Ordinari Postzeitung. Nr. 35, [s. l.], [1668].übel anlassen oder tractirn möchte/ wie dann auch noch 16. Orlogs- Oderstrom von 25. Augusti. Nun fangen die Grandes in Polen an/ sich zu bevorstehenden Franckfurt den 23. dito. Allhier hat man gewisse Nachricht/ daß die Chur-Pfältz. Völck. Venedig den 24. dito. Von Candien hat man/ daß/ ohneracht in Türck. Läger vor sel- übel anlassen oder tractirn möchte/ wie dann auch noch 16. Orlogs- Oderstrom von 25. Augusti. Nun fangen die Grandes in Polen an/ sich zu bevorstehenden Franckfurt den 23. dito. Allhier hat man gewisse Nachricht/ daß die Chur-Pfältz. Völck. Venedig den 24. dito. Von Candien hat man/ daß/ ohneracht in Türck. Läger vor sel- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> übel anlassen oder <hi rendition="#aq">tractirn</hi> möchte/ wie dann auch noch 16. Orlogs-<lb/> Schiff/ umb Befreyung deß Kauffhandels/ gleich denen Engländ. nach<lb/> dem Mittelländ. gegen die Seerauber hin- und wider auszugehen be-<lb/> ordert seyn. Indessen ist dem <hi rendition="#aq">Mons. Touphan</hi>, umb/ die eroberten<lb/> Oerter in Flandern zu <hi rendition="#aq">visiti</hi>ren/ und selbige Quarnisonen so durch die<lb/><hi rendition="#aq">Contagion</hi> sehr abgenommen/ hinwieder zu verstärcken/ befelcht. So<lb/> vernihmt man aus Span. wie selber Hof dem <hi rendition="#aq">Don Joan di Austria</hi> umb<lb/> Verwäigerung des Ihme aufgetragenen Niderländ. <hi rendition="#aq">Gubernaments,</hi><lb/> so balden sich aus Madritt zu <hi rendition="#aq">retirirn,</hi> andeuten lassen/ hergegen an des-<lb/> sen Stell den <hi rendition="#aq">Duc de Trar Contestaible</hi> in Castillien zum Niederländ.<lb/><hi rendition="#aq">Guberneur,</hi> ernennet/ welcher sich auch bereit zu dessen heraus Reiß fer-<lb/> tig machet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom von 25. Augusti.</head><lb/> <p>Nun fangen die <hi rendition="#aq">Grandes</hi> in Polen an/ sich zu bevorstehenden<lb/> Reichstag nach Warschau einzustellen/ allwo es dann mit der <hi rendition="#aq">abdica-<lb/> tion</hi> noch in vorigen <hi rendition="#aq">terminis</hi> beruhet/ in deme der König weder auf<lb/> Päbstl. Bitte- oder Ermahnung-Schreiben/ noch sich sonsten lencken oder<lb/> ändern will/ sondern zum Abzug sich allerdings fertig machet/ wie dann<lb/> dessen Bediente zum theil mit den Königl. <hi rendition="#aq">mobilien</hi> nach Marienburg<lb/><hi rendition="#aq">passirt,</hi> dessen zwar uneracht/ dennoch einige darfür halten wollen/ daß<lb/> er die Regierung auf gewisse <hi rendition="#aq">condition continu</hi>iren möchte/ welchen a-<lb/> ber von andern schlechte Hoffnung beygemessen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurt den 23. dito.</head><lb/> <p>Allhier hat man gewisse Nachricht/ daß die Chur-Pfältz. Völck.<lb/> das Stättlein Landstull mit Gewalt/ das Schloß aber durch Accordt<lb/> einbekommen/ und selbiger Lothring. Commendant biß nach Hamburg<lb/><hi rendition="#aq">convoirt</hi> worden/ worauf gedachte Pfältz. vor das Schloß Hoheneck<lb/> (welches noch nicht in der Gewalt/ wie schon berichtet) gerucket/ und<lb/> anjetzo solches starck beschiessen/ wovon nechstens etwas mehrers zu be-<lb/> richten seyn wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig den 24. dito.</head><lb/> <p>Von Candien hat man/ daß/ ohneracht in Türck. Läger vor sel-<lb/> biger Vöstung nicht nur grosse Theurung/ sondern noch so mancherley<lb/> Kranckheiten regieren/ daß täglich bey 200. Türcken dahin sterben/ der<lb/> Groß-Vesier dannoch die Belägrung nicht aufzuheben/ entschlossen/<lb/> solte er gleich die meiste Armee darüber verlieren. Indessen hat unser<lb/><hi rendition="#aq">Gen. Moresini</hi> etlich Troppen Soldaten zu <hi rendition="#aq">Capi Corau</hi> ans Land ge-<lb/> setzt/ und viel Vieh/ so die Türcken von Canea in ihr Lager bringen wol-<lb/> len/ weggenommen.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
übel anlassen oder tractirn möchte/ wie dann auch noch 16. Orlogs-
Schiff/ umb Befreyung deß Kauffhandels/ gleich denen Engländ. nach
dem Mittelländ. gegen die Seerauber hin- und wider auszugehen be-
ordert seyn. Indessen ist dem Mons. Touphan, umb/ die eroberten
Oerter in Flandern zu visitiren/ und selbige Quarnisonen so durch die
Contagion sehr abgenommen/ hinwieder zu verstärcken/ befelcht. So
vernihmt man aus Span. wie selber Hof dem Don Joan di Austria umb
Verwäigerung des Ihme aufgetragenen Niderländ. Gubernaments,
so balden sich aus Madritt zu retirirn, andeuten lassen/ hergegen an des-
sen Stell den Duc de Trar Contestaible in Castillien zum Niederländ.
Guberneur, ernennet/ welcher sich auch bereit zu dessen heraus Reiß fer-
tig machet.
Oderstrom von 25. Augusti.
Nun fangen die Grandes in Polen an/ sich zu bevorstehenden
Reichstag nach Warschau einzustellen/ allwo es dann mit der abdica-
tion noch in vorigen terminis beruhet/ in deme der König weder auf
Päbstl. Bitte- oder Ermahnung-Schreiben/ noch sich sonsten lencken oder
ändern will/ sondern zum Abzug sich allerdings fertig machet/ wie dann
dessen Bediente zum theil mit den Königl. mobilien nach Marienburg
passirt, dessen zwar uneracht/ dennoch einige darfür halten wollen/ daß
er die Regierung auf gewisse condition continuiren möchte/ welchen a-
ber von andern schlechte Hoffnung beygemessen wird.
Franckfurt den 23. dito.
Allhier hat man gewisse Nachricht/ daß die Chur-Pfältz. Völck.
das Stättlein Landstull mit Gewalt/ das Schloß aber durch Accordt
einbekommen/ und selbiger Lothring. Commendant biß nach Hamburg
convoirt worden/ worauf gedachte Pfältz. vor das Schloß Hoheneck
(welches noch nicht in der Gewalt/ wie schon berichtet) gerucket/ und
anjetzo solches starck beschiessen/ wovon nechstens etwas mehrers zu be-
richten seyn wird.
Venedig den 24. dito.
Von Candien hat man/ daß/ ohneracht in Türck. Läger vor sel-
biger Vöstung nicht nur grosse Theurung/ sondern noch so mancherley
Kranckheiten regieren/ daß täglich bey 200. Türcken dahin sterben/ der
Groß-Vesier dannoch die Belägrung nicht aufzuheben/ entschlossen/
solte er gleich die meiste Armee darüber verlieren. Indessen hat unser
Gen. Moresini etlich Troppen Soldaten zu Capi Corau ans Land ge-
setzt/ und viel Vieh/ so die Türcken von Canea in ihr Lager bringen wol-
len/ weggenommen.
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Zitationshilfe: | Ordinari Postzeitung. Nr. 35, [s. l.], [1668], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0035_1668/4>, abgerufen am 22.07.2024. |