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Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698.

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viel Cavalliere und Damen fertig dahin zu gehen/ umb die kostbah-
re Empfangung/ so man ihr allda bereitet/ anzusehen. Gestern A-
bend ward zum ersten mahl auff dem Theatro Giov. und Pauli das
Stück die klug Thorheit des Brute genandt/ repräsentirt/ welche
grossen Beyfall gehabt.

Turin/ vom 18. Nov.

Den 14. dieses ward an den vornehmsten Orten dieser Stadt
die Urtheil wider den Graffen und Präsidenten Benzo publiciret;
Den 15. des Morgens/ wurde gemeldter Graffe in Krafft des Päbstl.
Decrets/ aus dem Convent der Barfüsser nach das von St. Domi-
nico/ woselbst er aus der Gefängniß entflüchtet/ und im vergangenen
Monat mit Gewalt heraus geholet/ gebracht/ und geschahe solches in
Beyseyn unsers Ertz-Bischoffs/ dessen Vicarius/ der Auditeur/ den
Nuntius/ etc. Als dieses alles/ zufolge Päbstlicher Ordre/ vollnzogen/
ward er in einen beschlossenen Sessel durch Mr. de Blayna/ mit 50.
Sodaten vom Regiment Gardes/ nebst dem gemeldten Vicario und
Auditeur nach dem Poo gebracht/ daselbst in einen Fahrzeug nach den
Fort Verua geführet/ alldort im Namen der Kirche verwahrt zu
werden.

Pariß/ vom 1. Dec.

Der Printz de Monaco ist endlich bey Hoffe angelangt. Der
Doge von Venedig hat durch ein Schreiben dem König für die der
Republic erwiesene Ehre gedancket/ indem er dero Ambassadeur
durch einen Printzen zur Audience einführen lassen. Der Herr de
Pontchartrain hat den Bewindhaber der neuen Compagnie von der
Süd-See ansagen lassen/ daß der König über ihre Conduite sehr
mißvergnüget wäre/ derhalben er ihnen solche Direction wieder ab-
nehmen/ und dero Schiffe und Güter vor den Werth zu sich nehmen
wolle/ dero Dessein aber unter der Direction von andern und dem
Commando von Mons. de Bauchesne mit 2. grossen Schiffen und ei-
ner Schnau fortgesetzet werden solle. Der Präsident de Lisseville
hat von Msr. de Pontchartrain Vergünstigung gesuchet/ umb seinen
neulich gefangen gesetzeten Sohn zu sprechen/ so ihm aber abgeschla-
gen/ und sein Sohn aus der vorigen Gefängniß nach der Bastille
gebracht worden. Indessen scheinet es/ als ob die vor diesem ge-
melte Abdanckung der Reuter und Dragouner noch ihren Fortgang
haben/ die fernere Reforme aber der 50. a 60000. Mann/ von welcher

unter-

viel Cavalliere und Damen fertig dahin zu gehen/ umb die kostbah-
re Empfangung/ so man ihr allda bereitet/ anzusehen. Gestern A-
bend ward zum ersten mahl auff dem Theatro Giov. und Pauli das
Stück die klug Thorheit des Brute genandt/ repräsentirt/ welche
grossen Beyfall gehabt.

Turin/ vom 18. Nov.

Den 14. dieses ward an den vornehmsten Orten dieser Stadt
die Urtheil wider den Graffen und Präsidenten Benzo publiciret;
Den 15. des Morgens/ wurde gemeldter Graffe in Krafft des Päbstl.
Decrets/ aus dem Convent der Barfüsser nach das von St. Domi-
nico/ woselbst er aus der Gefängniß entflüchtet/ und im vergangenen
Monat mit Gewalt heraus geholet/ gebracht/ und geschahe solches in
Beyseyn unsers Ertz-Bischoffs/ dessen Vicarius/ der Auditeur/ den
Nuntius/ etc. Als dieses alles/ zufolge Päbstlicher Ordre/ vollnzogen/
ward er in einen beschlossenen Sessel durch Mr. de Blayna/ mit 50.
Sodaten vom Regiment Gardes/ nebst dem gemeldten Vicario und
Auditeur nach dem Poo gebracht/ daselbst in einen Fahrzeug nach den
Fort Verua geführet/ alldort im Namen der Kirche verwahrt zu
werden.

Pariß/ vom 1. Dec.

Der Printz de Monaco ist endlich bey Hoffe angelangt. Der
Doge von Venedig hat durch ein Schreiben dem König für die der
Republic erwiesene Ehre gedancket/ indem er dero Ambassadeur
durch einen Printzen zur Audience einführen lassen. Der Herr de
Pontchartrain hat den Bewindhaber der neuen Compagnie von der
Süd-See ansagen lassen/ daß der König über ihre Conduite sehr
mißvergnüget wäre/ derhalben er ihnen solche Direction wieder ab-
nehmen/ und dero Schiffe und Güter vor den Werth zu sich nehmen
wolle/ dero Dessein aber unter der Direction von andern und dem
Commando von Mons. de Bauchesne mit 2. grossen Schiffen und ei-
ner Schnau fortgesetzet werden solle. Der Präsident de Lisseville
hat von Msr. de Pontchartrain Vergünstigung gesuchet/ umb seinen
neulich gefangen gesetzeten Sohn zu sprechen/ so ihm aber abgeschla-
gen/ und sein Sohn aus der vorigen Gefängniß nach der Bastille
gebracht worden. Indessen scheinet es/ als ob die vor diesem ge-
melte Abdanckung der Reuter und Dragouner noch ihren Fortgang
haben/ die fernere Reforme aber der 50. a 60000. Mann/ von welcher

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Zitationshilfe: Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 52, Danzig, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0052_1698/4>, abgerufen am 27.11.2024.