Ordinari Postzeitung. Nr. 29, [s. l.], [1668].Rheinstrom vom 15. Jul. Wegen der zu Brüssel starck grassirenden Contagion/ haben sich be- Hamburg/ den 10. Julii. Ihre Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg seyn nun zu Berlin mit Com-
Rheinstrom vom 15. Jul. Wegen der zu Brüssel starck grassirenden Contagion/ haben sich be- Hamburg/ den 10. Julii. Ihre Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg seyn nun zu Berlin mit Com-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Rheinstrom vom 15. Jul.</p><lb/> <p>Wegen der zu Brüssel starck grassirenden Contagion/ haben sich be-<lb/> reits viel grosse Herren nach andern Orten begeben/ und bleiben nun die<lb/> meisten Niederländischen Vestungen mehrentheils mit gebornen Spa-<lb/> niern besetzt/ welche sich doch sehr übel bey selbigen Inwohnern verhalten/<lb/> deßwegen viel Klagen am Spanischen Hof eingebracht werden. So<lb/> vermuthet man/ daß <hi rendition="#aq">Don Joan di Austria,</hi> weil der <hi rendition="#aq">Duc de Beaufort</hi> na-<lb/> cher Haus zu kehren/ ordre empfangen/ aus Spanien ehist anlangen wer-<lb/> de. Und wird ausm Haag geschrieben/ daß sich die Herrn General Sta-<lb/> den von Holland/ den 13. dieß daselbst wiederumb versamlen sollen/ alsdann<lb/> man/ ob die Lüneburgische noch länger in des Staads Dienste verbleiben/<lb/> auch ob die neugeworbene Troppen abgedanckt oder nur <hi rendition="#aq">reduc</hi>irt werden<lb/> sollen/ vernehmen wird. Der Holländer auf Brasilien vorgehabte An-<lb/> schlag/ ist auch/ weil die Portugesen zu früh Kundschafft davon bekommen/<lb/> und alle Vestungen selber Orten mit Volck und Munition bestens verse-<lb/> hen lassen/ gäntzlich zu ruck gangen/ dahero man verhofft/ daß die Hollän-<lb/> dische Flotte/ an welcher bereits der Anfang gemacht/ völlig <hi rendition="#aq">cassirt</hi> werden<lb/> solle/ dann die <hi rendition="#aq">differenti</hi>en zwischen England und Dennemarck werden/<lb/> weil der König in Franckreich die Mediation angenommen/ nicht geach-<lb/> tet. Sonsten seyn in England einige Schiff aus Virginien angelangt/<lb/> welche berichten/ daß sie unterschiedliche Holländische Ost Indianische <hi rendition="#aq">re-<lb/> tour</hi> Schiffe hinter England angetroffen/ denen sie vermeldet/ daß der<lb/> Fried zwischen Engl. und Holland richtig deßwegen sie wol sicher fort pas-<lb/> sirn konten/ wie dann bereits/ nach laut der Holländischen Brieff/ 8. der-<lb/> selben mit 8000. Ballen Pfeffer beladen/ vorm Land gesehen worden/ und<lb/> werden noch 4. dergleichen erwartet/ welches in Holland grosse Freud ver-<lb/> ursachet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg/ den 10. Julii.</head><lb/> <p>Ihre Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg seyn nun zu Berlin mit<lb/> dero Gemahlin und einen grossen Commitat/ so Ihro von daraus auf 7.<lb/> Meil wegs entgegen geritten/ wiederumb angelangt/ und solle anjetzo inner<lb/> wenig Tagen eine Reiß nacher Preussen vorzunehmen/ <hi rendition="#aq">resolvirt</hi> seyn. So<lb/> haben sich die wegen der Plönischen <hi rendition="#aq">Prætension</hi> allhier versamlet geweste<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Com-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Rheinstrom vom 15. Jul.
Wegen der zu Brüssel starck grassirenden Contagion/ haben sich be-
reits viel grosse Herren nach andern Orten begeben/ und bleiben nun die
meisten Niederländischen Vestungen mehrentheils mit gebornen Spa-
niern besetzt/ welche sich doch sehr übel bey selbigen Inwohnern verhalten/
deßwegen viel Klagen am Spanischen Hof eingebracht werden. So
vermuthet man/ daß Don Joan di Austria, weil der Duc de Beaufort na-
cher Haus zu kehren/ ordre empfangen/ aus Spanien ehist anlangen wer-
de. Und wird ausm Haag geschrieben/ daß sich die Herrn General Sta-
den von Holland/ den 13. dieß daselbst wiederumb versamlen sollen/ alsdann
man/ ob die Lüneburgische noch länger in des Staads Dienste verbleiben/
auch ob die neugeworbene Troppen abgedanckt oder nur reducirt werden
sollen/ vernehmen wird. Der Holländer auf Brasilien vorgehabte An-
schlag/ ist auch/ weil die Portugesen zu früh Kundschafft davon bekommen/
und alle Vestungen selber Orten mit Volck und Munition bestens verse-
hen lassen/ gäntzlich zu ruck gangen/ dahero man verhofft/ daß die Hollän-
dische Flotte/ an welcher bereits der Anfang gemacht/ völlig cassirt werden
solle/ dann die differentien zwischen England und Dennemarck werden/
weil der König in Franckreich die Mediation angenommen/ nicht geach-
tet. Sonsten seyn in England einige Schiff aus Virginien angelangt/
welche berichten/ daß sie unterschiedliche Holländische Ost Indianische re-
tour Schiffe hinter England angetroffen/ denen sie vermeldet/ daß der
Fried zwischen Engl. und Holland richtig deßwegen sie wol sicher fort pas-
sirn konten/ wie dann bereits/ nach laut der Holländischen Brieff/ 8. der-
selben mit 8000. Ballen Pfeffer beladen/ vorm Land gesehen worden/ und
werden noch 4. dergleichen erwartet/ welches in Holland grosse Freud ver-
ursachet.
Hamburg/ den 10. Julii.
Ihre Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg seyn nun zu Berlin mit
dero Gemahlin und einen grossen Commitat/ so Ihro von daraus auf 7.
Meil wegs entgegen geritten/ wiederumb angelangt/ und solle anjetzo inner
wenig Tagen eine Reiß nacher Preussen vorzunehmen/ resolvirt seyn. So
haben sich die wegen der Plönischen Prætension allhier versamlet geweste
Com-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-12T16:13:59Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-12T16:13:59Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |