Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 10, [s. l.], [1669].

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

feindlich angegriffen würde/ man solchen alles ernst resistirn könnte/
worfür die Cron Schweden/ nach Unterschreibung gedachter Allianz
200000. Cronen alsbald contant, und die übrigen 2800000. Cronen
von 3. zu 3. Monathen zu bezahlen von dem Span. im Haag anwe-
senden Ambassr. Versicherung beschehen. Und melden Lond. Brieff
daß selbiger König dem Admiral Allen die Corsarn von Algieri, weiln
sie den Frieden abermal gebrochen/ und widerumb ein Englisch Schiff/
worauf ein vornehmer Spanischer Herr gewesen/ mit allem Volck
weggenommen/ aufs hefftigste zu verfolgen/ eylend Ordre gesandt/ hin-
gegen verlangt der Printz Tassileta mit dem König in England in Al-
liantz zu tretten/ massen er bereits seinen Unterthanen zu Sale mit den
Englischen in guten Frieden zu leben/ ernstlich befohlen. So wird aus
Franckreich geschrieben/ daß der Marschall de Bellefond unter Päbstl.
Namen 2. Regimenter von 4000. Mann damit nach Candia zu gehen/
zu werben angefangen. Und nach deme der Hertzog von Lotthringen
nun seine Völcker biß auf 100. zu Pferd und 300. zu Fuß abgedancket/
hat der Marschall de Crequi die Stadt Ponto Mouson wieder verlas-
sen/ und seyn die Regimenter in die Quartier gangen. Sonsten ist
im Hafen St. Louys ein Schiff mit köstlichen Specereyen und andern
reichen Wahren/ einer Million werth/ aus Ost Indien angelanget.

Venedig/ vom 22. Febr.

Jüngst von dem unserigen aus Candia beschehener Ausfall/ wo-
bey auch unserseits in 300. geblieben/ wird confirmirt, und dabey be-
richtet/ daß das Werck Privoli widerumb erobert/ und die Stuck welche
die Einfart unserer Schiffe in Porto verhindert/ vernagelt worden. Und
hat man zu Smirna 9. Holländische 6. Engellendische 4. Genuesische 2.
Frantzösische und 2. Ragusische Schiff Türck: Völcker zu Verstärckung
deß Lagers vor Candia/ nach Canea zu überbringen/ angehalten.


feindlich angegriffen würde/ man solchen alles ernst resistirn könnte/
worfür die Cron Schweden/ nach Unterschreibung gedachter Allianz
200000. Cronen alsbald contant, und die übrigen 2800000. Cronen
von 3. zu 3. Monathen zu bezahlen von dem Span. im Haag anwe-
senden Ambassr. Versicherung beschehen. Und melden Lond. Brieff
daß selbiger König dem Admiral Allen die Corsarn von Algieri, weiln
sie den Frieden abermal gebrochen/ und widerumb ein Englisch Schiff/
worauf ein vornehmer Spanischer Herr gewesen/ mit allem Volck
weggenommen/ aufs hefftigste zu verfolgen/ eylend Ordre gesandt/ hin-
gegen verlangt der Printz Tassileta mit dem König in England in Al-
liantz zu tretten/ massen er bereits seinen Unterthanen zu Sale mit den
Englischen in guten Frieden zu leben/ ernstlich befohlen. So wird aus
Franckreich geschrieben/ daß der Marschall de Bellefond unter Päbstl.
Namen 2. Regimenter von 4000. Mann damit nach Candia zu gehen/
zu werben angefangen. Und nach deme der Hertzog von Lotthringen
nun seine Völcker biß auf 100. zu Pferd und 300. zu Fuß abgedancket/
hat der Marschall de Crequi die Stadt Ponto Mouson wieder verlas-
sen/ und seyn die Regimenter in die Quartier gangen. Sonsten ist
im Hafen St. Louys ein Schiff mit köstlichen Specereyen und andern
reichen Wahren/ einer Million werth/ aus Ost Indien angelanget.

Venedig/ vom 22. Febr.

Jüngst von dem unserigen aus Candia beschehener Ausfall/ wo-
bey auch unserseits in 300. geblieben/ wird confirmirt, und dabey be-
richtet/ daß das Werck Privoli widerumb erobert/ und die Stuck welche
die Einfart unserer Schiffe in Porto verhindert/ vernagelt worden. Und
hat man zu Smirna 9. Holländische 6. Engellendische 4. Genuesische 2.
Frantzösische und 2. Ragusische Schiff Türck: Völcker zu Verstärckung
deß Lagers vor Candia/ nach Canea zu überbringen/ angehalten.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
feindlich angegriffen würde/ man solchen alles ernst <hi rendition="#aq">resistirn</hi> könnte/<lb/>
worfür die Cron Schweden/ nach Unterschreibung gedachter <hi rendition="#aq">Allianz</hi><lb/>
200000. Cronen alsbald <hi rendition="#aq">contant,</hi> und die übrigen 2800000. Cronen<lb/>
von 3. zu 3. Monathen zu bezahlen von dem Span. im Haag anwe-<lb/>
senden <hi rendition="#aq">Ambassr.</hi> Versicherung beschehen. Und melden Lond. Brieff<lb/>
daß selbiger König dem <hi rendition="#aq">Admiral Allen</hi> die <hi rendition="#aq">Corsarn</hi> von <hi rendition="#aq">Algieri,</hi> weiln<lb/>
sie den Frieden abermal gebrochen/ und widerumb ein Englisch Schiff/<lb/>
worauf ein vornehmer Spanischer Herr gewesen/ mit allem Volck<lb/>
weggenommen/ aufs hefftigste zu verfolgen/ eylend Ordre gesandt/ hin-<lb/>
gegen verlangt der Printz <hi rendition="#aq">Tassileta</hi> mit dem König in England in Al-<lb/>
liantz zu tretten/ massen er bereits seinen Unterthanen zu Sale mit den<lb/>
Englischen in guten Frieden zu leben/ ernstlich befohlen. So wird aus<lb/>
Franckreich geschrieben/ daß der Marschall <hi rendition="#aq">de Bellefond</hi> unter Päbstl.<lb/>
Namen 2. Regimenter von 4000. Mann damit nach Candia zu gehen/<lb/>
zu werben angefangen. Und nach deme der Hertzog von Lotthringen<lb/>
nun seine Völcker biß auf 100. zu Pferd und 300. zu Fuß abgedancket/<lb/>
hat der Marschall <hi rendition="#aq">de Crequi</hi> die Stadt <hi rendition="#aq">Ponto Mouson</hi> wieder verlas-<lb/>
sen/ und seyn die Regimenter in die Quartier gangen. Sonsten ist<lb/>
im Hafen St. <hi rendition="#aq">Louys</hi> ein Schiff mit köstlichen Specereyen und andern<lb/>
reichen Wahren/ einer Million werth/ aus Ost Indien angelanget.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Venedig/ vom 22. Febr.</head><lb/>
        <p>Jüngst von dem unserigen aus Candia beschehener Ausfall/ wo-<lb/>
bey auch unserseits in 300. geblieben/ wird <hi rendition="#aq">confirmirt,</hi> und dabey be-<lb/>
richtet/ daß das Werck <hi rendition="#aq">Privoli</hi> widerumb erobert/ und die Stuck welche<lb/>
die Einfart unserer Schiffe in <hi rendition="#aq">Porto</hi> verhindert/ vernagelt worden. Und<lb/>
hat man zu <hi rendition="#aq">Smirna</hi> 9. Holländische 6. Engellendische 4. Genuesische 2.<lb/>
Frantzösische und 2. Ragusische Schiff Türck: Völcker zu Verstärckung<lb/>
deß Lagers vor Candia/ nach Canea zu überbringen/ angehalten.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] feindlich angegriffen würde/ man solchen alles ernst resistirn könnte/ worfür die Cron Schweden/ nach Unterschreibung gedachter Allianz 200000. Cronen alsbald contant, und die übrigen 2800000. Cronen von 3. zu 3. Monathen zu bezahlen von dem Span. im Haag anwe- senden Ambassr. Versicherung beschehen. Und melden Lond. Brieff daß selbiger König dem Admiral Allen die Corsarn von Algieri, weiln sie den Frieden abermal gebrochen/ und widerumb ein Englisch Schiff/ worauf ein vornehmer Spanischer Herr gewesen/ mit allem Volck weggenommen/ aufs hefftigste zu verfolgen/ eylend Ordre gesandt/ hin- gegen verlangt der Printz Tassileta mit dem König in England in Al- liantz zu tretten/ massen er bereits seinen Unterthanen zu Sale mit den Englischen in guten Frieden zu leben/ ernstlich befohlen. So wird aus Franckreich geschrieben/ daß der Marschall de Bellefond unter Päbstl. Namen 2. Regimenter von 4000. Mann damit nach Candia zu gehen/ zu werben angefangen. Und nach deme der Hertzog von Lotthringen nun seine Völcker biß auf 100. zu Pferd und 300. zu Fuß abgedancket/ hat der Marschall de Crequi die Stadt Ponto Mouson wieder verlas- sen/ und seyn die Regimenter in die Quartier gangen. Sonsten ist im Hafen St. Louys ein Schiff mit köstlichen Specereyen und andern reichen Wahren/ einer Million werth/ aus Ost Indien angelanget. Venedig/ vom 22. Febr. Jüngst von dem unserigen aus Candia beschehener Ausfall/ wo- bey auch unserseits in 300. geblieben/ wird confirmirt, und dabey be- richtet/ daß das Werck Privoli widerumb erobert/ und die Stuck welche die Einfart unserer Schiffe in Porto verhindert/ vernagelt worden. Und hat man zu Smirna 9. Holländische 6. Engellendische 4. Genuesische 2. Frantzösische und 2. Ragusische Schiff Türck: Völcker zu Verstärckung deß Lagers vor Candia/ nach Canea zu überbringen/ angehalten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0010_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0010_1669/4
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 10, [s. l.], [1669], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0010_1669/4>, abgerufen am 23.06.2024.