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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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Weiber-Regiment/ was es nach sich ziehet. Also daß es recht heisset: Wenn ein Königreich soll gestrafft werden/ so setzt man Tyrannen / Kinder und Weiber zu Regenten: Denn Frauen-Regiment ist ins gemein unbequem / und läufft gleichsam wider die Natur. Und ob man wohl viel Exempel/ daß Weibespersohnen durch Erb-Recht/ Wahl/ und sonderbahre Heldenthaten/ die Königliche Gewalt auf sich gehabt/ so sind doch bey ihnen stets Schwachheiten mit untergelauffen/ gestalt dann die Göttliche Majestät nicht eben das Weib dem gemeinen Lauff nach zu herrschen/ sondern zur Gehülffin des Mannes/ und der Kinder-Zucht erschaffen/ da hingegen der Mann über das weibliche Geschlechte / und über alle Creaturen/ so auf dem Erdboden und in dem Meere leben/ zu gebieten hat. Dahero auch die Natur das männliche Geschlechte ins gemein mit weit grösserer Leibes-Stärcke/ Tapfferkeit und Weißheit versehen/ und dasselbe für denen Weibespersohnen zum Regimente geschickter gemacht/ so gar/ daß man in diesem Falle ihres Raths nicht nöthig/ und hat hier nicht Statt/ was man sonst von denenselben zu sagen pfleget: Cato. Nos imperamus hominibus cunctis, uxores vero nobis: Wir herrschen über Land und Leute/ hingegen aber die Weiber über uns/ oder wie Plutarchus. Jener von dem Themistocle schreibet: Athenienses imperant Graecis, Themistocles Atheniensibus, & Themistocli uxor: Die Athenienser gebieten oder befehlen den Griechen/ Themistocles den Atheniensern / und sein Weib dem Themistocli: Denn ein anders ist Regieren/ ein anders aber dem weiblichen Geschlechte etwas zu willen leben. Dannenhero auch die Römer nicht unweißlich handelten/ wenn sie die Weibespersohnen bey dem gemeinen Wesen von allen öffentlichen Bedienungen und Aembtern ausschlossen/ und dabey für gantz unbesonnen hielten/ daß sie dieselben in Welt-Händel mit einmischen sollten allermassen es Sie dann damahls als Keyser Heliogabalus seine Mutter in sitzenden Senat führete/ damit sie nur die Herrlichkeit des Römischen Rahts sehen möchte nicht wenig befremdete.

Es ist zwar das weibliche Geschlechte/ wie an dieser Semiramis zu sehen / arglistig/ verschlagen/ und geschwinde genug/ aber die Arglistigkeit und Tücke sind keine Klugheit. Hätte König Salomo nicht 700. Weiber zu Frauen/ und 300. Kebsweiber gehabt/ und sich von ihnen bethören lassen/ so wäre seiner Ehre/ Hoheit und Ansehen kein Schandfleck angehenget worden. Die Poeten schreiben viel von der Göttin Juno unversöhnlichen Zorn gegen die Eris, wegen des Güldenen Apffels. Was aber ist dieses anders/ als die Abbildung des Zorns böser Weiber? wann sie nun ihren Begierden/ und uneingeschrenckten Affecten in diesem nicht Einhalt thun/ und nachmahls die Frechheit und Uppigkeit mit einschleicht/ wie kan daraus was Gutes entstehen? Denn in allen Gesetzen und heilsamen Satzungen richtet man sein Absehen auf das was ins gemein und nicht was selten geschicht. Und gleichwie die Vitia Sexus, oder wenn sich ein Weibesbild männlicher Verrichtungen unterstehen will/ nicht allen Personen beyzumessen: Also kan auch durch die Exempel etlicher tapfferer und behertzten Weibespersohnen kein beständiges Weiber-Regiment behauptet werden. Quemadmodum enim Familiae perturbantur, in quibus Foeminae Maritis imperant: Sic & Res publica disturbatur, quae Foeminae Dominatu tenetur, etiamsi Prudentiae famam assecuta fuerit. Denn gleichwie diejenigen Geschlechter/ darinnen die Weiber den Männern befehlen/ gemeiniglich unter zu gehen pflegen: Also bestehet auch derjenige

Weiber-Regiment/ was es nach sich ziehet. Also daß es recht heisset: Wenn ein Königreich soll gestrafft werden/ so setzt man Tyrannen / Kinder und Weiber zu Regenten: Denn Frauen-Regiment ist ins gemein unbequem / und läufft gleichsam wider die Natur. Und ob man wohl viel Exempel/ daß Weibespersohnen durch Erb-Recht/ Wahl/ und sonderbahre Heldenthaten/ die Königliche Gewalt auf sich gehabt/ so sind doch bey ihnen stets Schwachheiten mit untergelauffen/ gestalt dann die Göttliche Majestät nicht eben das Weib dem gemeinen Lauff nach zu herrschen/ sondern zur Gehülffin des Mannes/ und der Kinder-Zucht erschaffen/ da hingegen der Mann über das weibliche Geschlechte / und über alle Creaturen/ so auf dem Erdboden und in dem Meere leben/ zu gebieten hat. Dahero auch die Natur das männliche Geschlechte ins gemein mit weit grösserer Leibes-Stärcke/ Tapfferkeit und Weißheit versehen/ und dasselbe für denen Weibespersohnen zum Regimente geschickter gemacht/ so gar/ daß man in diesem Falle ihres Raths nicht nöthig/ und hat hier nicht Statt/ was man sonst von denenselben zu sagen pfleget: Cato. Nos imperamus hominibus cunctis, uxores verò nobis: Wir herrschen über Land und Leute/ hingegen aber die Weiber über uns/ oder wie Plutarchus. Jener von dem Themistocle schreibet: Athenienses imperant Graecis, Themistocles Atheniensibus, & Themistocli uxor: Die Athenienser gebieten oder befehlen den Griechen/ Themistocles den Atheniensern / und sein Weib dem Themistocli: Denn ein anders ist Regieren/ ein anders aber dem weiblichen Geschlechte etwas zu willen leben. Dannenhero auch die Römer nicht unweißlich handelten/ wenn sie die Weibespersohnen bey dem gemeinen Wesen von allen öffentlichen Bedienungen und Aembtern ausschlossen/ und dabey für gantz unbesonnen hielten/ daß sie dieselben in Welt-Händel mit einmischen sollten allermassen es Sie dann damahls als Keyser Heliogabalus seine Mutter in sitzenden Senat führete/ damit sie nur die Herrlichkeit des Römischen Rahts sehen möchte nicht wenig befremdete.

Es ist zwar das weibliche Geschlechte/ wie an dieser Semiramis zu sehen / arglistig/ verschlagen/ und geschwinde genug/ aber die Arglistigkeit und Tücke sind keine Klugheit. Hätte König Salomo nicht 700. Weiber zu Frauen/ und 300. Kebsweiber gehabt/ und sich von ihnen bethören lassen/ so wäre seiner Ehre/ Hoheit und Ansehen kein Schandfleck angehenget worden. Die Poeten schreiben viel von der Göttin Juno unversöhnlichen Zorn gegen die Eris, wegen des Güldenen Apffels. Was aber ist dieses anders/ als die Abbildung des Zorns böser Weiber? wann sie nun ihren Begierden/ und uneingeschrenckten Affecten in diesem nicht Einhalt thun/ und nachmahls die Frechheit und Uppigkeit mit einschleicht/ wie kan daraus was Gutes entstehen? Denn in allen Gesetzen und heilsamen Satzungen richtet man sein Absehen auf das was ins gemein und nicht was selten geschicht. Und gleichwie die Vitia Sexus, oder wenn sich ein Weibesbild männlicher Verrichtungen unterstehen will/ nicht allen Personen beyzumessen: Also kan auch durch die Exempel etlicher tapfferer und behertzten Weibespersohnen kein beständiges Weiber-Regiment behauptet werden. Quemadmodum enim Familiae perturbantur, in quibus Foeminae Maritis imperant: Sic & Res publica disturbatur, quae Foeminae Dominatu tenetur, etiamsi Prudentiae famam assecuta fuerit. Denn gleichwie diejenigen Geschlechter/ darinnen die Weiber den Männern befehlen/ gemeiniglich unter zu gehen pflegen: Also bestehet auch derjenige

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        <p>Es ist zwar das weibliche Geschlechte/ wie an dieser Semiramis zu sehen /                      arglistig/ verschlagen/ und geschwinde genug/ aber die Arglistigkeit und                      Tücke sind keine Klugheit. Hätte König Salomo nicht 700. Weiber zu Frauen/ und                      300. Kebsweiber gehabt/ und sich von ihnen bethören lassen/ so wäre seiner                      Ehre/ Hoheit und Ansehen kein Schandfleck angehenget worden. Die Poeten                      schreiben viel von der Göttin Juno unversöhnlichen Zorn gegen die Eris, wegen                      des Güldenen Apffels. Was aber ist dieses anders/ als die Abbildung des Zorns                      böser Weiber? wann sie nun ihren Begierden/ und uneingeschrenckten Affecten in                      diesem nicht Einhalt thun/ und nachmahls die Frechheit und Uppigkeit mit                      einschleicht/ wie kan daraus was Gutes entstehen? Denn in allen Gesetzen und                      heilsamen Satzungen richtet man sein Absehen auf das was ins gemein und nicht                      was selten geschicht. Und gleichwie die Vitia Sexus, oder wenn sich ein                      Weibesbild männlicher Verrichtungen unterstehen will/ nicht allen Personen                      beyzumessen: Also kan auch durch die Exempel etlicher tapfferer und behertzten                      Weibespersohnen kein beständiges Weiber-Regiment behauptet werden. Quemadmodum                      enim Familiae perturbantur, in quibus Foeminae Maritis imperant: Sic &amp; Res                      publica disturbatur, quae Foeminae Dominatu tenetur, etiamsi Prudentiae famam                      assecuta fuerit. Denn gleichwie diejenigen Geschlechter/ darinnen die Weiber                      den Männern befehlen/ gemeiniglich unter zu gehen pflegen: Also bestehet auch                          derjenige
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[66/0078] Also daß es recht heisset: Wenn ein Königreich soll gestrafft werden/ so setzt man Tyrannen / Kinder und Weiber zu Regenten: Denn Frauen-Regiment ist ins gemein unbequem / und läufft gleichsam wider die Natur. Und ob man wohl viel Exempel/ daß Weibespersohnen durch Erb-Recht/ Wahl/ und sonderbahre Heldenthaten/ die Königliche Gewalt auf sich gehabt/ so sind doch bey ihnen stets Schwachheiten mit untergelauffen/ gestalt dann die Göttliche Majestät nicht eben das Weib dem gemeinen Lauff nach zu herrschen/ sondern zur Gehülffin des Mannes/ und der Kinder-Zucht erschaffen/ da hingegen der Mann über das weibliche Geschlechte / und über alle Creaturen/ so auf dem Erdboden und in dem Meere leben/ zu gebieten hat. Dahero auch die Natur das männliche Geschlechte ins gemein mit weit grösserer Leibes-Stärcke/ Tapfferkeit und Weißheit versehen/ und dasselbe für denen Weibespersohnen zum Regimente geschickter gemacht/ so gar/ daß man in diesem Falle ihres Raths nicht nöthig/ und hat hier nicht Statt/ was man sonst von denenselben zu sagen pfleget: Nos imperamus hominibus cunctis, uxores verò nobis: Wir herrschen über Land und Leute/ hingegen aber die Weiber über uns/ oder wie Jener von dem Themistocle schreibet: Athenienses imperant Graecis, Themistocles Atheniensibus, & Themistocli uxor: Die Athenienser gebieten oder befehlen den Griechen/ Themistocles den Atheniensern / und sein Weib dem Themistocli: Denn ein anders ist Regieren/ ein anders aber dem weiblichen Geschlechte etwas zu willen leben. Dannenhero auch die Römer nicht unweißlich handelten/ wenn sie die Weibespersohnen bey dem gemeinen Wesen von allen öffentlichen Bedienungen und Aembtern ausschlossen/ und dabey für gantz unbesonnen hielten/ daß sie dieselben in Welt-Händel mit einmischen sollten allermassen es Sie dann damahls als Keyser Heliogabalus seine Mutter in sitzenden Senat führete/ damit sie nur die Herrlichkeit des Römischen Rahts sehen möchte nicht wenig befremdete. Weiber-Regiment/ was es nach sich ziehet. Cato. Plutarchus. Es ist zwar das weibliche Geschlechte/ wie an dieser Semiramis zu sehen / arglistig/ verschlagen/ und geschwinde genug/ aber die Arglistigkeit und Tücke sind keine Klugheit. Hätte König Salomo nicht 700. Weiber zu Frauen/ und 300. Kebsweiber gehabt/ und sich von ihnen bethören lassen/ so wäre seiner Ehre/ Hoheit und Ansehen kein Schandfleck angehenget worden. Die Poeten schreiben viel von der Göttin Juno unversöhnlichen Zorn gegen die Eris, wegen des Güldenen Apffels. Was aber ist dieses anders/ als die Abbildung des Zorns böser Weiber? wann sie nun ihren Begierden/ und uneingeschrenckten Affecten in diesem nicht Einhalt thun/ und nachmahls die Frechheit und Uppigkeit mit einschleicht/ wie kan daraus was Gutes entstehen? Denn in allen Gesetzen und heilsamen Satzungen richtet man sein Absehen auf das was ins gemein und nicht was selten geschicht. Und gleichwie die Vitia Sexus, oder wenn sich ein Weibesbild männlicher Verrichtungen unterstehen will/ nicht allen Personen beyzumessen: Also kan auch durch die Exempel etlicher tapfferer und behertzten Weibespersohnen kein beständiges Weiber-Regiment behauptet werden. Quemadmodum enim Familiae perturbantur, in quibus Foeminae Maritis imperant: Sic & Res publica disturbatur, quae Foeminae Dominatu tenetur, etiamsi Prudentiae famam assecuta fuerit. Denn gleichwie diejenigen Geschlechter/ darinnen die Weiber den Männern befehlen/ gemeiniglich unter zu gehen pflegen: Also bestehet auch derjenige

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/78>, abgerufen am 23.11.2024.