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Reichspost. Nr. 78, Wien, 06.04.1897.

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78 Wien, Dienstag, Reichspost 6. April 1897

[Spaltenumbruch] sodaß sich die Procession zu einer erhebenden Glaubens-
kundgebung der katholischen Bevölkerung der Landstraße ge-
staltete. Nach Rückkehr der Procession in die Kirche wurde
die Feier, welche der Herr Missionär P. Bonifaz Vordermaier
mit einer ergreifenden Predigt eingeleitet hatte, mit
der feierlichen Abbitte und einem musikalischen Segen
geschlossen.

-- Die Volksmission in Wien-Fünfhaus ist
glänzend ausgefallen. Das geräumige Gotteshaus war auch
an Wochentagen bis auf den letzten Platz gefüllt. Mittwoch,
den 21. d. M., war Kinderpredigt, zu welcher die Schüler
und Schülerinnen der von Schulbrüdern, Barmherzigen
Schwestern in der Herklotzgasse und Schulschwestern in der
Friesgasse geleiteten Schulen gefü[h]rt wurden. Während
dieser Mission wird auch die Erstcommunion der Schullinder
in besonders feierlicher Art veranstaltet.

-- Bischofsconferenz. Cardinal Fürstprimas
Claudius Vaßary hat die Bischofsconferenz für Mitt-
woch, den 7. d., Vormittags 10 Uhr, in das Ofener Pri-
matialpalais einberufen. Nebst mehreren internen Ange-
legenheiten stehen diesmal auch die Fragen der Congrua
und der Autonomie auf der Tage[s]ordnung. Insbesondere
soll der Zeitpunkt für die Einberufung des katholischen Landes-
congresses und der für diesen nothwendigen Wahlen festge-
stellt werden.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienstag, den 6. April 1897:

Kathol.: Sixtus. -- Griechen (25. März):
Maria Verk. -- Sonnenaufgang 5 Uhr 60 Minuten
Morgens. -- Sonnenuntergang 6 Uhr 36 Minuten Abends.
-- Mondesaufgang 6 Uhr 48 Min. Morgens. -- Mondes-
untergang 11 Uhr 40 Minuten Abends. -- Tageslänge
13 Stunden 6 Minuten. -- Nachtlänge 10 Stunden
54 Minuten.

* Hof- und Personalnachrichten.

Erzherzog
Heinrich Ferdinand ist gestern aus Wr.-Reustadt
hier eingetroffen -- Erzherzog Ludwig Victor ist
Sonntag Abends von hier nach Klagenfurt abgereist und
trifft am 11. d. M. wieder in Wien ein. -- Senats-
präsident Graf Kuenburg ist an einer gichtischen Knie-
gelenksentzündung erkrankt und hütet seit einigen Tagen das
Bett. -- Der Präsident des türkischen Staatsrathes
Tewfik Bey und der vormalige Professor an der
orientalischen Akademie Jussuf Alidi Pascha sind
vorgestern aus Paris hier eingetroffen. -- Der französische
Generalconsul in Budapest Graf Turenne hat sich vor-
gestern von hier auf seinen Posten begeben. -- Der
französische Gesandtschaftssekretär in Athen Olivier Taigny
traf vorgestern aus Athen hier ein -- Prinz Leopold
von Bayern trifft heute Abends, aus München hier ein
und begibt sich Tags darauf zur Auerhahnjagd nach Eisenerz
in Steiermark.

* Die Fußwaschung in der Stefanskirche.

Der
Cardinal Fürsterzbischof Dr. Gruscha wird am Grün-
donnerstag, den 15. d. M., in der Metropolitankirche zu
St. Stefan an nachverzeichneten zwölf armen Bürgern aus
der Bürgerversorgungsanstalt die Ceremonie der Fuß-
waschung vollziehen: Franz Zehethofer, Schuhmacher,
85 Jahre alt; Thomas Adam, Kleidermacher, 83 Jahre
alt: Josef Wachta, Schlosser, Johann Heindl, Schuhmacher,
je 82 Jahre; Karl Schickl, Kleidermacher, Jakob Pigl,
Schuhmacher und Franz Wichtl, Kleidermacher, je 81 Jahre;
Josef Karauschek, Kleidermacher, Johann Karbel, Drechsler
und Johann Höfer, Schuhmacher, je 80 Jahre; Gottlieb
Lieb, Kleidermacher und Peter Capitain, Bäcker, je
79 Jahre alt.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Justiz-
minister hat den Ministerialsecretär im Justizministerium
Franz Emil Conte Smechia zum Landesgerichtsrathe
beim Landesgerichte in Triest ernannt. -- Der Justiz
minister hat ernannt: zu Landesgerichtsräthen als Bezirks-
gerichtsvorsteher unter Belassung in ihren Dienstorten die
Bezirksrichter; Johann Wildmann in Unhoscht,
Zdenko Hußa in Chotebor und Friedrich Stöger in
Manetin; ferner zu Bezirksrichtern: den Bezirksgerichts-
Adjuncten in Gablonz Franz Pransky für Ronsperg,
den Gerichtsadjuncten in Pisek Wenzel Schwarz für
Neugedein und die Bezirksgerichtsadjuncten: Mathias
Weger in Melnik für Horazdowitz, Josef Taud in
Komotau für Platten, Anton Liebitzky in Dux für
Wallern und Alexander Seifert in Tetschen für Hart-
manitz. -- Der Justizminister hat den Staatsanwalts-
Substituten in Teschen Dr. Franz Ritter von Kolitscher
zum Staatsanwalte beim Kreisgerichte in Iglau ernannt.
-- Der Justizminister hat den Bezirksrichter in Wallern
Eduard Marsch zum Rathssecretär in Eger ernannt. --
Der Ackerbauminister hat die Forst- und Domainenverwalter
Ferdinand Loibl in Lammerau und Ludwig Finke
in Wien zu Forstmeistern unter Belassung auf ihren Dienst-
posten ernannt. -- Der Kaiser hat dem Landesschulinspector
Christian Schneller aus Anlaß der von demselben er-
betenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand taxfrei den
Titel und Charakter eines Hofrathes verliehen.

* Ein Priester -- Doctor der Rechte.

Bei
der am 29. März an der Wiener Universität vorge-
nommenen feierlichen Promotion wurde auch ein Priester,
Herr Josef Mayrhofer, welcher seit Jahren
als Cooperator in Spitz a. d. Donau wirkt, zum Doctor
der Rechte promovirt. Derselbe hat seine juridischen
Studien und die Rigorosen ohne jede Unterbrechung des
Seelsorgedienstes beendet. Ein gewiß seltener Fall von
Willenskraft.

* Abel-Predigten.

Der berühmte Kanzelredner
P. Heinrich Abel wird am 8., 9. und 10. d. M.,
jedesmal um 8 Uhr Abends, in der Hof- und Stadt-
pfarrkirche zu St. Augustin Predigt halten, welche nur
für die Männerwelt bestimmt sind. Das Thema der
Predigten ist "Ecce Homo".

* Der Strafrichter der Leopoldstadt +.

Der
Strafrichter des zweiten Bezirkes, Gerichtsadjuct Dr. Phil.
Bichal, ist Sonntag den 4. d. M. um 1/23 Uhr Nach-
mittags im 37. Lebensjahre plötzlich gestorben.

* Leo-Gesellschaft.

Dienstag, den 6. April l. J.,
findet 1/28 Uhr im "Kaiserhof", 1. Bez., Reichsraths-
[Spaltenumbruch] straße 19, ein Vortragsabend der Section für Social-
Rechtswissenschaften der Leo-Gesellschaft statt. Vortrags-
Thema: "Berechtigung und Grenzen des Termin-Ge-
schäftes". Referent Dr. V. Kienböck.

* Dr. Johannes Brahms.

Wie wir bereits am
Samstag meldeten, ist Meister Brahms gestorben. Die Leiche
des Tonkünstlers ist gestern Abends im Trauerhause, Wieden,
Karlsgasse Nr. 4, im Schlafzimmer des ersten Stockes, in
dem der Künstler gestorben ist, aufgebahrt worden. Schwarz
gekleidet, ruht die Leiche in einem prachtvollen Metallsarge,
den dreißig Girandolen und vier Kandelaber mit Wachs-
kerzen umgeben. Das Gemach ist durchwegs mit schwarzem
Tuch verhängt und ein Baldachin spannt sich über den
Sarg. Auf rothem Kissen ruhen zu Häupten rechts die
Orden und links die Bürgerkrone. In den Nachmittags-
stunden wurde dem Künstler die Todtenmaske abgenommen
und ein Herr und eine Dame seines Bekanntenkreises haben
sein Antlitz in Kreide verewigt. Es sind auch bereits die
ersten Kränze, sechs an der Zahl, eingetroffen, die am Sarge
niedergelegt wurden. Ueber das Leichenbegängniß sind noch
keine definitiven Bestimmungen getroffen. Die Parte, die von
dem Ableben Kenntniß gibt, wird heute von der Gesellschaft
der Musikfreunde ausgegeben; das steht fest, daß die Leiche
Brahms' am Dienstag den 6. d. M., Nachmittags um
1/23 Uhr, vom Trauerhause, Carlsgasse 4, in die evange-
lische Kirche A. B. in der Dorotheergasse 18, durch die Be-
stattungs-Unternehmung "Concordia" überführt wird. In
der Kirche werden nur mit Eintrittskarten versehene Per-
sonen Zutritt haben. Die Einsegnung erfolgt um 3 Uhr.
Der Männergesangverein wird einen Trauerchoral singen.
Die Parte wird über die Beerdigung noch keine Mittheilung
enthalten. Die Stadt Wien hat nämlich dem Meister sofort
nach dem Bekanntwerden des Ablebens ein Ehrengrab im
Tonkünstlerbosquett am Centralfriedhofe bewilligt. Johannes
Brahms soll aber bei Gelegenheit im Freundeskreise geäußert
haben, er wünsche durch Feuer bestattet zu werden. Nun
hat sich aber weder ein Testament, noch irgend welche schrift-
liche Aufzeichnung gefunden, die über den Wunsch des
Meisters Aufschluß geben könnte. Die Nachforschungen über
diese Angelegenheit ergaben kein Resultat. Eine heute ausge-
gebene Correspondenz theilt mit: Zu einer imposanten
Trauerkundgebung, wie sie Wien schon lange nicht gesehen
hat. wird sich die Leichenfeier Brahms' gestalten. Vor 1/43
Uhr werden sich die Deputationen und Vereine vor der
Carlskirche versammeln. Der Trauerzug setzt sich um 1/23 Uhr
in Bewegung und wird seinen Weg vom Trauerhause in
der Carlsgasse über die Schwarzenbergbrücke und Lothringer-
straße bis zum Portal des Musikvereins-Gebäudes nehmen.
Daselbst erwartet der Singverein die Leiche und wird einen
Trauerchoral anstimmen. Im Namen der Gesellschaft wird
der Präsident des Musikvereines, Freiherr v. Bezecny einen
Kranz am Sarge niederlegen. Auch die Gesellschaft der
Musikfreunde und der Singverein werden vor dem Gebäude
den Sarg mit Kränzen schmücken. Hierauf bewegt sich der
Zug zur evangelischen Kirche A. C. in der Dorotheergasse.
Sämmtliche Trauergäste folgen dem Leichenwagen zu Fuße.
Daselbst wird Pfarrer Dr. v. Zimmermann die Einsegnung
vornehmen und hierauf der Wiener Männergesangsverein
einen Chor singen. Nach der Einsegnung nimmt der Trauer-
zug seinen Weg zum Ehrengrabe auf dem Centralfriedhofe.
Von der Verbrennung der Leiche wurde
Abstand genommen.
Am Grabe wird der Präsi-
dent des Tonkünstler-Vereines Director Berger dem Ver-
blichenen den Nachruf halten. Der Eintritt in die Kirche, Doro-
theergasse, ist nur mit Karten erlaubt, welche vom Wiener
Singverein ausgegeben werden.

* Eine hochinteressaute Strafanzeige.

Mit
Bezug auf den unter dieser Spitzmarke am 2. April
d. J. erschienenen Bericht erhalten wir von dem Rechts-
anwalt des dort genannten Stockfabrikanten Herrn
Oswald Lindner nachstehende Berichtigung: "Es
ist unwahr, daß der Gatte der Frau Marie
Dobler sein ganzes Vermögen oder auch nur
irgend einen Vermögenswert bei Herrn Oswald
Lindner jemals hinterlegt habe, unwahr, daß derselbe,
als er am Tode lag, seiner Frau gesagt habe, sie
möge sich nach seinem Tode an Lindner wenden, bei
dem er sein ganzes Vermögen hinterlegt habe, un-
wahr ist es endlich, daß unter diesem bei Oswald
Lindner angeblich hinterlegt gewesenen Geld auch ein
Haupttrefferantheil sich befunden habe. Wahr ist viel-
mehr, daß Frau Marie Dobler und deren Gatte von
der Kirchengemeinschaft "Apostolische Gemeinde", an
deren Spitze Herr Oswald Lindner steht, ihrer
Armuth wegen unterstützt wurden; wahr ist ferner,
daß Frau Dobler, kurz bevor ihr Gatte starb, einen
Advocaten holte, damit der Sterbende ein Testament
errichte; wahr ist, daß dieser dem Advocaten über
dessen Befragen nach seinem Vermögen und
worüber er verfügen wolle, zur Antwort
gab, er besitze gar nichts, als die geringen Hab-
seligkeiten in seiner Wohnung, worüber der Advocat
die Ueberflüssigkeit eines Testamentes erklärte und sich
entfernte. Achtungsvoll Dr. Marcell Hofmann.

* Frauen-Hi[l]fsverein vom rothen Kreuze.

Am
30. v. M. fand die 15. Generalversammlung des Zweig-
vereines der Gerichtsbezirke Währing, Hernals, Ottakring des
Frauen-Hilfsvereines vom rothen Kreuz für Niederösterreich
statt. In der vorgenommenen Neuwahl der Vereinsleitung
wurden gewählt: Frau Fanni Meissner-Diemer,
Frau Antonie Hülsenbeck, Frau Amalia Nawra-
til,
Frau Marie Wallner und Antonie Weinzierl.
Der durch die Bemühungen des Vereines angesammelte
Fond, dessen Verwendung zur Errichtung eines Spitals für
90 Mann im Kriegsfalle bestimmt ist, beträgt derzeit
17.999 fl. Als Vertreter der Stadt Wien war der Stadt-
rath und Gemeinderath Dr. Roderich Krenn anwesend.

* Kronrath.

Gestern Vormittags um 11 Uhr hat
unter dem Vorsitz Sr. Majestät des Kaisers in der Hof-
burg ein Kronrath stattgefunden. An demselben nahmen
Ihre Excellenzen Ministerpräsident Graf Badeni und
sämmtliche Minister seines Cabinets theil. Der Kronrath
dauerte nahezu sieben Viertelstunden.

* Fundverheimlichung.

Die in der Währingerstraße
Nr. 26 wohnhafte Bertha Heiß ließ in einem Einspänner
in der Windmühlgasse eine rothlederne Brieftasche mit
[Spaltenumbruch] 95 fl. zurück. Der Kutscher ist verdächtig, das Geld sich
angeeignet zu haben. Er ist jung, bartlos, mittelgroß, dick
und hat volles Gesicht.

* Falsches Geld.

Der Mediciner Friedrich Wilsch
erlegte ein Zwanzig- und ein Zehn-Hellerfalsificat, der
Pferdewärter Franz Mikolasch ein Zwanzig-Hellerfalsificat,
die sie jüngst eingenommen haben.

* Zusammenstoß mit der Dampftramway.

Vor-
gestern Abends gegen 7 Uhr stieß beim Nordwestbahn-Viaduct
nächst der Stromgasse eine Dampftramway mit dem vom
23jährigen Kutscher Josef Kornherr geführten Last-
wagen zusammen. Kornherr wurde vom Bocke geschleudert
und von seinem eigenen Wagen überfahren. Er erlitt einen
complicirten Bruch des linken Oberschenkels und mehrfache
schwere Quetschungen.

* Große Siegesfeier beim Wimberger.

Samstag den 3. April fand im dichtgefüllten Saale
des Etablissements Wimberger eine große Sieges-
feier des christlichen Arbeiter Wahlcomites des 14. Be-
zirkes statt. Um 8 Uhr erschien Herr Vice-Bürger-
meister Dr. Carl Lueger
in Begleitung des
Abg. Sturm. Frau Bertha Schneider, die
mit ihrem Gemahl erschienen war, sprach den Dank
der Frauen an die Abgeordneten aus. Dr. Lueger,
stürmisch begrüßt, hielt eine launige Rede, da er seine
Festrede, wie er bemerkte, dem hochw. Herrn Grafen
Colloredo cedirte. Im Laufe seiner Rede verglich
er die Frauen mit den Tauben und meinte, sonst freße
der Adler die Tauben, dießmal aber haben die Tauben
den Adler gefreßen. Hierauf hielt der hochw. Herr Graf
Mels-Colloredo die Festrede. Sodann folgte
der gemüthliche Theil. Um 1/212 Uhr erschien
Abg. Axmann mit Gemahlin, ebenso Professor
Schlesinger und richtete herzliche Worte an die
Versammlung. Um 1/23 Uhr schloß das schöne Fest.

* Ueberfahren.

Vorgestern Abends wurde auf dem
Franzensringe bei der Kreuzung mit der Schottengasse der
66jährige Private Moriz Hahn von einem Fiaker über-
fahren, wodurch er einen Bruch des rechten Unter-
schenkels erlitt.

* Lebensmüde.

Der 30jährige Handlungsgehilfe Paul
Franke, Leopoldstadt, Weintraubengasse Nr. 5 wohnhaft,
trank gestern Abends ungefähr um 7 Uhr im Prater eine
Giftlösung. Gegen 1 Uhr Nachts sank er bewußtlos auf
einer Bank in der Nähe der Rotunde zusammen. Den
Grund des Selbstmordversuches weigert sich Franke an-
zugeben.

* Unfall auf der Donau.

Gestern Früh um 4 Uhr
fuhr der Dampfer "Kereskedes" der Donau-Dampfschiffahrts-
Gesellschaft mit drei beladenen Schleppschiffen, welche hinter
dem Dampfer nebeneinander zusammengekoppelt waren,
stromabwärts. Bei der Durchfahrt unter der Stadelauerbrücke
fuhr der an der linken Außenseite befindliche Schlepper an
den mittleren Brückenpfeiler an, wodurch er von den übrigen
Schleppschiffen losgerissen und gegen die Schiffmühlen ge-
trieben wurde. Dort gerieth der Schlepper in die Schiff-
mühle des Max Mallowan, die fast vollständig demolirt
wurde. Bei dieser Gelegenheit gelang es zwei Sicherheits-
wachmännern mit Unterstützung zweier Müllergehilfen die
auf dem Schlepper in Lebensgefahr befindliche Bemannung:
den Steuermann Alois Jäger, dessen Gattin und achtjährige
Tochter, sowie den Franz Hillek, Matrosen, in Sicherheit zu
bringen. Das Schiff selbst wurde dann wieder gegen die
Mitte des Stromes getrieben, wo es unterhalb der Mühlen
versank. Der Schlepper war mit 16 Waggons Waaren
beladen.

* Ein österreichischer Dampfer aufgefahren.

Aus London wird telegraphirt: Nach einer bei Lloyds
eingelaufenen Meldung aus Beirut ist der Dampfer
des österreichischen Lloyd "Semiramis" fünf Meilen
von Tripolis (Syrien) aufgefahren, ist jedoch schon
wieder losgekommen.

* Schriftstellerjubiläum.

Mittwoch, den 7. d., feiert
der Schriftsteller Guido List sein 25jähriges Schriftsteller-
jubiläum im Saale des Hotels "Englischer Hof", Maria-
hilferstraße, bei welcher Gelegenheit Lift's Dichtungen in
Wort und Gesang zum Vortrage gebracht werden. Der
Beginn dieses Festes, zu dem Gäste willkommen sind, ist
auf 8 Uhr Abends festgesetzt.

* Eine Versammlung der fahrenden Künstler.

Zum Zwecke der Gründung eines Fachvereins fand Freitag
Nachmittags im Saale zum "Goldenen Luchsen" eine Ver-
sammlung der fahrenden Künstler und Schausteller statt.
Der Vorsitzende, Schausteller Trocker, bezeichnete als Auf-
gabe des projectirten Fachvereins die Wahrung der Standes-
interessen mit Ausschluß jeder Politik. Der Name des Ver-
bandes soll -- dem zugvogelartigen Leben der Mitglieder
entsprechend -- "Schwalbe" lauten. Escamoteur
Maxini verlas einen an die Berufsgenossen gerichteten
Aufruf, worin folgende Forderungen, deren Vertretung sich
der neue Verein zur Aufgabe macht, aufgestellt werden:
Verleihung der Concession für immer bei jährlicher Steuer-
entrichtung; Schutz gegen das Ueberhandnehmen aus-
ländischer Concurrenz; Regelung der Vidirung der
Concession durch die Bezirkshauptmannschaften; Erlassung
einer Verordnung betreffend die Anweisung von Pro-
ductionsplätzen seitens der Ortsgemeinden; Regelung der
jetzt bestehenden Gesetze, betreffend die Productionen in den
Gasthauslocalen. An diese Vorschläge knüpfte sich eine leb-
hafte Debatte. Schausteller Zeynhard wünschte die Elimi-
nirung jenes Punktes, welcher die Bekämpfung der aus-
ländischen Concurrenz zum Gegenstande hat. Die Schau-
steller und Künstler seien reisende Geschäftsleute, und Nie-
mand derselben könne wissen, wohin ihn das Schicksal ver-
schlägt; da sei nun die Gefahr vorhanden, daß vom Aus-
lande Reciprocität geübt wird. Schließlich wurde die Grün-
dung des Vereines auf Basis der vorgeschlagenen Forde-
rungen genehmigt. Ebenso wurde die Herausgabe eines
Fachblattes beschlossen und der Mitgliederbeitrag mit monat-
lich 30 kr festgesetzt.

* Verhaftete Betrügerin.

Die vom Prager Landes-
gerichte seit dem 22. Jänner d. J. steckbrieflich verfolgte
32jährige Köchin Marie Nemecek, ist heute Früh auf
der Wieden, Kleine Neugasse 16, ausgeforscht und ver-
haftet worden

* Die Gattin des Fälschers Keller.

Im
Herbst vorigen Jahres ist in Bayern der frühere Bank-

78 Wien, Dienſtag, Reichspoſt 6. April 1897

[Spaltenumbruch] ſodaß ſich die Proceſſion zu einer erhebenden Glaubens-
kundgebung der katholiſchen Bevölkerung der Landſtraße ge-
ſtaltete. Nach Rückkehr der Proceſſion in die Kirche wurde
die Feier, welche der Herr Miſſionär P. Bonifaz Vordermaier
mit einer ergreifenden Predigt eingeleitet hatte, mit
der feierlichen Abbitte und einem muſikaliſchen Segen
geſchloſſen.

Die Volksmiſſion in Wien-Fünfhaus iſt
glänzend ausgefallen. Das geräumige Gotteshaus war auch
an Wochentagen bis auf den letzten Platz gefüllt. Mittwoch,
den 21. d. M., war Kinderpredigt, zu welcher die Schüler
und Schülerinnen der von Schulbrüdern, Barmherzigen
Schweſtern in der Herklotzgaſſe und Schulſchweſtern in der
Friesgaſſe geleiteten Schulen gefü[h]rt wurden. Während
dieſer Miſſion wird auch die Erſtcommunion der Schullinder
in beſonders feierlicher Art veranſtaltet.

Biſchofsconferenz. Cardinal Fürſtprimas
Claudius Vaßary hat die Biſchofsconferenz für Mitt-
woch, den 7. d., Vormittags 10 Uhr, in das Ofener Pri-
matialpalais einberufen. Nebſt mehreren internen Ange-
legenheiten ſtehen diesmal auch die Fragen der Congrua
und der Autonomie auf der Tage[ſ]ordnung. Insbeſondere
ſoll der Zeitpunkt für die Einberufung des katholiſchen Landes-
congreſſes und der für dieſen nothwendigen Wahlen feſtge-
ſtellt werden.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienſtag, den 6. April 1897:

Kathol.: Sixtus. — Griechen (25. März):
Maria Verk. — Sonnenaufgang 5 Uhr 60 Minuten
Morgens. — Sonnenuntergang 6 Uhr 36 Minuten Abends.
— Mondesaufgang 6 Uhr 48 Min. Morgens. — Mondes-
untergang 11 Uhr 40 Minuten Abends. — Tageslänge
13 Stunden 6 Minuten. — Nachtlänge 10 Stunden
54 Minuten.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Erzherzog
Heinrich Ferdinand iſt geſtern aus Wr.-Reuſtadt
hier eingetroffen — Erzherzog Ludwig Victor iſt
Sonntag Abends von hier nach Klagenfurt abgereiſt und
trifft am 11. d. M. wieder in Wien ein. — Senats-
präſident Graf Kuenburg iſt an einer gichtiſchen Knie-
gelenksentzündung erkrankt und hütet ſeit einigen Tagen das
Bett. — Der Präſident des türkiſchen Staatsrathes
Tewfik Bey und der vormalige Profeſſor an der
orientaliſchen Akademie Juſſuf Alidi Paſcha ſind
vorgeſtern aus Paris hier eingetroffen. — Der franzöſiſche
Generalconſul in Budapeſt Graf Turenne hat ſich vor-
geſtern von hier auf ſeinen Poſten begeben. — Der
franzöſiſche Geſandtſchaftsſekretär in Athen Olivier Taigny
traf vorgeſtern aus Athen hier ein — Prinz Leopold
von Bayern trifft heute Abends, aus München hier ein
und begibt ſich Tags darauf zur Auerhahnjagd nach Eiſenerz
in Steiermark.

* Die Fußwaſchung in der Stefanskirche.

Der
Cardinal Fürſterzbiſchof Dr. Gruſcha wird am Grün-
donnerſtag, den 15. d. M., in der Metropolitankirche zu
St. Stefan an nachverzeichneten zwölf armen Bürgern aus
der Bürgerverſorgungsanſtalt die Ceremonie der Fuß-
waſchung vollziehen: Franz Zehethofer, Schuhmacher,
85 Jahre alt; Thomas Adam, Kleidermacher, 83 Jahre
alt: Joſef Wachta, Schloſſer, Johann Heindl, Schuhmacher,
je 82 Jahre; Karl Schickl, Kleidermacher, Jakob Pigl,
Schuhmacher und Franz Wichtl, Kleidermacher, je 81 Jahre;
Joſef Karauſchek, Kleidermacher, Johann Karbel, Drechsler
und Johann Höfer, Schuhmacher, je 80 Jahre; Gottlieb
Lieb, Kleidermacher und Peter Capitain, Bäcker, je
79 Jahre alt.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Juſtiz-
miniſter hat den Miniſterialſecretär im Juſtizminiſterium
Franz Emil Conte Smechia zum Landesgerichtsrathe
beim Landesgerichte in Trieſt ernannt. — Der Juſtiz
miniſter hat ernannt: zu Landesgerichtsräthen als Bezirks-
gerichtsvorſteher unter Belaſſung in ihren Dienſtorten die
Bezirksrichter; Johann Wildmann in Unhoſcht,
Zdenko Hußa in Chotebor und Friedrich Stöger in
Manetin; ferner zu Bezirksrichtern: den Bezirksgerichts-
Adjuncten in Gablonz Franz Pransky für Ronsperg,
den Gerichtsadjuncten in Piſek Wenzel Schwarz für
Neugedein und die Bezirksgerichtsadjuncten: Mathias
Weger in Melnik für Horazdowitz, Joſef Taud in
Komotau für Platten, Anton Liebitzky in Dux für
Wallern und Alexander Seifert in Tetſchen für Hart-
manitz. — Der Juſtizminiſter hat den Staatsanwalts-
Subſtituten in Teſchen Dr. Franz Ritter von Kolitſcher
zum Staatsanwalte beim Kreisgerichte in Iglau ernannt.
— Der Juſtizminiſter hat den Bezirksrichter in Wallern
Eduard Marſch zum Rathsſecretär in Eger ernannt. —
Der Ackerbauminiſter hat die Forſt- und Domainenverwalter
Ferdinand Loibl in Lammerau und Ludwig Finke
in Wien zu Forſtmeiſtern unter Belaſſung auf ihren Dienſt-
poſten ernannt. — Der Kaiſer hat dem Landesſchulinſpector
Chriſtian Schneller aus Anlaß der von demſelben er-
betenen Verſetzung in den bleibenden Ruheſtand taxfrei den
Titel und Charakter eines Hofrathes verliehen.

* Ein Prieſter — Doctor der Rechte.

Bei
der am 29. März an der Wiener Univerſität vorge-
nommenen feierlichen Promotion wurde auch ein Prieſter,
Herr Joſef Mayrhofer, welcher ſeit Jahren
als Cooperator in Spitz a. d. Donau wirkt, zum Doctor
der Rechte promovirt. Derſelbe hat ſeine juridiſchen
Studien und die Rigoroſen ohne jede Unterbrechung des
Seelſorgedienſtes beendet. Ein gewiß ſeltener Fall von
Willenskraft.

* Abel-Predigten.

Der berühmte Kanzelredner
P. Heinrich Abel wird am 8., 9. und 10. d. M.,
jedesmal um 8 Uhr Abends, in der Hof- und Stadt-
pfarrkirche zu St. Auguſtin Predigt halten, welche nur
für die Männerwelt beſtimmt ſind. Das Thema der
Predigten iſt «Ecce Homo».

* Der Strafrichter der Leopoldſtadt †.

Der
Strafrichter des zweiten Bezirkes, Gerichtsadjuct Dr. Phil.
Bichal, iſt Sonntag den 4. d. M. um ½3 Uhr Nach-
mittags im 37. Lebensjahre plötzlich geſtorben.

* Leo-Geſellſchaft.

Dienſtag, den 6. April l. J.,
findet ½8 Uhr im „Kaiſerhof“, 1. Bez., Reichsraths-
[Spaltenumbruch] ſtraße 19, ein Vortragsabend der Section für Social-
Rechtswiſſenſchaften der Leo-Geſellſchaft ſtatt. Vortrags-
Thema: „Berechtigung und Grenzen des Termin-Ge-
ſchäftes“. Referent Dr. V. Kienböck.

* Dr. Johannes Brahms.

Wie wir bereits am
Samſtag meldeten, iſt Meiſter Brahms geſtorben. Die Leiche
des Tonkünſtlers iſt geſtern Abends im Trauerhauſe, Wieden,
Karlsgaſſe Nr. 4, im Schlafzimmer des erſten Stockes, in
dem der Künſtler geſtorben iſt, aufgebahrt worden. Schwarz
gekleidet, ruht die Leiche in einem prachtvollen Metallſarge,
den dreißig Girandolen und vier Kandelaber mit Wachs-
kerzen umgeben. Das Gemach iſt durchwegs mit ſchwarzem
Tuch verhängt und ein Baldachin ſpannt ſich über den
Sarg. Auf rothem Kiſſen ruhen zu Häupten rechts die
Orden und links die Bürgerkrone. In den Nachmittags-
ſtunden wurde dem Künſtler die Todtenmaske abgenommen
und ein Herr und eine Dame ſeines Bekanntenkreiſes haben
ſein Antlitz in Kreide verewigt. Es ſind auch bereits die
erſten Kränze, ſechs an der Zahl, eingetroffen, die am Sarge
niedergelegt wurden. Ueber das Leichenbegängniß ſind noch
keine definitiven Beſtimmungen getroffen. Die Parte, die von
dem Ableben Kenntniß gibt, wird heute von der Geſellſchaft
der Muſikfreunde ausgegeben; das ſteht feſt, daß die Leiche
Brahms’ am Dienſtag den 6. d. M., Nachmittags um
½3 Uhr, vom Trauerhauſe, Carlsgaſſe 4, in die evange-
liſche Kirche A. B. in der Dorotheergaſſe 18, durch die Be-
ſtattungs-Unternehmung „Concordia“ überführt wird. In
der Kirche werden nur mit Eintrittskarten verſehene Per-
ſonen Zutritt haben. Die Einſegnung erfolgt um 3 Uhr.
Der Männergeſangverein wird einen Trauerchoral ſingen.
Die Parte wird über die Beerdigung noch keine Mittheilung
enthalten. Die Stadt Wien hat nämlich dem Meiſter ſofort
nach dem Bekanntwerden des Ablebens ein Ehrengrab im
Tonkünſtlerbosquett am Centralfriedhofe bewilligt. Johannes
Brahms ſoll aber bei Gelegenheit im Freundeskreiſe geäußert
haben, er wünſche durch Feuer beſtattet zu werden. Nun
hat ſich aber weder ein Teſtament, noch irgend welche ſchrift-
liche Aufzeichnung gefunden, die über den Wunſch des
Meiſters Aufſchluß geben könnte. Die Nachforſchungen über
dieſe Angelegenheit ergaben kein Reſultat. Eine heute ausge-
gebene Correſpondenz theilt mit: Zu einer impoſanten
Trauerkundgebung, wie ſie Wien ſchon lange nicht geſehen
hat. wird ſich die Leichenfeier Brahms’ geſtalten. Vor ¼3
Uhr werden ſich die Deputationen und Vereine vor der
Carlskirche verſammeln. Der Trauerzug ſetzt ſich um ½3 Uhr
in Bewegung und wird ſeinen Weg vom Trauerhauſe in
der Carlsgaſſe über die Schwarzenbergbrücke und Lothringer-
ſtraße bis zum Portal des Muſikvereins-Gebäudes nehmen.
Daſelbſt erwartet der Singverein die Leiche und wird einen
Trauerchoral anſtimmen. Im Namen der Geſellſchaft wird
der Präſident des Muſikvereines, Freiherr v. Bezecny einen
Kranz am Sarge niederlegen. Auch die Geſellſchaft der
Muſikfreunde und der Singverein werden vor dem Gebäude
den Sarg mit Kränzen ſchmücken. Hierauf bewegt ſich der
Zug zur evangeliſchen Kirche A. C. in der Dorotheergaſſe.
Sämmtliche Trauergäſte folgen dem Leichenwagen zu Fuße.
Daſelbſt wird Pfarrer Dr. v. Zimmermann die Einſegnung
vornehmen und hierauf der Wiener Männergeſangsverein
einen Chor ſingen. Nach der Einſegnung nimmt der Trauer-
zug ſeinen Weg zum Ehrengrabe auf dem Centralfriedhofe.
Von der Verbrennung der Leiche wurde
Abſtand genommen.
Am Grabe wird der Präſi-
dent des Tonkünſtler-Vereines Director Berger dem Ver-
blichenen den Nachruf halten. Der Eintritt in die Kirche, Doro-
theergaſſe, iſt nur mit Karten erlaubt, welche vom Wiener
Singverein ausgegeben werden.

* Eine hochintereſſaute Strafanzeige.

Mit
Bezug auf den unter dieſer Spitzmarke am 2. April
d. J. erſchienenen Bericht erhalten wir von dem Rechts-
anwalt des dort genannten Stockfabrikanten Herrn
Oswald Lindner nachſtehende Berichtigung: „Es
iſt unwahr, daß der Gatte der Frau Marie
Dobler ſein ganzes Vermögen oder auch nur
irgend einen Vermögenswert bei Herrn Oswald
Lindner jemals hinterlegt habe, unwahr, daß derſelbe,
als er am Tode lag, ſeiner Frau geſagt habe, ſie
möge ſich nach ſeinem Tode an Lindner wenden, bei
dem er ſein ganzes Vermögen hinterlegt habe, un-
wahr iſt es endlich, daß unter dieſem bei Oswald
Lindner angeblich hinterlegt geweſenen Geld auch ein
Haupttrefferantheil ſich befunden habe. Wahr iſt viel-
mehr, daß Frau Marie Dobler und deren Gatte von
der Kirchengemeinſchaft „Apoſtoliſche Gemeinde“, an
deren Spitze Herr Oswald Lindner ſteht, ihrer
Armuth wegen unterſtützt wurden; wahr iſt ferner,
daß Frau Dobler, kurz bevor ihr Gatte ſtarb, einen
Advocaten holte, damit der Sterbende ein Teſtament
errichte; wahr iſt, daß dieſer dem Advocaten über
deſſen Befragen nach ſeinem Vermögen und
worüber er verfügen wolle, zur Antwort
gab, er beſitze gar nichts, als die geringen Hab-
ſeligkeiten in ſeiner Wohnung, worüber der Advocat
die Ueberflüſſigkeit eines Teſtamentes erklärte und ſich
entfernte. Achtungsvoll Dr. Marcell Hofmann.

* Frauen-Hi[l]fsverein vom rothen Kreuze.

Am
30. v. M. fand die 15. Generalverſammlung des Zweig-
vereines der Gerichtsbezirke Währing, Hernals, Ottakring des
Frauen-Hilfsvereines vom rothen Kreuz für Niederöſterreich
ſtatt. In der vorgenommenen Neuwahl der Vereinsleitung
wurden gewählt: Frau Fanni Meiſſner-Diemer,
Frau Antonie Hülſenbeck, Frau Amalia Nawra-
til,
Frau Marie Wallner und Antonie Weinzierl.
Der durch die Bemühungen des Vereines angeſammelte
Fond, deſſen Verwendung zur Errichtung eines Spitals für
90 Mann im Kriegsfalle beſtimmt iſt, beträgt derzeit
17.999 fl. Als Vertreter der Stadt Wien war der Stadt-
rath und Gemeinderath Dr. Roderich Krenn anweſend.

* Kronrath.

Geſtern Vormittags um 11 Uhr hat
unter dem Vorſitz Sr. Majeſtät des Kaiſers in der Hof-
burg ein Kronrath ſtattgefunden. An demſelben nahmen
Ihre Excellenzen Miniſterpräſident Graf Badeni und
ſämmtliche Miniſter ſeines Cabinets theil. Der Kronrath
dauerte nahezu ſieben Viertelſtunden.

* Fundverheimlichung.

Die in der Währingerſtraße
Nr. 26 wohnhafte Bertha Heiß ließ in einem Einſpänner
in der Windmühlgaſſe eine rothlederne Brieftaſche mit
[Spaltenumbruch] 95 fl. zurück. Der Kutſcher iſt verdächtig, das Geld ſich
angeeignet zu haben. Er iſt jung, bartlos, mittelgroß, dick
und hat volles Geſicht.

* Falſches Geld.

Der Mediciner Friedrich Wilſch
erlegte ein Zwanzig- und ein Zehn-Hellerfalſificat, der
Pferdewärter Franz Mikolaſch ein Zwanzig-Hellerfalſificat,
die ſie jüngſt eingenommen haben.

* Zuſammenſtoß mit der Dampftramway.

Vor-
geſtern Abends gegen 7 Uhr ſtieß beim Nordweſtbahn-Viaduct
nächſt der Stromgaſſe eine Dampftramway mit dem vom
23jährigen Kutſcher Joſef Kornherr geführten Laſt-
wagen zuſammen. Kornherr wurde vom Bocke geſchleudert
und von ſeinem eigenen Wagen überfahren. Er erlitt einen
complicirten Bruch des linken Oberſchenkels und mehrfache
ſchwere Quetſchungen.

* Große Siegesfeier beim Wimberger.

Samſtag den 3. April fand im dichtgefüllten Saale
des Etabliſſements Wimberger eine große Sieges-
feier des chriſtlichen Arbeiter Wahlcomités des 14. Be-
zirkes ſtatt. Um 8 Uhr erſchien Herr Vice-Bürger-
meiſter Dr. Carl Lueger
in Begleitung des
Abg. Sturm. Frau Bertha Schneider, die
mit ihrem Gemahl erſchienen war, ſprach den Dank
der Frauen an die Abgeordneten aus. Dr. Lueger,
ſtürmiſch begrüßt, hielt eine launige Rede, da er ſeine
Feſtrede, wie er bemerkte, dem hochw. Herrn Grafen
Colloredo cedirte. Im Laufe ſeiner Rede verglich
er die Frauen mit den Tauben und meinte, ſonſt freße
der Adler die Tauben, dießmal aber haben die Tauben
den Adler gefreßen. Hierauf hielt der hochw. Herr Graf
Mels-Colloredo die Feſtrede. Sodann folgte
der gemüthliche Theil. Um ½12 Uhr erſchien
Abg. Axmann mit Gemahlin, ebenſo Profeſſor
Schleſinger und richtete herzliche Worte an die
Verſammlung. Um ½3 Uhr ſchloß das ſchöne Feſt.

* Ueberfahren.

Vorgeſtern Abends wurde auf dem
Franzensringe bei der Kreuzung mit der Schottengaſſe der
66jährige Private Moriz Hahn von einem Fiaker über-
fahren, wodurch er einen Bruch des rechten Unter-
ſchenkels erlitt.

* Lebensmüde.

Der 30jährige Handlungsgehilfe Paul
Franke, Leopoldſtadt, Weintraubengaſſe Nr. 5 wohnhaft,
trank geſtern Abends ungefähr um 7 Uhr im Prater eine
Giftlöſung. Gegen 1 Uhr Nachts ſank er bewußtlos auf
einer Bank in der Nähe der Rotunde zuſammen. Den
Grund des Selbſtmordverſuches weigert ſich Franke an-
zugeben.

* Unfall auf der Donau.

Geſtern Früh um 4 Uhr
fuhr der Dampfer „Kereskedes“ der Donau-Dampfſchiffahrts-
Geſellſchaft mit drei beladenen Schleppſchiffen, welche hinter
dem Dampfer nebeneinander zuſammengekoppelt waren,
ſtromabwärts. Bei der Durchfahrt unter der Stadelauerbrücke
fuhr der an der linken Außenſeite befindliche Schlepper an
den mittleren Brückenpfeiler an, wodurch er von den übrigen
Schleppſchiffen losgeriſſen und gegen die Schiffmühlen ge-
trieben wurde. Dort gerieth der Schlepper in die Schiff-
mühle des Max Mallowan, die faſt vollſtändig demolirt
wurde. Bei dieſer Gelegenheit gelang es zwei Sicherheits-
wachmännern mit Unterſtützung zweier Müllergehilfen die
auf dem Schlepper in Lebensgefahr befindliche Bemannung:
den Steuermann Alois Jäger, deſſen Gattin und achtjährige
Tochter, ſowie den Franz Hillek, Matroſen, in Sicherheit zu
bringen. Das Schiff ſelbſt wurde dann wieder gegen die
Mitte des Stromes getrieben, wo es unterhalb der Mühlen
verſank. Der Schlepper war mit 16 Waggons Waaren
beladen.

* Ein öſterreichiſcher Dampfer aufgefahren.

Aus London wird telegraphirt: Nach einer bei Lloyds
eingelaufenen Meldung aus Beirut iſt der Dampfer
des öſterreichiſchen Lloyd „Semiramis“ fünf Meilen
von Tripolis (Syrien) aufgefahren, iſt jedoch ſchon
wieder losgekommen.

* Schriftſtellerjubiläum.

Mittwoch, den 7. d., feiert
der Schriftſteller Guido Liſt ſein 25jähriges Schriftſteller-
jubiläum im Saale des Hotels „Engliſcher Hof“, Maria-
hilferſtraße, bei welcher Gelegenheit Lift’s Dichtungen in
Wort und Geſang zum Vortrage gebracht werden. Der
Beginn dieſes Feſtes, zu dem Gäſte willkommen ſind, iſt
auf 8 Uhr Abends feſtgeſetzt.

* Eine Verſammlung der fahrenden Künſtler.

Zum Zwecke der Gründung eines Fachvereins fand Freitag
Nachmittags im Saale zum „Goldenen Luchſen“ eine Ver-
ſammlung der fahrenden Künſtler und Schauſteller ſtatt.
Der Vorſitzende, Schauſteller Trocker, bezeichnete als Auf-
gabe des projectirten Fachvereins die Wahrung der Standes-
intereſſen mit Ausſchluß jeder Politik. Der Name des Ver-
bandes ſoll — dem zugvogelartigen Leben der Mitglieder
entſprechend — „Schwalbe“ lauten. Escamoteur
Maxini verlas einen an die Berufsgenoſſen gerichteten
Aufruf, worin folgende Forderungen, deren Vertretung ſich
der neue Verein zur Aufgabe macht, aufgeſtellt werden:
Verleihung der Conceſſion für immer bei jährlicher Steuer-
entrichtung; Schutz gegen das Ueberhandnehmen aus-
ländiſcher Concurrenz; Regelung der Vidirung der
Conceſſion durch die Bezirkshauptmannſchaften; Erlaſſung
einer Verordnung betreffend die Anweiſung von Pro-
ductionsplätzen ſeitens der Ortsgemeinden; Regelung der
jetzt beſtehenden Geſetze, betreffend die Productionen in den
Gaſthauslocalen. An dieſe Vorſchläge knüpfte ſich eine leb-
hafte Debatte. Schauſteller Zeynhard wünſchte die Elimi-
nirung jenes Punktes, welcher die Bekämpfung der aus-
ländiſchen Concurrenz zum Gegenſtande hat. Die Schau-
ſteller und Künſtler ſeien reiſende Geſchäftsleute, und Nie-
mand derſelben könne wiſſen, wohin ihn das Schickſal ver-
ſchlägt; da ſei nun die Gefahr vorhanden, daß vom Aus-
lande Reciprocität geübt wird. Schließlich wurde die Grün-
dung des Vereines auf Baſis der vorgeſchlagenen Forde-
rungen genehmigt. Ebenſo wurde die Herausgabe eines
Fachblattes beſchloſſen und der Mitgliederbeitrag mit monat-
lich 30 kr feſtgeſetzt.

* Verhaftete Betrügerin.

Die vom Prager Landes-
gerichte ſeit dem 22. Jänner d. J. ſteckbrieflich verfolgte
32jährige Köchin Marie Nemecek, iſt heute Früh auf
der Wieden, Kleine Neugaſſe 16, ausgeforſcht und ver-
haftet worden

* Die Gattin des Fälſchers Keller.

Im
Herbſt vorigen Jahres iſt in Bayern der frühere Bank-

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Kranz am Sarge niederlegen. Auch die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft der<lb/>
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Sämmtliche Trauergä&#x017F;te folgen dem Leichenwagen zu Fuße.<lb/>
Da&#x017F;elb&#x017F;t wird Pfarrer Dr. v. Zimmermann die Ein&#x017F;egnung<lb/>
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[3/0003] 78 Wien, Dienſtag, Reichspoſt 6. April 1897 ſodaß ſich die Proceſſion zu einer erhebenden Glaubens- kundgebung der katholiſchen Bevölkerung der Landſtraße ge- ſtaltete. Nach Rückkehr der Proceſſion in die Kirche wurde die Feier, welche der Herr Miſſionär P. Bonifaz Vordermaier mit einer ergreifenden Predigt eingeleitet hatte, mit der feierlichen Abbitte und einem muſikaliſchen Segen geſchloſſen. — Die Volksmiſſion in Wien-Fünfhaus iſt glänzend ausgefallen. Das geräumige Gotteshaus war auch an Wochentagen bis auf den letzten Platz gefüllt. Mittwoch, den 21. d. M., war Kinderpredigt, zu welcher die Schüler und Schülerinnen der von Schulbrüdern, Barmherzigen Schweſtern in der Herklotzgaſſe und Schulſchweſtern in der Friesgaſſe geleiteten Schulen geführt wurden. Während dieſer Miſſion wird auch die Erſtcommunion der Schullinder in beſonders feierlicher Art veranſtaltet. — Biſchofsconferenz. Cardinal Fürſtprimas Claudius Vaßary hat die Biſchofsconferenz für Mitt- woch, den 7. d., Vormittags 10 Uhr, in das Ofener Pri- matialpalais einberufen. Nebſt mehreren internen Ange- legenheiten ſtehen diesmal auch die Fragen der Congrua und der Autonomie auf der Tageſordnung. Insbeſondere ſoll der Zeitpunkt für die Einberufung des katholiſchen Landes- congreſſes und der für dieſen nothwendigen Wahlen feſtge- ſtellt werden. Tagesbericht. Wien, 5. April. * Kalender für Dienſtag, den 6. April 1897: Kathol.: Sixtus. — Griechen (25. März): Maria Verk. — Sonnenaufgang 5 Uhr 60 Minuten Morgens. — Sonnenuntergang 6 Uhr 36 Minuten Abends. — Mondesaufgang 6 Uhr 48 Min. Morgens. — Mondes- untergang 11 Uhr 40 Minuten Abends. — Tageslänge 13 Stunden 6 Minuten. — Nachtlänge 10 Stunden 54 Minuten. * Hof- und Perſonalnachrichten. Erzherzog Heinrich Ferdinand iſt geſtern aus Wr.-Reuſtadt hier eingetroffen — Erzherzog Ludwig Victor iſt Sonntag Abends von hier nach Klagenfurt abgereiſt und trifft am 11. d. M. wieder in Wien ein. — Senats- präſident Graf Kuenburg iſt an einer gichtiſchen Knie- gelenksentzündung erkrankt und hütet ſeit einigen Tagen das Bett. — Der Präſident des türkiſchen Staatsrathes Tewfik Bey und der vormalige Profeſſor an der orientaliſchen Akademie Juſſuf Alidi Paſcha ſind vorgeſtern aus Paris hier eingetroffen. — Der franzöſiſche Generalconſul in Budapeſt Graf Turenne hat ſich vor- geſtern von hier auf ſeinen Poſten begeben. — Der franzöſiſche Geſandtſchaftsſekretär in Athen Olivier Taigny traf vorgeſtern aus Athen hier ein — Prinz Leopold von Bayern trifft heute Abends, aus München hier ein und begibt ſich Tags darauf zur Auerhahnjagd nach Eiſenerz in Steiermark. * Die Fußwaſchung in der Stefanskirche. Der Cardinal Fürſterzbiſchof Dr. Gruſcha wird am Grün- donnerſtag, den 15. d. M., in der Metropolitankirche zu St. Stefan an nachverzeichneten zwölf armen Bürgern aus der Bürgerverſorgungsanſtalt die Ceremonie der Fuß- waſchung vollziehen: Franz Zehethofer, Schuhmacher, 85 Jahre alt; Thomas Adam, Kleidermacher, 83 Jahre alt: Joſef Wachta, Schloſſer, Johann Heindl, Schuhmacher, je 82 Jahre; Karl Schickl, Kleidermacher, Jakob Pigl, Schuhmacher und Franz Wichtl, Kleidermacher, je 81 Jahre; Joſef Karauſchek, Kleidermacher, Johann Karbel, Drechsler und Johann Höfer, Schuhmacher, je 80 Jahre; Gottlieb Lieb, Kleidermacher und Peter Capitain, Bäcker, je 79 Jahre alt. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Juſtiz- miniſter hat den Miniſterialſecretär im Juſtizminiſterium Franz Emil Conte Smechia zum Landesgerichtsrathe beim Landesgerichte in Trieſt ernannt. — Der Juſtiz miniſter hat ernannt: zu Landesgerichtsräthen als Bezirks- gerichtsvorſteher unter Belaſſung in ihren Dienſtorten die Bezirksrichter; Johann Wildmann in Unhoſcht, Zdenko Hußa in Chotebor und Friedrich Stöger in Manetin; ferner zu Bezirksrichtern: den Bezirksgerichts- Adjuncten in Gablonz Franz Pransky für Ronsperg, den Gerichtsadjuncten in Piſek Wenzel Schwarz für Neugedein und die Bezirksgerichtsadjuncten: Mathias Weger in Melnik für Horazdowitz, Joſef Taud in Komotau für Platten, Anton Liebitzky in Dux für Wallern und Alexander Seifert in Tetſchen für Hart- manitz. — Der Juſtizminiſter hat den Staatsanwalts- Subſtituten in Teſchen Dr. Franz Ritter von Kolitſcher zum Staatsanwalte beim Kreisgerichte in Iglau ernannt. — Der Juſtizminiſter hat den Bezirksrichter in Wallern Eduard Marſch zum Rathsſecretär in Eger ernannt. — Der Ackerbauminiſter hat die Forſt- und Domainenverwalter Ferdinand Loibl in Lammerau und Ludwig Finke in Wien zu Forſtmeiſtern unter Belaſſung auf ihren Dienſt- poſten ernannt. — Der Kaiſer hat dem Landesſchulinſpector Chriſtian Schneller aus Anlaß der von demſelben er- betenen Verſetzung in den bleibenden Ruheſtand taxfrei den Titel und Charakter eines Hofrathes verliehen. * Ein Prieſter — Doctor der Rechte. Bei der am 29. März an der Wiener Univerſität vorge- nommenen feierlichen Promotion wurde auch ein Prieſter, Herr Joſef Mayrhofer, welcher ſeit Jahren als Cooperator in Spitz a. d. Donau wirkt, zum Doctor der Rechte promovirt. Derſelbe hat ſeine juridiſchen Studien und die Rigoroſen ohne jede Unterbrechung des Seelſorgedienſtes beendet. Ein gewiß ſeltener Fall von Willenskraft. * Abel-Predigten. Der berühmte Kanzelredner P. Heinrich Abel wird am 8., 9. und 10. d. M., jedesmal um 8 Uhr Abends, in der Hof- und Stadt- pfarrkirche zu St. Auguſtin Predigt halten, welche nur für die Männerwelt beſtimmt ſind. Das Thema der Predigten iſt «Ecce Homo». * Der Strafrichter der Leopoldſtadt †. Der Strafrichter des zweiten Bezirkes, Gerichtsadjuct Dr. Phil. Bichal, iſt Sonntag den 4. d. M. um ½3 Uhr Nach- mittags im 37. Lebensjahre plötzlich geſtorben. * Leo-Geſellſchaft. Dienſtag, den 6. April l. J., findet ½8 Uhr im „Kaiſerhof“, 1. Bez., Reichsraths- ſtraße 19, ein Vortragsabend der Section für Social- Rechtswiſſenſchaften der Leo-Geſellſchaft ſtatt. Vortrags- Thema: „Berechtigung und Grenzen des Termin-Ge- ſchäftes“. Referent Dr. V. Kienböck. * Dr. Johannes Brahms. Wie wir bereits am Samſtag meldeten, iſt Meiſter Brahms geſtorben. Die Leiche des Tonkünſtlers iſt geſtern Abends im Trauerhauſe, Wieden, Karlsgaſſe Nr. 4, im Schlafzimmer des erſten Stockes, in dem der Künſtler geſtorben iſt, aufgebahrt worden. Schwarz gekleidet, ruht die Leiche in einem prachtvollen Metallſarge, den dreißig Girandolen und vier Kandelaber mit Wachs- kerzen umgeben. Das Gemach iſt durchwegs mit ſchwarzem Tuch verhängt und ein Baldachin ſpannt ſich über den Sarg. Auf rothem Kiſſen ruhen zu Häupten rechts die Orden und links die Bürgerkrone. In den Nachmittags- ſtunden wurde dem Künſtler die Todtenmaske abgenommen und ein Herr und eine Dame ſeines Bekanntenkreiſes haben ſein Antlitz in Kreide verewigt. Es ſind auch bereits die erſten Kränze, ſechs an der Zahl, eingetroffen, die am Sarge niedergelegt wurden. Ueber das Leichenbegängniß ſind noch keine definitiven Beſtimmungen getroffen. Die Parte, die von dem Ableben Kenntniß gibt, wird heute von der Geſellſchaft der Muſikfreunde ausgegeben; das ſteht feſt, daß die Leiche Brahms’ am Dienſtag den 6. d. M., Nachmittags um ½3 Uhr, vom Trauerhauſe, Carlsgaſſe 4, in die evange- liſche Kirche A. B. in der Dorotheergaſſe 18, durch die Be- ſtattungs-Unternehmung „Concordia“ überführt wird. In der Kirche werden nur mit Eintrittskarten verſehene Per- ſonen Zutritt haben. Die Einſegnung erfolgt um 3 Uhr. Der Männergeſangverein wird einen Trauerchoral ſingen. Die Parte wird über die Beerdigung noch keine Mittheilung enthalten. Die Stadt Wien hat nämlich dem Meiſter ſofort nach dem Bekanntwerden des Ablebens ein Ehrengrab im Tonkünſtlerbosquett am Centralfriedhofe bewilligt. Johannes Brahms ſoll aber bei Gelegenheit im Freundeskreiſe geäußert haben, er wünſche durch Feuer beſtattet zu werden. Nun hat ſich aber weder ein Teſtament, noch irgend welche ſchrift- liche Aufzeichnung gefunden, die über den Wunſch des Meiſters Aufſchluß geben könnte. Die Nachforſchungen über dieſe Angelegenheit ergaben kein Reſultat. Eine heute ausge- gebene Correſpondenz theilt mit: Zu einer impoſanten Trauerkundgebung, wie ſie Wien ſchon lange nicht geſehen hat. wird ſich die Leichenfeier Brahms’ geſtalten. Vor ¼3 Uhr werden ſich die Deputationen und Vereine vor der Carlskirche verſammeln. Der Trauerzug ſetzt ſich um ½3 Uhr in Bewegung und wird ſeinen Weg vom Trauerhauſe in der Carlsgaſſe über die Schwarzenbergbrücke und Lothringer- ſtraße bis zum Portal des Muſikvereins-Gebäudes nehmen. Daſelbſt erwartet der Singverein die Leiche und wird einen Trauerchoral anſtimmen. Im Namen der Geſellſchaft wird der Präſident des Muſikvereines, Freiherr v. Bezecny einen Kranz am Sarge niederlegen. Auch die Geſellſchaft der Muſikfreunde und der Singverein werden vor dem Gebäude den Sarg mit Kränzen ſchmücken. Hierauf bewegt ſich der Zug zur evangeliſchen Kirche A. C. in der Dorotheergaſſe. Sämmtliche Trauergäſte folgen dem Leichenwagen zu Fuße. Daſelbſt wird Pfarrer Dr. v. Zimmermann die Einſegnung vornehmen und hierauf der Wiener Männergeſangsverein einen Chor ſingen. Nach der Einſegnung nimmt der Trauer- zug ſeinen Weg zum Ehrengrabe auf dem Centralfriedhofe. Von der Verbrennung der Leiche wurde Abſtand genommen. Am Grabe wird der Präſi- dent des Tonkünſtler-Vereines Director Berger dem Ver- blichenen den Nachruf halten. Der Eintritt in die Kirche, Doro- theergaſſe, iſt nur mit Karten erlaubt, welche vom Wiener Singverein ausgegeben werden. * Eine hochintereſſaute Strafanzeige. Mit Bezug auf den unter dieſer Spitzmarke am 2. April d. J. erſchienenen Bericht erhalten wir von dem Rechts- anwalt des dort genannten Stockfabrikanten Herrn Oswald Lindner nachſtehende Berichtigung: „Es iſt unwahr, daß der Gatte der Frau Marie Dobler ſein ganzes Vermögen oder auch nur irgend einen Vermögenswert bei Herrn Oswald Lindner jemals hinterlegt habe, unwahr, daß derſelbe, als er am Tode lag, ſeiner Frau geſagt habe, ſie möge ſich nach ſeinem Tode an Lindner wenden, bei dem er ſein ganzes Vermögen hinterlegt habe, un- wahr iſt es endlich, daß unter dieſem bei Oswald Lindner angeblich hinterlegt geweſenen Geld auch ein Haupttrefferantheil ſich befunden habe. Wahr iſt viel- mehr, daß Frau Marie Dobler und deren Gatte von der Kirchengemeinſchaft „Apoſtoliſche Gemeinde“, an deren Spitze Herr Oswald Lindner ſteht, ihrer Armuth wegen unterſtützt wurden; wahr iſt ferner, daß Frau Dobler, kurz bevor ihr Gatte ſtarb, einen Advocaten holte, damit der Sterbende ein Teſtament errichte; wahr iſt, daß dieſer dem Advocaten über deſſen Befragen nach ſeinem Vermögen und worüber er verfügen wolle, zur Antwort gab, er beſitze gar nichts, als die geringen Hab- ſeligkeiten in ſeiner Wohnung, worüber der Advocat die Ueberflüſſigkeit eines Teſtamentes erklärte und ſich entfernte. Achtungsvoll Dr. Marcell Hofmann. * Frauen-Hilfsverein vom rothen Kreuze. Am 30. v. M. fand die 15. Generalverſammlung des Zweig- vereines der Gerichtsbezirke Währing, Hernals, Ottakring des Frauen-Hilfsvereines vom rothen Kreuz für Niederöſterreich ſtatt. In der vorgenommenen Neuwahl der Vereinsleitung wurden gewählt: Frau Fanni Meiſſner-Diemer, Frau Antonie Hülſenbeck, Frau Amalia Nawra- til, Frau Marie Wallner und Antonie Weinzierl. Der durch die Bemühungen des Vereines angeſammelte Fond, deſſen Verwendung zur Errichtung eines Spitals für 90 Mann im Kriegsfalle beſtimmt iſt, beträgt derzeit 17.999 fl. Als Vertreter der Stadt Wien war der Stadt- rath und Gemeinderath Dr. Roderich Krenn anweſend. * Kronrath. Geſtern Vormittags um 11 Uhr hat unter dem Vorſitz Sr. Majeſtät des Kaiſers in der Hof- burg ein Kronrath ſtattgefunden. An demſelben nahmen Ihre Excellenzen Miniſterpräſident Graf Badeni und ſämmtliche Miniſter ſeines Cabinets theil. Der Kronrath dauerte nahezu ſieben Viertelſtunden. * Fundverheimlichung. Die in der Währingerſtraße Nr. 26 wohnhafte Bertha Heiß ließ in einem Einſpänner in der Windmühlgaſſe eine rothlederne Brieftaſche mit 95 fl. zurück. Der Kutſcher iſt verdächtig, das Geld ſich angeeignet zu haben. Er iſt jung, bartlos, mittelgroß, dick und hat volles Geſicht. * Falſches Geld. Der Mediciner Friedrich Wilſch erlegte ein Zwanzig- und ein Zehn-Hellerfalſificat, der Pferdewärter Franz Mikolaſch ein Zwanzig-Hellerfalſificat, die ſie jüngſt eingenommen haben. * Zuſammenſtoß mit der Dampftramway. Vor- geſtern Abends gegen 7 Uhr ſtieß beim Nordweſtbahn-Viaduct nächſt der Stromgaſſe eine Dampftramway mit dem vom 23jährigen Kutſcher Joſef Kornherr geführten Laſt- wagen zuſammen. Kornherr wurde vom Bocke geſchleudert und von ſeinem eigenen Wagen überfahren. Er erlitt einen complicirten Bruch des linken Oberſchenkels und mehrfache ſchwere Quetſchungen. * Große Siegesfeier beim Wimberger. Samſtag den 3. April fand im dichtgefüllten Saale des Etabliſſements Wimberger eine große Sieges- feier des chriſtlichen Arbeiter Wahlcomités des 14. Be- zirkes ſtatt. Um 8 Uhr erſchien Herr Vice-Bürger- meiſter Dr. Carl Lueger in Begleitung des Abg. Sturm. Frau Bertha Schneider, die mit ihrem Gemahl erſchienen war, ſprach den Dank der Frauen an die Abgeordneten aus. Dr. Lueger, ſtürmiſch begrüßt, hielt eine launige Rede, da er ſeine Feſtrede, wie er bemerkte, dem hochw. Herrn Grafen Colloredo cedirte. Im Laufe ſeiner Rede verglich er die Frauen mit den Tauben und meinte, ſonſt freße der Adler die Tauben, dießmal aber haben die Tauben den Adler gefreßen. Hierauf hielt der hochw. Herr Graf Mels-Colloredo die Feſtrede. Sodann folgte der gemüthliche Theil. Um ½12 Uhr erſchien Abg. Axmann mit Gemahlin, ebenſo Profeſſor Schleſinger und richtete herzliche Worte an die Verſammlung. Um ½3 Uhr ſchloß das ſchöne Feſt. * Ueberfahren. Vorgeſtern Abends wurde auf dem Franzensringe bei der Kreuzung mit der Schottengaſſe der 66jährige Private Moriz Hahn von einem Fiaker über- fahren, wodurch er einen Bruch des rechten Unter- ſchenkels erlitt. * Lebensmüde. Der 30jährige Handlungsgehilfe Paul Franke, Leopoldſtadt, Weintraubengaſſe Nr. 5 wohnhaft, trank geſtern Abends ungefähr um 7 Uhr im Prater eine Giftlöſung. Gegen 1 Uhr Nachts ſank er bewußtlos auf einer Bank in der Nähe der Rotunde zuſammen. Den Grund des Selbſtmordverſuches weigert ſich Franke an- zugeben. * Unfall auf der Donau. Geſtern Früh um 4 Uhr fuhr der Dampfer „Kereskedes“ der Donau-Dampfſchiffahrts- Geſellſchaft mit drei beladenen Schleppſchiffen, welche hinter dem Dampfer nebeneinander zuſammengekoppelt waren, ſtromabwärts. Bei der Durchfahrt unter der Stadelauerbrücke fuhr der an der linken Außenſeite befindliche Schlepper an den mittleren Brückenpfeiler an, wodurch er von den übrigen Schleppſchiffen losgeriſſen und gegen die Schiffmühlen ge- trieben wurde. Dort gerieth der Schlepper in die Schiff- mühle des Max Mallowan, die faſt vollſtändig demolirt wurde. Bei dieſer Gelegenheit gelang es zwei Sicherheits- wachmännern mit Unterſtützung zweier Müllergehilfen die auf dem Schlepper in Lebensgefahr befindliche Bemannung: den Steuermann Alois Jäger, deſſen Gattin und achtjährige Tochter, ſowie den Franz Hillek, Matroſen, in Sicherheit zu bringen. Das Schiff ſelbſt wurde dann wieder gegen die Mitte des Stromes getrieben, wo es unterhalb der Mühlen verſank. Der Schlepper war mit 16 Waggons Waaren beladen. * Ein öſterreichiſcher Dampfer aufgefahren. Aus London wird telegraphirt: Nach einer bei Lloyds eingelaufenen Meldung aus Beirut iſt der Dampfer des öſterreichiſchen Lloyd „Semiramis“ fünf Meilen von Tripolis (Syrien) aufgefahren, iſt jedoch ſchon wieder losgekommen. * Schriftſtellerjubiläum. Mittwoch, den 7. d., feiert der Schriftſteller Guido Liſt ſein 25jähriges Schriftſteller- jubiläum im Saale des Hotels „Engliſcher Hof“, Maria- hilferſtraße, bei welcher Gelegenheit Lift’s Dichtungen in Wort und Geſang zum Vortrage gebracht werden. Der Beginn dieſes Feſtes, zu dem Gäſte willkommen ſind, iſt auf 8 Uhr Abends feſtgeſetzt. * Eine Verſammlung der fahrenden Künſtler. Zum Zwecke der Gründung eines Fachvereins fand Freitag Nachmittags im Saale zum „Goldenen Luchſen“ eine Ver- ſammlung der fahrenden Künſtler und Schauſteller ſtatt. Der Vorſitzende, Schauſteller Trocker, bezeichnete als Auf- gabe des projectirten Fachvereins die Wahrung der Standes- intereſſen mit Ausſchluß jeder Politik. Der Name des Ver- bandes ſoll — dem zugvogelartigen Leben der Mitglieder entſprechend — „Schwalbe“ lauten. Escamoteur Maxini verlas einen an die Berufsgenoſſen gerichteten Aufruf, worin folgende Forderungen, deren Vertretung ſich der neue Verein zur Aufgabe macht, aufgeſtellt werden: Verleihung der Conceſſion für immer bei jährlicher Steuer- entrichtung; Schutz gegen das Ueberhandnehmen aus- ländiſcher Concurrenz; Regelung der Vidirung der Conceſſion durch die Bezirkshauptmannſchaften; Erlaſſung einer Verordnung betreffend die Anweiſung von Pro- ductionsplätzen ſeitens der Ortsgemeinden; Regelung der jetzt beſtehenden Geſetze, betreffend die Productionen in den Gaſthauslocalen. An dieſe Vorſchläge knüpfte ſich eine leb- hafte Debatte. Schauſteller Zeynhard wünſchte die Elimi- nirung jenes Punktes, welcher die Bekämpfung der aus- ländiſchen Concurrenz zum Gegenſtande hat. Die Schau- ſteller und Künſtler ſeien reiſende Geſchäftsleute, und Nie- mand derſelben könne wiſſen, wohin ihn das Schickſal ver- ſchlägt; da ſei nun die Gefahr vorhanden, daß vom Aus- lande Reciprocität geübt wird. Schließlich wurde die Grün- dung des Vereines auf Baſis der vorgeſchlagenen Forde- rungen genehmigt. Ebenſo wurde die Herausgabe eines Fachblattes beſchloſſen und der Mitgliederbeitrag mit monat- lich 30 kr feſtgeſetzt. * Verhaftete Betrügerin. Die vom Prager Landes- gerichte ſeit dem 22. Jänner d. J. ſteckbrieflich verfolgte 32jährige Köchin Marie Nemecek, iſt heute Früh auf der Wieden, Kleine Neugaſſe 16, ausgeforſcht und ver- haftet worden * Die Gattin des Fälſchers Keller. Im Herbſt vorigen Jahres iſt in Bayern der frühere Bank-

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 78, Wien, 06.04.1897, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost078_1897/3>, abgerufen am 26.04.2024.