nicht, daß irgend ein unmoralisches Werk verfertigt
werde. Man darf sagen, jeder unserer Familiencirkel ist ein
fortwährender Unterricht in der Sittlichkeit; und zwar in der
thatsächlichen, wirklichen, nicht etwa blos in der rednerischen, auf
weißem Papier schwarz verzeichneten Sittlichkeitstheorie, die nie zur
Praxis käme. Jedes ikarische Kind hört und sieht, beobachtet und
befolgt nur sittliche Handlungen und Worte. So geschieht's denn,
daß z. B. unsere Kinder nicht lügen; wahrlich, wozu und warum
sollten sie wohl lügen? Die Republik macht auch sie glücklich.
Zum bloßen Spaß aber wird ein ikarisches Kind auch nicht
lügen, denn es weiß bessere Späße als den da. Sind Sie,
Mylord, nicht hiermit einverstanden? Jch glaube, Sie können
lange grübeln, ehe Sie Einwände dagegen finden.*) Jch empfehle
Jhnen, von Zeit zu Zeit das Lehrerjournal zu durchblättern,
welches fortwährend sämmtliche Lehrer und Lehrerinnen in dem
ganzen Umkreis des ikarischen Staats mit den nothwendigen
Kenntnissen und Verbesserungen des Unterrichts= und des Er-
ziehungsfaches in Bekanntschaft erhält und zu Fortschritten veran-
laßt. Was sonst noch zu sagen wäre über dies erhabene Thema,
über diesen reichen Gegenstand, das möge ein andermal unsere
Unterhaltung sein; es ist jetzt wohl an der Zeit, Jhren Besuch
zu machen; übrigens kommen Sie ja heute Abend mit Walmor
zu meiner Mutter, und dann wollen wir über die Erziehung des
Jkarier's zum Bürger, sprechen.

Jch hatte Korilla erst zwei Tage nicht gesehen, und dies
däuchten mir Jahre; ich fühlte mich unwiderstehbar zu ihr hin-
gezogen. Als ich in's Zimmer trat, strahlte ihre prächtige An-
muth und Schönheit mir sonnenhaft entgegen; so herrlich hatte
ich sie noch bisher nicht erblickt. Ah, endlich sind Sie da,
rief sie drohend; endlich würdigt der Herr Engländer uns zu
besuchen, nach zwei vollen Tagen Wegbleibens läßt er sich herab,
dem Großvater seine Achtung zu erweisen. Das ist nicht hübsch,
Großvater ist mit Recht böse; nicht wahr, Großväterchen?

-- Nun aber da Sie hier sind, sei verziehen. Hören Sie,
William, heute Abend singt man bei Dina, und ich will vorher
sehen, ob ich, ohne mich zu blamiren, mit Jhnen singen darf. --

Wir fangen Probe; sie meinte, ich sänge leidlich, doch hoffe
sie, zum zweiten Male werde ich's besser machen.

Unterwegs war sie reizend heiter, aber immer Maaß hal-
tend, anmuthig, mitten im frohesten Scherzen und Jubeln wußte
dieses wahrhaft gebildete Mädchen die einzig richtige Mitte zu
gehen zwischen Ausgelassenheit und Zimperlichkeit.

Bei Dina's Mutter war auch eine kleine Familienversamm-
lung von etwa vierzig Personen; ich brauche nicht hinzuzufügen,
daß der liebreiche Ton dort ganz derselbe war, wie in der Fa-
milie Walmor's, und wahrlich, dies Volk ist glücklich, sagte ich
zu Dinaros, den ich in eine Ecke genommen.

-- Ja wohl, sagte er, ich glaube, diese Nation ist die glück-
lichste, und die alleinige Ursache ihres Glücks ist lediglich die
Gütergemeinschaftlichkeit, in der hier zu Lande üblichen Weise.
[Ende Spaltensatz]

*) Wohl aber wird hier wieder ein Pietist oder sonstiger abergläu-
bischer Unmensch allerlei Dinge einwenden, die zwar nicht witzig aber
desto aberwitziger sind. Zu diesem Gelichter spricht weder der Verfasser,
noch der Uebersetzer.     Anmerknng des Uebersetzers.
Zur Unterhaltung und Belehrung. 215
Reise nach Jkarien
von Cabet.
( Fortsetzung. ) [Beginn Spaltensatz]

Das angeklagte Kind vertheidigte sich mit vieler Selbst-
gewißheit; gestand sofort den Sprung ein, gab zu, gegen das
Gesetz verbrochen zu haben und strafbar geworden zu sein, ob-
schon ihm sein Ungehorsam gegen das Schülergesetz leid thue;
doch füge er hinzu, er sei durch die Lust hingerissen worden,
seine Gewandtheit und seinen Muth zu beweisen, auch habe er
bestimmt gerechnet, keinen Schaden zu nehmen; so gewiß sei er
seiner Sache gewesen.

Ein Knabe trat vor und erklärte, den Angeklagten zum
Springen aufgemuntert zu haben, er trage also Mitschuld und habe
sich in jenem Augenblick nicht des gesetzlichen Verbots entsonnen.

Noch ein Knabe, als Zeuge gerufen, sagte aus, er habe den
Angeklagten springen gesehen; ungern thue er dies Zeugniß, doch
sei es Pflicht, die Wahrheit zu bezeugen.

Hierauf sprach der Vertheidiger; gestand den Fehler zu, doch
wolle er ihn entschuldigen durch die Reue und die vorherige
Aufmunterung der Kameraden. Er bat die Geschworenen, zu
erwägen, sein Freund sei anerkannt der unerschrockenste Springer
seines Alters, und daß ja doch wohl eigentlich nur seine vorzüg-
liche Gewandtheit und Furchtlosigkeit Veranlassung zu diesem
Gesetzesbruche gegeben. — Der Ankläger aber erklärte, ein so
muthiger Springer, wäre es Sitte zu belohnen, verdiene einen
Kranz; andererseits sei ja gerade gegen die Verwegensten das
Verbot gemacht, und die Absicht, ihnen Beschädigung ihrer Glie-
der zu ersparen, sei doch klar wie der Tag. Hierauf berieth die
Jury, und stimmte einmüthig auf Gesetzesverletzung, anderentheils
aber erklärte sie, mit einer nicht eben sehr starken Mehrheit, daß
der Fehltritt zu entschuldigen sei. Der Ausschuß der fünf Rich-
ter bevorschlagte, die Strafe möge sich lediglich darauf beschrän-
ken, die Thatsache innerhalb des Schulhauses allgemein bekannt
zu machen. Die Versammlung nahm es an, und der Oberrath,
aus den Professoren bestehend, billigte es. Ein Professor hob diese
Sitzung auf, mit den Worten: sie sollten ja sich durch das Ur-
theil nicht abhalten lassen, den jungen Springer nach wie vor
als lieben Mitschüler werth zu achten, doch soll auch der Verur-
theilte seine Richter nach wie vor lieben, aber am meisten möch-
ten sie die Republik lieben lernen, welche liebevoll für alle
Kinder denke und sorge, und um ihr zu gefallen, sollten sich alle
brüderlich lieben.

Jch ging mit Dinaros fort. Jch gestehe, ich war bewegt,
so etwas hatte ich in keinem Lande gesehen und gehört.

Jch begleitete Dinaros in seine Wohnung. Oh, jetzt ver-
stehe ich, rief ich, Jhre Nation, Jhre Kinder, Jhre Mütter! —
Hier ist Moral in Wirklichkeit, und nicht blos auf der Zunge
oder auf dem Papier.

Auch einen Lehrgang der Moral haben wir, erwiderte Di-
naros, den jeder Einwohner zwölf Jahre lang besucht, um seine
Pflichten zu ergründen, alle Tugenden, wenn ich so sagen darf,
in sich zu entwickeln, alle Untugenden und Laster von sich zu hal-
ten oder sofort im Keim zu erdrücken; und ich versichere Jhnen,
bester Gastfreund, dieser Cursus, früher so langweilig, ist bei
uns sehr anziehend, da dabei durch geschichtliches Beschreiben der
großen Gebrechen, Verbrechen, Tugenden und Heldenthümer
sehr viel Licht auf das menschliche Wesen und sein Jnnerlichstes
fällt. Die interessantesten Bücher unserer besten Schriftsteller,
unsere Bühnenstücke, unsere Poesien, unsere Romane, alles dieses
wetteifert, um die Moral uns angenehm zu machen, oder sie uns
[Spaltenumbruch] als liebenswerth darzustellen. Andererseits verstattet unsere un-
umschränkte Herrin, die große und erhabene ikarische Staats-
gemeinde, nicht, daß irgend ein unmoralisches Werk verfertigt
werde. Man darf sagen, jeder unserer Familiencirkel ist ein
fortwährender Unterricht in der Sittlichkeit; und zwar in der
thatsächlichen, wirklichen, nicht etwa blos in der rednerischen, auf
weißem Papier schwarz verzeichneten Sittlichkeitstheorie, die nie zur
Praxis käme. Jedes ikarische Kind hört und sieht, beobachtet und
befolgt nur sittliche Handlungen und Worte. So geschieht's denn,
daß z. B. unsere Kinder nicht lügen; wahrlich, wozu und warum
sollten sie wohl lügen? Die Republik macht auch sie glücklich.
Zum bloßen Spaß aber wird ein ikarisches Kind auch nicht
lügen, denn es weiß bessere Späße als den da. Sind Sie,
Mylord, nicht hiermit einverstanden? Jch glaube, Sie können
lange grübeln, ehe Sie Einwände dagegen finden.*) Jch empfehle
Jhnen, von Zeit zu Zeit das Lehrerjournal zu durchblättern,
welches fortwährend sämmtliche Lehrer und Lehrerinnen in dem
ganzen Umkreis des ikarischen Staats mit den nothwendigen
Kenntnissen und Verbesserungen des Unterrichts= und des Er-
ziehungsfaches in Bekanntschaft erhält und zu Fortschritten veran-
laßt. Was sonst noch zu sagen wäre über dies erhabene Thema,
über diesen reichen Gegenstand, das möge ein andermal unsere
Unterhaltung sein; es ist jetzt wohl an der Zeit, Jhren Besuch
zu machen; übrigens kommen Sie ja heute Abend mit Walmor
zu meiner Mutter, und dann wollen wir über die Erziehung des
Jkarier's zum Bürger, sprechen.

Jch hatte Korilla erst zwei Tage nicht gesehen, und dies
däuchten mir Jahre; ich fühlte mich unwiderstehbar zu ihr hin-
gezogen. Als ich in's Zimmer trat, strahlte ihre prächtige An-
muth und Schönheit mir sonnenhaft entgegen; so herrlich hatte
ich sie noch bisher nicht erblickt. Ah, endlich sind Sie da,
rief sie drohend; endlich würdigt der Herr Engländer uns zu
besuchen, nach zwei vollen Tagen Wegbleibens läßt er sich herab,
dem Großvater seine Achtung zu erweisen. Das ist nicht hübsch,
Großvater ist mit Recht böse; nicht wahr, Großväterchen?

— Nun aber da Sie hier sind, sei verziehen. Hören Sie,
William, heute Abend singt man bei Dina, und ich will vorher
sehen, ob ich, ohne mich zu blamiren, mit Jhnen singen darf. —

Wir fangen Probe; sie meinte, ich sänge leidlich, doch hoffe
sie, zum zweiten Male werde ich's besser machen.

Unterwegs war sie reizend heiter, aber immer Maaß hal-
tend, anmuthig, mitten im frohesten Scherzen und Jubeln wußte
dieses wahrhaft gebildete Mädchen die einzig richtige Mitte zu
gehen zwischen Ausgelassenheit und Zimperlichkeit.

Bei Dina's Mutter war auch eine kleine Familienversamm-
lung von etwa vierzig Personen; ich brauche nicht hinzuzufügen,
daß der liebreiche Ton dort ganz derselbe war, wie in der Fa-
milie Walmor's, und wahrlich, dies Volk ist glücklich, sagte ich
zu Dinaros, den ich in eine Ecke genommen.

— Ja wohl, sagte er, ich glaube, diese Nation ist die glück-
lichste, und die alleinige Ursache ihres Glücks ist lediglich die
Gütergemeinschaftlichkeit, in der hier zu Lande üblichen Weise.
[Ende Spaltensatz]

*) Wohl aber wird hier wieder ein Pietist oder sonstiger abergläu-
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Der Ausschuß der fünf Rich- ter bevorschlagte, die Strafe möge sich lediglich darauf beschrän- ken, die Thatsache innerhalb des Schulhauses allgemein bekannt zu machen. Die Versammlung nahm es an, und der Oberrath, aus den Professoren bestehend, billigte es. Ein Professor hob diese Sitzung auf, mit den Worten: sie sollten ja sich durch das Ur- theil nicht abhalten lassen, den jungen Springer nach wie vor als lieben Mitschüler werth zu achten, doch soll auch der Verur- theilte seine Richter nach wie vor lieben, aber am meisten möch- ten sie die Republik lieben lernen, welche liebevoll für alle Kinder denke und sorge, und um ihr zu gefallen, sollten sich alle brüderlich lieben. Jch ging mit Dinaros fort. Jch gestehe, ich war bewegt, so etwas hatte ich in keinem Lande gesehen und gehört. Jch begleitete Dinaros in seine Wohnung. Oh, jetzt ver- stehe ich, rief ich, Jhre Nation, Jhre Kinder, Jhre Mütter! — Hier ist Moral in Wirklichkeit, und nicht blos auf der Zunge oder auf dem Papier. 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Als ich in's Zimmer trat, strahlte ihre prächtige An- muth und Schönheit mir sonnenhaft entgegen; so herrlich hatte ich sie noch bisher nicht erblickt. Ah, endlich sind Sie da, rief sie drohend; endlich würdigt der Herr Engländer uns zu besuchen, nach zwei vollen Tagen Wegbleibens läßt er sich herab, dem Großvater seine Achtung zu erweisen. Das ist nicht hübsch, Großvater ist mit Recht böse; nicht wahr, Großväterchen? — Nun aber da Sie hier sind, sei verziehen. Hören Sie, William, heute Abend singt man bei Dina, und ich will vorher sehen, ob ich, ohne mich zu blamiren, mit Jhnen singen darf. — Wir fangen Probe; sie meinte, ich sänge leidlich, doch hoffe sie, zum zweiten Male werde ich's besser machen. Unterwegs war sie reizend heiter, aber immer Maaß hal- tend, anmuthig, mitten im frohesten Scherzen und Jubeln wußte dieses wahrhaft gebildete Mädchen die einzig richtige Mitte zu gehen zwischen Ausgelassenheit und Zimperlichkeit. Bei Dina's Mutter war auch eine kleine Familienversamm- lung von etwa vierzig Personen; ich brauche nicht hinzuzufügen, daß der liebreiche Ton dort ganz derselbe war, wie in der Fa- milie Walmor's, und wahrlich, dies Volk ist glücklich, sagte ich zu Dinaros, den ich in eine Ecke genommen. — Ja wohl, sagte er, ich glaube, diese Nation ist die glück- lichste, und die alleinige Ursache ihres Glücks ist lediglich die Gütergemeinschaftlichkeit, in der hier zu Lande üblichen Weise. *) Wohl aber wird hier wieder ein Pietist oder sonstiger abergläu- bischer Unmensch allerlei Dinge einwenden, die zwar nicht witzig aber desto aberwitziger sind. Zu diesem Gelichter spricht weder der Verfasser, noch der Uebersetzer. Anmerknng des Uebersetzers.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




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Zitationshilfe: Social-politische Blätter. 2. Jahrgang, 8. Lieferung, Nr. 5. Berlin, 29. August 1874, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_social0805_1874/3>, abgerufen am 27.11.2024.