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Rigische Novellen. Nr. 14, Riga, 1699.

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[unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] Stallmeister den Cavalliers und gros-
[unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] nach Warschau gefolget/ und weil
[unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] Vornehme auff dem Carneval nach
Pohlen gereiset/ ist von dannen nichts sonder-
liches zu melden. Die Fuhrleute hätten schon
die schöne Schlitten in dem Dreßdenschen
Stalle auffgeladen/ selbige nach Pohlen zu brin-
gen. Sonst erwartet man hier den Hn. Marg-
graff Philip nunmehro stündlich mit dero Ge-
mahlin Durchl. von Dessau/ worzu alles parat
stehet/ ihm prächtig zu empfangen/ und sind die
Constapel schon beordert sich bey den Stücken
parat zu halten.

[unleserliches Material - 1 Wort fehlt] vom 8. February.

Gestern [unleserliches Material - 2 Wörter fehlen] Expresser von Wien/ von
dem Herrn [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] Hoppen an dem Staat ab-
geschickt/ hier [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] mitbringende/ daß den 30sten
Passato allda der Graff von Strattmann/ ein
Bruder des Käyserl. Ambassadeurs/ von Carlo-
witz per Posta an I. K. M. mit der Zeitung ge-
kommen war/ daß ein 25. Jähriger Stillstandt
zwischen den Käyser/ Pohlen und den Türcken/
geschlossen/ auch die Republic Venedig auch
darmit includiret sey; So ist auch gleichfalls
ein Courier von Brüssel angekommen/ welcher
unter andern die betrübte Zeitung mitbringen
soll/ daß der Chur-Printz von Bäyern zu grosser
Betrübnüß des Hofes/ am Freytag dieses Zeit-
liche gesegnet.

Londen/ vom 30. Jan.

Der Herr Hoffmann/ Käyserl. Resident/ hat
an dem König die Heyraht des Römischen Kö-
nigs mit der Printzessin Wilhelmina Ameliea
von Hannover/ bekand gemachet. Am Mitt-
woch ward im Unter-Hause die Bill zu Abdan-
ckung der Trouppen/ zum drittenmahl gelesen/
und wie im Umbfrage gebracht worden/ ob man
die Teutsche Guarde so in 3000. Mann bestun-
[Spaltenumbruch] de/ [unleserliches Material]
sten behalten [unleserliches Material]
dieweilen unterschiedliche sich die Abdanckung zu
gegen setzeten/ welche vorhin davor gestimmet
hatten/ und zwar solcher gestalt/ daß sehr kräffti-
ge Reden von viele Glieder geführet würden/ daß
man die Nohtwendigkeit des in Dienst halten
der Trouppen anweisen solte/ wie dann sich gar
einer unter solchen entfallen ließ/ daß man durch
dergleichen Abdanckung/ den König in einen
solchen Stande setzete/ worinn Simson vor die-
sem gewesen/ als ihme die Harlocken abgeschnit-
ten worden. Doch unangesehen aller solche[r]
Discoursen ward jedoch mit 221. gegen 154.
Stimmen beschlossen/ daß die Bill passiren solte[/]
worauff dann auch so gleich ordonniret wurde[/]
dieselbige nach die Lords zu bringen/ und deren
Zusammenstimmung darüber zu begehren. Ge-
stern ward resolviret dem König durch eine Ad-
dres zu ersuchen/ daß er sich belieben lassen möch-
te/ eine Proclamation auszugeben/ umb alle Rö-
misch-Gesinnete aus dieser Stadt und umblie-
genden Orten/ folgends den Gesetzen/ weg zu
treiben; und daß gegen alle solche Religions-
Verwandte/ wie auch alle andere die S. M. Re-
girung nicht erkennen/ mit der Execution möchte
verfahren werden.

Brüssel/ vom 6. February.

Heute Frühe zwischen 1. und 2. Uhr in der
Nacht/ ist der Chur-Printz von Bäyern an dem
Fieber/ wozu die Frieß zugeschlagen/ Todes ver-
blichen/ welcher frühzeitige Todes-Fall Ihro
Churfürstl. Durchl. und dem gantzen Hofe in
solche Bestürtzung gesetzet hat/ so mit der Feder
nicht zu beschreiben/ umb so viel mehr/ weil Ihro
Majest. der König in Spanien erst in kurtzen
diesen Chur-Printzen in seinem gemachten Te-
stament pro successione zur Spanischen Cron
und Monarchie benennet haben.


[Ende Spaltensatz]

[unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] Stallmeister den Cavalliers und gros-
[unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] nach Warschau gefolget/ und weil
[unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] Vornehme auff dem Carneval nach
Pohlen gereiset/ ist von dannen nichts sonder-
liches zu melden. Die Fuhrleute hätten schon
die schöne Schlitten in dem Dreßdenschen
Stalle auffgeladen/ selbige nach Pohlen zu brin-
gen. Sonst erwartet man hier den Hn. Marg-
graff Philip nunmehro stündlich mit dero Ge-
mahlin Durchl. von Dessau/ worzu alles parat
stehet/ ihm prächtig zu empfangen/ und sind die
Constapel schon beordert sich bey den Stücken
parat zu halten.

[unleserliches Material – 1 Wort fehlt] vom 8. February.

Gestern [unleserliches Material – 2 Wörter fehlen] Expresser von Wien/ von
dem Herrn [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] Hoppen an dem Staat ab-
geschickt/ hier [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] mitbringende/ daß den 30sten
Passato allda der Graff von Strattmann/ ein
Bruder des Käyserl. Ambassadeurs/ von Carlo-
witz per Posta an I. K. M. mit der Zeitung ge-
kommen war/ daß ein 25. Jähriger Stillstandt
zwischen den Käyser/ Pohlen und den Türcken/
geschlossen/ auch die Republic Venedig auch
darmit includiret sey; So ist auch gleichfalls
ein Courier von Brüssel angekommen/ welcher
unter andern die betrübte Zeitung mitbringen
soll/ daß der Chur-Printz von Bäyern zu grosser
Betrübnüß des Hofes/ am Freytag dieses Zeit-
liche gesegnet.

Londen/ vom 30. Jan.

Der Herr Hoffmann/ Käyserl. Resident/ hat
an dem König die Heyraht des Römischen Kö-
nigs mit der Printzessin Wilhelmina Ameliea
von Hannover/ bekand gemachet. Am Mitt-
woch ward im Unter-Hause die Bill zu Abdan-
ckung der Trouppen/ zum drittenmahl gelesen/
und wie im Umbfrage gebracht worden/ ob man
die Teutsche Guarde so in 3000. Mann bestun-
[Spaltenumbruch] de/ [unleserliches Material]
sten behalten [unleserliches Material]
dieweilen unterschiedliche sich die Abdanckung zu
gegen setzeten/ welche vorhin davor gestimmet
hatten/ und zwar solcher gestalt/ daß sehr kräffti-
ge Reden von viele Glieder geführet würden/ daß
man die Nohtwendigkeit des in Dienst halten
der Trouppen anweisen solte/ wie dann sich gar
einer unter solchen entfallen ließ/ daß man durch
dergleichen Abdanckung/ den König in einen
solchen Stande setzete/ worinn Simson vor die-
sem gewesen/ als ihme die Harlocken abgeschnit-
ten worden. Doch unangesehen aller solche[r]
Discoursen ward jedoch mit 221. gegen 154.
Stimmen beschlossen/ daß die Bill passiren solte[/]
worauff dann auch so gleich ordonniret wurde[/]
dieselbige nach die Lords zu bringen/ und deren
Zusammenstimmung darüber zu begehren. Ge-
stern ward resolviret dem König durch eine Ad-
dres zu ersuchen/ daß er sich belieben lassen möch-
te/ eine Proclamation auszugeben/ umb alle Rö-
misch-Gesinnete aus dieser Stadt und umblie-
genden Orten/ folgends den Gesetzen/ weg zu
treiben; und daß gegen alle solche Religions-
Verwandte/ wie auch alle andere die S. M. Re-
girung nicht erkennen/ mit der Execution möchte
verfahren werden.

Brüssel/ vom 6. February.

Heute Frühe zwischen 1. und 2. Uhr in der
Nacht/ ist der Chur-Printz von Bäyern an dem
Fieber/ wozu die Frieß zugeschlagen/ Todes ver-
blichen/ welcher frühzeitige Todes-Fall Ihro
Churfürstl. Durchl. und dem gantzen Hofe in
solche Bestürtzung gesetzet hat/ so mit der Feder
nicht zu beschreiben/ umb so viel mehr/ weil Ihro
Majest. der König in Spanien erst in kurtzen
diesen Chur-Printzen in seinem gemachten Te-
stament pro successione zur Spanischen Cron
und Monarchie benennet haben.


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Zitationshilfe: Rigische Novellen. Nr. 14, Riga, 1699, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_rigische0014_1699/4>, abgerufen am 23.11.2024.