Ordinari Postzeitung. Nr. 22, [s. l.], [1668].und andere Sachen/ den geschlossenen Frieden mit Spania zu publicirn, Cöln den 28. Maij. Allhier ist seither den Pfingstfeyern noch nichts in conventu mediationis sondern
und andere Sachen/ den geschlossenen Frieden mit Spania zu publicirn, Cöln den 28. Maij. Allhier ist seither den Pfingstfeyern noch nichts in conventu mediationis sondern
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> und andere Sachen/ den geschlossenen Frieden mit Spania zu <hi rendition="#aq">publicirn,</hi><lb/> verfertiget.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cöln den 28. Maij.</head><lb/> <p>Allhier ist seither den Pfingstfeyern noch nichts in <hi rendition="#aq">conventu mediationis</hi><lb/> oder <hi rendition="#aq">Guarantiæ</hi> tractiret worden/ in dem die andere noch darzu erwartete/ so wol<lb/> Braunschweig als andere Abgesandten noch nicht erschienen/ und etzliche derselben<lb/> noch aus Spanien anhero erwartet werden/ der Herr <hi rendition="#aq">Lampadius</hi> Hannobri-<lb/> scher Gesandter ist zwar kurtz vor den Feyertagen/ wie gemeldet/ hie eingelangt/<lb/> erwartet aber noch mit Verlangen so wol <hi rendition="#aq">instruction</hi> als Collegen. Der Mün-<lb/> sterische aber vermeinet man/ daß wegen einiger mit dieser Stadt hie neulich und<lb/> Sr. Churfl. Durchl. entstandenen Irrung halber sich <hi rendition="#aq">lite pendente</hi> wol gar<lb/> nicht einfinden möchte. Entzwischen hat die <hi rendition="#aq">apprehension,</hi> so diese Stadt und<lb/> benachbarte Oerter wegen der Frantzosen Annäherung haben/ noch immer ge-<lb/> währet und zugenommen/ so gar/ daß man auch bey Ihro Käiserl. Majest. und<lb/> mit dero <hi rendition="#aq">permission</hi>, auch bey den HHn. Staaden General sich nöthigen falls<lb/> umb Hülffe beworben/ weil die zwischen Ihro Churfl. Durchl. zu Cöllen und der<lb/> Stadt entstandene Mißhelligkeiten täglich grösser und schwerer gemacht werden<lb/> wollen. Dannenhero allhier ein Tag etzliche viel einflöhens von nächst angelege-<lb/> nen Landvolck/ und viel ausflöhens/ von den fürnehmsten und reichsten Einwoh-<lb/> nern in die benachbarte Staadische Guarnisonen ist gesehen worden/ je dennoch<lb/> wollen die <hi rendition="#aq">cordatiores</hi> dafür halten/ daß es den Frantzosen und Herrn Churf. mit<lb/> dieser Stadt noch kein rechter Ernst gewesen sey/ denn man sonsten nicht so lang<lb/> würde <hi rendition="#aq">tergiversi</hi>ret/ sondern schon die Stadt von ferne mit der Cavallerie zum we-<lb/> nigsten berennet haben. Und wann schon dessen etwas auf dem Tapet gewesen<lb/> seyn möchte/ so hält man doch gäntzlich dafür/ daß solches nunmehr durch die zu<lb/> Londen <hi rendition="#aq">concertirte Triple,</hi> und wie man <hi rendition="#aq">sustini</hi>ren will/ <hi rendition="#aq">quadruple</hi> und mehrere<lb/><hi rendition="#aq">alliance</hi> (weil man gäntzlich dafür hält/ daß unter andern auch das Reich und<lb/> Ihro Käis. Majest. in dieselbe mit eintretten möchten) zimlicher massen <hi rendition="#aq">renversi-</hi><lb/> ret/ und des Königs in Franckreich weiter ausgesehene <hi rendition="#aq">dessein</hi>en geborniret und<lb/> gefesselt worden seyn. Sonsten hat auch höchstgedachter König in Franckreich<lb/> ohnlängst <hi rendition="#aq">prorogation</hi>en der Rheinischen <hi rendition="#aq">alliance</hi> bey einigen Reichs-Ständen<lb/> gesuchet. Es sollen aber die fürnehmsten derselben/ als die Häuser Sachsen/ Braun-<lb/> schweig/ Hessen/ dasselbe abgeschlagen haben. Von Münster hat man gleich-<lb/> fals allerhand beschwerliche Muthmassungen geschöpfft/ weil selbiger Bischoff nicht<lb/> allein seine Werbungen zimlich <hi rendition="#aq">continui</hi>ret/ sondern auch darzu gekommen/ daß<lb/> einige fremde Kriegsvölcker den Rhein hinunter geführet/ und bey nächtlicher weile<lb/> in nächstgelegenen <hi rendition="#aq">littoribus</hi> ausgesetzet worden seyn/ auch in desselben <hi rendition="#aq">district</hi> und<lb/> Landen einige Marchen bewehrter Soldaten <hi rendition="#aq">observir</hi>et worden. Jedoch will<lb/> man auch dafür halten/ daß gleichfalls die Völcker mehr zur <hi rendition="#aq">defension</hi> des West-<lb/> phalischen Creisses (weil die Frantzosen demselben nicht allein gar nahe kommen/<lb/> <fw type="catch" place="bottom">sondern</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
und andere Sachen/ den geschlossenen Frieden mit Spania zu publicirn,
verfertiget.
Cöln den 28. Maij.
Allhier ist seither den Pfingstfeyern noch nichts in conventu mediationis
oder Guarantiæ tractiret worden/ in dem die andere noch darzu erwartete/ so wol
Braunschweig als andere Abgesandten noch nicht erschienen/ und etzliche derselben
noch aus Spanien anhero erwartet werden/ der Herr Lampadius Hannobri-
scher Gesandter ist zwar kurtz vor den Feyertagen/ wie gemeldet/ hie eingelangt/
erwartet aber noch mit Verlangen so wol instruction als Collegen. Der Mün-
sterische aber vermeinet man/ daß wegen einiger mit dieser Stadt hie neulich und
Sr. Churfl. Durchl. entstandenen Irrung halber sich lite pendente wol gar
nicht einfinden möchte. Entzwischen hat die apprehension, so diese Stadt und
benachbarte Oerter wegen der Frantzosen Annäherung haben/ noch immer ge-
währet und zugenommen/ so gar/ daß man auch bey Ihro Käiserl. Majest. und
mit dero permission, auch bey den HHn. Staaden General sich nöthigen falls
umb Hülffe beworben/ weil die zwischen Ihro Churfl. Durchl. zu Cöllen und der
Stadt entstandene Mißhelligkeiten täglich grösser und schwerer gemacht werden
wollen. Dannenhero allhier ein Tag etzliche viel einflöhens von nächst angelege-
nen Landvolck/ und viel ausflöhens/ von den fürnehmsten und reichsten Einwoh-
nern in die benachbarte Staadische Guarnisonen ist gesehen worden/ je dennoch
wollen die cordatiores dafür halten/ daß es den Frantzosen und Herrn Churf. mit
dieser Stadt noch kein rechter Ernst gewesen sey/ denn man sonsten nicht so lang
würde tergiversiret/ sondern schon die Stadt von ferne mit der Cavallerie zum we-
nigsten berennet haben. Und wann schon dessen etwas auf dem Tapet gewesen
seyn möchte/ so hält man doch gäntzlich dafür/ daß solches nunmehr durch die zu
Londen concertirte Triple, und wie man sustiniren will/ quadruple und mehrere
alliance (weil man gäntzlich dafür hält/ daß unter andern auch das Reich und
Ihro Käis. Majest. in dieselbe mit eintretten möchten) zimlicher massen renversi-
ret/ und des Königs in Franckreich weiter ausgesehene desseinen geborniret und
gefesselt worden seyn. Sonsten hat auch höchstgedachter König in Franckreich
ohnlängst prorogationen der Rheinischen alliance bey einigen Reichs-Ständen
gesuchet. Es sollen aber die fürnehmsten derselben/ als die Häuser Sachsen/ Braun-
schweig/ Hessen/ dasselbe abgeschlagen haben. Von Münster hat man gleich-
fals allerhand beschwerliche Muthmassungen geschöpfft/ weil selbiger Bischoff nicht
allein seine Werbungen zimlich continuiret/ sondern auch darzu gekommen/ daß
einige fremde Kriegsvölcker den Rhein hinunter geführet/ und bey nächtlicher weile
in nächstgelegenen littoribus ausgesetzet worden seyn/ auch in desselben district und
Landen einige Marchen bewehrter Soldaten observiret worden. Jedoch will
man auch dafür halten/ daß gleichfalls die Völcker mehr zur defension des West-
phalischen Creisses (weil die Frantzosen demselben nicht allein gar nahe kommen/
sondern
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