Ordinari Postzeitung. Nr. 3, [s. l.], [1668].2. Regim. zu werben/ abgereist. Zu Antwerpen sind 4. Millionen aus Hamburg von 4. dito. Am H. Neuen Jahrstag unter der Hauptpredigt zwischen 8. und 9. uhr/ Werbung
2. Regim. zu werben/ abgereist. Zu Antwerpen sind 4. Millionen aus Hamburg von 4. dito. Am H. Neuen Jahrstag unter der Hauptpredigt zwischen 8. und 9. uhr/ Werbung
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> 2. Regim. zu werben/ abgereist. Zu Antwerpen sind 4. Millionen aus<lb/> Spanien ankommen/ und sollen die Werbungen vom <hi rendition="#aq">Marquis Castelro-<lb/> drigo</hi> nunmehr mit grossem Eiver fortgesetzt werden. Den Frieden mit<lb/> Span. und Portugall hält man gantz richtig und geschlossen. Der ab-<lb/> gesetzter König/ ist so viel als gefangen/ und wird in einem Zimmer gefäng-<lb/> lich gehalten/ und bewahret. Die Königin ist in einem Kloster/ des Kö-<lb/> nigs Bruder hat die Regierung/ und meinet man/ er auch die Königin<lb/> heyraten werden/ weilen die Stände sehr darauf dringen/ und die Königin<lb/> von dem König nimmer erkant worden. In England sind einige <hi rendition="#aq">motus<lb/> intestini</hi> zu besorgen/ weiln die Parlamenter uneinig/ und der König mehr<lb/> dem Oberhaus als Unterhaus <hi rendition="#aq">favorisire</hi>. Holland und England haben<lb/> eine feste Alliantze geschlossen/ darüber Franckreich nicht geringe <hi rendition="#aq">jalousie</hi><lb/> hat/ die Spanische Silberflotte ist sehr reich beladen glücklich ankommen.<lb/> Die Chur Trierische/ Chur Bayrische/ Chur Pfaltzische/ Oßnabruckische<lb/> und Wolffenbittelsche Gesandte sind vor 3. Tagen von Cölln ab/ und naher<lb/> Spanien gereiset/ nehmen ihren Weg über Trier/ Metz/ auf Lyon/ und so<lb/> weiters naher Spanien. Die Holländer wie auch der Churf. von Bran-<lb/> denburg lassen starck werben. Sonsten im Lützenburgischen wegen der<lb/> Frantzosen schweren Contribution/ gleich auch im Stifft Cöln/ Gülch und<lb/> Bergischen Landen wegen der Schatzungen/ worbey auch die Unterthanen<lb/> noch hart mit Soldaten beleget werden/ grosses <hi rendition="#aq">lamentirn</hi>. Den 8. dieses<lb/> ist zu Zweybrüggen/ Weyland Pfaltzgrav Fridrichs hinterlassene Frau<lb/> Wittib/ ein geborne von Nassau Sarbruck/ Hochseel. And. Nachmittag<lb/> umb 1. Uhr/ nach deme sich dieselbige etliche Tag vorhero an einem star-<lb/> cken Husten und Brustkranckheit zimlich unpäßlich befunden/ und endlich<lb/> ein <hi rendition="#aq">Catarrhus</hi> darzugeschlagen/ todtes verblichen/ so sollen auch deß Her-<lb/> tzogen zu Sachsen Aldenburg Fürstl. Durchl. Frau Gemahlin diese<lb/> Welt gesegnet haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg von 4. dito.</head><lb/> <p>Am H. Neuen Jahrstag unter der Hauptpredigt zwischen 8. und 9. uhr/<lb/> ist abermal ein unvermuthete Feuersbrunst/ in der Rosengassen hinter St.<lb/> Gerdraut Kirchen beym Steinthor entstanden/ worüber die Leut in St.<lb/> Jacob Kirchen sehr erschrocken/ und mit grossem Gewalt und Geträng zur<lb/> Kirchen hinaus geeilet/ so einer über den andern gleichsam weggesprungen/<lb/> und dadurch grossen Jammer und Schaden an Menschen beschehen/ und<lb/> durch starcke Hülff und Rettung das Feüer wiederumb gedämpfft wor-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Werbung</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
2. Regim. zu werben/ abgereist. Zu Antwerpen sind 4. Millionen aus
Spanien ankommen/ und sollen die Werbungen vom Marquis Castelro-
drigo nunmehr mit grossem Eiver fortgesetzt werden. Den Frieden mit
Span. und Portugall hält man gantz richtig und geschlossen. Der ab-
gesetzter König/ ist so viel als gefangen/ und wird in einem Zimmer gefäng-
lich gehalten/ und bewahret. Die Königin ist in einem Kloster/ des Kö-
nigs Bruder hat die Regierung/ und meinet man/ er auch die Königin
heyraten werden/ weilen die Stände sehr darauf dringen/ und die Königin
von dem König nimmer erkant worden. In England sind einige motus
intestini zu besorgen/ weiln die Parlamenter uneinig/ und der König mehr
dem Oberhaus als Unterhaus favorisire. Holland und England haben
eine feste Alliantze geschlossen/ darüber Franckreich nicht geringe jalousie
hat/ die Spanische Silberflotte ist sehr reich beladen glücklich ankommen.
Die Chur Trierische/ Chur Bayrische/ Chur Pfaltzische/ Oßnabruckische
und Wolffenbittelsche Gesandte sind vor 3. Tagen von Cölln ab/ und naher
Spanien gereiset/ nehmen ihren Weg über Trier/ Metz/ auf Lyon/ und so
weiters naher Spanien. Die Holländer wie auch der Churf. von Bran-
denburg lassen starck werben. Sonsten im Lützenburgischen wegen der
Frantzosen schweren Contribution/ gleich auch im Stifft Cöln/ Gülch und
Bergischen Landen wegen der Schatzungen/ worbey auch die Unterthanen
noch hart mit Soldaten beleget werden/ grosses lamentirn. Den 8. dieses
ist zu Zweybrüggen/ Weyland Pfaltzgrav Fridrichs hinterlassene Frau
Wittib/ ein geborne von Nassau Sarbruck/ Hochseel. And. Nachmittag
umb 1. Uhr/ nach deme sich dieselbige etliche Tag vorhero an einem star-
cken Husten und Brustkranckheit zimlich unpäßlich befunden/ und endlich
ein Catarrhus darzugeschlagen/ todtes verblichen/ so sollen auch deß Her-
tzogen zu Sachsen Aldenburg Fürstl. Durchl. Frau Gemahlin diese
Welt gesegnet haben.
Hamburg von 4. dito.
Am H. Neuen Jahrstag unter der Hauptpredigt zwischen 8. und 9. uhr/
ist abermal ein unvermuthete Feuersbrunst/ in der Rosengassen hinter St.
Gerdraut Kirchen beym Steinthor entstanden/ worüber die Leut in St.
Jacob Kirchen sehr erschrocken/ und mit grossem Gewalt und Geträng zur
Kirchen hinaus geeilet/ so einer über den andern gleichsam weggesprungen/
und dadurch grossen Jammer und Schaden an Menschen beschehen/ und
durch starcke Hülff und Rettung das Feüer wiederumb gedämpfft wor-
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Zitationshilfe: | Ordinari Postzeitung. Nr. 3, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0003_1668/2>, abgerufen am 06.07.2024. |