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Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899.

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Wien, Dienstag Reichspost 24. Jänner 1899 19

[Spaltenumbruch] Ministerium Veränderungen vollziehen, indem Minister-
präsident Smet de Nayer und Arbeitsminister Nyssens
ihre Demission geben würden.

Von den Philippinen.

Nach einer Depesche aus
Manila beschloß eine in Malolos abgehaltene Ver-
sammlung von Aufständischen, die in Haft befindlichen
Civilpersonen in Freiheit zu setzen. Die Freilassung der
Militärpersonen wird demnächst erfolgen.

Die Regierung der Ver-
einigten Staaten kündigt an, daß sie im Begriffe sei,
Schritte zur Freilassung der ge-
fangenen Spanier auf den Philippinen
einzuleiten.

(Meldung des
Reuter'schen Bureau.) In autoritativen Kreisen wird
versichert, daß die Philippinen Com-
mission keine Executivgewalt
haben,
sondern im vollen Sinne des Wortes lediglich ein be-
rathender Körper sein werde. Admiral Dewey und
General Otis könnten jedoch, jeder in seiner amt-
lichen Eigenschaft als Commandant der See- bezw.
der Landstreitkräfte, die von der Commission
festgelegte Politik
ausführen.

Die macedonische Bewegung.

Den hiesigen
Botschaftern gingen von Kaptschen und Anderen ge-
zeichneten Zuschriften des macedonischen Comites in
Sofia zu, in welchen eine Intervention bezüglich der
in Macedonien und im Vilajet Adrianopel ein-
zuführenden Reformen verlangt wird, widrigenfalls
der Ausbruch von Unruhen als unvermeidlich an-
zusehen wäre.

Die neue Verwaltung des Sudan.

Der Sudan wurde für
Verwaltungszwecke in vier Bezirke erster und drei
Bezirke zweiter Classe eingetheilt. Die Bezirke erster
Classe sind Omdurman bis Abu-Haras blauen und
Abu-Haser am weißen Nil, Sennaar, Kassala und
Faschoda, jene zweiter Classe Assuan, Wadi-Halfa und
Suakim. Kitschener Pascha wurde zum
General-Gouverneur des Sudan er-
nannt.

Die Nicaragua-Vill.

Die gestern vom
Senate angenommene Canal-Vor-
lage
entspricht -- von einigen allerdings wesentlichen
Abänderungen abgesehen -- der Morgan-Bill. Darnach
behält die Gesellschaft den Namen "Maritime Canal-
Company" bei. Die Vorlage bestimmt die Ausgabe
von 100 Millionen Dollars in Antheilen zu 100 Dollars,
wovon die Vereinigten Staaten 92,500.000 Dollars
übernehmen. Es sollen sieben Directoren ernannt
werden, und zwar fünf aus den Vereinigten Staaten,
einer aus Nicaragua und einer aus Costarica. Der
Canal soll in sechs Jahren fertig sein und nicht mehr
als 115 Millionen Dollars kosten, die vom Schatzamte
auszuwerfen sind. Die Bill fordert die Abschaffung
aller dem Canalbaue hin[de]rlichen Verträge und ge-
währleistet die Neutralität des Canals.

Die Unruhen in China.

Wie die "Times" aus
Shanghai meldet, hätten die Unruhen in der Provinz
Nyanhwei die Gestalt eines organisirten Aufstandes
angenommen. Die von der Regierung angeordneten
Maßnahmen deuten darauf hin, daß sie die Lage als
ernst betrachte.

Wie die "Tribuna" meldet,
sollen die Schiffe "Elba" und "Aetna" in der nächsten
Zeit in den chinesischen Gewässern stationiren. Was
die Besitzergreifung eines chinesischen Hafens betrifft, so
sei die Nachricht mindestens verfrüht.

Die Zustände am Congo.

Das Journal "Le Pa-
triote"
spricht in einem die Zustände im Congo
behandelnden Artikel von neuen Kämpfen mit
den Aufständischen, wobei europäische Offi-
ciere und zahlreiche Soldaten getödtet worden wären.
Die Aufständischen von der Mongola, welche
zahlreiche Gewehre und Patronen besitzen sollen, hätten
durch die benachbarten Stämme Verstärkungen er-
halten. Ein Theil der Wahrheit wurde verschwiegen
und die Verluste sollen beträchtlicher sein als mit-
getheilt wurde. Der ganze Landstrich
zwischen dem Zusammenfluß des Ubayhi
mit dem Congo und dem Tanganikasee soll in
höchster Gährung begriffen sein. Die Auf-
ständischen von Luluaburg
seien noch
nicht vernichtet
und setzen den Kampf
fort.
Die Truppen scheinen weitere Anfstände zu
fürchten, da das Ansehen der Europäer sehr erschüttert
sei. Das Blatt constatirt zum Schlusse seiner Ans-
führungen, daß der Congostaat sich in schwieriger Lage
befinde und im Innern, sowie von Außen bedroht sei.

Der Run auf der galizischen Sparcassa.

Der Andrang bei
der Galizischen Sparcassa ist heute viel geringer
als in den letzten Tagen. Es hat den Anschein, daß
nunmehr Beruhigung im Publicum platz-
greifen werde.

Die Währungsfrage in den Vereinigten
Staaten.

Der Währungs-
ausschuß
des Repräsentantenhauses nahm durch
Parteiabstimmung eine Vorlage an, deren Hauptzüge
die nachdrückliche Empfehlung der Goldwährung und
die allmälige Einziehung der Greenbacks sind.


[Spaltenumbruch]

Die "Times" meldet aus
Philadelphia über die vom Münzausschusse
des Repräsentantenhauses angenommene Bill, dieselbe
verbiete die Prägung von Silberdollars aus anderen
als den gegenwärtig im Staatsschatze befindlichen Sil-
berbullions und sehe die Einziehung von Greenbacks
und Schatznoten vor mit der Bestimmung, daß dieselben,
wenn sie einmal in Gold eingelöst sind, nur gegen
Gold wieder ausgegeben werden können.




Herrenhausmitglied und
Landtags-Abgeordneter Graf Stefan Zamoyski ist
auf seinem Gute Wysacko im Alter von 61 Jahren
gestorben.

Die Agenzia Stefani meldet
aus Massauah: Ras Makonnen räumte
Agame und begab sich mit seinen Truppen in der
Richtung nach Aguddi im Süden von Adigrat.

Der Lieutenant-Gonverneur
des französischen Congo, Dolisie, ist in Orleans an
einer Lungenentzündung gestorben.

Der Reichstagsabgeord-
nete Gustav Groisz ist heute gestorben.

Die preußische
Officiersdeputation
unter Führung des
Obersten Schwarzkoppen ist hier eingetroffen.

Mit Rücksicht auf
die Umtriebe armenischer Banden an der persischen
Grenze
wurde mit der Aufstellung zahlreicher Block-
häuser daselbst begonnen.

General Annen-
kowe,
der Erbauer der transkaspischen Eisenbahn, ist
gestorben.

Ueber dringende Bitte
Salmeronde und anderer Republikaner versprach Minister-
präsident Sagasta, dem nächsten Ministerrathe einen
Entwurf, betreffend die Begnadigung der im
Gefängnisse von Montjuich internirten Anarchisten
vorzulegen.

Das am Freitag Abends
von Ostende abgegangene Packetboot landete heute Nach-
mittags Passagiere und Post in Queenborough, nach-
dem es mehr als 24 Stunden vergeblich versucht hatte,
in Dover anzulegen. Auch ein zweites belgisches Packet-
boot legte in Queenborough an.




Theater, Kunst und Musik.
-- Deutsches Volkstheater.

"Halbe
Menschen",
Komödie in drei Acten von Richard
Nordmann (Frau Langkammer) ist am Samstag
Abends bei der Premiere durchgefallen und derart
ausgezischt worden, daß auch nicht ein einziges Mal
irgend einer der Darsteller auf den sich öfters
regenden Applaus der Claqueure vor den Vorhang zu
treten wagte. Es müßten auch "halbe Menschen"
sein, die sich solch ein Stück gefallen ließen, in dem
von Handlung keine Spur, dagegen eine Fülle faden,
immer wiederkehrenden "geistreich" sein sollenden Ge-
redes und eine Unsumme von Blödsinn enthalten ist.
Der Adel soll persiflirt werden, der jetzige Wiener
Adel -- aber wie?! Um ein Weib, das vor lauter
Geld Langeweile hat und sich "unglücklich" fühlt,
schlagen sich zwei verheiratete und zwei unverheiratete
adelig "halbe Menschen", die auch nichts Anderes und
Besseres zu thun haben. Jeder von ihnen macht sich
dabei lächerlich und sie nacheinander glücklich und
wieder unglücklich und umgekehrt, bis die Frau er-
kennt, daß sie es eigentlich doch noch am besten bei
ihrem eigenen Manne habe, der nichts thut als
schlafen und essen, sie aber in Ruhe läßt.
Das ist die Idee -- das heißt das soll
die Idee der Komödie sein, die zur Tragödie
wurde und zur "Komödie der Irrung" für die Direction
und die Frau Odilon. Beide haben sich nämlich in
große Kosten gestürzt, erstere mit der Inscenirung,
letztere mit vier neuen Toiletten, eine schöner als die
andere, -- das Schönste am ganzen Stück. "Eine
Premiere besuche ich nicht wieder am Deutschen Volks-
theater", sagte eine Dame, als sie das Theater verließ.
Wir begriffen diesen Schmerz. Frau Odilon hat ganz
ausgezeichnet die von Glück zu Unglück, von Lebensziel
zu Lebensziel beständig taumelnde gelangweilte Dame
der Welt gespielt und gesprochen. Die übrigen Darsteller
plagten sich mit ihren thörichten carrikirten Rollen auch
redlich ab, ohne Erfolg natürlich. Darin sind sie nicht
Schuld, aber den sämtlichen Darstellern des "Deutschen
Volkstheaters" müssen wir auch aus diesem Anlaß wie
schon öfter den Vorwurf machen, daß sie fortgesetzt so
undeutlich als möglich sprechen, so daß man in
einiger Entfernung von der Bühne nur etwa ein gutes
Drittel versteht, etwas wenig für den, der sein Eintritts-
billet ganz bezahlen muß. Wenn wir zum Schluß noch
bemerken, daß Richard Nordmann auch die Verfasserin
der "gefallenen Engel" ist, so thun wir es, um der
Hoffnung Raum zu geben, daß auch Frau Langkammer
jetzt zu den definitiv "gefallenen Engeln" gehören werde.
Ihr Stück hat nicht gefallen, aber es ist gefallen.

-- Raimundthcater.

Samstag gab es wieder
eine Premierevorstellung: Fr. Radler's Volksstück:
"Quitt". Ein Volksstück im Sinne der guten alten
Zeit, aber doch mit einigen, allerdings von Lascivitäten
freien Anklängen an die moderne Richtung. Wir haben
dabei die stark realistische Herausarbeitung einzelner
Scenen, insbesondere auch die der materialistischen Zeit-
strömung Rechnung tragende Schlußscene im Auge.
Ein reicher Fabrikant hatte in seiner Jugend ein
[Spaltenumbruch] Mädchen verführt und wird nach Jahren von dem
Bruder der Betrogenen, der als verkommenes Indivi-
duum aus Amerika zurückkehrt, daran erinnert. Der
Fabrikant erwehrt sich der Erpressungsversuche des
Abenteurers und dieser schwört fürchterliche Rache. Es
gelingt ihm, den Aufenthaltsort des unehelichen Sohnes
des Fabrikanten zu eruiren, der das Werk-
zeug seiner Rache sein soll. Der Fabrikant trifft mit
seinem Sohne, den er todt geglaubt hat,
vor seiner Wertheimischen zusammen, die der junge bis
dahin brave und unbescholtene Mann über Anleitung
des amerikanischen Onkels soeben erbrochen hat. Die Scene,
wo Vater und Sohn unter so eigenthümlichen Ver-
hältnissen sich finden, ist von großer Wirkung. Der
Onkel aus Amerika sieht durch die Versöhnung zwischen
Vater und Sohn seinen Racheplan gestört, er hält Ab-
rechnung mit seinem verfehlten Leben, ein Schuß und
der Verbrecher hat geendet. "Quitt" ist des Selbst-
mörders letztes Wort. Um die Darstellung machten
sich Fräulein Niese, die Herren Polandt,
Popp, Krug, Straßmayer, Natzler

und Godai verdient. Sie fanden reichen Beifall.
Der Verfasser wurde nach jedem Actschluß hervor-
gerufen. Der Aufführung wohnten Bürgermeister
Dr. Lueger und die beiden Vicebürgermeister bei. Der
Autor ist nämlich ein höherer Magistratsbeamter.

-- Im Münchner Hoftheater

fand, wie von dort
depeschirt wird, Sonntag die Erstaufführung von Siegfried
Wagner's "Bärenhäuter" statt, der zahlreiche
Musikschriftsteller, sowie auch französische und englische Be-
richterstatter beiwohnten und die einen durchschlagenden
Erfolg erzielte.

-- Wohlthätigkeitsconcert.

Sonntag, den 5. März,
um 2 Uhr Nachmittags wird im Dreher-Park zu wohl-
thätigen Zweck eine volksthümliche Aufführung von Josef
Haydn's Oratorium der "Schöpfung" veranstaltet.
Ihre gütige Mitwirkung haben bereits mehrere bedeutende
Solisten und viele hervorragende Orchestermitglieder der k. k.
Hofoper zugesagt. Um den Chor möglichst glanzvoll zu ge-
stalten, ergeht an die Sängerinnen und Sänger Wiens die
freundliche Aufforderung möglichst zahlreich mitzuwirken.
Die Chorproben werden im Saale "Ehrbar" abgehalten.
Schriftliche Anmeldungen nimmt bis 5. Februar entgegen
der Dirigent des Concerts, Herr Joh. Strasky, Mitglied der
k. k. Hofoper, 12. Bez., Haschkagasse 3.




"Nochmals das Huß-Denkmal."

Unter diesem Titel erklärt das "Linzer Volksblatt"
am 22. d. M. in einem längeren Artikel, daß die
"Katholische Volkspartei" durch die bisherigen Er-
klärungen des Prager Bürgermeisters Dr. Podlipny in
Sachen des Huß-Denkmals "nicht beruhigt"
sei. Es verlangt, daß die Jungczechen die Hußfrage
wenigstens "zurückstellen", so lange sie mit der
"Katholischen Volkspartei" beisammen seien. Weniger
vom Standpunkte kirchlicher Grundsätze kann wohl die
"Katholische Volkspartei" nicht fordern. Das Linzer
Blatt äußert sich, nachdem es die Ausführungen der
"Reichspost" diesfalls citirt hat, also:

"Die Katholische Volkspartei ist durch die Erklärung (Pod-
lipny's) nicht beruhigt, sie sieht nach wie vor in der Er-
richtung des Hußdenkmals eine Provocation der Katholiken
und der Deutschen. Wenn jemals die Errichtung des
Hußdenkmals zur Thatsache würde, sähe sich
die Katholische Volkspartei sogleich genöthigt,
die Consequenzen zu ziehen. Dies möge man in Böhmen
beherzigen. Die "Reichspost" mag aber daraus ersehen,
daß unsere Partei wirklich entschlossen ist, innerhalb der
Majorität nichts zu dulden, was ein Unrecht oder Schimpf
gegen die katholische Kirche oder das deutsche Volk wäre.
In Prag selbst aber möge man aus der Begier, mit der
sich die deutsch-oppositionelle Presse dieses Falles bemächtigt
hat, und aus dem Eifer, mit dem sie einen Keil zwischen
die Majoritätsparteien zu treiben sucht, erkennen, daß man
mit dem Feuer gespielt hat. Die Hußfrage muß, solange die
Jungczechen auf ein gutes Einver-
nehmen mit der Katholischen Volks-
partei Gewicht legen,
zurückgestellt werden.
Mit derlei Fragen können sie sich unter einem "deutsch-
czechischen Bürgerministerium" beschäftigen, aber nicht zu einer
Zeit, wo die Majorität zum weitaus größeren Theil conser-
vativ ist. Wir begreifen überhaupt nicht, wie sich eine ge-
sunde politische Partei für eine Ehrung des Huß begeistern
kann. Der Hussitismus ist doch ein Tiefpunkt im Leben
und der Entwicklung der czechischen Nation, und wäre der
Geist des Huß nicht von ihr gewichen, so wäre sie längst
ausgerottet worden. Von dem Augenblicke an, da dieser
Geist wieder Macht gewinnt, wird es mit der czechischen
Nation auch wieder abwärts gehen. Es wäre doch traurig,
wenn die Czechen keine anderen Männer zu feiern hätten,
wie den Huß,"

Die Jungczechen haben nun Gelegenheit, zu zeigen,
wie viel Werth sie auf die Bundesgenossenschaft der
"Katholischen Volkspartei" legen. Dieselbe hat auch in
diesem Falle an die Neuhussiten die sicher gelindeste
Anforderung, nämlich die der bloßen "Zurück-
stellung"
der Huß-Frage auf bestimmte Zeit, ge-
stellt, also nicht einmal die Bekehrung
derselben vom Huß-Cultus beansprucht. Nachsichtiger
kann gewiß nicht vorgegangen werden. Die Jungczechen
stehen am Scheidewege und vor der Wahl, ihre Grund-
sätze wenigstens zeitweise zu verleugnen, oder auf die
Bundesgenossenschaft der "Katholischen Volkspartei"
zu verzichten. Nun haben die maßgebenden jungczechi-
schen Factoren das Wort.




Gewerbegerichtswahlen.

Gestern fanden in sämmtlichen Wiener Gemeindebezirken
und in Floridsdorf-Stadlau die Wahlen für das Wiener
Gewerbegericht, und zwar für den Wahlkörper der Arbeiter,
IV. Gruppe (Leder-, Textil-, Bekleidungs- und chemische
Industrie), statt. Die Wahlen endigten mit einem Siege der
von der socialdemokratischen Partei aufgestellten Candidaten.

Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 19

[Spaltenumbruch] Miniſterium Veränderungen vollziehen, indem Miniſter-
präſident Smet de Nayer und Arbeitsminiſter Nyſſens
ihre Demiſſion geben würden.

Von den Philippinen.

Nach einer Depeſche aus
Manila beſchloß eine in Malolos abgehaltene Ver-
ſammlung von Aufſtändiſchen, die in Haft befindlichen
Civilperſonen in Freiheit zu ſetzen. Die Freilaſſung der
Militärperſonen wird demnächſt erfolgen.

Die Regierung der Ver-
einigten Staaten kündigt an, daß ſie im Begriffe ſei,
Schritte zur Freilaſſung der ge-
fangenen Spanier auf den Philippinen
einzuleiten.

(Meldung des
Reuter’ſchen Bureau.) In autoritativen Kreiſen wird
verſichert, daß die Philippinen Com-
miſſion keine Executivgewalt
haben,
ſondern im vollen Sinne des Wortes lediglich ein be-
rathender Körper ſein werde. Admiral Dewey und
General Otis könnten jedoch, jeder in ſeiner amt-
lichen Eigenſchaft als Commandant der See- bezw.
der Landſtreitkräfte, die von der Commiſſion
feſtgelegte Politik
ausführen.

Die macedoniſche Bewegung.

Den hieſigen
Botſchaftern gingen von Kaptſchen und Anderen ge-
zeichneten Zuſchriften des macedoniſchen Comités in
Sofia zu, in welchen eine Intervention bezüglich der
in Macedonien und im Vilajet Adrianopel ein-
zuführenden Reformen verlangt wird, widrigenfalls
der Ausbruch von Unruhen als unvermeidlich an-
zuſehen wäre.

Die neue Verwaltung des Sudan.

Der Sudan wurde für
Verwaltungszwecke in vier Bezirke erſter und drei
Bezirke zweiter Claſſe eingetheilt. Die Bezirke erſter
Claſſe ſind Omdurman bis Abu-Haras blauen und
Abu-Haſer am weißen Nil, Sennaar, Kaſſala und
Faſchoda, jene zweiter Claſſe Aſſuan, Wadi-Halfa und
Suakim. Kitſchener Paſcha wurde zum
General-Gouverneur des Sudan er-
nannt.

Die Nicaragua-Vill.

Die geſtern vom
Senate angenommene Canal-Vor-
lage
entſpricht — von einigen allerdings weſentlichen
Abänderungen abgeſehen — der Morgan-Bill. Darnach
behält die Geſellſchaft den Namen „Maritime Canal-
Company“ bei. Die Vorlage beſtimmt die Ausgabe
von 100 Millionen Dollars in Antheilen zu 100 Dollars,
wovon die Vereinigten Staaten 92,500.000 Dollars
übernehmen. Es ſollen ſieben Directoren ernannt
werden, und zwar fünf aus den Vereinigten Staaten,
einer aus Nicaragua und einer aus Coſtarica. Der
Canal ſoll in ſechs Jahren fertig ſein und nicht mehr
als 115 Millionen Dollars koſten, die vom Schatzamte
auszuwerfen ſind. Die Bill fordert die Abſchaffung
aller dem Canalbaue hin[de]rlichen Verträge und ge-
währleiſtet die Neutralität des Canals.

Die Unruhen in China.

Wie die „Times“ aus
Shanghai meldet, hätten die Unruhen in der Provinz
Nyanhwei die Geſtalt eines organiſirten Aufſtandes
angenommen. Die von der Regierung angeordneten
Maßnahmen deuten darauf hin, daß ſie die Lage als
ernſt betrachte.

Wie die „Tribuna“ meldet,
ſollen die Schiffe „Elba“ und „Aetna“ in der nächſten
Zeit in den chineſiſchen Gewäſſern ſtationiren. Was
die Beſitzergreifung eines chineſiſchen Hafens betrifft, ſo
ſei die Nachricht mindeſtens verfrüht.

Die Zuſtände am Congo.

Das Journal «Le Pa-
triote»
ſpricht in einem die Zuſtände im Congo
behandelnden Artikel von neuen Kämpfen mit
den Aufſtändiſchen, wobei europäiſche Offi-
ciere und zahlreiche Soldaten getödtet worden wären.
Die Aufſtändiſchen von der Mongola, welche
zahlreiche Gewehre und Patronen beſitzen ſollen, hätten
durch die benachbarten Stämme Verſtärkungen er-
halten. Ein Theil der Wahrheit wurde verſchwiegen
und die Verluſte ſollen beträchtlicher ſein als mit-
getheilt wurde. Der ganze Landſtrich
zwiſchen dem Zuſammenfluß des Ubayhi
mit dem Congo und dem Tanganikaſee ſoll in
höchſter Gährung begriffen ſein. Die Auf-
ſtändiſchen von Luluaburg
ſeien noch
nicht vernichtet
und ſetzen den Kampf
fort.
Die Truppen ſcheinen weitere Anfſtände zu
fürchten, da das Anſehen der Europäer ſehr erſchüttert
ſei. Das Blatt conſtatirt zum Schluſſe ſeiner Ans-
führungen, daß der Congoſtaat ſich in ſchwieriger Lage
befinde und im Innern, ſowie von Außen bedroht ſei.

Der Run auf der galiziſchen Sparcaſſa.

Der Andrang bei
der Galiziſchen Sparcaſſa iſt heute viel geringer
als in den letzten Tagen. Es hat den Anſchein, daß
nunmehr Beruhigung im Publicum platz-
greifen werde.

Die Währungsfrage in den Vereinigten
Staaten.

Der Währungs-
ausſchuß
des Repräſentantenhauſes nahm durch
Parteiabſtimmung eine Vorlage an, deren Hauptzüge
die nachdrückliche Empfehlung der Goldwährung und
die allmälige Einziehung der Greenbacks ſind.


[Spaltenumbruch]

Die „Times“ meldet aus
Philadelphia über die vom Münzausſchuſſe
des Repräſentantenhauſes angenommene Bill, dieſelbe
verbiete die Prägung von Silberdollars aus anderen
als den gegenwärtig im Staatsſchatze befindlichen Sil-
berbullions und ſehe die Einziehung von Greenbacks
und Schatznoten vor mit der Beſtimmung, daß dieſelben,
wenn ſie einmal in Gold eingelöſt ſind, nur gegen
Gold wieder ausgegeben werden können.




Herrenhausmitglied und
Landtags-Abgeordneter Graf Stefan Zamoyski iſt
auf ſeinem Gute Wyſacko im Alter von 61 Jahren
geſtorben.

Die Agenzia Stefani meldet
aus Maſſauah: Ras Makonnen räumte
Agame und begab ſich mit ſeinen Truppen in der
Richtung nach Aguddi im Süden von Adigrat.

Der Lieutenant-Gonverneur
des franzöſiſchen Congo, Doliſie, iſt in Orleans an
einer Lungenentzündung geſtorben.

Der Reichstagsabgeord-
nete Guſtav Groisz iſt heute geſtorben.

Die preußiſche
Officiersdeputation
unter Führung des
Oberſten Schwarzkoppen iſt hier eingetroffen.

Mit Rückſicht auf
die Umtriebe armeniſcher Banden an der perſiſchen
Grenze
wurde mit der Aufſtellung zahlreicher Block-
häuſer daſelbſt begonnen.

General Annen-
kowe,
der Erbauer der transkaſpiſchen Eiſenbahn, iſt
geſtorben.

Ueber dringende Bitte
Salmeronde und anderer Republikaner verſprach Miniſter-
präſident Sagaſta, dem nächſten Miniſterrathe einen
Entwurf, betreffend die Begnadigung der im
Gefängniſſe von Montjuich internirten Anarchiſten
vorzulegen.

Das am Freitag Abends
von Oſtende abgegangene Packetboot landete heute Nach-
mittags Paſſagiere und Poſt in Queenborough, nach-
dem es mehr als 24 Stunden vergeblich verſucht hatte,
in Dover anzulegen. Auch ein zweites belgiſches Packet-
boot legte in Queenborough an.




Theater, Kunſt und Muſik.
Deutſches Volkstheater.

„Halbe
Menſchen“,
Komödie in drei Acten von Richard
Nordmann (Frau Langkammer) iſt am Samſtag
Abends bei der Première durchgefallen und derart
ausgeziſcht worden, daß auch nicht ein einziges Mal
irgend einer der Darſteller auf den ſich öfters
regenden Applaus der Claqueure vor den Vorhang zu
treten wagte. Es müßten auch „halbe Menſchen“
ſein, die ſich ſolch ein Stück gefallen ließen, in dem
von Handlung keine Spur, dagegen eine Fülle faden,
immer wiederkehrenden „geiſtreich“ ſein ſollenden Ge-
redes und eine Unſumme von Blödſinn enthalten iſt.
Der Adel ſoll perſiflirt werden, der jetzige Wiener
Adel — aber wie?! Um ein Weib, das vor lauter
Geld Langeweile hat und ſich „unglücklich“ fühlt,
ſchlagen ſich zwei verheiratete und zwei unverheiratete
adelig „halbe Menſchen“, die auch nichts Anderes und
Beſſeres zu thun haben. Jeder von ihnen macht ſich
dabei lächerlich und ſie nacheinander glücklich und
wieder unglücklich und umgekehrt, bis die Frau er-
kennt, daß ſie es eigentlich doch noch am beſten bei
ihrem eigenen Manne habe, der nichts thut als
ſchlafen und eſſen, ſie aber in Ruhe läßt.
Das iſt die Idee — das heißt das ſoll
die Idee der Komödie ſein, die zur Tragödie
wurde und zur „Komödie der Irrung“ für die Direction
und die Frau Odilon. Beide haben ſich nämlich in
große Koſten geſtürzt, erſtere mit der Inſcenirung,
letztere mit vier neuen Toiletten, eine ſchöner als die
andere, — das Schönſte am ganzen Stück. „Eine
Premiere beſuche ich nicht wieder am Deutſchen Volks-
theater“, ſagte eine Dame, als ſie das Theater verließ.
Wir begriffen dieſen Schmerz. Frau Odilon hat ganz
ausgezeichnet die von Glück zu Unglück, von Lebensziel
zu Lebensziel beſtändig taumelnde gelangweilte Dame
der Welt geſpielt und geſprochen. Die übrigen Darſteller
plagten ſich mit ihren thörichten carrikirten Rollen auch
redlich ab, ohne Erfolg natürlich. Darin ſind ſie nicht
Schuld, aber den ſämtlichen Darſtellern des „Deutſchen
Volkstheaters“ müſſen wir auch aus dieſem Anlaß wie
ſchon öfter den Vorwurf machen, daß ſie fortgeſetzt ſo
undeutlich als möglich ſprechen, ſo daß man in
einiger Entfernung von der Bühne nur etwa ein gutes
Drittel verſteht, etwas wenig für den, der ſein Eintritts-
billet ganz bezahlen muß. Wenn wir zum Schluß noch
bemerken, daß Richard Nordmann auch die Verfaſſerin
der „gefallenen Engel“ iſt, ſo thun wir es, um der
Hoffnung Raum zu geben, daß auch Frau Langkammer
jetzt zu den definitiv „gefallenen Engeln“ gehören werde.
Ihr Stück hat nicht gefallen, aber es iſt gefallen.

Raimundthcater.

Samſtag gab es wieder
eine Premierevorſtellung: Fr. Radler’s Volksſtück:
„Quitt“. Ein Volksſtück im Sinne der guten alten
Zeit, aber doch mit einigen, allerdings von Lascivitäten
freien Anklängen an die moderne Richtung. Wir haben
dabei die ſtark realiſtiſche Herausarbeitung einzelner
Scenen, insbeſondere auch die der materialiſtiſchen Zeit-
ſtrömung Rechnung tragende Schlußſcene im Auge.
Ein reicher Fabrikant hatte in ſeiner Jugend ein
[Spaltenumbruch] Mädchen verführt und wird nach Jahren von dem
Bruder der Betrogenen, der als verkommenes Indivi-
duum aus Amerika zurückkehrt, daran erinnert. Der
Fabrikant erwehrt ſich der Erpreſſungsverſuche des
Abenteurers und dieſer ſchwört fürchterliche Rache. Es
gelingt ihm, den Aufenthaltsort des unehelichen Sohnes
des Fabrikanten zu eruiren, der das Werk-
zeug ſeiner Rache ſein ſoll. Der Fabrikant trifft mit
ſeinem Sohne, den er todt geglaubt hat,
vor ſeiner Wertheimiſchen zuſammen, die der junge bis
dahin brave und unbeſcholtene Mann über Anleitung
des amerikaniſchen Onkels ſoeben erbrochen hat. Die Scene,
wo Vater und Sohn unter ſo eigenthümlichen Ver-
hältniſſen ſich finden, iſt von großer Wirkung. Der
Onkel aus Amerika ſieht durch die Verſöhnung zwiſchen
Vater und Sohn ſeinen Racheplan geſtört, er hält Ab-
rechnung mit ſeinem verfehlten Leben, ein Schuß und
der Verbrecher hat geendet. „Quitt“ iſt des Selbſt-
mörders letztes Wort. Um die Darſtellung machten
ſich Fräulein Nieſe, die Herren Polandt,
Popp, Krug, Straßmayer, Natzler

und Godai verdient. Sie fanden reichen Beifall.
Der Verfaſſer wurde nach jedem Actſchluß hervor-
gerufen. Der Aufführung wohnten Bürgermeiſter
Dr. Lueger und die beiden Vicebürgermeiſter bei. Der
Autor iſt nämlich ein höherer Magiſtratsbeamter.

Im Münchner Hoftheater

fand, wie von dort
depeſchirt wird, Sonntag die Erſtaufführung von Siegfried
Wagner’s „Bärenhäuter“ ſtatt, der zahlreiche
Muſikſchriftſteller, ſowie auch franzöſiſche und engliſche Be-
richterſtatter beiwohnten und die einen durchſchlagenden
Erfolg erzielte.

Wohlthätigkeitsconcert.

Sonntag, den 5. März,
um 2 Uhr Nachmittags wird im Dreher-Park zu wohl-
thätigen Zweck eine volksthümliche Aufführung von Joſef
Haydn’s Oratorium der „Schöpfung“ veranſtaltet.
Ihre gütige Mitwirkung haben bereits mehrere bedeutende
Soliſten und viele hervorragende Orcheſtermitglieder der k. k.
Hofoper zugeſagt. Um den Chor möglichſt glanzvoll zu ge-
ſtalten, ergeht an die Sängerinnen und Sänger Wiens die
freundliche Aufforderung möglichſt zahlreich mitzuwirken.
Die Chorproben werden im Saale „Ehrbar“ abgehalten.
Schriftliche Anmeldungen nimmt bis 5. Februar entgegen
der Dirigent des Concerts, Herr Joh. Strasky, Mitglied der
k. k. Hofoper, 12. Bez., Haſchkagaſſe 3.




„Nochmals das Huß-Denkmal.“

Unter dieſem Titel erklärt das „Linzer Volksblatt“
am 22. d. M. in einem längeren Artikel, daß die
„Katholiſche Volkspartei“ durch die bisherigen Er-
klärungen des Prager Bürgermeiſters Dr. Podlipny in
Sachen des Huß-Denkmals „nicht beruhigt“
ſei. Es verlangt, daß die Jungczechen die Hußfrage
wenigſtens „zurückſtellen“, ſo lange ſie mit der
„Katholiſchen Volkspartei“ beiſammen ſeien. Weniger
vom Standpunkte kirchlicher Grundſätze kann wohl die
„Katholiſche Volkspartei“ nicht fordern. Das Linzer
Blatt äußert ſich, nachdem es die Ausführungen der
„Reichspoſt“ diesfalls citirt hat, alſo:

„Die Katholiſche Volkspartei iſt durch die Erklärung (Pod-
lipny’s) nicht beruhigt, ſie ſieht nach wie vor in der Er-
richtung des Hußdenkmals eine Provocation der Katholiken
und der Deutſchen. Wenn jemals die Errichtung des
Hußdenkmals zur Thatſache würde, ſähe ſich
die Katholiſche Volkspartei ſogleich genöthigt,
die Conſequenzen zu ziehen. Dies möge man in Böhmen
beherzigen. Die „Reichspoſt“ mag aber daraus erſehen,
daß unſere Partei wirklich entſchloſſen iſt, innerhalb der
Majorität nichts zu dulden, was ein Unrecht oder Schimpf
gegen die katholiſche Kirche oder das deutſche Volk wäre.
In Prag ſelbſt aber möge man aus der Begier, mit der
ſich die deutſch-oppoſitionelle Preſſe dieſes Falles bemächtigt
hat, und aus dem Eifer, mit dem ſie einen Keil zwiſchen
die Majoritätsparteien zu treiben ſucht, erkennen, daß man
mit dem Feuer geſpielt hat. Die Hußfrage muß, ſolange die
Jungczechen auf ein gutes Einver-
nehmen mit der Katholiſchen Volks-
partei Gewicht legen,
zurückgeſtellt werden.
Mit derlei Fragen können ſie ſich unter einem „deutſch-
czechiſchen Bürgerminiſterium“ beſchäftigen, aber nicht zu einer
Zeit, wo die Majorität zum weitaus größeren Theil conſer-
vativ iſt. Wir begreifen überhaupt nicht, wie ſich eine ge-
ſunde politiſche Partei für eine Ehrung des Huß begeiſtern
kann. Der Huſſitismus iſt doch ein Tiefpunkt im Leben
und der Entwicklung der czechiſchen Nation, und wäre der
Geiſt des Huß nicht von ihr gewichen, ſo wäre ſie längſt
ausgerottet worden. Von dem Augenblicke an, da dieſer
Geiſt wieder Macht gewinnt, wird es mit der czechiſchen
Nation auch wieder abwärts gehen. Es wäre doch traurig,
wenn die Czechen keine anderen Männer zu feiern hätten,
wie den Huß,“

Die Jungczechen haben nun Gelegenheit, zu zeigen,
wie viel Werth ſie auf die Bundesgenoſſenſchaft der
„Katholiſchen Volkspartei“ legen. Dieſelbe hat auch in
dieſem Falle an die Neuhuſſiten die ſicher gelindeſte
Anforderung, nämlich die der bloßen „Zurück-
ſtellung“
der Huß-Frage auf beſtimmte Zeit, ge-
ſtellt, alſo nicht einmal die Bekehrung
derſelben vom Huß-Cultus beanſprucht. Nachſichtiger
kann gewiß nicht vorgegangen werden. Die Jungczechen
ſtehen am Scheidewege und vor der Wahl, ihre Grund-
ſätze wenigſtens zeitweiſe zu verleugnen, oder auf die
Bundesgenoſſenſchaft der „Katholiſchen Volkspartei“
zu verzichten. Nun haben die maßgebenden jungczechi-
ſchen Factoren das Wort.




Gewerbegerichtswahlen.

Geſtern fanden in ſämmtlichen Wiener Gemeindebezirken
und in Floridsdorf-Stadlau die Wahlen für das Wiener
Gewerbegericht, und zwar für den Wahlkörper der Arbeiter,
IV. Gruppe (Leder-, Textil-, Bekleidungs- und chemiſche
Induſtrie), ſtatt. Die Wahlen endigten mit einem Siege der
von der ſocialdemokratiſchen Partei aufgeſtellten Candidaten.

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[6/0006] Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 19 Miniſterium Veränderungen vollziehen, indem Miniſter- präſident Smet de Nayer und Arbeitsminiſter Nyſſens ihre Demiſſion geben würden. Von den Philippinen. Madrid, 23. Jänner. Nach einer Depeſche aus Manila beſchloß eine in Malolos abgehaltene Ver- ſammlung von Aufſtändiſchen, die in Haft befindlichen Civilperſonen in Freiheit zu ſetzen. Die Freilaſſung der Militärperſonen wird demnächſt erfolgen. Madrid, 22. Jänner. Die Regierung der Ver- einigten Staaten kündigt an, daß ſie im Begriffe ſei, Schritte zur Freilaſſung der ge- fangenen Spanier auf den Philippinen einzuleiten. Waſhington. 22. Jänner. (Meldung des Reuter’ſchen Bureau.) In autoritativen Kreiſen wird verſichert, daß die Philippinen Com- miſſion keine Executivgewalt haben, ſondern im vollen Sinne des Wortes lediglich ein be- rathender Körper ſein werde. Admiral Dewey und General Otis könnten jedoch, jeder in ſeiner amt- lichen Eigenſchaft als Commandant der See- bezw. der Landſtreitkräfte, die von der Commiſſion feſtgelegte Politik ausführen. Die macedoniſche Bewegung. Konſtantinopel, 22. Jänner. Den hieſigen Botſchaftern gingen von Kaptſchen und Anderen ge- zeichneten Zuſchriften des macedoniſchen Comités in Sofia zu, in welchen eine Intervention bezüglich der in Macedonien und im Vilajet Adrianopel ein- zuführenden Reformen verlangt wird, widrigenfalls der Ausbruch von Unruhen als unvermeidlich an- zuſehen wäre. Die neue Verwaltung des Sudan. Kairo, 22. Jänner. Der Sudan wurde für Verwaltungszwecke in vier Bezirke erſter und drei Bezirke zweiter Claſſe eingetheilt. Die Bezirke erſter Claſſe ſind Omdurman bis Abu-Haras blauen und Abu-Haſer am weißen Nil, Sennaar, Kaſſala und Faſchoda, jene zweiter Claſſe Aſſuan, Wadi-Halfa und Suakim. Kitſchener Paſcha wurde zum General-Gouverneur des Sudan er- nannt. Die Nicaragua-Vill. Nicaragua, 23. Jänner. Die geſtern vom Senate angenommene Canal-Vor- lage entſpricht — von einigen allerdings weſentlichen Abänderungen abgeſehen — der Morgan-Bill. Darnach behält die Geſellſchaft den Namen „Maritime Canal- Company“ bei. Die Vorlage beſtimmt die Ausgabe von 100 Millionen Dollars in Antheilen zu 100 Dollars, wovon die Vereinigten Staaten 92,500.000 Dollars übernehmen. Es ſollen ſieben Directoren ernannt werden, und zwar fünf aus den Vereinigten Staaten, einer aus Nicaragua und einer aus Coſtarica. Der Canal ſoll in ſechs Jahren fertig ſein und nicht mehr als 115 Millionen Dollars koſten, die vom Schatzamte auszuwerfen ſind. Die Bill fordert die Abſchaffung aller dem Canalbaue hinderlichen Verträge und ge- währleiſtet die Neutralität des Canals. Die Unruhen in China. London, 23. Jänner. Wie die „Times“ aus Shanghai meldet, hätten die Unruhen in der Provinz Nyanhwei die Geſtalt eines organiſirten Aufſtandes angenommen. Die von der Regierung angeordneten Maßnahmen deuten darauf hin, daß ſie die Lage als ernſt betrachte. Rom, 22. Jänner. Wie die „Tribuna“ meldet, ſollen die Schiffe „Elba“ und „Aetna“ in der nächſten Zeit in den chineſiſchen Gewäſſern ſtationiren. Was die Beſitzergreifung eines chineſiſchen Hafens betrifft, ſo ſei die Nachricht mindeſtens verfrüht. Die Zuſtände am Congo. Brüſſel, 23. Jänner. Das Journal «Le Pa- triote» ſpricht in einem die Zuſtände im Congo behandelnden Artikel von neuen Kämpfen mit den Aufſtändiſchen, wobei europäiſche Offi- ciere und zahlreiche Soldaten getödtet worden wären. Die Aufſtändiſchen von der Mongola, welche zahlreiche Gewehre und Patronen beſitzen ſollen, hätten durch die benachbarten Stämme Verſtärkungen er- halten. Ein Theil der Wahrheit wurde verſchwiegen und die Verluſte ſollen beträchtlicher ſein als mit- getheilt wurde. Der ganze Landſtrich zwiſchen dem Zuſammenfluß des Ubayhi mit dem Congo und dem Tanganikaſee ſoll in höchſter Gährung begriffen ſein. Die Auf- ſtändiſchen von Luluaburg ſeien noch nicht vernichtet und ſetzen den Kampf fort. Die Truppen ſcheinen weitere Anfſtände zu fürchten, da das Anſehen der Europäer ſehr erſchüttert ſei. Das Blatt conſtatirt zum Schluſſe ſeiner Ans- führungen, daß der Congoſtaat ſich in ſchwieriger Lage befinde und im Innern, ſowie von Außen bedroht ſei. Der Run auf der galiziſchen Sparcaſſa. Lemberg, 23. Jänner. Der Andrang bei der Galiziſchen Sparcaſſa iſt heute viel geringer als in den letzten Tagen. Es hat den Anſchein, daß nunmehr Beruhigung im Publicum platz- greifen werde. Die Währungsfrage in den Vereinigten Staaten. Waſhington, 22. Jänner. Der Währungs- ausſchuß des Repräſentantenhauſes nahm durch Parteiabſtimmung eine Vorlage an, deren Hauptzüge die nachdrückliche Empfehlung der Goldwährung und die allmälige Einziehung der Greenbacks ſind. London, 23. Jänner. Die „Times“ meldet aus Philadelphia über die vom Münzausſchuſſe des Repräſentantenhauſes angenommene Bill, dieſelbe verbiete die Prägung von Silberdollars aus anderen als den gegenwärtig im Staatsſchatze befindlichen Sil- berbullions und ſehe die Einziehung von Greenbacks und Schatznoten vor mit der Beſtimmung, daß dieſelben, wenn ſie einmal in Gold eingelöſt ſind, nur gegen Gold wieder ausgegeben werden können. Lemberg, 23. Jänner. Herrenhausmitglied und Landtags-Abgeordneter Graf Stefan Zamoyski iſt auf ſeinem Gute Wyſacko im Alter von 61 Jahren geſtorben. Rom, 22. Jänner. Die Agenzia Stefani meldet aus Maſſauah: Ras Makonnen räumte Agame und begab ſich mit ſeinen Truppen in der Richtung nach Aguddi im Süden von Adigrat. Paris, 22. Jänner. Der Lieutenant-Gonverneur des franzöſiſchen Congo, Doliſie, iſt in Orleans an einer Lungenentzündung geſtorben. Vndapeſt, 23. Jänner. Der Reichstagsabgeord- nete Guſtav Groisz iſt heute geſtorben. Kaſchau, 23. Jänner. Die preußiſche Officiersdeputation unter Führung des Oberſten Schwarzkoppen iſt hier eingetroffen. Konſtautinopel, 24. Jänner. Mit Rückſicht auf die Umtriebe armeniſcher Banden an der perſiſchen Grenze wurde mit der Aufſtellung zahlreicher Block- häuſer daſelbſt begonnen. Petersburg, 22. Jänner. General Annen- kowe, der Erbauer der transkaſpiſchen Eiſenbahn, iſt geſtorben. Madrid, 22. Jänner. Ueber dringende Bitte Salmeronde und anderer Republikaner verſprach Miniſter- präſident Sagaſta, dem nächſten Miniſterrathe einen Entwurf, betreffend die Begnadigung der im Gefängniſſe von Montjuich internirten Anarchiſten vorzulegen. London, 23. Jänner. Das am Freitag Abends von Oſtende abgegangene Packetboot landete heute Nach- mittags Paſſagiere und Poſt in Queenborough, nach- dem es mehr als 24 Stunden vergeblich verſucht hatte, in Dover anzulegen. Auch ein zweites belgiſches Packet- boot legte in Queenborough an. Theater, Kunſt und Muſik. — Deutſches Volkstheater. „Halbe Menſchen“, Komödie in drei Acten von Richard Nordmann (Frau Langkammer) iſt am Samſtag Abends bei der Première durchgefallen und derart ausgeziſcht worden, daß auch nicht ein einziges Mal irgend einer der Darſteller auf den ſich öfters regenden Applaus der Claqueure vor den Vorhang zu treten wagte. Es müßten auch „halbe Menſchen“ ſein, die ſich ſolch ein Stück gefallen ließen, in dem von Handlung keine Spur, dagegen eine Fülle faden, immer wiederkehrenden „geiſtreich“ ſein ſollenden Ge- redes und eine Unſumme von Blödſinn enthalten iſt. Der Adel ſoll perſiflirt werden, der jetzige Wiener Adel — aber wie?! Um ein Weib, das vor lauter Geld Langeweile hat und ſich „unglücklich“ fühlt, ſchlagen ſich zwei verheiratete und zwei unverheiratete adelig „halbe Menſchen“, die auch nichts Anderes und Beſſeres zu thun haben. Jeder von ihnen macht ſich dabei lächerlich und ſie nacheinander glücklich und wieder unglücklich und umgekehrt, bis die Frau er- kennt, daß ſie es eigentlich doch noch am beſten bei ihrem eigenen Manne habe, der nichts thut als ſchlafen und eſſen, ſie aber in Ruhe läßt. Das iſt die Idee — das heißt das ſoll die Idee der Komödie ſein, die zur Tragödie wurde und zur „Komödie der Irrung“ für die Direction und die Frau Odilon. Beide haben ſich nämlich in große Koſten geſtürzt, erſtere mit der Inſcenirung, letztere mit vier neuen Toiletten, eine ſchöner als die andere, — das Schönſte am ganzen Stück. „Eine Premiere beſuche ich nicht wieder am Deutſchen Volks- theater“, ſagte eine Dame, als ſie das Theater verließ. Wir begriffen dieſen Schmerz. Frau Odilon hat ganz ausgezeichnet die von Glück zu Unglück, von Lebensziel zu Lebensziel beſtändig taumelnde gelangweilte Dame der Welt geſpielt und geſprochen. Die übrigen Darſteller plagten ſich mit ihren thörichten carrikirten Rollen auch redlich ab, ohne Erfolg natürlich. Darin ſind ſie nicht Schuld, aber den ſämtlichen Darſtellern des „Deutſchen Volkstheaters“ müſſen wir auch aus dieſem Anlaß wie ſchon öfter den Vorwurf machen, daß ſie fortgeſetzt ſo undeutlich als möglich ſprechen, ſo daß man in einiger Entfernung von der Bühne nur etwa ein gutes Drittel verſteht, etwas wenig für den, der ſein Eintritts- billet ganz bezahlen muß. Wenn wir zum Schluß noch bemerken, daß Richard Nordmann auch die Verfaſſerin der „gefallenen Engel“ iſt, ſo thun wir es, um der Hoffnung Raum zu geben, daß auch Frau Langkammer jetzt zu den definitiv „gefallenen Engeln“ gehören werde. Ihr Stück hat nicht gefallen, aber es iſt gefallen. — Raimundthcater. Samſtag gab es wieder eine Premierevorſtellung: Fr. Radler’s Volksſtück: „Quitt“. Ein Volksſtück im Sinne der guten alten Zeit, aber doch mit einigen, allerdings von Lascivitäten freien Anklängen an die moderne Richtung. Wir haben dabei die ſtark realiſtiſche Herausarbeitung einzelner Scenen, insbeſondere auch die der materialiſtiſchen Zeit- ſtrömung Rechnung tragende Schlußſcene im Auge. Ein reicher Fabrikant hatte in ſeiner Jugend ein Mädchen verführt und wird nach Jahren von dem Bruder der Betrogenen, der als verkommenes Indivi- duum aus Amerika zurückkehrt, daran erinnert. Der Fabrikant erwehrt ſich der Erpreſſungsverſuche des Abenteurers und dieſer ſchwört fürchterliche Rache. Es gelingt ihm, den Aufenthaltsort des unehelichen Sohnes des Fabrikanten zu eruiren, der das Werk- zeug ſeiner Rache ſein ſoll. Der Fabrikant trifft mit ſeinem Sohne, den er todt geglaubt hat, vor ſeiner Wertheimiſchen zuſammen, die der junge bis dahin brave und unbeſcholtene Mann über Anleitung des amerikaniſchen Onkels ſoeben erbrochen hat. Die Scene, wo Vater und Sohn unter ſo eigenthümlichen Ver- hältniſſen ſich finden, iſt von großer Wirkung. Der Onkel aus Amerika ſieht durch die Verſöhnung zwiſchen Vater und Sohn ſeinen Racheplan geſtört, er hält Ab- rechnung mit ſeinem verfehlten Leben, ein Schuß und der Verbrecher hat geendet. „Quitt“ iſt des Selbſt- mörders letztes Wort. Um die Darſtellung machten ſich Fräulein Nieſe, die Herren Polandt, Popp, Krug, Straßmayer, Natzler und Godai verdient. Sie fanden reichen Beifall. Der Verfaſſer wurde nach jedem Actſchluß hervor- gerufen. Der Aufführung wohnten Bürgermeiſter Dr. Lueger und die beiden Vicebürgermeiſter bei. Der Autor iſt nämlich ein höherer Magiſtratsbeamter. — Im Münchner Hoftheater fand, wie von dort depeſchirt wird, Sonntag die Erſtaufführung von Siegfried Wagner’s „Bärenhäuter“ ſtatt, der zahlreiche Muſikſchriftſteller, ſowie auch franzöſiſche und engliſche Be- richterſtatter beiwohnten und die einen durchſchlagenden Erfolg erzielte. — Wohlthätigkeitsconcert. Sonntag, den 5. März, um 2 Uhr Nachmittags wird im Dreher-Park zu wohl- thätigen Zweck eine volksthümliche Aufführung von Joſef Haydn’s Oratorium der „Schöpfung“ veranſtaltet. Ihre gütige Mitwirkung haben bereits mehrere bedeutende Soliſten und viele hervorragende Orcheſtermitglieder der k. k. Hofoper zugeſagt. Um den Chor möglichſt glanzvoll zu ge- ſtalten, ergeht an die Sängerinnen und Sänger Wiens die freundliche Aufforderung möglichſt zahlreich mitzuwirken. Die Chorproben werden im Saale „Ehrbar“ abgehalten. Schriftliche Anmeldungen nimmt bis 5. Februar entgegen der Dirigent des Concerts, Herr Joh. Strasky, Mitglied der k. k. Hofoper, 12. Bez., Haſchkagaſſe 3. „Nochmals das Huß-Denkmal.“ Unter dieſem Titel erklärt das „Linzer Volksblatt“ am 22. d. M. in einem längeren Artikel, daß die „Katholiſche Volkspartei“ durch die bisherigen Er- klärungen des Prager Bürgermeiſters Dr. Podlipny in Sachen des Huß-Denkmals „nicht beruhigt“ ſei. Es verlangt, daß die Jungczechen die Hußfrage wenigſtens „zurückſtellen“, ſo lange ſie mit der „Katholiſchen Volkspartei“ beiſammen ſeien. Weniger vom Standpunkte kirchlicher Grundſätze kann wohl die „Katholiſche Volkspartei“ nicht fordern. Das Linzer Blatt äußert ſich, nachdem es die Ausführungen der „Reichspoſt“ diesfalls citirt hat, alſo: „Die Katholiſche Volkspartei iſt durch die Erklärung (Pod- lipny’s) nicht beruhigt, ſie ſieht nach wie vor in der Er- richtung des Hußdenkmals eine Provocation der Katholiken und der Deutſchen. Wenn jemals die Errichtung des Hußdenkmals zur Thatſache würde, ſähe ſich die Katholiſche Volkspartei ſogleich genöthigt, die Conſequenzen zu ziehen. Dies möge man in Böhmen beherzigen. Die „Reichspoſt“ mag aber daraus erſehen, daß unſere Partei wirklich entſchloſſen iſt, innerhalb der Majorität nichts zu dulden, was ein Unrecht oder Schimpf gegen die katholiſche Kirche oder das deutſche Volk wäre. In Prag ſelbſt aber möge man aus der Begier, mit der ſich die deutſch-oppoſitionelle Preſſe dieſes Falles bemächtigt hat, und aus dem Eifer, mit dem ſie einen Keil zwiſchen die Majoritätsparteien zu treiben ſucht, erkennen, daß man mit dem Feuer geſpielt hat. Die Hußfrage muß, ſolange die Jungczechen auf ein gutes Einver- nehmen mit der Katholiſchen Volks- partei Gewicht legen, zurückgeſtellt werden. Mit derlei Fragen können ſie ſich unter einem „deutſch- czechiſchen Bürgerminiſterium“ beſchäftigen, aber nicht zu einer Zeit, wo die Majorität zum weitaus größeren Theil conſer- vativ iſt. Wir begreifen überhaupt nicht, wie ſich eine ge- ſunde politiſche Partei für eine Ehrung des Huß begeiſtern kann. Der Huſſitismus iſt doch ein Tiefpunkt im Leben und der Entwicklung der czechiſchen Nation, und wäre der Geiſt des Huß nicht von ihr gewichen, ſo wäre ſie längſt ausgerottet worden. Von dem Augenblicke an, da dieſer Geiſt wieder Macht gewinnt, wird es mit der czechiſchen Nation auch wieder abwärts gehen. Es wäre doch traurig, wenn die Czechen keine anderen Männer zu feiern hätten, wie den Huß,“ Die Jungczechen haben nun Gelegenheit, zu zeigen, wie viel Werth ſie auf die Bundesgenoſſenſchaft der „Katholiſchen Volkspartei“ legen. Dieſelbe hat auch in dieſem Falle an die Neuhuſſiten die ſicher gelindeſte Anforderung, nämlich die der bloßen „Zurück- ſtellung“ der Huß-Frage auf beſtimmte Zeit, ge- ſtellt, alſo nicht einmal die Bekehrung derſelben vom Huß-Cultus beanſprucht. Nachſichtiger kann gewiß nicht vorgegangen werden. Die Jungczechen ſtehen am Scheidewege und vor der Wahl, ihre Grund- ſätze wenigſtens zeitweiſe zu verleugnen, oder auf die Bundesgenoſſenſchaft der „Katholiſchen Volkspartei“ zu verzichten. Nun haben die maßgebenden jungczechi- ſchen Factoren das Wort. Gewerbegerichtswahlen. Geſtern fanden in ſämmtlichen Wiener Gemeindebezirken und in Floridsdorf-Stadlau die Wahlen für das Wiener Gewerbegericht, und zwar für den Wahlkörper der Arbeiter, IV. Gruppe (Leder-, Textil-, Bekleidungs- und chemiſche Induſtrie), ſtatt. Die Wahlen endigten mit einem Siege der von der ſocialdemokratiſchen Partei aufgeſtellten Candidaten.

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost019_1899/6>, abgerufen am 24.04.2024.