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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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tausend Sonnen-Jahre in sich begreiffen/ welche man an seinen Ort stellet: Das Sonnen-Jahr ist die Zeit/ in welcher die Sonne den ganzen Zodiacum, oder Thier-Creiß/ und | alle zwölff himmlische Zeichen durchläufft/ biß sie wieder zu ihrem Puncte kommt/ von welchem sie ihren Anfang genommen/ welches in 365. Tagen/ 5. Stunden/ 49. Minuten Alphons[unleserliches Material]./ und 16. Secunden geschiehet: Das Monden-Jahr aber ist gleicher Gestalt eine solche Zeit/ darinnen der Mond/ welcher seinen eigenen Lauff hat/ in 27. Tagen/ 7. Stunden/ 24. Minuten/ und 5. Secunden, itztgedachten Zodiacum durchstreicht / gestalt man auch die Zeit ein Monden-Jahr nennet: welche zwischen beyden Conjunctionen des Mondens mit der Sonnen vorläufft/ wie auch die gantze Zeit der 12. Mondenscheine/ welche 355. Tage in sich hält. Die Babylonier rechneten einen Tag/ wenn die Sonne zweymahl aufgangen; die Umbri von Mittag biß wieder auf den Mittag: Die Athenienser wenn die Sonne zweymahl untergangen: die Römischen Priester/ Aegypter/ und Hipparchus von Mitternacht bis wieder dahin / der gemeine Mann aber vom Tage bis in die Nacht. Die Jahre aber sind bey etlichen Völckern unterschiedlich gewesen/ denn die Römer rechneten zur Zeit ihres Königes deß Romulinur zehen Monate für ein Jahr: Numa Pompilius, setzte zwey Monate Florus l. 1./ als den Januarium und Februarium hinzu: Die Arcades hatten Plinius l. 7. drey Monate in einem Jahre: Die Aegyptier sechse: Die Iberi viere: Die Lavinii dreyzehen: Die Acarnanes sechse. Bey den alten Persern/ Griechen und Aegyptiern / fienge man das Jahr an mit dem AEqvinoctio Julius Firmicus. autumnali, wann im Herbste Tag und Nacht gleich: Bey den Arabern, wenn die Sonne im Löwen tratt: Bey den Alexandrinern zu Ende des Augusti: Bey den Römern im Januario, und bey den Astronomis im Martio. Der Januarius rühret her vom Jano, durch welchen etliche den ältesten König in Italien/ Etliche die Sonne: Etliche aber den Patriarchen Noah verstehen / welcher gleichsam nach erfolgter Sündfluth hinter sich in die alte/ und nachgehends vorwerts in die neue Welt gesehen. Dahero man ihn auch mit zweyen Gesichtern abgebildet: Der Februarius aber von dem fegen: Fegopfern/ und Versöhnung/ alldieweil man ganzer zwölff Tage lang in demselben Monate Todten-Begängnüsse hielt/ und für die Seelen der Verstorbenen Opfer anstellete/ mit Fackeln und Wachs-Liechtern einhergienge/ und alles auf das neue einweyhete/ und reinigete/ damit die Seelen der Verstorbenen Ruhe bekämen / weßwegen man diese Art des Opfers Ambarvale Februum, und Lustrale nennete. Martius führet Varro. den Namen von dem Kriegs-Gott Marte, des Romuli Vater. Aprilis hat den Namen von aperiendo, weil die Natur nunmehro das/ was sie bishero in sich verschlossen gehlten/ wieder herfür giebet/ oder von der Aphrili Ovid. l. 1. Fastor. der Venere, welchen Monat man vorzeiten der Veneri zugeeignet. Majus, von den alten / oder von der Maja des Mercurii Mutter/ qvae Genitum demittit ab alto: weis sie das/ was sie gebieret/ von der Höhe herab giebet. Junius von der Junone, welcher man in diesem Monat die gröste Ehre erwiesen. Julius wurde im Anfange Quintilis genennet/ weil er damahls der fünffte in der Ordnung/ wie auch der Augustus Sextilis, als man des Jahres nur zehen Monat rechnete/ biß Sie zu Ehren der beyden ersten Römischen Kayser Julius und Augustus genannt wurden. Die anderen Monate aber/ als der September, October, November, December, hat man nach der Ordnung der anderen eingetheilet. Unter andern hatte der Januarius zum Schutz-Gotte/ oder Göttin den Ja

tausend Sonnen-Jahre in sich begreiffen/ welche man an seinen Ort stellet: Das Sonnen-Jahr ist die Zeit/ in welcher die Sonne den ganzen Zodiacum, oder Thier-Creiß/ und | alle zwölff himmlische Zeichen durchläufft/ biß sie wieder zu ihrem Puncte kommt/ von welchem sie ihren Anfang genommen/ welches in 365. Tagen/ 5. Stunden/ 49. Minuten Alphons[unleserliches Material]./ und 16. Secunden geschiehet: Das Monden-Jahr aber ist gleicher Gestalt eine solche Zeit/ darinnen der Mond/ welcher seinen eigenen Lauff hat/ in 27. Tagen/ 7. Stunden/ 24. Minuten/ und 5. Secunden, itztgedachten Zodiacum durchstreicht / gestalt man auch die Zeit ein Monden-Jahr nennet: welche zwischen beyden Conjunctionen des Mondens mit der Sonnen vorläufft/ wie auch die gantze Zeit der 12. Mondenscheine/ welche 355. Tage in sich hält. Die Babylonier rechneten einen Tag/ wenn die Sonne zweymahl aufgangen; die Umbri von Mittag biß wieder auf den Mittag: Die Athenienser wenn die Sonne zweymahl untergangen: die Römischen Priester/ Aegypter/ und Hipparchus von Mitternacht bis wieder dahin / der gemeine Mann aber vom Tage bis in die Nacht. Die Jahre aber sind bey etlichen Völckern unterschiedlich gewesen/ denn die Römer rechneten zur Zeit ihres Königes deß Romulinur zehen Monate für ein Jahr: Numa Pompilius, setzte zwey Monate Florus l. 1./ als den Januarium und Februarium hinzu: Die Arcades hatten Plinius l. 7. drey Monate in einem Jahre: Die Aegyptier sechse: Die Iberi viere: Die Lavinii dreyzehen: Die Acarnanes sechse. Bey den alten Persern/ Griechen und Aegyptiern / fienge man das Jahr an mit dem AEqvinoctio Julius Firmicus. autumnali, wann im Herbste Tag und Nacht gleich: Bey den Arabern, wenn die Sonne im Löwen tratt: Bey den Alexandrinern zu Ende des Augusti: Bey den Römern im Januario, und bey den Astronomis im Martio. Der Januarius rühret her vom Jano, durch welchen etliche den ältesten König in Italien/ Etliche die Sonne: Etliche aber den Patriarchen Noah verstehen / welcher gleichsam nach erfolgter Sündfluth hinter sich in die alte/ uñ nachgehends vorwerts in die neue Welt gesehen. Dahero man ihn auch mit zweyẽ Gesichtern abgebildet: Der Februarius aber von dem fegen: Fegopfern/ und Versöhnung/ alldieweil man ganzer zwölff Tage lang in demselben Monate Todten-Begängnüsse hielt/ und für die Seelen der Verstorbenen Opfer anstellete/ mit Fackeln und Wachs-Liechtern einhergienge/ und alles auf das neue einweyhete/ und reinigete/ damit die Seelen der Verstorbenen Ruhe bekämen / weßwegen man diese Art des Opfers Ambarvale Februum, und Lustrale nennete. Martius führet Varro. den Namen von dem Kriegs-Gott Marte, des Romuli Vater. Aprilis hat den Namen von aperiendo, weil die Natur nunmehro das/ was sie bishero in sich verschlossen gehlten/ wieder herfür giebet/ oder von der Aphrili Ovid. l. 1. Fastor. der Venere, welchen Monat man vorzeiten der Veneri zugeeignet. Majus, von den alten / oder von der Maja des Mercurii Mutter/ qvae Genitum demittit ab alto: weis sie das/ was sie gebieret/ von der Höhe herab giebet. Junius von der Junone, welcher man in diesem Monat die gröste Ehre erwiesen. Julius wurde im Anfange Quintilis genennet/ weil er damahls der fünffte in der Ordnung/ wie auch der Augustus Sextilis, als man des Jahres nur zehen Monat rechnete/ biß Sie zu Ehren der beyden ersten Römischen Kayser Julius und Augustus genannt wurden. Die anderen Monate aber/ als der September, October, November, December, hat man nach der Ordnung der anderen eingetheilet. Unter andern hatte der Januarius zum Schutz-Gotte/ oder Göttin den Ja

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[55/0065] tausend Sonnen-Jahre in sich begreiffen/ welche man an seinen Ort stellet: Das Sonnen-Jahr ist die Zeit/ in welcher die Sonne den ganzen Zodiacum, oder Thier-Creiß/ und | alle zwölff himmlische Zeichen durchläufft/ biß sie wieder zu ihrem Puncte kommt/ von welchem sie ihren Anfang genommen/ welches in 365. Tagen/ 5. Stunden/ 49. Minuten / und 16. Secunden geschiehet: Das Monden-Jahr aber ist gleicher Gestalt eine solche Zeit/ darinnen der Mond/ welcher seinen eigenen Lauff hat/ in 27. Tagen/ 7. Stunden/ 24. Minuten/ und 5. Secunden, itztgedachten Zodiacum durchstreicht / gestalt man auch die Zeit ein Monden-Jahr nennet: welche zwischen beyden Conjunctionen des Mondens mit der Sonnen vorläufft/ wie auch die gantze Zeit der 12. Mondenscheine/ welche 355. Tage in sich hält. Die Babylonier rechneten einen Tag/ wenn die Sonne zweymahl aufgangen; die Umbri von Mittag biß wieder auf den Mittag: Die Athenienser wenn die Sonne zweymahl untergangen: die Römischen Priester/ Aegypter/ und Hipparchus von Mitternacht bis wieder dahin / der gemeine Mann aber vom Tage bis in die Nacht. Die Jahre aber sind bey etlichen Völckern unterschiedlich gewesen/ denn die Römer rechneten zur Zeit ihres Königes deß Romulinur zehen Monate für ein Jahr: Numa Pompilius, setzte zwey Monate / als den Januarium und Februarium hinzu: Die Arcades hatten drey Monate in einem Jahre: Die Aegyptier sechse: Die Iberi viere: Die Lavinii dreyzehen: Die Acarnanes sechse. Bey den alten Persern/ Griechen und Aegyptiern / fienge man das Jahr an mit dem AEqvinoctio autumnali, wann im Herbste Tag und Nacht gleich: Bey den Arabern, wenn die Sonne im Löwen tratt: Bey den Alexandrinern zu Ende des Augusti: Bey den Römern im Januario, und bey den Astronomis im Martio. Der Januarius rühret her vom Jano, durch welchen etliche den ältesten König in Italien/ Etliche die Sonne: Etliche aber den Patriarchen Noah verstehen / welcher gleichsam nach erfolgter Sündfluth hinter sich in die alte/ uñ nachgehends vorwerts in die neue Welt gesehen. Dahero man ihn auch mit zweyẽ Gesichtern abgebildet: Der Februarius aber von dem fegen: Fegopfern/ und Versöhnung/ alldieweil man ganzer zwölff Tage lang in demselben Monate Todten-Begängnüsse hielt/ und für die Seelen der Verstorbenen Opfer anstellete/ mit Fackeln und Wachs-Liechtern einhergienge/ und alles auf das neue einweyhete/ und reinigete/ damit die Seelen der Verstorbenen Ruhe bekämen / weßwegen man diese Art des Opfers Ambarvale Februum, und Lustrale nennete. Martius führet den Namen von dem Kriegs-Gott Marte, des Romuli Vater. Aprilis hat den Namen von aperiendo, weil die Natur nunmehro das/ was sie bishero in sich verschlossen gehlten/ wieder herfür giebet/ oder von der Aphrili der Venere, welchen Monat man vorzeiten der Veneri zugeeignet. Majus, von den alten / oder von der Maja des Mercurii Mutter/ qvae Genitum demittit ab alto: weis sie das/ was sie gebieret/ von der Höhe herab giebet. Junius von der Junone, welcher man in diesem Monat die gröste Ehre erwiesen. Julius wurde im Anfange Quintilis genennet/ weil er damahls der fünffte in der Ordnung/ wie auch der Augustus Sextilis, als man des Jahres nur zehen Monat rechnete/ biß Sie zu Ehren der beyden ersten Römischen Kayser Julius und Augustus genannt wurden. Die anderen Monate aber/ als der September, October, November, December, hat man nach der Ordnung der anderen eingetheilet. Unter andern hatte der Januarius zum Schutz-Gotte/ oder Göttin den Ja Alphons_ . Florus l. 1. Plinius l. 7. Julius Firmicus. Varro. Ovid. l. 1. Fastor.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/65>, abgerufen am 27.11.2024.