Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 11, [s. l.], [1668].

Bild:
<< vorherige Seite

seine Vestungen gegen diese Frontiren schleunig noch mehr fortificiren läst/
seynd theils Trouppen von unserer Reuterey nach Navarra passirt.

Rheinstrom von 11. Marti.

Der Pabst bemühet sich noch immer / Span. mit Franckr. zu verei-
nigen/ damit beede Cronen desto ehender/ umb Erhaltung Candien/ den
Venetianern auch zu succuriren möchten disponirt werden/ wie dann de-
ro Heil. selbst ihres Theils über die bereits vorher geleistete Volck- und
Geld-Hülff dißmal noch mehr Völcker auf dahin nach Levande über zu-
bringen/ Befehl ertheilt. Inmittelst hat der König in Franckr. ermelten
Pabst durch Schreiben versichert/ daß ohn eracht derselben jetzo in der
Frey-Graffschafft in Burgund ferners gehabten progress den Fried mit
Span. zu befördern/ oder seine Praetension zu mässigen/ ihn dannoch nichts
abhalten solte/ hingegen wird mit Antorffer Brieffen gemeldet/ daß der
Niederl. Guberneur mit denen Holländ. Deputirten zu Brüssel fleissig
conferire, wie doch dz Lützenburgische vor denen so starck darnach trachte-
ten Frantzosen/ von welchen zwar die bereits zwischen Burg und Geuth
gestandene Troup. sich wieder zu ruck gewendet/ welche conservirt wor-
den. Wie man sonst aus Holland vernihmt/ wurde zwischen Franckr.
und denen Hn. Staaden gäntzlich auch eine Ruptur besorgt. So konte
man sich nun in der Engländ. Meinung auch nicht finden/ in dem erst
kürtzlich 2. Fregaten mit Engländ. Völckern nacher Franckr. passirt/ oh-
ne/ das einige zum theil vermeinen/ das selbige Mannschafft noch vor ihrer
geschlossenen Alliantz vor gemelte Cron daselbst möchten seyn geworben
worden. Indessen sind beede Holländ. Feld-Marschaln/ Printz Mo-
ritz und Gen. Würtz dero Werbung mehrers beschleuningen zu lassen/ be-
felcht/ damit sie nebst dem von Chur-Pfaltz annehmenden Regimt. zu
Pferd und denen Lünenburgischen mit in ihre Dienst gehenden 4000. Mann/
sie sich ihres zu Land formirenden Corpo zeitlich mögen zu bedienen haben/
nebst welchen dann auch die Quarnisonen zu Mastrich/ Mörsel/ Groll
und andern Orten mehr zu verstärcken/ beschlossen worden.

Hamburg von 29. Febr.

Der allhier geweste Groß-Hertzog von Toscana/ ist nun wieder ab-
gereist/ hingegen der Schwed. Reichs Feld-Herr Graff Wrangel aussm
Brem. umb fürders nacher Pommern zu gehen/ anhero kommen. Und
hat man mit jüngsten Pol. Brieffen/ daß eine starcke Parthey Tartarn
aufs neu einen Einfall in die Ukraine gethan/ und eine andere die Vestung
Bialazierkiow belägert/ zu dem end sich noch 16000. Mann Tartar.

Völcker/

seine Vestungen gegen diese Frontiren schleunig noch mehr fortificiren läst/
seynd theils Trouppen von unserer Reuterey nach Navarra passirt.

Rheinstrom von 11. Marti.

Der Pabst bemühet sich noch immer / Span. mit Franckr. zu verei-
nigen/ damit beede Cronen desto ehender/ umb Erhaltung Candien/ den
Venetianern auch zu succuriren möchten disponirt werden/ wie dann de-
ro Heil. selbst ihres Theils über die bereits vorher geleistete Volck- und
Geld-Hülff dißmal noch mehr Völcker auf dahin nach Levande über zu-
bringen/ Befehl ertheilt. Inmittelst hat der König in Franckr. ermelten
Pabst durch Schreiben versichert/ daß ohn eracht derselben jetzo in der
Frey-Graffschafft in Burgund ferners gehabten progress den Fried mit
Span. zu befördern/ oder seine Praetension zu mässigen/ ihn dannoch nichts
abhalten solte/ hingegen wird mit Antorffer Brieffen gemeldet/ daß der
Niederl. Guberneur mit denen Holländ. Deputirten zu Brüssel fleissig
conferire, wie doch dz Lützenburgische vor denen so starck darnach trachte-
ten Frantzosen/ von welchen zwar die bereits zwischen Burg und Geuth
gestandene Troup. sich wieder zu ruck gewendet/ welche conservirt wor-
den. Wie man sonst aus Holland vernihmt/ wurde zwischen Franckr.
und denen Hn. Staaden gäntzlich auch eine Ruptur besorgt. So konte
man sich nun in der Engländ. Meinung auch nicht finden/ in dem erst
kürtzlich 2. Fregaten mit Engländ. Völckern nacher Franckr. passirt/ oh-
ne/ das einige zum theil vermeinen/ das selbige Mannschafft noch vor ihrer
geschlossenen Alliantz vor gemelte Cron daselbst möchten seyn geworben
worden. Indessen sind beede Holländ. Feld-Marschaln/ Printz Mo-
ritz und Gen. Würtz dero Werbung mehrers beschleuningen zu lassen/ be-
felcht/ damit sie nebst dem von Chur-Pfaltz annehmenden Regimt. zu
Pferd uñ denen Lünenburgischen mit in ihre Dienst gehenden 4000. Mañ/
sie sich ihres zu Land formirenden Corpo zeitlich mögen zu bedienen haben/
nebst welchen dann auch die Quarnisonen zu Mastrich/ Mörsel/ Groll
und andern Orten mehr zu verstärcken/ beschlossen worden.

Hamburg von 29. Febr.

Der allhier geweste Groß-Hertzog von Toscana/ ist nun wieder ab-
gereist/ hingegen der Schwed. Reichs Feld-Herr Graff Wrangel aussm
Brem. umb fürders nacher Pommern zu gehen/ anhero kommen. Und
hat man mit jüngsten Pol. Brieffen/ daß eine starcke Parthey Tartarn
aufs neu einen Einfall in die Ukraine gethan/ und eine andere die Vestung
Bialazierkiow belägert/ zu dem end sich noch 16000. Mann Tartar.

Völcker/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
seine Vestungen gegen diese <hi rendition="#aq">Fronti</hi>ren schleunig noch mehr <hi rendition="#aq">fortifici</hi>ren läst/<lb/>
seynd theils Trouppen von unserer Reuterey nach Navarra passirt.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Rheinstrom von 11. Marti.</head><lb/>
        <p>Der Pabst bemühet sich noch immer / Span. mit Franckr. zu verei-<lb/>
nigen/ damit beede Cronen desto ehender/ umb Erhaltung Candien/ den<lb/>
Venetianern auch zu <hi rendition="#aq">succuri</hi>ren möchten <hi rendition="#aq">disponirt</hi> werden/ wie dann de-<lb/>
ro Heil. selbst ihres Theils über die bereits vorher geleistete Volck- und<lb/>
Geld-Hülff dißmal noch mehr Völcker auf dahin nach Levande über zu-<lb/>
bringen/ Befehl ertheilt. Inmittelst hat der König in Franckr. ermelten<lb/>
Pabst durch Schreiben versichert/ daß ohn eracht derselben jetzo in der<lb/>
Frey-Graffschafft in Burgund ferners gehabten <hi rendition="#aq">progress</hi> den Fried mit<lb/>
Span. zu befördern/ oder seine <hi rendition="#aq">Praetension</hi> zu mässigen/ ihn dannoch nichts<lb/>
abhalten solte/ hingegen wird mit Antorffer Brieffen gemeldet/ daß der<lb/>
Niederl. <hi rendition="#aq">Guberneur</hi> mit denen Holländ. Deputirten zu Brüssel fleissig<lb/><hi rendition="#aq">conferire</hi>, wie doch dz Lützenburgische vor denen so starck darnach trachte-<lb/>
ten Frantzosen/ von welchen zwar die bereits zwischen Burg und Geuth<lb/>
gestandene Troup. sich wieder zu ruck gewendet/ welche <hi rendition="#aq">conservirt</hi> wor-<lb/>
den. Wie man sonst aus Holland vernihmt/ wurde zwischen Franckr.<lb/>
und denen Hn. Staaden gäntzlich auch eine Ruptur besorgt. So konte<lb/>
man sich nun in der Engländ. Meinung auch nicht finden/ in dem erst<lb/>
kürtzlich 2. Fregaten mit Engländ. Völckern nacher Franckr. passirt/ oh-<lb/>
ne/ das einige zum theil vermeinen/ das selbige Mannschafft noch vor ihrer<lb/>
geschlossenen Alliantz vor gemelte Cron daselbst möchten seyn geworben<lb/>
worden. Indessen sind beede Holländ. Feld-Marschaln/ Printz Mo-<lb/>
ritz und Gen. Würtz dero Werbung mehrers beschleuningen zu lassen/ be-<lb/>
felcht/ damit sie nebst dem von Chur-Pfaltz annehmenden Regimt. zu<lb/>
Pferd un&#x0303; denen Lünenburgischen mit in ihre Dienst gehenden 4000. Man&#x0303;/<lb/>
sie sich ihres zu Land <hi rendition="#aq">formiren</hi>den <hi rendition="#aq">Corpo</hi> zeitlich mögen zu bedienen haben/<lb/>
nebst welchen dann auch die Quarnisonen zu Mastrich/ Mörsel/ Groll<lb/>
und andern Orten mehr zu verstärcken/ beschlossen worden.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Hamburg von 29. Febr.</head><lb/>
        <p>Der allhier geweste Groß-Hertzog von Toscana/ ist nun wieder ab-<lb/>
gereist/ hingegen der Schwed. Reichs Feld-Herr Graff Wrangel aussm<lb/>
Brem. umb fürders nacher Pommern zu gehen/ anhero kommen. Und<lb/>
hat man mit jüngsten Pol. Brieffen/ daß eine starcke Parthey Tartarn<lb/>
aufs neu einen Einfall in die Ukraine gethan/ und eine andere die Vestung<lb/><hi rendition="#aq">Bialazierkiow</hi> belägert/ zu dem end sich noch 16000. Mann Tartar.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Völcker/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] seine Vestungen gegen diese Frontiren schleunig noch mehr fortificiren läst/ seynd theils Trouppen von unserer Reuterey nach Navarra passirt. Rheinstrom von 11. Marti. Der Pabst bemühet sich noch immer / Span. mit Franckr. zu verei- nigen/ damit beede Cronen desto ehender/ umb Erhaltung Candien/ den Venetianern auch zu succuriren möchten disponirt werden/ wie dann de- ro Heil. selbst ihres Theils über die bereits vorher geleistete Volck- und Geld-Hülff dißmal noch mehr Völcker auf dahin nach Levande über zu- bringen/ Befehl ertheilt. Inmittelst hat der König in Franckr. ermelten Pabst durch Schreiben versichert/ daß ohn eracht derselben jetzo in der Frey-Graffschafft in Burgund ferners gehabten progress den Fried mit Span. zu befördern/ oder seine Praetension zu mässigen/ ihn dannoch nichts abhalten solte/ hingegen wird mit Antorffer Brieffen gemeldet/ daß der Niederl. Guberneur mit denen Holländ. Deputirten zu Brüssel fleissig conferire, wie doch dz Lützenburgische vor denen so starck darnach trachte- ten Frantzosen/ von welchen zwar die bereits zwischen Burg und Geuth gestandene Troup. sich wieder zu ruck gewendet/ welche conservirt wor- den. Wie man sonst aus Holland vernihmt/ wurde zwischen Franckr. und denen Hn. Staaden gäntzlich auch eine Ruptur besorgt. So konte man sich nun in der Engländ. Meinung auch nicht finden/ in dem erst kürtzlich 2. Fregaten mit Engländ. Völckern nacher Franckr. passirt/ oh- ne/ das einige zum theil vermeinen/ das selbige Mannschafft noch vor ihrer geschlossenen Alliantz vor gemelte Cron daselbst möchten seyn geworben worden. Indessen sind beede Holländ. Feld-Marschaln/ Printz Mo- ritz und Gen. Würtz dero Werbung mehrers beschleuningen zu lassen/ be- felcht/ damit sie nebst dem von Chur-Pfaltz annehmenden Regimt. zu Pferd uñ denen Lünenburgischen mit in ihre Dienst gehenden 4000. Mañ/ sie sich ihres zu Land formirenden Corpo zeitlich mögen zu bedienen haben/ nebst welchen dann auch die Quarnisonen zu Mastrich/ Mörsel/ Groll und andern Orten mehr zu verstärcken/ beschlossen worden. Hamburg von 29. Febr. Der allhier geweste Groß-Hertzog von Toscana/ ist nun wieder ab- gereist/ hingegen der Schwed. Reichs Feld-Herr Graff Wrangel aussm Brem. umb fürders nacher Pommern zu gehen/ anhero kommen. Und hat man mit jüngsten Pol. Brieffen/ daß eine starcke Parthey Tartarn aufs neu einen Einfall in die Ukraine gethan/ und eine andere die Vestung Bialazierkiow belägert/ zu dem end sich noch 16000. Mann Tartar. Völcker/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:17Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0011_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0011_1668/2
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 11, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0011_1668/2>, abgerufen am 13.06.2024.